Ich glaub es gibt kein allgemeingültiges Richtig oder Falsch. Ausser, daß wie in den Good Old Days of Featherstone der Spaß an der Sache das Ziel ist. Und genau da fangen die Differenzen an. Das Hobby umfasst viele Aspekte und es ist individuell, was wie wichtig jeder einzelne von Ihnen ist.
Es gibt da die beiden Archetypen - der eine will nur zocken und es ist ihm egal wie die Figuren aussehen, wie historisch oder fantastisch seine Armeen sind juckt ihn nicht, und anmalen braucht man die Figuren sowieso auch nicht. Dann gibts den Typen, der jahrelange Recherche (ob geschichtliche Quellen oder Tolkien) betreibt um seine Figuren so korrekt wie möglich zu bemalen und seine Armeen zu organisieren, wie sie im Spiel performen ist völlige Nebensache, Hauptsache alles ist korrekt.
Wir kennen beide Archetypen, oder vielmehr wir kennen sie beide nicht. Man kann noch mehr Archetypen konstruieren, wenn man mag, aber im Endeffekt - es gibt keine Person, die einem Archetyp entspricht, denn es sind eben Archetypen, aber jeder von uns hat etwas von ihnen, vom einen mehr vom andern weniger.
Unsere Spiele sind, nun ja - mehr oder weniger taktische Würfelspiele (oder von mir aus Kartenspiele), keine Simulation, keine Wissenschaft. Was macht also ihren Reiz gegenüber anderen Spielen wie Schach, Go, Bridge, Eskalero und Konsorten aus? Es ist denke ich wohl der \"Fluff\" - das Flair, das sie vermitteln. Das kann eine geschichtliche Epoche sein, oder halt ein fantastischer Background wie Hammer\'s Slammers. Wieviel sich von diesem Fluff in den Regeln spiegeln \"muss\" ist individuelle Geschmackssache. Der eine spielt WH40K mit WW2 Figuren und ist glücklich, der andere ist nur zufrieden, wenn seine Napos genau die Farben haben, wie ihre historischen Vorbilder in der einen spezifischen Schlacht.
Recht haben beide, den beide wollen eben das im Spiel wiederfinden, das ihnen Spaß macht und das ist individuell verschieden. Aber es ist imo nicht ok einen individuellen Zugang zum Hobby herabzuwerten. Klar kann man sagen, die Leute, die extremen Wert auf Korrektheit legen sind Spaßbremsen und schrecken Neulinge ab. Aber für selbige sind 40K Spiele mit WW2 Figuren auch eine Spaßbremse, die sie abtörnt und sie dürfen sich vom Hobby ebensoviel Freude erwarten wie der \"Gamer-Archtetyp\". Natürlich ist es nicht gut wenn Neulinge \"verschreckt\" werden, aber statt die \"Knöpfchenzähler\" in die Schranken zu verweisen, kann man dem Neuling auch sagen: \"Hallo, wir z.B. nehmen es nicht so genau, das Hobby ist vielfältig und hat Platz für jeden\". (Es findet lustigerweise kaum jemand schlimm, wenn sich Leute Seitenlang das Maul zerreissen, wenn eine Elfe mit einem Zwergen flirtet, weil das geht gar nicht, aber Römer gegen Samurai is daneben? - komm sei doch kein Knöpfezähler

)
Wenn das einen Neuling dann immer noch zu arg ist, dann ist er in diesem Hobby vielleicht eh nicht gut aufgehoben... Und wenn mir jemand, der keine Knöpfe, aber alles andere zählt (Entschuldige bitte, daß ich Dich herausgreife, aber ich mag Deine Signatur einfach

), erklärt, daß an meinen Figuren das oder das inkorrekt bemalt ist, kann ich das als Verbesserungsvorschlag werten und meine Figuren korrigieren, oder den Hinweis ignorieren, weil es mich halt nicht stört, daß die Bemalung falsch ist. Aber ich sollte so einen Hinweis nicht als negativ werten, was ich dann damit tue ist eh meine Entscheidung.
Daher wie immer im Leben - Toleranz und Akzeptanz sind das entscheidende - in beide Richtungen.