Hallo zusammen!
Wie versprochen, gibt es eine kleine Zusammenfassung vom „Spielewochenende“ zwischen Martin (Werit) und mir (Stephan). Mit dabei waren ebenfalls Markus und die Chrissi (Danke nochmals Für Melone und Ananas sowie den ganzen Rund-um-Service!)
Samstag früh hat Martin mich abgeholt – die komplette Unionsarmee musste abtransportiert werden und schiffte in den viel zu heißen (bayerischen) Süden ein. Wie meine Soldaten kam ich anfangs in Unionsmontur daher, aufgrund der abartigen Hitze in Richmond-Munich wurde sie aber wieder gegen ein ziviles T-Shirt und kurze Hosen ersetzt („angenehm“?). Gegen 13.00 Uhr so, gab es dann Vorbesprechungen (Welches Regelwerk? Wo spielen wir? Wann Essen?) und schließlich kam Markus im ferngesteuerten (?) Auto angetuckert.
Rasch haben wir die Citadel Platte nach unten in den gutgepflegten Garten mit englischem Rasen getragen, Bierbänke aufgestellt (natürlich verletzt dabei – aua!) und die Miniaturen herunter gebracht. Anschließend ein paar Bauschutteimer mit eiskalten Wasser für die Füße vollgelassen und das Gelände verteilt. Martin bestand darauf, dass die Flagge der CSA am Bierbänkerl steht – naja, ist „ok“.
Erste Schritte Kugelhagel: Da ich Kugelhagel überhaupt nicht kannte, hat mir Martin die grundlegenden Regeln erklärt, anhand zweier Regimenter die aufeinander ballern. Toll!
Die Reihenfolge der Runden, Aktivierungen und die meisten Sonderregeln kannte ich bereits irgendwoher, waren also nicht schwer zum Merken. Kugelhagel ist wirklich ein super Regelwerk. Definitiv nicht für Turnierspieler, sondern für solche, die Spaß an der Sache haben wollen, sich zurück lehnen und ein zwei Bierchen dazu trinken wollen. Nichts für unendlich große Taktiker, eher was für rustikale Haudegen. Mir gefällts!

Nach der Einleitung ging das richtige Spiel dann los. Schnell aufgebaut (Linie auf Linie) und die ersten Karten wurden gezogen. Die Dixie Armee sicherte schnell die nahegelegenen Mauern und wird sie für den Rest des Spiels kaum mehr verlassen. Vorsichtig marschierten die Unionssoldaten auf die Grauen zu, durchquerten den Wald und ihre rechten Flanke machte die erste Türangelbewegung während die Unionskavallerie an der linken Flanke nach Vorne preschte um die gefährliche Konföderiertenartillerie auszuschalten.

Die ersten Verluste gab es nicht durch Blei aus Musketenläufe, sondern durch das Element, dass jeder gute Dixie fürchtet: Wasser. Einer der Verlustmarker rutschte in den Fußwassereimer (tolles Wort, könnte auch „Haxntümplgfleucht“ heißen, oder so). Zum Glück Wasserfest lackiert.

Meine Unionskavallerie floh sofort vom Feld, das gegnerische Infanterie Regiment setzte sich ab und regenerierte die Verlustspunkte. Meine rechte Flanke brach ein Dixie Regiment, während die konföderierte Artillerie eines meiner Regimenter ans Limit herunter schoss. Ein paar Südstaatler (Regiment Georgia und Florida) rückten hinter ihrer Deckung hervor und marschierten auf meine geschwächte linke Flanke zu.
Blei fliegt einem um die Ohren, die Linien brechen, Chaos auf beiden Seiten – was tut man da? Richtig: Grillen. Pause. Auszeit. Der Grillmeister Johnny Reb schmiss also den guten Kugelgrill an, marinierte 2kg Spare Ribs ein, brachte geschätzte weitere zwei Kilo Schweinsmagen und Würschtle nach unten, Bier wurde kalt gestellt, der Tisch gedeckt.

Etwas wurde über das Spiel geredet, meistens war man aber zu sehr mit Essen beschäftigt um irgendwas zu sagen. Nachdem die Vier - nun endlich ganz Hängebauchschweine geworden - mehr lagen als saßen, machten wir noch zwei Runden weiter. Meine linke Flanke brach, dem Süden seine Linke genauso. Weil es langsam dunkel wurde, wir immer müder und eigentlich doch wieder mehr essen wollten einigten wir uns auf Unentschieden.
Fazit: Kugelhagel auf immerdar! Genau das richtige Regelwerk für uns und es muss einfach weiterhin unterstützt werden. Vor allem im Süden des Landes, weswegen wir uns dazu entschlossen haben, keine Black Powder Demo-Spiele auf der Dachauer TTU zu geben, sondern lieber Kugelhagel präsentieren wollen.

Nachts gab‘s dann die Friedenspfeife auf dem Balkon und wir haben uns etwas über kommende Projekte unterhalten (Quasi beschlossen, dazu später mehr). Faul liegend auf dem Sofa ging dann irgendwie der Rockchannel mit Hits aus den 70ern/ 80ern an (nicht soo cool) und nach Likör und Bier ging’s schließlich dann doch ins Bett.

Sonntagmorgen den Kaffe zur Begrüßung, ausgiebiges (sehr ausgiebiges) Frühstück gehabt und nach kurzem Hin und Her wollten wir noch eine Partie Zombiecide machen. Nicht unbedingt mein Spiel, aber eigentlich sehr spaßig. Es sei denn, man versucht viermal die gleiche Mission und schafft sie nicht mal zu einem Fünftel… Toll!
Bevor ich schließlich wieder nach Hause gefahren bin, haben Martin und ich das nächste Großprojekt (neben Landsknechten und ACW) beschlossen. Wir bleiben beim Kontinent Nordamerika und drehen die Zeit des Bürgerkriegs fast noch einmal 100 Jahre nach vorne. Unser neustes Steckenpferd ist der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg (auch AWI)! Martin übernimmt Washingtons glorreiche Jungens, sowie eventuell Franzosen und etwas Rot
häute, während ich die Rot
röcke und Hessen übernehme.

Das war’s eigentlich auch schon. Ich hatte eine Menge Spaß am Wochenende und der nächste Termin ist schon geplant, wo wir dann unser Demospiel für die TTU vorbereiten.
Viele Grüße,
Stephan