De facto hatten wir die Kanonen wie Bataillonsgeschütze gehändelt, aber mit der Feuerkraft einer ganzen Batterie. Das passt überhaupt nicht.
Das sage ich ja auch schon lange.
Aus diesen Überlegungen heraus könnten wir folgendendes als Regel ausprobieren: Fuß-Artillerie darf sich nicht aktiv in die Feuerreichweite feindlicher Infanterie, die mit Musketen bewaffnet ist, bewegen.
Klingt gut.
Ob wir überhaupt etwas ändern müssen bleibt jedoch erst einmal dahingestellt, da hat Lucas schon recht. Bei unserem letzten gemeinsamen Spiel im Pub hatten wir ja Sechspfünder nicht als Bataillonsbatterien bewegt. Ich hätte jedenfalls mit den drei Zoll bei halbierten Bewegungsreichweiten kaum eine sinnvolle Möglichkeit gesehen, die Ari in den \"Nahkampf\" zu bringen. Selbst bis zur Mitte des Spielfelds hätte das eine Ewigkeit gedauert.
Alternativ geisterte mir schon durch den Kopf, dass Artillerie in halber Schussdistanz oder weniger am Ende ihrer Bewegung nicht näher am Gegner stehen darf als eine befreundete, nicht plänkelnde Infanterieeinheit.
Das wäre etwas komplexer, ließe aber das durchaus gelegentlich praktizierte Vorrücken im Schutz der Infanterie darstellen.
Den Ansatz finde ich gut, da das häufige Bewegen der Artillerie tatäschlich komisch wirkt. Zu sagen, dass sich die Fußartillerie nie in Schußweite von Infanterie bewegen darf finde ich auch als Lösung ebenfalls gut, da es sehr simpel ist.
Meiner Meinung nach ist aber auch die berittene Artillerie in ihren Bewegungen etwas zu rasch und wirkt eher wie ein kleiner Panzer. Deswegen haben wir hier als Hausregel, dass das Aufprotzen der Artillerie eine Bewegung beansprucht und nicht An und Abprotzen freie Aktionen sind.
Klingt ebenfalls gut und sinnvoll.
Auch fragwürdig finde ich, dass Einheiten unbegrenzt Angriffe starten können. Vor allem bei der schweren Kavallerie, da die Pferde nach ein bis zwei Ritten auf dem Schlachtfeld total durchgenudelt waren. Aber im Spiel können sie so lange reiten, bis sie sterben.
Auch hierzu hatte ich mir schon Gedanken gemacht. Grober Vorschlag in Unreine:
Kavallerie muss sich nach einem Angriff oder Gegenangriff erst einen kompletten Spielzug erholen, in dem sie keine weiteren (Gegen)Angriffe durchführt. Führt sie dennoch einen Angriff oder Gegenangriff durch, verliert sie automatisch einen Punkt Stamina, der zum Kampfergebnis zählt.
Ich hatte zuerst über eine Reduktion der Angriffswürfel nachgedacht, allerdings träfe dies die leichte Kavallerie merklich härter als schwere, welche ihre Wirkung in erster Linie über den Bonus auf das Kampfergebnis erzielt.
Last but not least hätte ich da noch einen Punkt bezüglich der Brigaden. Wir haben bisher alle Truppengattungen in eine Brigade gepackt. Wirklich historisch korrekt ist das jedoch nicht. Zwar wurde die Artillerie des Korps den anderen Brigaden zugeteilt, die Kavallerie war jedoch in eigene Brigaden aufgeteilt.*
Dem und den auf dem Spielfeld doch immer recht ähnlich organisierten Brigaden könnten wir entgegenwirken, indem wir einerseits eine Trennung von Infanterie- und Kavalleriebrigaden einführen und andererseits die Brigadekommandanten und den Divisionskommandanten ebenfalls in die Punkteberechnung einbeziehen. Für letzteres schlägt das Regelbuch ja
Staff rating x10 vor.
Somit ist jeder (relativ) frei, entweder mehrere kleinere oder eine große Brigade ins Feld zu führen und wir haben nicht immer 4-5 Intanteriebataillone + eine Ari + eine Kavallerie unter einem Kommandanten.
Ich stelle es mir auch spannend vor, mit mehreren führungsschwächeren Offizieren (SR 7) unter meinem Kommando zu spielen. Und mit mehreren kleineren Brigaden pro Spieler kann man auch durchaus mal Szenarien mit Brigaden in Reserve spielen.
*Hussaren in preußischen Infanteriebrigaden sehe ich mal als die Ausnahme, die die Regel bestätigt.