In einigen Städten verschwanden ja nach der Wende die Karl-Marx-Straßen, auch wenn mir jetzt nicht bekannt wäre, dass Karl Marx irgendwelche Verbrechen begangen hätte.
In meiner Heimatstadt gab es eine wichtige Straße, die in den 1930ern Straße der SA, dann nach dem Krieg Leninstraße, dann 1991 Hauptstraße und am Ende wieder Königsstraße (wie seit 1841) genannt wurde. Da kann man sich auch fragen, ob der Leerstand der Geschäfte nicht wichtiger ist als irgendwelche kostenaufwändigen Straßenumbenennungen. Warum man just die zweite Hälfte des 19.Jh. scheinbar als identitätsstiftend empfunden hat, scheint mir auch nicht plausibel.
Mir sind Straßennamen eigentlich egal. Es ist natürlich einfacher sich in einer alten Stadt zu orientieren, wo die alten Straßennamen, meinetwegen des 15. Jh. noch erhalten sind. Denn ich halte ja manchmal Ausschau nach dem Wohnort einer bedeutenden hist. Person, deren hist. Adresse ich halt kenne.