Zum Browning:
Allerdings gilt hier auch zu bedenken, dass das BAR in seiner ursprünglichen Rolle nicht als Maschinengewehr vorgesehen war, sondern als eine Form von „Sturmkarabiner“, ähnlich den Grabenfegern, aus denen die Maschinenpistolen später entwickelt wurden.
Als „leichtes Maschinengewehr“ wurden die Brownings erst mit der Erkenntnis, dass die Schweren Maschinengewehre, also die auf Lafette oder Drei-Bein montierten Maschinengewehre zu schwer waren, um sie in einem auf kürzestem Raum stattfindenden Infanteriekampf als Unterstützungswaffe einsetzen zu können.
Da jedoch ein einzelner Karabiner, selbst ein Halbautomatischer wie das M 1 Garand nicht „den Druck“ auf einen Gegner ausüben kann, wie es etwa ein Sturmgewehr oder ein Maschinengewehr kann, verwendete man das Browning schließlich als Unterstützungswaffe.
Das 20 Patronen-Magazin wurde aus dem Grund verwendet, weil größere Magazine unpraktisch in der Handhabung und mit steigender Patronenanzahl zu schwer gewesen wären (auch wenn es Versuche mit 40-Schuss Magazinen und einem 90-Schuss fassenden Gurt gab)
Man nahm das dadurch entstehende Munitionsproblem allerdings in Kauf, da die Feuerkraft des Browning diese Schwäche wieder wett machte (oder machen sollte. Über die Effektivität der Waffe gibt es geteilte Meinungen)
Zu den Patronen:
Die 5,56 mm x 45 NATO wurde aus der 7,62 mm NATO entwickelt, weil es sich herausstellte, dass die 7,62 mm für die Infanteriekämpfe der Zukunft, wie sie von der NATO vorausgesehen und in den Kämpfen in Korea, Indochina und später auch Vietnam ‚bestätigt‘ wurden, eine viel zu große Durchschlagskraft besaßen, um sie effektiv einsetzen zu können.
Zudem ist das bereits angesprochene Munitionsproblem ausschlaggebend gewesen. Ein AK 47-Schütze kann bei einem vorausberechneten Munitionsloadout von 10 Kilogramm 10 Magazine mit sich führen. Ein M 4-Schütze mehr als 30.
Aus diesem Grund entschied man sich für den Einsatz einer leichteren Patrone mit höherer Geschwindigkeit, wobei man hier auch zwischen unterschiedlichen Patronentypen des gleichen Kalibers unterscheiden muss. Es wurde nämlich nicht die von den USA erforschte und vorgeschlagene 55 Gramm Patrone, sondern die belgische 62 Gramm-Patrone als Standard für die NATO eingeführt. Die 55 Gramm-Patrone war einfach zu „leicht“, wodurch ihre Geschwindigkeit höher war und die von ihr hervorgerufenen Verletzungen am Körper als so schwerwiegend angesehen wurden, dass man sie als inhuman betrachtete.
Im Übrigen: Die Russen und Chinesen zogen gleich. Es ist ein weitverbreiteter Irr-Glaube, dass die Russen und Chinesen mit ihren monströsen 7,62 mm ‚Bärentötern‘ auf Menschenjagd gehen. Spätestens seit der Einführung der AK 74 nutzt das russische Militär nämlich die 5,45 mm x39, die Chinesen verwenden die 5,45 mm x41, welche sie später zur 5,8 mm-Patrone modifizierten. Da ich mit dieser Art der Munition allerdings noch nichts zu tun hatte, kann ich dazu leider nicht viel sagen. Da müsste ich mich erst genauer belesen.
Alles Vale
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