@ Wilhelmshöher
Hast Du Dir das Regiment ausgesucht, weil es wegen der entsprechenden Darstellungsgruppe dazu recht gut Infos gibt?
Also generell finde ich die Figuren viel zu einheitlich ausgestattet. Für die selben Riemen an den Feldflaschen finde ich in den zeitgenössischen Darstellungen etc. keine Relevanz. Ganz im Gegenteil. Bei den Franzosen wurde alles Mögliche an Feldflaschen getragen, auch wenn es spezielle Modelle aus Metall für Sergents gab, worin diese Essigwasser mitführten. Neben den Flaschen aus Metall wurden auch welche aus Flaschenkürbis getragen, was man ja schon seit Ewigkeiten an Wanderern aber auch speziell bei der französischen Armee im 18.Jh. sieht. Das Standardmusketenmodell war eigentlich die An9 Corrigé, wie schon richtig von einem Vorredner erwähnt, mit Laufringen aus Eisen, nur das Korn und die Pfanne waren aus Messing. Denkbar wären daneben noch ältere Modelle wie das M1777 und M1766, die man aber wohl in einem Maßstab wie 28mm eh nicht besonders von den anderen unterscheiden kann, da ja bei den meisten Herstellern eh die Musketen unproportional klobrig ausfallen (verglichen mit denen von Revell z.B., wo nur die Bajonette oft skuril wirken).
Bei den Mänteln würde ich auch eher durchmischen. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass man soviel einheitlichen Stoff für mehr als eine Kompanie auftreiben konnte. Die Garde ist da was anderes. Ich würde auch alle Knöpfe stoffüberzogen machen. Kommt mir einfach richtiger vor.
Für ein noch abwechslungsreicheres Erscheinungsbild würde ich manchen Grenadieren keinen Schnurbart geben. Die Bärte waren zwar 1813 schon weitaus mehr in der zivilen Mode angekommen, als noch 1800, aber vorgeschrieben waren die Schnurbärte nicht. Sie wurden nur per Reglement erlaubt und man sieht immer wieder Darstellungen mit Grenadieren aus den Koalitionskriegen, die keine Schnurbärte trugen, wiewohl die Historienmalerei des Späten 19.Jh. eigentlich nur Schnurbärte zeigt.