Naja, werte Herren ... dann schauen wir mal was bei Osterrod rauskommt :rolleyes:
Wenn Euch der Pole nicht geholfen hat wirds eher düster...
Hat er nicht.
Das war jetzt sozusagen mein Outing. Ich durfte die polnischen Interessen in diesem Wirrwarr aus Bluthunden und zweifelhaften Bündnissen bei denen man nie wissen konnte wer einen als nächstes Verrät als Hauptmann Lanckoronski verteidigen.
Gerade zu Anfang muss ich zugeben, dass ich mit der gesamten Situation leicht überfordert war, weil ich jeder Weisungen noch Ziele erhalten habe und eiskalt ins Wasser geworfen wurde, ohne zu wissen ob jetzt über mir noch eine weitere befehlsgebende Instanz sitzt oder nicht. Bisher hatte ich ja nur die Schlacht um Wien als PBEM mitgespielt, die sich komplett anders gespielt hat.
Bis dieser anfängliche Verwirrungszustand überwunden war und ich mich auch mit Hatzfeld soweit koordiniert hatte, war ich nach Norden marschiert, dann nach Westen und habe im Endeffekt über Runden hinweg eine große Wanderung über die Karte unternommen, bevor sich überhaupt etwas nennenswertes ereignet hat...
Dann ging es um Osterod herum heiß her, als plötzlich die Schweden aufgetaucht sind und in meiner ersten großen Feldschlacht trotz überlegener Zahlen zurückgeworfen wurden. Nachdem ich sowohl den Sieg davontragen konnte als auch weniger Verluste einzustecken hatte entschied ich mich, nachzusetzen und den Schweden den Rest zu geben. Ein zweites Mal war das Schlachtenglück aber nicht auf meiner Seite, bei der Aktion verlor ich mein Infanterieregiment und wurde zur puren Reiterarmee.
Danach ging ich in die Defensive, um quasi zur \"Army in Being\" zu werden, erhob ein paar Kontributionen um mich wieder zur Versorgen und Verluste zu ersetzen während die anderen sich schlugen.
Der Schwede wurde dann ja scheinbar nach meiner Voarbeit von Hatzfeld weitestgehend weggewischt, ein unerwarteter und unverhoffter Erfolg für die Bündnispolitik quasi. Währenddessen nahmen der Konflikt zwischen Muselmanen und Kaiserlichen bzw Sachsen ihren Lauf, wobei ich von allen Seiten angefleht wurde doch auf ihrer Seite zu intervenieren.
Ich entschied dann pragmatisch, niemandem außer Hatzfeld noch zu antworten, wobei ich wie oben schon erwähnt empfahl, die Sachsen einfach Sachsen sein zu lassen. Nachdem die Schweden halbwegs geschwächt waren sollten sich die übrigen ausländischen Interessen ruhig gegenseitig so weit schwächen. Nur schade, dass mein Verbündeter sich da mit reinziehen ließ, aber ist dann halt so. :rolleyes: Die polnischen Kräfte sollten geschont werden um später gegen die vielfältigen Feinde vorzugehen.
Meine persönliche Kritik an mir selbst war, dass ich sehr prokrastiniert habe was die Kuriere angeht. Da ich immer erst relativ spät geantwortet oder gar die Abgabefristen für Kuriere verpasst habe, ging das mit der Koordination nicht ganz so reibungslos.
Was ich mir für die nächste Kampagne wünschen würde:
-Klarere Aufträge, man könnte doch jeder Fraktion eine Reihe von Zielen geben, die sich ggf. im Kampagnenverlauf auch je nach Erfolgslage oder Misserfolgen ändert. Ist sicherlich etwas mehr Aufwand für die Planung, aber ich habe mich schon manchmal gefragt obs jetzt eher im Sinne der Krone ist die Aufständischen niederzuschlagen oder die Schweden blutig zu hauen... Prioritäten wären da hilfreich gewesen.
-Klarere Rollenbeschreibungen - bei mir stand zB, dass der König mit den Kosaken verhandelt, daher ging ich nicht davon aus, dass das meine Aufgabe war die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen. Sollte das eine Option gewesen sein, die mir zur Verfügung gestanden hätte wäre es hilfreich gewesen wenn die Autorität bzw Verantwortung auch klar kommuniziert würde.
-Etwas transparentere politische Situation - welche Städte sind zB verbündet, neutral, feindlich? Wenn es da irgendwo eine Systematik gab, war mir diese nicht ersichtlich. Ich gehe doch stark davon aus, dass ein Heerführer seiner Zeit wusste, welche Städte frei/neutral und welche auf Seiten des Königs standen.
-Evtl. Kurierphase verlängern und Befehlsphase verkürzen. Bei den Befehlen gibt es weniger zu bedenken, das Blatt ausfüllen ist in 5 Minuten erledigt, Kuriere schreiben dauert etwas länger. Damit würde der Schriftverkehr vlt. auch etwas schneller laufen, wenn Zustellung & Antwort auch innerhalb einer Kurierphase erfolgen. Verzögerung, Unklarheiten und schlechte Informationslage gibt es wohl trotzdem noch genug.
Im Direktvergleich zwischen Wien und Potop würde ich persönlich das Format von Wien bevorzugen, da das ganze doch deutlich übersichtlicher war und auch weniger Leerlauf bedeutet hat. Die großen Manöverreichweiten hier ließen eine Planung wann, wo und wie man den Feind angeht kaum zu, weil er meist einfach vor der Nase aufgetaucht ist und wieder verschwand, ohne dass man eine bewusste Einschätzung vornehmen konnte ob man den Kampf jetzt sucht oder vermeidet. Das Wirtschaftssystem war zwar ein nettes Gimmick, aber meist war das Geld doch so knapp, dass man kaum was damit machen konnte außer seine Versorgung aufrecht zu erhalten. Der Drahtseilakt zwischen zu schnell versiegenden Quellen und Geldknappheit (=kaum spielerischer Nutzen) und zu ergiebigen Finanzquellen (=fördert \"Camping\" in der frühen Spielphase und riesigen Armeen) ist aber auch relativ schwierig zu designen...
Danke an alle Mitspieler!