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Warum Sturmgewehre nicht früher?

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Lordkane:

--- Zitat von: \'Davout\',\'index.php?page=Thread&postID=126779#post126779 ---
--- Zitat von: \'Lordkane\',\'index.php?page=Thread&postID=126758#post126758 ---Nicht nur im Sezessionskrieg, die Österreicher hatten im Krieg von 1866 teilweise noch Musketen aus dem Siebenjährigen Krieg, also knapp 100 Jahre alte Waffen die nur gut gepflegt worden und bei denen Verschleißteile getauscht wurden.
--- Ende Zitat ---
Bei allem Respekt, das halte ich für ein Gerücht. Kannst du dafür einen einwandfreien Beleg bringen? Welche Einheiten sollen das denn gewesen sein?

Grüße

Gunter
--- Ende Zitat ---
Das war mal bei irgendeiner Doku im TV. War weder \"Die Deutschen\" noch irgendwas von Guido Knopp. Is schon lang her.

Zum BAR:
War es nicht so das das Browning Automatic Rifle zu unhandlich war und so nicht als \"Assaultrifle\" genutz werden konnte? Dewegen soll doch die Thompson MP entwickelt worden sein.

Longshanks:

--- Zitat von: \'Lordkane\',\'index.php?page=Thread&postID=126979#post126979 ---War es nicht so das das Browning Automatic Rifle zu unhandlich war und so nicht als \"Assaultrifle\" genutz werden konnte? Dewegen soll doch die Thompson MP entwickelt worden sein.
--- Ende Zitat ---

Na das klingt doch mal nach gut recherchiertem Fachwissen   :thumbup:  

SisterMaryNapalm:
Wenn ich mich recht entsinne, hatten die Entwicklung des BAR und die der Thompson SMG nur am Rande war miteinander zu tun.

Entwickelt aus den Rückschlüssen, die man im Ersten Weltkrieg erfahren hatte, wurde 1919 mit der Fertigung der leichten Maschinenpistole Thompson begonnen, die aus dem fallengelassenen Prinzip des Thompson-Selbstladegewehrs entstand.
Dieses war noch während des Ersten Weltkriegs unter Leitung von General John T. Thompson von der Auto Ordnance Company entwickelt und später aufgrund eines zu komplizierten Verschlusssystems verworfen worden.
Stattdessen wandte sich Thompson der Entwicklung eines „trench brooms“ (Grabenfegers) zur raschen Bewältigung der blutigen Nahkämpfe in Schützengräben zu, in denen er einen Schlüssel zur Überwindung feindlicher Verteidigungslinien sah. Dieser Trench Broom sollte später als die Tommy Gun bekannt werden.
Die Entwicklung dieser Waffe begann bereits 1917, war aber auf zwei Exemplare beschränkt. Diese Exemplare waren der Persuader und Annihilation. Sie wurden erst 1918, kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, fertiggestellt und waren mit einem 10 und einem 20 Schuss fassenden Magazin ausgerüstet. Zusätzlich wurden 50 und 100 Schuss fassende Magazine konstruiert. (Zur Information: Das war auch die Zeit, um die die BAR entwickelt wurde, aber anders als die Thompson kam sie noch im 1. WK zum Einsatz)
1919 wurde die erste Serie mit insgesamt 40 Exemplaren hergestellt. Diese hatte eine durchschnittliche Kadenz von 1200-1500 Schuss, was für eine Maschinenpistole überdurchschnittlich hoch war.
Ab dem Modell 1921,das die ersten seriengefertigte Variante der Thompson war, wurde die Kadenz auf erst 750, ab dem Modell 1923 auf 600 Schuss begrenzt, um den hohen Verschleiß der Abnutzungsteile zu reduzieren.
In diesem Status ging die Tommy-Gun mit Trommelmagazin in die Geschichte ein als die Law-Enforcement und Gangsterwaffe der frühen 1930ger-Jahre.
Dennoch wurde die Waffe laufend weiterentwickelt.
Mit dem Eintritt in den Zweiten Weltkrieg begann die US-Army, die verbesserten Thompsons einzusetzen und machte sie damit unsterblich.
Die Thompson-Maschinenpistole war 852 mm lang und wog ungefähr 5 Kilogramm. Sie feuerte Kugeln mit einem Kaliber von .45 aus Stangen- oder Trommelmagazinen mit einem Fassungsvermögen zwischen 10 und 100 Kugeln bei einer Kadenz von 600 bis 1500 Schuss, je nach Variante. Ihre effektive Reichweite betrug dabei zwischen 50 und 100 Metern.
Die unterschiedlichen Varianten besaßen außerdem verschiedene Griffe, Visiere, zusätzlich gab es Rückstoßdämpfer und sogar Bajonetthalterungen.
Insgesamt wurden über 1,7 Millionen Stück produziert.

WULT:
Ich bin mal wieder erstaunt über diese Diskussion.

Ich weis, was man benötigt um eine Erfindung umzusetzen:

- Die richtige Idee.
- Die technischen Voraussetzungen.
- Einen Grund das Geld auszugeben.

Wir müssen einfach den 2. WK anschauen und erkennen recht fix, wo es möglich war eine solche Waffe zu entwickeln.

USA:
- Fehlte die Idee.
- Hatte die technischen Voraussetzungen.
- Fehlte aber der Grund, da sie bereits Selbstlader eingeführt hatten.

GB:
- Fehlte die Idee
- Ich habe keine Informationen, ob sie die technischen Voraussetzungen hatten.
- Sie hatten jeden Grund ein Sturmgewehr zu erfinden.

UDSSR:
- Hatten die Idee.
- Offensichtlich fehlten die technischen Voraussetzungen.
- Sie haben versucht eines zu erfinden.

3.Reich:
- Die Idee lag vor.
- Die technischen Voraussetzungen mussten erst aufwendig geschaffen werden.
- Geld und Notwendigkeit (Verzweiflung) ein Sturmgewehr zu erfinden lagen vor.

Folge war, dass nur das 3. Reich eines in Dienst stellte, obwohl es der USA sicher am leichtesten gefallen wäre in den 20iger Jahren bereits eines auf den markt zu bringen.

hotraider:
Hi Leute,

Ich glaube über die Thematik ist wohl genug geschrieben worden. Aber ich wollte mal auf 2 Bücher aufmerksam machen, die vielleicht sehr Interessant sein könnten.

Das Erste kommt aus dem Motorbuch Verlag:

Waffenenzyklopädie: 7000 Jahre Waffengeschichte

In diesem Büch ist eine Geschichtlicher Abriss der Waffenentwicklung von der Steinzeit bis Heute.

und das Zweite aus dem Pegasus Verlag:

Cthulhu - Waffen-Handbuch
Ja das ist ein Rollenspielquellenbuch, ABER ein so gutes und qualitativ hochwertiges Quellenbuch hab ich lang nicht in der Hand gehabt. Hier werden die einzelnen Waffentypen nach Epochen aufgeführt und die geschichtliche Entwicklung dargestellt. Die einzelnen Untertypen der Waffen werden gezeigt. Es lohnt auf jeden Fall mal rein zu schauen.

Gruß

Roland

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