Es wird wohl vermutet, dass das nicht einheitlich war. Allerdings gibt es z.B. zu den Chauken Aussagen über eine einheitliche Haartracht: Sie sollen alle einen Lockenkopf gehabt haben. Und auch für die Langobarden ist eine einheitliche Haartracht belegt.
Bei anderen Stämmen war dies nicht so. Die Haartracht konnte die soziale Stellung, z.B. Adel oder eine bestimmte Kriegerkaste anzeigen.
Da es vom Suebenknoten schon 2 verschiedene Versionen -auf dem Kopf oder an der Schläfe geknotet- gibt und Ariovist nicht nur Sueben dabei hatte, würde ich da künstlerische Freiheit beanspruchen.
Cäsar nennt Haruden, Markomannen, Vangionen, Nemeter, Sedusier und Triboker neben den Sueben. Hier ist schon problematisch, ob unter den Sueben nicht nur eine Gruppe von Stämmen verstanden werden kann, sondern sich ein Stamm ganz speziell so nannte. (Die Quaden wären da ein Kandidat.) Die Haruden, die im nördlichen Jütland zu lokalisieren sind, werden sonst nicht unter den Sueben aufgeführt. Jütland weicht auch in der materiellen Kultur von den anderen Stämmen ab, soweit das zu beurteilen ist. Auf den Darstellungen der Markomannen, die zu den Sueben gezählt wurden, mit Bezug zu den Markomannenkriegen finden sich -neben Suebenknoten- Darstellungen mit rasierten Seiten und langem Haupthaar wie für die Langobarden vermutet. Bezüglich der Vangionen, Nemeter und Triboker ist die Herkunft unbekannt. Es könnten auch Kelten gewesen sein; schon Tacitus scheint unentschieden und beruft sich auf das Selbstverständnis der Stämme. Problematisch ist, ob sich dieses Selbstverständnis gewandelt hat. Zu den Sedusiern gibt es die Vermutung, dass es sich um eine Verballhornung der Eudosen, der späteren Jüten handelt. Wie der Name schon sagt, waren sie in Jütland ansässig und wiesen somit Unterschiede in der materiellen Kultur auf.
Bei dieser Völkermischung würde ich auch von einer Mischung der Haartracht ausgehen. Cäsars Darstellung der Germanen ist übrigens weit mehr an dem antiken 3-Stufen-Modell der Kultur ausgerichtet, als an der Realität. Er schildert die Germanen als im Übergang vom Nomadentum zum Ackerbau befindlich. (Das 3-Stufen-Modell bestand zu Cäsars Zeiten schon aus 4 Stufen: Jäger und Sammler, Vieh-Nomaden, Ackerbau, Hochkultur.) Wäre Cäsar zuverlässiger könnte man anhand seiner Beschreibung vermuten, dass es sich bei seinen Sueben, im Gegensatz zur ethnischen Sammelbezeichnung bei Tacitus, um eine spezielle Kriegerkaste handelt. Ob man für diese wilden Haarwuchs oder den berühmten Knoten in Anspruch nehmen könnte, müsste bei Cäsar zu finden sein. Er berichtet in diesem Zusammenhang auch von Bärenfellen. 8o Na ja, zumindest von Fellen. :whistling: