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So soll Uhtred laut BBC aussehen - Das letzte Königreich
Eversor:
Auf der Seite von BBC America steht dazu folgendes (Fettschreibung von mir ;) ):
--- Zitat ---Adapted from Bernard Cornwell’s best-selling series of books “The Saxon Stories,” by BAFTA nominated and RTS award-winning writer Stephen Butchard, The Last Kingdom combines real historical figures and events with fiction, re-telling the history of King Alfred the Great and his desire to unite the many separate kingdoms into what would become England.
--- Ende Zitat ---
So gesehen finde ich Unterschiede zwischen Roman und Serie vertretbar.
Ich habe bisher nur die erste Folge gesehen, mir hat sie aber gefallen. Den Rest muss ich mir jetzt auch mal ansehen.
Bukowski:
Ich find die Serie auch sehr geil. Zum Thema die Kunstwerke anderer zu zerfleddern..........einen Erfolgsstoff zu interpretieren finde ich ziemlich mutig, schließlich ist die Gefahr zu scheitern enorm groß. Abgesehen davon ist Bernard Cornwell sicherlich ein sehr guter Autor und Erzähler aber ob ich für seine (wenn auch sehr gute) Unterhaltungsliteratur den Begriff Kunst verwenden würde weiß ich nicht wirklich.
Für mich ist es jedenfalls interessant und wichtig das Stoffe interpretiert, verändert oder sogar verbessert werden...... ich stell mir gerade vor seit der Steinzeit hätte sich niemand getraut die Kochrezepte zu verändern......gruselig.
Aber zum glück für uns alle haben wir die freie Wahl uns Dinge anzusehen, durchzulesen oder es zu lassen. Freu mich schon auf the voice of germany heut abend..............
Barbarus:
Puuuh.
Schwieriges Thema. Ich würd jetzt mal versuchen meine Haltung mit \"Es ist mir wichtig, dass ein Stoff im Sinne des Urhebers interpretiert wird\" zu beschreiben.
Das deutsche Recht geht da übrigens ähnlich vor. Das Urheberrecht an einem Werk ist hierzulande nicht übertragbar. Lediglich die Nutzungsrechte können übertragen werden. Aber selbst wenn ein Käufer sich alle Nutzungsrechte sichert, kann er mit dem Werk nicht alles machen, denn sobald der Erschaffer den Eindruck hat, dass die Verwendung seines Werks nicht \"im Sinne des Werks\" ist, kann er rechtlich einschreiten und diese Verwendung untersagen.
Das ist im angloamerikanischen Raum aber leider anders. Da kannst du die Rechte an etwas, das du geschaffen hast, wohl wirklich komplett verlieren.
Ich find das Thema als jemand, der selbst zu den Kunstschaffenden gehört, jedenfalls schwierig. Ich kreiere manche Sachen durchaus mit dem Gedanken, dass sie zur Interpretation freigegeben sind, Anderes wiederum ist konzeptionell sehr eindeutig und das will ich auch nur in dieser einen Weise gedeutet wissen.
Romane sehe ich grundsätzlich als abgeschlossene, in sich geschlossene und eindeutige Werke, deswegen seh ich da eigtl. kein Potential zur Interpretation. Man kann über die Bedeutung rätseln, klar. Und in der Hinsicht interpretieren. Aber wenn in einem Roman steht, dass Person A die Person B auf den Tod nicht ausstehen kann, weiß ich nicht was es da zu interpretieren gibt, und wenn das in einer Verfilmung nicht so wäre, und Person A der Person B dort neutral gegenübersteht, dann ist das einfach nur eine Veränderung des Stoffs und keine Interpretation. Und ich seh da auch nicht den geringsten Gewinn.
Wo sieht denn jemand den Gewinn, wenn man die Romane von Cornwell verändert? Versteh ich nicht.
Vllt. hat mancher die Romane gelesen und sich gewünscht, dass irgendein Charakter nicht gestorben wär oder länger gelebt hätte.
Und wenn das dann in der Serie so ist? Toll, dann entspricht es dem persönlichen Wunsch, aber hat das Werk dabei irgendwas gewonnen, das es vorher nicht hatte?
Wär in meinen Augen nur eine weitere völlig unnötige und ungerechtfertigte Änderung.
Also, naja. Interpretation.
Ja, kann toll sein. Aber es muss eben den passenden Rahmen und den Raum dafür geben. Bei einem Roman sehe ich keinen Raum dieser Art, weil ein Roman eindeutig ist. Nich unbedingt in seine Bedeutung auf philosophischer, moralischer Ebene etc.
Aber in seiner Struktur der Erzählung.
Maréchal Davout:
--- Zitat von: \'Barbarus\',\'index.php?page=Thread&postID=206231#post206231 ---Romane sehe ich grundsätzlich als abgeschlossene, in sich geschlossene und eindeutige Werke, deswegen seh ich da eigtl. kein Potential zur Interpretation. Man kann über die Bedeutung rätseln, klar. Und in der Hinsicht interpretieren. Aber wenn in einem Roman steht, dass Person A die Person B auf den Tod nicht ausstehen kann, weiß ich nicht was es da zu interpretieren gibt, und wenn das in einer Verfilmung nicht so wäre, und Person A der Person B dort neutral gegenübersteht, dann ist das einfach nur eine Veränderung des Stoffs und keine Interpretation. Und ich seh da auch nicht den geringsten Gewinn.
Wo sieht denn jemand den Gewinn, wenn man die Romane von Cornwell verändert? Versteh ich nicht.
Vllt. hat mancher die Romane gelesen und sich gewünscht, dass irgendein Charakter nicht gestorben wär oder länger gelebt hätte.
Und wenn das dann in der Serie so ist? Toll, dann entspricht es dem persönlichen Wunsch, aber hat das Werk dabei irgendwas gewonnen, das es vorher nicht hatte?
Wär in meinen Augen nur eine weitere völlig unnötige und ungerechtfertigte Änderung.
Also, naja. Interpretation.
Ja, kann toll sein. Aber es muss eben den passenden Rahmen und den Raum dafür geben. Bei einem Roman sehe ich keinen Raum dieser Art, weil ein Roman eindeutig ist. Nich unbedingt in seine Bedeutung auf philosophischer, moralischer Ebene etc.
Aber in seiner Struktur der Erzählung
--- Ende Zitat ---
Hm... entweder verstehe ich dich nicht oder ich stimme dir nicht zu.
Eine Erzählung könnte eine Struktur aufweisen, die in einer TV-Adaption verändert wird und dadurch theoretisch auch verbessert wird. Es könnten auch logische Brüche in einer Geschichte vorkommen, die dann in der Verfilmung rausgenommen werden. Ob es eine Verbesserung oder eine Verschlechterung ist, wird in anderen Fällen als Logikbrüchen oft Geschmackssache sein, aber es wird auch nicht einfach sein, dem Unterfangen allgemein den \"geringsten Gewinn\" absprechen zu wollen.
Durch eine Verfilmung entsteht letztlich ein neues Kunstwerk, dass beeinflusst ist von und beruht auf dem Urspungswerk, aber es ist auch wieder etwas eigenes. Das wäre mein Zugang zu der Frage.
Ähnlich sieht es auch G.R.R. Martin mit der Serienverfilmung seiner Song of Ice and Fire-Bücher. Die Serie weicht auch in einigen ihm wichtigen Punkten von den Büchern ab, er sieht es aber locker und als neues Werk, das Freiheit braucht.
So gibt es bei den Veränderungen auch Dinge, die Martin besser findet, als in seinen Büchern. Z.B. Nebencharaktere, die durch die Schauspieler mehr Tiefe haben, als er ihnen gegeben hat. Anderes fand er unpassend umgesetzt.
Gruß
Felix
Bukowski:
Oh, Oh das Bedeutungsthema, schwieriges Terrain. Gibt es eine Bedeutung und wenn ja wessen? Ist Sie vom Autor vorgegeben oder verändert sie sich von Leser zu Leser....etc.etc. Spielt die Zeit und der Kontext eine Rolle oder ist das Werk an sich frei von beidem.....
Lustiger Literturwissenschaftlerstreit, da bin ich raus, bei mir darf jeder machen was er will.
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