Epochen > Moderne
Warum Sturmgewehre nicht früher?
severus:
Ich kapere einfach mal das Thema um eine Frage loszuwerden, die aber auch etwas mit dem Sturmgewehr zu tun hat. Und zwar stelt sich mir schon seit Langem die Frage, wie die Waffen in der Truppe aufgeteilt waren. Nimmt man eine Standardinfanteriegruppe zu Beginn des Krieges, findet man eine MP beim Gruppenführer, ein MG und acht KArabinerschützen. Wurden die STG nun komplett an die ganze Gruppe ausgegeben oder je nach Verfügbarkeit an einzelne Schützen innerhalb der Gruppe? Wurden ganze Kompanien mit dem neuen Gewehr ausgerüstet? Oder hatte ein Infanteriezug eher eine Gruppe mit STG als Strumelement, während das Deckungselement mit Karabinern und dem MG ausgestattet war.
Mir erscheint es irgendwie verfehlt, eine solche Waffe nach dem Geißkannenprinzip auf die Truppe zu verteilen. Schon allein weil dadurch die Vielfalt an Munition von zwei Sorten( 9mm, 7,92 lang) auf drei anwächst.
Krautwerk:
--- Zitat von: \'severus\',\'index.php?page=Thread&postID=207033#post207033 ---Wurden die STG nun komplett an die ganze Gruppe ausgegeben oder je nach Verfügbarkeit an einzelne Schützen innerhalb der Gruppe? Wurden ganze Kompanien mit dem neuen Gewehr ausgerüstet? Oder hatte ein Infanteriezug eher eine Gruppe mit STG als Strumelement, während das Deckungselement mit Karabinern und dem MG ausgestattet war.
--- Ende Zitat ---
Soweit ich weis, wurden die Sturmgewehre zugweise in den Kompanien ausgegeben und dann dort quasi die Standardwaffe. Hat man seit der Ersterprobung im Feld im Oktober 1943 bei der 93. Infanteriedivison an der nördlichen Ostfront so gemacht. Erleichterte die Ausbildung und Versorgung mit Munition. Außerdem wollte man ja auch, dass diese Waffe quasi die Standardwaffe der Infanterie wird und deshalb systematisch verteilt wird.
Dass das dann eher Wunschdenken und fern jeder Realität war angesichts der schlechten Versorgungslage zum Kriegsende hin, ist natürlich auch klar.
\"Die Ausrüstung mit Sturmgewehren 44 (Kurzpatrone und 30 Schuß-Magazin) war völlig unzureichend, in jeder Kompanie konnte nur ein Zug damit ausgerüstet werden.\"
(Hans Jürgen Pantenius: Letzte Schlacht an der Ostfront - Von Döberitz bis Danzig 1944/45)
severus:
Danke. Ich vermute mal, bei den Fallschirmjägern wird es wohl ähnlich gehandhabt worden sein, in Bezug auf das FG 42.
mike-72:
....und dieses wurde ja bereits entgegen der Führerweisung durch Göhring an selbigem vorbei hin in Auftrag gegeben.
Regulator:
Das Sturmgewehr war ja schon seit der späten 20er Jahre geplant, wurde dann aber wieder fallen gelassen, aufgenommen, wieder fallen gelassen. Man muss bedenken, dass in den frühen Kriegsjahren die meisten Nationen so gut wie nur Waffen aus dem ersten Weltkrieg genommen haben. Erst im Laufe der Zeit wurden die Waffen moderner. Vor allem halbautomatische Waffen wurden gebraucht, das StG44 wurde dann ab der Mitte des Krieges wieder heraus gekramt und lange daran gearbeitet.
Das Gewehr 41 war anfangs ein totaler Flopp, der Nachfolger, das berühmte G43 war dann aber ein voller Erfolg (bis auf ein paar Mängel).
Das FG42 ging aber aus einem anderen Grund hervor: die FJ brauchten eine Waffe, die sie beim Absprung tragen konnten. Einzel und Dauerfeuer sollte möglich sein, sowie eine Scharfschützenversion, ein Granatbecher und eine Gurtzuführung als leichtes MG.
Es war seiner zeit komplett voraus, aber genau das war das Problem. Zu komplizierter Bau, zu teuer, zu viele \"Kindheitsprobleme\", nicht genug gefördert etc.
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