Epochen > Tabletop allgemein
Was muß ein gutes Regelwerk bieten?
Constable:
ja was berechtigt jemanden etwas ernsthaft zu diskutieren? Was berechtigt ehemalige oder andauernde GW-Mitarbeiter Romane zu schrieben? Gerade bei letzteren frage ich mich da auch des öfteren....:)
Ich denke es ist im grunde jeder berechtigt hier zu schreiben was seiner Meinung nach ein gutes Regelwerk ausmachen müsste oder sollte oder für ihn tut. Selbst Leute mit beinahe keiner TT Erfahrung werden andere Erfahrungen haben und eine gewisse Erwartungshaltung.
Andere, wie ich, sind halt 15 Jahre dabei haben mehr als 3 dutzend Regelwerke gespielt, hunderte junge Leute ins Hobby eingeführt, erklärt, verglichen, Turniere gespielt usw. Da schwingen natürlich andere Efahrungen mit.
Die GRUNDFRAGE für mich bei der Diskussion wäre der Ausgangspunkt; was will ich?? Spaß haben, eine möglichst gute Simulation haben, ein Turniersystem haben.....danach richtet sich auch das Regelwerk und wenn man gerade manche einführende Worte von Regelwerken liest, dann merkt man auch mit welcher Idee im Hinterkopf die geschrieben wurden.
Ich habe noch überlegt ob mir zu meinem ersten post was einfällt aber der war eh schon ausführlich und hat für mich alles gesagt...
@gremouse, ich habe darauf gewartet...ich wusste es....die \"Karten\"....:)
cheers
tom
LeoLuvus:
Und jetzt ich.
n dr
Es wurde wirklich schon sehr viel und ausführlich diskutiert. Ich bin erst seit ca. 1,5 Jahren im TT dabei und versuche mich immer noch in diversen anderen Systemen zurecht zu finden. Allerdings habe ich auch nicht soviel Zeit wie ich gern hätte :)
Ich habe damals mit der Erwartungshaltung mit TT angefangen, dass es eine Mischung aus Schach und Risiko ist.
Tja irgendwie ist es auch so (je nach Regelsystem)
Ich möchte gern ein Regelsystem welche mir die Chance gibt Taktik und Strategie so anzuwenden, dass meine Züge nicht von drei aufeinanderfolgenden Fehlwürfen irgendwelcher Würfel komplett vernichtet werden.
So wie es bei Risiko halt ist (ich weiß doofer vergleich) Bzw, ich habe mir sagen lassen, dass es bei GW-.Regeln auch oft darauf hinausläuft.
Ich möchte aber auch nicht Schach spielen. Also ganz ohne ZUfall, da hier unweigerlich immer der Bessere gewinnt. Es braucht eine gute Mischung. Und so versuchen wir schon eine Weile im privaten uns bekannte Regeln nach diesen Bedürfnissen anzupassen.
Beim Spielen selber geht es mir um Spaß klar, wobei es mir am meisten Spaß macht, wenn ich meine Mini mit taktischen Überlegungen einsetzen kann, also nicht nur aufeinander zuschiebe, und schaue wer besser würfelt. Wenn der Punkt erfüllt ist, ist mir ein Gewinnen oder Verlieren auch gar nicht mehr so wichtig :-)
Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass es sich bei mir um einen Anfänger in Sachen TT handelt, sowohl bei der Figurenbemalung, als auch was Regelsysteme angeht. Vielleicht bietet ja ein Regelsystem genau das, was ich möchte, vielleicht sogar jenes welches ich gerade spiele, aber ich habs nur noch nicht rausgefunden.
Im großen und ganzen gefallen mir auch Regelwerke, welche komplex (aber noch übersichtlich) sind. Soll heißen dass viele Situationen schlüssig dargelegt sind.
So nun aber:
Liebe Grüße
Philipp
PS: Entschuldigt die Konfusion des Beitrags, bin irgendwie schon seit 03:30 Uhr wach ... (Kinder)... vielleicht editier ich ihn später, damit man ihn auch versteht :)
Constable:
Kinder sind voll cool!! Und voll fordernd hin und wieder...meine sind schon ein wenig älter und schlafen schon durch..haleluja!!
Ich bin irgendwie froh dass hier auch auch rauskommt wie speziell das Hobby, wievielen Ansprüchen es genügen muss. Das erklärt auch diese Vielzahl an Regelwerken die wie Schwammerl wachsen...zumindest seit einigen jahren. Ich würde mir öfter auch wünschen dass es ein wenig weniger wären aber wo soll man da ansetzen? Was mir gefällt muss den anderen Herren noch lange nicht gefallen.
Der Vergleich mit Schach ist zwar immer wieder da aber in meinen Augen ist Schach oft genau das was TT-Systeme nicht sind. Es ist alles fix und geregelt und beide Parteien haben in der Theorie 100% gleiche Ausgangslagen. Das ist aber auch das was ich letztendlich an Schach nicht gemocht habe. Widersprecht mir wenn ihr das anders empfindet aber bei Schach gewinnt immer der bessere Spieler, sprich interessante Schachpartien ergeben sich nur gegen gleichwertige Gegner. ist man in einem Schachclub mit vielen Mitgliedern ist das okay, hat man Spielpartner die zufällig alle auf einem mehr oder weniger vergleichbarem Level sind ist das okay...bei mir war das nicht okay weil ich immer nur Leute gefunden habe die alle bereits viel besser waren. Habe 50x gegen meinen damaligen nachbar gespielt und 50x verloren, was ich als einziges beweisen konnte war meine Überlegenheit unter Alkoholeinfluss (soll keine positive Werbung sein)..als wir beide einen leichten \"level\" an Alk hatten habe ich das einzige Mal gewonnen...lol....
okay das war zart off-topic.
Shinkansen:
Meine Meinung...
Ein Regelwerk ist dann gut, wenn Preis, Zeit, Aufmachung, Reviews, Spaß, Flair, Taktik, Basierung, Spielfluss & Support stimmen.
Preis: ein KO Kriterium sind Regelwerke über 40 Euro oder Regelwerke, die Einheiten vorschreiben, die sündhaft teuer sind. Zum Beispiel Kavallerieeinheiten werden so gewählt, dass sie nur aus Zinn angeboten werden, möglichst noch beritten & abgesessen dargestellt werden sollen und das in einer Kombination aus Offizieren, Musikern usw. , die mit den Blisteraufteilungen der Hersteller nichts zu tun hat und dann locker über 100 Euro liegen...
Anders ausgedrückt, als Anfänger ohne Zinnberg sind 80 Euro für (Starter-) Regeln, Figuren usw. die absolute Schmerzgrenze.
Zeit: man wird älter, die Zeit wird knapper; ein Spiel sollte in einer begrenzten Stundenzahl durchführbar sein, ebenso sollte eine Starterarmee in einer begrenzten Zeit realisierbar (bemalt) sein.
Aufmachung: heutzutage gibt es andere Möglichkeiten als in den 80ern. Was immer an Truppentypen, Formationen, Manövern, Armeen usw. beschrieben wird, sollte auch dementsprechend bebildert werden; man sollte nie voraussetzen, dass ein normaler Mensch mit den zeitgenössischen Bezeichnungen z.B. der altaztekischen Kriegsführung vertraut ist.
Reviews: ganz klar, keine positiven Reviews im Netz; kein Kauf - Aussagen wie \"am besten schaust Du dir mal ein Probespiel an, dann verstehst Du (eventuell) auch die Regeln\" ist keine positive Review in meinen Augen
Spaß: Das Regelwerk muss Spaß machen; Spaß beim Betrachten der Abbildungen, Spaß beim lesen der Regeln und der Spielberichte, Spaß beim Spielen, Spaß auf mehr (Aufbau und Erweiterungen von Armeen, hat GW vorexerziert, wie das funktioniert)
Flair: ebenfalls mal auf GW verwiesen: Warum ich gerade diese Armee spielen sollte, sollte im Regelwerk klar beantwortet werden. Auf der anderen Seite sollte auf die entsprechenden Ospreys oder ähnliches verwiesen werden was den detailverliebten Hintergrund angeht und nicht zum zehnten mal versucht werden, den z.B. amerikanischen Bürgerkrieg auf sieben Seiten zu erläutern. Tolle Spielberichte, Kampagnen und Szenarios und alles mit Bildern helfen ungemein. Diese dürfen durchaus auch mal witzig sein, sprich ein Szenario \"Rette das Huhn\" klingt irgendwie besser als zum zehnten Mal Zama, Waterloo oder Gettysburg. Auch Berichte über den Aufbau von Armeen sind nicht zu verachten.
Taktik: das Regelwerk sollte beiden Armeen im Laufe des Spiels mehrmals die Möglichkeit einräumen, die Oberhand zu gewinnen. Darauf aufbauend richten sich Taktik, Gesamtstrategie und Glücksfaktor des Spieles. Das Spiel sollte nach der dritten Runde nicht den Eindruck erwecken, man sitzt an einem leeren Tisch; Maßstab und Reichweiten sollten stimmig sein; 28mm-Figuren, die 2cm weit schießen ist auf Dauer irgendwie dämlich anzusehen.
Basierung: Die Basierung des Regelwerkes muss zu meinen Basierungen passen, ansonsten KO-Kriterium
Spielfluss: Regeln sollten die gleichen Abläufe (Würfe) beibehalten und den gleichen Detaillevel bei allen Regeln besitzen. Es sollte schnell gehen, die Rundenanzahl sollte überschaubar und nachvollziehbar sein. Der Tisch sollte zu jedem Zeitpunkt die Situation visualisieren, Nachfragen, was die gegnerische Einheit denn nun eigentlich darstellt, Massen an Markern und Countern, Tabellen usw. sind zu vermeiden.
Support: Es kann nicht falsch sein, wenn ein Regelwerk eine Figurenreihe eines aktuellen Herstellers favorisiert. Ein Regelwerk lebt von Szenarien, Spielberichten, Armeeberichten im Aufbau, Kampagnen, Contests usw.
Poliorketes:
Das Stichwort basierung ist gut, ich finde es unglaublich dämlich, wenn eigentlich interessante / gute Regelsysteme eine vollkommen andere basierung einführen wollen, als sie für die entsprechende Epoche bislang verbreitet ist. Damit sind die Regeln für eine große Zahl Veteranen erledigt. Wohl auch darum tendieren viele neuere Regeln dazu, die Basierung möglichst flexibel zu halten, was auch nicht immer optimal ist.
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