
Erstes Ziel war die sofortige Sicherung einer zweiten Versorgungsbasis, da ich mir sicher war, dass Königsberg über lang nicht ausreicht. Da der Schwede in Elbing und der Russe in Tylsa startete, waren Allenstein und Rastenburg die einzigen beiden Möglichkeiten in unmittelbarer Reichweite. Die Wahl fiel auf Allenstein, da ich davon ausging, dort 1-2 Runden länger Ruhe zu haben, als in Rastenburg (letzteres auch mit hoher Wahrscheinlichkeit ein erstes Ziel des Polen).
Doch weit gefehlt - vor Allenstein erreichte mich die Nachrichten vom Schweden, die meinen Einsatz im Osten forderten und zu allem Verdruss gab der Sachse Nachricht, er wolle sich für Allenstein einsetzen. Da er zudem mit dem Schweden Frieden geschlossen hatte und letzterer in Graudenz im Matsch versank, verwarf ich kurzerhand den Sturm (Geschütze und Pioniere waren schon bestellt) und erledigte Maksims Tatarenaufgabe (Runde 3, H8 ).
Danach stellte sich die Frage weiter nach Süden (Mielau) oder nach Osten (Polen). Da die Kaiserlichen gerade Thorn belagerten, war ich mir sicher, dass der Osmane im Süden keine Gegner hatte und in einem 1:1 mit Mielau, Leslau und Ostrolenka wesentlich besser dastand, als die Brandenburger mit ihrem leergepressten Königsberg.
Also zog ich weiter nach Osten, kundschaftete das Tatarenlager aus (befestigt, überlegene Streitkräfte, Diplomatiestatus ungeklärt - keine Option) und überfiel erst Lyck und danach die Räuber von Rastenburg (Runde 7, J4).
Die Kampagne stand nun kurz vor der Dämmerung, und es war noch ungefähr Zeit für ein großes Ding. Zwar hatte der Schwede mittlerweile um Hilfe ersucht, aber ich war fast eine komplette Kartenlänge entfernt, so dass es mindestens drei fruchtlose Runden gedauert hätte, bis ich seine Position erreichen konnte. Also schaute ich mit in der unmittelbaren Umgebung um und und machte wohl den entscheidenden Fehler: Ich schätzte die Taurogi-Aufgabe leichter ein, als den Sturm von Rastenburg, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein befestigtest DORF mit überlegenen Streitkräften schwerer zu knacken wäre, als eine Festungsstadt mit sehr starken Streitkräften. Zudem lockten die 400 GM Belohnung. Ein fataler Irrtum. In der achten Runde blieb ich im Schlamm stecken, in der neunten Runde scheiterten meine Versuche, die Versorgung abzuschneiden (5 Versorgungstests blieben ohne Resultat), in der zehnten und elften Runde wurden jeweils Sturmangriffe mit Einheiten überlegener Stärke abgeschlagen. Dann waren die Kampagne, meine Schatztruhe, die Nerven des Generals und meine Truppen am Ende.

Rückblickend würde ich bei einer Wiederholung die Aufgaben Aufgaben sein lassen, da sie sich in Summe nicht wirklich lohnen.
1. Runde 3 \"Kämmerertochter von Allenstein\" Einnahmen: 260 GM, Verlorene Truppen: 414 GM (Gegner: durchschnittliche Stärke), 5 Ruhmpunkte
2. Runde 5 \"Kürassiere von Lyck\" Einnahmen: 232 GM, Verlorene Truppen: 79 GM (Gegner: schwache Stärke), 4 Ruhmpunkte
3. Runde 7 \"Räuber von Rastenburg\" Einnahmen: 200 GM, Verlorene Truppen: 346 GM (Gegner: sehr starke Stärke), 5 Ruhmpunkte
4. Runde 9-11 \"Prinzessin von Taurogi\" Einnahmen: 0 GM, Verlorene Ressourcen: (150+775+390=) 1315 GM (Gegner: überlegene, später sehr starke Stärke), 0 Ruhmpunkte
Angegriffen wurde meinerseits stets mit Einheiten überlegener Stärke.
Dazu kommt, dass in sieben von elf Runden mein Versorgungslevel gefallen ist, den ich mit weiteren 300 GM peppeln musste.
Dass das überhaupt soweit geklappt hat, ist nur den Kontributionen aus Königsberg (und später dann auch Lyck) zu verdanken, aber die Hoffnung, dass sich die Aufgaben als Steigbügel erweisen würden, um mal etwas Größeres wagen zu können (wie zum Beispiel die Belagerung einer richtigen Stadt), haben sich als trügerisch herausgestellt.
Jetzt aber genug gejammert.

Prinzipiell hat das System gut funktioniert, und von allen drei Sorandir-Kampagnen ist dies meine zweitliebste.
Als Verbesserungsvorschläge würde ich mir für die Zukunft lediglich a) mehr Ziele wünschen, die ein gemeinsames Vorgehen fördern, anstatt dass jeder für sich selbst die Karte erkundet, und b) wieder mehr als eine Armee gleichzeitig, damit man etwas flexibler ist (und vielleicht auch etwas risikobereiter wird).