Epochen > Tabletop allgemein

Haben deutsche Regeln oder eine Übersetzung ins Deutsche bei Dir den Einstieg ins historische Miniaturenspiele ermöglicht/verursacht ?

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Rohirrim:

--- Zitat von: \'Decebalus\',\'index.php?page=Thread&postID=161427#post161427 ---… Aber wir anderen, die seltsame historische Themen und Figurenreihen lieben (League of Augsburg, sollen die ihre Website übersetzen?), dazu die militärgeschichtliche Literatur lesen (warum hat Siegler nichts über italienische Fallschirmjäger von Osprey übersetzt?), Geländebau mit Tips von englischen Websites betreiben und uns immer wieder über neue (englischsprachige) Regeln freuen, - wir sind doch nicht deswegen \"elitär\".
--- Ende Zitat ---
Nein, seid ihr natürlich nicht. Ich habe mit keiner Silbe davon gesprochen, dass Spieler elitär sind, wenn sie englische Regeln verwenden. Es ging lediglich um die Haltung der Autoren der englischen Regelwerke, nur in englisch zu drucken, die ich als »elitär« bezeichnet habe.
 
MMn würden fehlerfreie deutsche Regelwerke das Hobby beleben. Wenn es zum Regelwerk auch noch die passenden Figuren gäbe, wäre das sicher noch besser. Aber da sind wir wieder bei dem GW-Modell ...

MacGuffin:
Ich denke, man sollte nicht vergessen, dass es nicht darum geht, dass alle Regelwerke dieser Welt übersetzt werden sollen.
Natürlich kann man bei exotischen Konflikten (ja, auch Deutschland 1918/19 fällt da rein, oder irgendwas mit Maoris oder habichnochnichmalvongehört) nicht davon ausgehen, dass sich solche Regelwerke jemals nach einer Lokalisierung refinanzieren. Es hilft also nichts, die Befürworter deutscher Regeln keck dazu aufzufordern, so etwas auf den Markt zu werfen ;)

Ich möchte noch einmal zwei Dinge aufgreifen, die hier schon angeschnitten wurden:
1. Die deutsche Übersetzungskultur. Wir sind es gewohnt, dass wir mehr oder weniger alles aus der großen weiten Welt angemessen übersetzt und (im Falle der bewegten Bilder) synchronisiert bekommen. Bei vielen potenziellen Spielern wird sich im Laufe ihres Lebens ein Gewöhnungseffekt eingestellt haben, das sollte man nicht unterschätzen. In anderen Ländern gibt es das nicht oder kaum. Die wachsen mit einer viel stärkeren Bindung zur in unseren Kreisen popkulturell dominanten Sprache auf. Aber frag mal nen Niederländer, der winkt ab. Ein spanischer Kollege meinte mal, dass viele Filme dort von einem einzigen Synchronsprecher bisweilen höchst lustlos vertont würden; weibliche Parts inklusive. Ich vermute, selbst die hiesige Erwachsenenunterhaltungsindustrie hat da schon seit den Siebzigern besser nachvertont :dance3:

2. Alles aus einer Hand - davon profitiert zwar der Spieler, viel mehr aber noch der Anbieter. Wenn man genug über die Figuren verdient, die jeder kaufen MUSS, dann kann man sich auch die Übersetzung was kosten lassen und/oder die Bücher günstig anbieten (was der Marktführer aus Nottingham ja beides eher nicht macht). Man geht dann mit einer ganz anderen Kalkulation heran und da kann es sich schon lohnen, wenn nur die Armeen teuer genug sind, auch noch andere Sprachen anzubieten, indem man einfach X Personen für eine Investition von Y mit ins Boot holt. Inklusive sekundärer Effekte, wie einer breiteren Spielerbasis und Förderung der Szene, was ganz am Ende auch wieder Absatz bedeutet.
Da die wenigsten hier im Forum über eine eigene Figurenreihe verfügen - und selbst dort würde es sich natürlich nicht lohnen - ist der Anreiz, sowas persönlich in die Hand zu nehmen, wohl doch eher gering.
Und sein wir mal ehrlich: Wir wünschen uns doch auch jeden neuen Mitspieler, den wir kriegen können. Insofern bin ich froh um jede Initiative, egal wie sie motiviert sein mag, und hoffe, dass sie sich lohnt.
(Derweil habe ich aber in den meisten Fällen auch schon das englische Buch gekauft...  :whistle3: )

AndréM:

--- Zitat ---Was vielleicht einfach daran liegt, daß Battlefront bei den Übersetzungen keinen wirtschaftlichen Erfolg sehen.
--- Ende Zitat ---

Die meisten Firmen haben schlicht keine Ahnung, wie der deutsche Markt funktioniert. Von daher macht man sowas ungern selber. Wenn möglich greift man auf erfahrene Partner zurück.

Wellington:

--- Zitat von: \'Decebalus\',\'index.php?page=Thread&postID=161443#post161443 ---Wie Ghibelline so schön und ironisch festgestellt hat: besorgt Euch Linzenzen und übersetzt.
--- Ende Zitat ---
Das war nicht mal ironisch gemeint ... Wenn hier Leute der Meinung seid, Übersetzungen rocken, dann sollen sie übersetzen ... LEGAL, denn die Hersteller müssen auch ihre Mitarbeiter und Familien ernähren!

Aber es macht dann doch keiner, sondern meckert oder schimpft nur weiter rum. Was mir schon vor Jahren aufgefallen ist ... Viele hier jammern, dass die Engländer sich nur auf ihren Markt konzentrieren und es keine tollen Figuren für irgendwelche nicht-britischen Themen gibt, oder dass keine deutschen Regeln oder Übersetzungen auf dem Markt sind. Bis auf wenige Ausnahmen wie Regulator mit seinen tollen Minis oder der Initiative zur Übersetzung der SAGA Regeln (sorry wenn ich die wenigen die sich sonst noch auf dem Gebiet der Eigeninitiative verdient gemacht haben nicht alle aufzähle) kriegt doch auch keiner den Arsch hoch. Aber schimpfen!

Aber es ist schon bezeichnend, dass nach den Fog Regelübersetzungen nie die Supplements übersetzt wurden bzw. nach der Katastrophenübersetzung von FOW nichts mehr nachkam. Die Firmen müßten beurteilen können ob sich das Investment rentiert hat.

Und das andere Problem ... der Markt ... Wer hat den Marktkenntnisse. Mir ist nicht bekannt, dass es fundierte Marktstudien zum historischen Kram gibt. Die Händler wie Battlefield wissen vielleicht noch am meisten. Aber wir stochern leider völlig im Nebel rum.

Warboss Nick:
Jeder neue Spieler, den man über deutsche Regeln ins historische tabletop bekommt, ist ein Gewinn. Trotz starker Community ist das ja nicht gerade breitensport in Deutschland. Dass ich wegen vorbehalten gegen Übersetzungen lieber englische Regeln im Original kaufe, verbuche ich unter persönlicher Vorliebe. Und die \"sprachbarriere\", wenn der andere deutsche regeln hat, halte ich für handhabbar.

Bei Übersetzungen Sage ich ja nicht, dass das nicht geht. Ich halte es nur für schwierig. Das fangt schon damit an, dass man einen (guten) Übersetzer mit tabletop Erfahrung braucht, auch mit den zu übersetzenden Regeln (wenigstens gründlich einarbeiten und ausprobieren). Gutes Schulenglisch reicht da nicht. Das liegt mE auch an den vielen sprachlichen Feinheiten. Für einen Profi mag das selbstverständlich sein. Aber ich weiß auch aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, juristische fachtexte, Gesetze oder AGB zu übersetzen. Und regeln sind in gewisser Weise nicht unähnlich. Dafür den richtigen Übersetzer zu finden, dessen Bezahlung sich auch rechnet, scheint gemessen an den vielen mangelhaften Übersetzungen nicht ganz einfach zu sein.

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