Epochen > Absolutismus und Revolution

Wie verbreitet ist der 20mm Maßstab unter den Napoleonikern? Einstieg mit 1/72 Miniaturen

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Davout:
Hallo Jörg,

von den Carabiniers gab es in jedem Bataillon der leichten Infanterie eine Kompanie, Voltigeure stellten die andere Elitekompanie des Bataillons. Die Masse der leichten Infanterie waren Chasseurs. Es wirkt erstmal etwas seltsam, wozu die leichte Infanterie eigentlich noch eigene leichte Elitekompanien brauchte, aber das dürfte sich aus der Tatsache heraus erklären, dass die leichte Infanterie keine andere Ausbildung als die Linie hatte.
Jede Infanteriedivision sollte trotzdem theoretisch ein leichtes Regiment haben, das häufig für sich eine selbstständige Brigade bildete und den Dienst als Vorposten usw. versehen sollte. Deshalb sollten die leichten Regimenter ihre Adler nicht mit ins Feld nehmen.
Carabiniers trugen rote Grenadierepauletten, rote Stutze und Behänge, sowie auf jeden Fall Säbel. Als Kopfbedeckung hatten wie Pelzmützen ohne Bleche, später den Tschako mit roter Garnitur. Voltigeure trugen ebenfalls den Tschako und Epaulette mit Verzierungen in Gelb, Rot und Grün, was von Regiment zu Regiment und auch zwischen den einzelnen Bataillonen unterschiedlich sein konnte. Während die Epauletten und die Säbel bei den Voltigeuren unvorschriftsmäßig waren, bildete ihr eigentliches Kennzeichen der gelbe Kragen, denn der Rest trug diesen in Rot. Elitekompanien trugen außerdem den Schnurrbart.
Chasseurs waren die normale leichte Infanterie, sie trugen aber auch teilweise unvorschriftsmäßige Uniformteile. Der Gebrauch des Säbels ging bei ihnen aber immer mehr zurück, so dass sie meist nur mit Muskete und Bajonett bewaffnet waren wie die Füsiliere.
Aus den Zvezdavoltigeuren kann man eigentlich die ganze leichte Infanterie machen, vorausgesetzt man möchte seine Chasseurs mit Säbeln und Epauletten darstellen, was durchaus vorkam. Es bietet sich dabei an, bei den Chasseurs die Bärte abzurasieren und ggf. die Stutze zu entfernen.

Lege dir unbedingt den Rousselot zu, da hast du sehr schöne Vorlagen.

Die alten Sets von Esci und Italeri sind wirklich nicht zu empfehlen, denn sie zeigen Hybriduniformen, die es so nicht gegeben hat. Außerdem ist die Ausrüstung unvollständig und falsch proportioniert. Das letzte Italerieset mit den Figuren für 1815 ist da wesentlich besser, aber für diesen Bereich empfehle ich lieber die Schillingfiguren aus Zinn zu nehmen, die sind optimal.
Die krassen Fehler fallen in dem Maßstab durchaus auf. Bei dem Esciset düfte das sogar dem Laien auffallen. Die neueren Hät-sets sind dagegen recht gut geworden. Aus eigener Erfahrung kann ich nur den Rat geben garnicht erst mit minderwertigen Figuren anzufangen. Da macht das Bemalen gleich viel weniger Spaß, wenn man schon von vornherein weiß, dass die Figuren suboptimal sind.

Grüße

Gunter

Trall:
Oh oh.... Die einfache Linieninfanterie bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen.

Momentan sieht es so aus als ob nur das neuere Italerie-Set und einige HäT-Boxen etwas taugen.
Dieser unverzichtbare Truppenteil schickt sich an den \"Preisvorteil\" gegenüber dem 28mm Maßstab anzunagen :smiley_emoticons_pirate_down_1:
Aber so etwas war ja vorhersehbar! Dafür reissen Artillerie und Reiterei das Ruder ja wieder ordentlich rum.
Und wenn ich überlege wieviele Boxen ich bis jetzt für knapp 55€ angesammelt habe,  gibt es noch keinen Grund rum zu heulen ;)

@Davout
Welche Fehler an den Escis/Italeries fallen denn besonders ins Auge?

Grüße
Trall

Thomas Kluchert:
Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, womit er leben kann. Ich z.B. hab von der Materie keine Ahnung, aber ich weiß, wie Massen wirken. Und wenn da 16+ in einer Einheit stehen, dann rückt die einzelne Figur sowieso total in den Hintergrund. Ich persönlich würde also zum Italerie Set greifen und mir da keine großen Gedanken machen, ich bin da schmerzlos. Wenn man das Farbschema einhält, dann fällt das auf dem Spieltisch kaum bis gar nicht auf. Schon gar nicht in dem Maßstab. Aber mir ist ja der der Detailfetischismus so manchen Wargamers sowieso fremd, vor allem, wenn man große Armen aufbaut.

Davout:

--- Zitat von: \'Trall\',\'index.php?page=Thread&postID=132200#post132200 ---@Davout
Welche Fehler an den Escis/Italeries fallen denn besonders ins Auge?
--- Ende Zitat ---
Die Röcke haben die alten Rabatten, die bis 1813 üblich waren, die Schöße sind aber schon die kurzen der Bardinuniform von 1813. Dazu die langen Gamaschen, die äußerst selten im Feld zu sehen waren. Die Patronentaschen sind zu klein, die Riemen zu schmal, die Musketen zu kurz, Tornister fehlen bei einigen Figuren. Dazu kommen dann noch zuviele ziemlich sinnlose Posen. Obwohl besser ausgerüstet stellt das alte Italeriset leider genau solche Hybride dar wie das von Esci. Ich würde die Finger davon lassen. Einzig die Köpfe kann man gut für Umbauten gebrauchen.

Gute Kavallerie ist in 1/72-Plastik eher rar. Es gibt zwar sehr viele Sets, die meisten sind aber nicht so gut, bzw. fehlen da wesentliche Figuren. Streng genommen ist das bei der Artillerie ähnlich. Für mich habe ich das sogelöst, dass ich inzwischen nur die guten Sachen sammle. Bei einer eher strengen Auswahl der Figuren relativiert sich der Preisvorteil natürlich, so dass es auch keine Rolle mehr spielt, dass ich die Truppe mit Einheiten aus Zinn ergänze. 1/72 ist für mich ein Maßstab, denn man vom Gefühl her mögen muss und keine per se billige Alternative.

Grüße

Gunter

Driscoles:
Dieses Set kommt doch bei PSR ganz gut weg. Ich habe das auch und bin sehr zufrieden.

http://www.plasticsoldierreview.com/Review.aspx?id=887

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