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Autor Thema: Hindenburg eine Schande für Deutschland?  (Gelesen 7167 mal)

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tattergreis

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #15 am: 18. Februar 2015 - 22:52:16 »

Wenn ich an die Person Hindenburg denke, denke ich an den Tag von Potsdam, die Dolchstoßlegende und die Schlacht von Tannenberg. Mit einer Umbenennung hab ich keine Probleme.

cheers

Schelm

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #16 am: 18. Februar 2015 - 23:06:59 »

@ Draconarius
So wird das bei uns aber diskutiert. Es geht um die Machtergreifung Hitlers und Hindenburgs Rolle dabei, der Rest wird ausgeblendet. Außerdem nennt sich der Bereich hier ja \"An der Bar\".

Conan

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #17 am: 18. Februar 2015 - 23:44:32 »

In Bremen wurde mal überlegt ob man in der Neustadt die Langemarkstrasse umbenennt, dazu muss man sagen das es da auch eine Sedanstraße, Waterloostraße, Rossbachstraße, Yorckstrasse, Gneisenaustraße gibt.
Wo will man da anfangen und aufhöhren wenn es gegen Militarismus geht?

Nebenbei, in Frankreich würde niemand auf die Idee kommen eine Verdunstraße umzubenennen. Wenn man Straßennahmen auswechselt, die durch den Nationalsozialismus belastet sind, OK, aber sonst???? :thumbdown:
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Wilhelmshöher

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #18 am: 19. Februar 2015 - 00:01:44 »

Ich finde es schön, wenn sich Leute für so eine Umbenennung die Zeit nehmen und frage mich gleichzeitig, wenn es denn so viele \"wichtigere Dinge\" hier bei uns in Deutschland gibt und man sich ja, wie hier gesagt wurde, mit \"wichtigeren Dingen\" auseinandersetzen könnte, man trotzdem die Zeit findet, sich über die Umbenennung von Straßen aufzuregen, anstatt jene \"wichtigeren Dinge\" selber anzugehen. Man könnte aber auch die Zeit nutzen um Miniaturen zu bemalen und den andernorts beklagten Zinngletscher schmelzen zu lassen.
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Neidhart

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #19 am: 19. Februar 2015 - 00:29:59 »

Ich find sowas wichtig und richtig. Straßennamen vermitteln nun einmal ein Bild unserer Geschichte, meist unbewusst. Einer Straße ihren ehemaligen Namen wiederzugeben ist doch dann auch ein verspäteter Akt des Widerstands (aber nach 70 Jahren, da haben wirs denen so richtig gezeigt und uns mit dem Straßennamen nicht abgefunden). Es dauert halt und wenn dadurch ein paar Leute was zu tun haben, ist das ja auch schön für die.

Was ich allerdings schöner finde sind Erklärungen zum Straßennamen. Wenn das Ding nun den Namen trägt, dann bleibt der halt, dann müssen auch nicht zig Leute ihren Ausweis ändern und der Postbote muss sich nicht umgewöhnen (geschweige denn ein aufwendiger Bürgerentscheid bemüht werden). Einfach unter jedes Schild an der Ecke eine Erklärungstafel hängen. Das kostet nix und bewirkt eine Aufklärung auf lange Zeit, länger zumindestens als so eine am Straßenschild unkommentierte Änderung. Die Änderung ist ansonsten in ein paar Jahren vergessen und die Problematik wegretuschiert. Passt aber voll in den aktuellen Umgang mit dem NS-Erbe. Kommentierte Straßenschilder kenne ich noch aus meiner Zeit in Berlin, aber Bad Oldesloe ist nunmal nicht Berlin und manch Politiker wittert vielleicht seine Chance von dort wegzukommen...
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1424302537 »
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Tabris

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #20 am: 19. Februar 2015 - 01:50:24 »

Zitat von: \'Neidhart\',\'index.php?page=Thread&postID=186086#post186086
Ich find sowas wichtig und richtig. Straßennamen vermitteln nun einmal ein Bild unserer Geschichte, meist unbewusst. Einer Straße ihren ehemaligen Namen wiederzugeben ist doch dann auch ein verspäteter Akt des Widerstands (aber nach 70 Jahren, da haben wirs denen so richtig gezeigt und uns mit dem Straßennamen nicht abgefunden).

Hier geht es ja weniger um den \"orginalen\" Straßennamen und die Wiederherstellung dessen sondern das einem unbeschäftigtem Wutbürger ein Geschichtbuch (wahrscheinlich hat er eher aus versehen mal einen Bericht im Fernseh gesehen) in die Hände gefallen ist.

IMO wiederspiegelt das exemplarisch das gestörte Verhältnis bzw. die krampfhafte politische Über-Korrektheit der Deutschen zu (einem winzigen aber omnipräsenten Teil) ihrer Geschichte. Ich gebe diesbezüglich da eher zu Bedenken wo fängt man an und wo hört man auf ? Muß jetzt das Finanzministerium umziehen weil es in dem ehemaligen Reichsluftfahrtsministeriums-Gebäude sitzt, müssen wir das Völkerschlachtdenkmal wegen seiner NS-Instrumentalisierung abreisen und viel wichtiger was ist mit der deutschen Sprache die ein williger Helfer des Dritten Reichs war :(

Natürlich war Hindenburg trotz seiner Rolle in der Weimarer Republik alles andere als ein Demokrat und er hat im Ersten Weltkrieg den sinnlosen Tot nicht nur deutscher Soldaten zu verantworten (vorallem 1918  ) aber dennoch  ist er ein Teil der deutschen Geschichte und das bleibt er auch wenn wir alle Straßennamen umbenennen.
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\"Ein Mann, der unterwegs von plötzlichem Regen überrascht wird, rennt die
Strasse hinunter, um nicht nass und durchtränkt zu werden. Wenn man es
aber einmal als natürlich hinnimmt, im Regen nass zu werden, kann man mit
unbewegtem Geist bis auf die Haut durchnässt werden. Diese Lektion gilt
für alles.\"

HAGAKURE von Yamamoto Tsunetomo

AndréM

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #21 am: 19. Februar 2015 - 02:30:06 »

Ich sehe die gefahr bei solchen Bereinigungen eher in der Richtung, dass man sich dadurch einen Persilschein ausstellt und sich nicht mehr mit dem Thema und auch seinen heutigen Auswüchsen beschäftigt.

Das Geld für eine Umbenennung wäre in der Jugendarbeit weitaus besser aufgehoben und die Jugend müsste sich dann nicht in Wehrsportgruppen zusammenfinden...
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Driscoles

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #22 am: 19. Februar 2015 - 07:47:51 »

Bei uns haben sie die Bismarck Parkanlagen in den Hiroshima Park umbenannt. Das fand ich damals doof. Inzwischen finde ich es ok. Ich verstehe jetzt auch besser warum es getan wurde.

Aus dem Hindenburgufer wird bald wohl die Kiellinie werden. Auch das ist für mich okay. Für mich ist Hindenburg kein großer Deutscher also kann man die Promenade gerne umbenennen. Außerdem passt Kiellinie besser. Das hat mit der Kieler Woche zu tun.

Es geht in diesen Diskussionen nur um Traditionen und Erinnerungen,  die  der Mehrheit unserer jungen Generation doch gar nichts mehr wirklich bedeuten.

Gruß
Björn
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Hexenmeister76

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #23 am: 19. Februar 2015 - 09:24:06 »

Es ist doch mittlerweile Irrsinn in unserem Land.
Geschichte ist und bleibt Geschichte.

Ich sehe da immer noch den Rattenschwanz hintendran.
Man ändert den Straßennamen, schön und gut, ... dann fangen die Probleme schon bei der Post an :D ... Navisoftware muss umprogrammiert werden, kannst jeden am Popo lecken damit er deine neue Adresse bekommt,...

Wenn die Menschheit so arg auf Verdrängung steht helfe ich gerne...
Gibt da so 2 RM-Münzen mit Hindenburg... Können sie mir gerne abdrücken... kommt dann alles zum Silberschatz vom Hexenmeister  :thumbsup:

Gruß Chris
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Jose

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Jose
« Antwort #24 am: 19. Februar 2015 - 09:36:55 »

Hallo an alle

Ich habe mich hier selten so köstlich amüsiert --- ich finde das Thema so Geil ... mach weiter  :dance4:

Gruß

Jose
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Pappenheimer

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #25 am: 19. Februar 2015 - 09:38:25 »

In einigen Städten verschwanden ja nach der Wende die Karl-Marx-Straßen, auch wenn mir jetzt nicht bekannt wäre, dass Karl Marx irgendwelche Verbrechen begangen hätte.

In meiner Heimatstadt gab es eine wichtige Straße, die in den 1930ern Straße der SA, dann nach dem Krieg Leninstraße, dann 1991 Hauptstraße und am Ende wieder Königsstraße (wie seit 1841) genannt wurde. Da kann man sich auch fragen, ob der Leerstand der Geschäfte nicht wichtiger ist als irgendwelche kostenaufwändigen Straßenumbenennungen. Warum man just die zweite Hälfte des 19.Jh. scheinbar als identitätsstiftend empfunden hat, scheint mir auch nicht plausibel.

Mir sind Straßennamen eigentlich egal. Es ist natürlich einfacher sich in einer alten Stadt zu orientieren, wo die alten Straßennamen, meinetwegen des 15. Jh. noch erhalten sind. Denn ich halte ja manchmal Ausschau nach dem Wohnort einer bedeutenden hist. Person, deren hist. Adresse ich halt kenne.
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Hexenmeister76

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #26 am: 19. Februar 2015 - 09:42:51 »

Sollen doch alle Straßennamen denen in Mannheim angleichen.
 :laugh1:  :laugh1:  :laugh1:  :laugh1:
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Pappenheimer

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #27 am: 19. Februar 2015 - 09:49:03 »

Zitat von: \'Hexenmeister76\',\'index.php?page=Thread&postID=186107#post186107
Sollen doch alle Straßennamen denen in Mannheim angleichen.
Sind ja auch historisch.  8)
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Shapur

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #28 am: 19. Februar 2015 - 09:59:43 »

Es reicht wenn man auf den ganzen Menschen hinweist, wie z.B. bei Heinrich Carl von Schimmelmann, den größten Sklavenhändler seiner Zeit. Der hatte mal in Hamburg Wandsbek eine Büste.

Außerdem Umbenennungen haben Tradition und zeigen vom Zeitgeist, oder wer will noch seinen Adolf-Hilter-Platz wiederhaben?
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Hexenmeister76

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Hindenburg eine Schande für Deutschland?
« Antwort #29 am: 19. Februar 2015 - 10:14:47 »

@ Pappenheimer
Klar sind die historisch, aber in Mannheim käme keiner auf die Idee man könnte mal D4 umbenennen in Hans-Wurst-Straße :D

@Shapur
Zeitgeist hat für mich nichts mit der Umbenennung von Plätzen und Straßennamen zu tun
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