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Wikinger Serie im Fernshen

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Jocke:

--- Zitat von: \'JensN\',\'index.php?page=Thread&postID=163226#post163226 ---Die Rekonstruktionsversuche des Re-enactment oder \"Living-History\" in Ehren,
aber ich glaube dennoch das zwischen einer in heutigen Tagen gedengelten Rüstung aus Tschechien
und einer in damaligen Schmieden gefertigten Rüstung Unterschiede bestehen. Kann mir nicht vorstellen
das der heutige Rüstungsbauer auf das Eisen eines Rennofens zurückgreift. Er wird wohl die gleichen Bleche benutzen,
die Skoda verbaut ... :) Es sei denn man hat so eine geile Schmiedin, wie bei \"Ritter aus Leidenschaft\", der im Übrigen einer
der historischsten Ritterfilme schlechthin war ...... :D :D :D
--- Ende Zitat ---
Das ist keine billige Tschechen Platte... die Platte ist von Dr. Peter Müller , dem wohl bedeutensten deutschen Plattner für Historische Rekonstruktionen. Die Platte die der gute Mann da trägt kostet soviel wie ein Kleinwagen, und nicht wie ein gebrauchter... Hier der Text zu der Rüstung

\"Halbharnisch, deutsch, um 1475-85Anfertigung 2006-2008, alle Komponenten gehärteter Federstahl.
Eine
weitere Komposition im deutschen Stil, mit Elementen des gotischen
Reiterharnischs in Leeds (Bruststück) und des Harnischs A60 der Hofjagd-
und Rüstkammer (Armkachel). Das Vorbild des Rückenstücks ist im
Bayrischen Nationalmuseum München, ebenso die Hentzen.\"
@Nimb: Ja, den guten Mann kennt man von den zwei letzten Epic Empires aus dem Pilgerlager ;)

Thorulf:
Nichts gegen Dr. Müller, aber wer\'s so genau nimmt, dürfte eigentlich keinen modernen industriellen Federstahl (und anderen Federstahl gibt\'s nicht) verwenden. Dieses Material stand den Plattnern damals schlicht nicht zur Verfügung. Und damit kann man die Platte dann sehr wohl dünner (bei gleicher Stabilität) und damit leichter erarbeiten. Aber ich schieße ja schließlich auch nicht mit einem 100, sondern mit einem 45-Pfund-Bogen.

Nichtsdestoweniger eine schöne Replik, die sich sehen lassen kann. Und ihr Gewicht wird die auch haben.  :smiley_emoticons_joint:

Camo:
Federstahl ist als Material aber nicht historisch... ;)

JensN:
Da haben mir die beiden Vorredner das Wort aus dem Mund genommen.
Das sind eben genau die Dinge, die - wie ich finde - bei diesen Rekonstruktionsversuchen kontinuierlich in die Hose gehen.
Ob da nun ein Plattner einen Doktortitel (welchen auch immer) hat, ist mir da schnurz.
Das stelle ich dann fast schon auf eine Stufe mit den Myth Busters (die zugegebenermaßen ja immer recht kurzweilig sind).

Antipater:
Die Serie ist leider stinklangweilig. Schwaches Drehbuch, schwache schauspielerische Leistung und wieder das bekannte King Arthur-Problem: eine eigentlich gut gemeinte Fantasy-Verfilmung, die mit historischen Versatzstücken aufgepeppt werden soll. Hier wie dort, eine leidlich hübsche Hauptdarstellerin, schöne Kulisse und gute Kameraführung reißen\'s nicht raus. Ich schau\'s aus Prinzip zuende an, auch um auf dem Stand zu bleiben, was im Histotainment-Markt gerade so geht. Kommt aber, anders als das ebenfalls pseudohistorische, aber dabei um Längen besser durchdachte und inszenierte \"Rome\" nicht auf meine Aufbewahrungsliste. Drüber ärgern muss man sich nicht.

Aber wo wir schon beim Filmegucken sind – wer sich für die Leistungsfähigkeit alter Waffenschmiedekunst interessiert, der möge sich das hier ansehen. Ein (stummer) Unterrichtsfilm des Metropolitan, bei dem heutige Konservatoren im Achteck springen, weil man seinerzeit die Originale dem Stresstest unterzogen hat. 8o Zwar rennt oder klettert da niemand wie ein Affe durchs Bild, aber es ist doch ganz instruktiv. Als Anschauungsmaterial ist das auch in diesen Vortrag (diesmal mit Ton) verarbeitet, ebenfalls sehens- und hörenswert. Falls das alles hier schon einmal erwähnt wurde, seht\'s mir nach.

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