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Der Angriff des Kaisers bei Waterloo

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Pappenheimer:

--- Zitat von: \'Franz\',\'index.php?page=Thread&postID=186755#post186755 ---Soweit ich mich erinnere, waren die langen Kerl außergewöhnlich und sehr selten, es wurde viel Geld bezahlt, um sie anzuheuern.
Und selbst heute ist 168 cm nun auch nicht so klein.
--- Ende Zitat ---
1,68m war im 18.Jh. Durchschnitt. Sieht man ja schön an den Mindestmaßen für Grenadiere. Napi wäre wohl keiner geworden, aber hätte ein durchschnittliches Maß für einen Füselier gehabt. Männer waren im 18. Jh. nach meinem Dafürhalten so zwischen 1,65m und 1,75m. 1,80 m war, glaube ich, im Ancien Régime Mindestmaß für Grenadiere, was dann auf 1,73 m runter gesetzt wurde.
Ich habe noch nie von einem Augenzeugen gelesen, dass Napoleon als besonders klein eingestuft worden wäre.

Ich hatte mal vor vielen Jahren im Napoleon-Online-Forum eine Diskussion zu dem Thema. Vieles von dem wurde hier schon angesprochen. Der Napoléon von 1815 war auch nicht mehr der von 1805. Die Armee war auch nicht dieselbe (1812 und Spanien liegen z.B. dazwischen). Die äußeren Umstände (Zeitdruck und eigentlich außenpolitisch ausweglose Situation) waren völlig andere. Ich bin nun kein Napoleon-Kenner und habe viel, was ich früher gelesen habe, wieder vergessen. Die Gründe für das Scheitern sind mannigfaltig. Gewiss darf man auch nicht unterschätzen, dass Napoléon seinen Gegenspieler, Wellington, garnicht kannte.

Tabris:
Naja , den Mytos des kleinwüchsigen Napoleons haben wir imo ...

* (voreingenommenen) Beobachtern zu verdanken die Ihn im Kreise seiner Garde gesehen haben

* britischen Karikaturzeichnern ... die am Emporkömmling kein gutes Harr gelassen haben (hatten wahrscheinlich auch nicht damit gerechnet das ihre Zweregnwuchs-übertreibung über 200 Jahre erhalten blieb).



Aus verschiedenen Quellen kann man nachlesen das sowohl Napoleon als auch Wellington bei Waterloo keine gute Figur machten ... denn Wellington reagierte lediglich auf Aktionen und das Frühe Erscheinen  der ersten Preussen erkaufte ihm weitere Zeit. Schön finde ich das , mehr oder weniger historische, Zitat aus dem Waterloo Film (1977) von Napoleon : \"Dieser Wellington führt Krieg auf eine neue Art... auf dem Arsch sitztend\" :P

Wobei man sehen muß das Napoleon im Winterfeldzug 1814 & der ersten Phase des Nordfeldzuges an alte Leitungen heranreichte ...  aber er stets davon profitierte das die Alllierten Verständnis-/Vertrausensprobleme hatten. Eigentlich wäre das auch bei Waterloo so passiert wenn nicht der sture Blücher Wellington zu Hilfe geeilt wäre ... was uns zum Thema führt \"Waterloo, ein deutscher Sieg\" ? ;)

Ohne aber jetzt in einen langen Text abzuschweifen sind imo :

* Zeitdruck, spätestens nach dem erscheinen der Preussen

* Schneller Sieg von nöten (um die pol. Lage in Paris zu stabilisieren)

* Angespannte Lage/Moral innerhalb der franz. Armee (kein Vertrauen zu Offizieren)

* Bestehen auf klassischer Zentrumsdurchbruch ( hätte den Engländern jedoch die Hauptrückzugsstraße genomen)
die Gründe für den Angriff. Das Scheitern war fast zwangsläufig und selbst Clausewitz hat den Angriff von Napoleon als Fehler und eine verlorene Sache gewertet.

Franz:
Vielen Dank für Eure Einschätzungen.


Folgende Faktoren scheinen also mitgespielt zu haben:

1. Wetter, es war schlammig, der Angriff konnte erst gegen Mittag beginnen

2. Zeit, ein halber Tag war verstrichen, die Preußen wurden am frühen Nachmittag gemeldet

3. falsche Beurteilung der Feindlage: gemischtes, nicht homogenes Heer der Briten, bei Quatre Bras zurückgedrängt --- Unterschätzung des Feindes

4. fehlende Erkundung des Schlachtfeldes ---- gut möglich

5. kannte Wellington nicht --- Soult, der Stabschef Napoleon, kannte ihn aber aus Spanien

6. Napoleon war nicht wie 1805 ---- er hatte Magenprobleme, die ihm sehr zusetzten, dazu Politischer Druck

7. Armee nicht so gut ---- viele Veteranen, ausgeruht, nicht wie 1805, aber trotzdem gut

8. Hau drauf Taktik ----- kann möglich sein, auch aus Zeitdruck und falscher Einschätzung der Briten

Von allem etwas hat wohl zu dem Handeln geführt.

Gruß
Franz


Kennt vielleicht jemand Tagebücher, Erinnerungen oder ähnliches von Zeitzeugen, die weitere Hinweise geben können.

vodnik:
...eingefleischten TT-Spilerrn ist es egal, wie eine Schlacht auf anderen Tischen entschieden wird, entscheidend ist doch die Schlacht, die man gerade zu gewinnen versucht 8o  8o  8o

Hexenmeister76:

--- Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=186757#post186757 ---1,68m war im 18.Jh. Durchschnitt.
--- Ende Zitat ---

Also in meiner Familie ist von beiden Seiten über mehrere Generationen ein großer Wuchs bekannt.
Mit meinen 1,98m spuck ich dem ollen Napo in seine Regenrinne vom Zweispitz :D

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