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Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker
SiamTiger:
Einstimmung auf die Crisis 2017.
Es ist mal wieder diese Zeit des Jahres, der frühe November und die TinSoldiers of Antwerp halten ihren jährlichen Tabletopevent die Crisis ab. Für hatte die Planung schon im Sommer begonnen, die Leute zusammentrommeln und das Hotel buchen, kurz nach dem ich aus Neuseeland zurückgekommen war.
Ich habe mich wirklich auf dieses Wochenende gefreut, da ich letztes Jahr wegen einer Weiterbildung leider nicht daran teilnehmen konnte - zum ersten Mal seit meiner ersten Crisis in 2011. Daher meine erste größere Wargaming-Veranstaltung seit der Salute 2016 im letzten Jahr. Daher möchte ich euch an der Stelle kurz zeigen, wie wir uns auf die Crisis eingestimmt haben, was ihr evtl. verpasst habt und warum sich ein Besuch der Stadt lohnt.
Wie kommt man am besten nach Antwerpen? Zum einen hat Antwerpen einen sehr imposanten Hauptbahnhof, den man nutzen kann. Man kann z.B. aus Köln anreisen, steigt in Brüssel um und ist in weniger als 3 Stunden in Antwerpen. Ähnliche Optionen gibt es auch aus Frankfurt und Berlin (hier gibt es Verbindungen mit zwei Mal umsteigen). Der Direktflug nach Antwerpen ist nicht wirklich eine Option, aber man kann ab 50-60 Euro z.B. aus Berlin Schönefeld nach Brüssel fliegen und sich dort einen Mietwagen oder die Bahn schnappen. Ab 80 Euro ist man mit einem Mietwagen für das Wochenende ab Brüssel dabei. Damit wäre man auch für einen Abstecher in Waterloo gewappnet.
Die Anreise per PKW ist aber etwas erschwert worden seit Februar 2017, da Antwerpen bzw. die Innenstadt nun eine Umweltzone ist, wie man es aus Deutschland bereits kennt. Man muss nun im Vorfeld sein Auto bei der Stadt registrieren. Das Ganze geht komplett online (lez-antwerp), kostet kein Geld und dauert etwa 5-10 Minuten. Mich haben da dankbarerweise die Kollegen aus dem Sweetwater-Forum darauf aufmerksam gemacht. Aber das war leider nicht das einzige Problem bei der Anreise. Seitens der Stadt hat man sich entschieden umfangreiche Straßenarbeiten an dem Crisis Wochenende vorzunehmen, weshalb einige Straßen komplett gesperrt waren und die Zufahrt zur Innenstadt und insbesondere der Messehalle schwieriger als gewohnt ausfiel. Um dem Gröbsten aus dem Weg zu gehen, inklusive dem üblichen Feierabendverkehr auf dem Ring rund um Antwerpen, haben wir unsere Anreise am Freitag Mittag begonnen, etwas Wegzehrung eingekauft und waren dann entspannt um halb 3 am Hotel.
Wer den Tag oder Abend entspannt in der Antwerpener Innenstadt verbringen möchte, sollte sich im Areal ab Westlich des Bahnhofs und in Gehreichweite der Altstadt ein Hotel heraussuchen. Wenn man die Messe auch noch zu Fuß erreichen möchte, sollte man den Bereich dann ab Altstadt nach Norden hin fokussieren. Ansonsten sollte man auf der Uhr haben, dass Parken in Antwerpen immer um die 20 Euro für ein Tagesticket kostet und man sich das Parkhaus im Vorfeld mal Online anschauen sollte, damit man mit neueren oder größeren Fahrzeugen nicht in Probleme kommt.
Antwerpen ist absolut einen Städtetrip wert, wie man an den tollen Gebäuden oben sehen kann. In der Hafenstadt leben mehr als eine halbe Millionen Menschen und sie hat einen der größten Häfen der Welt, sogar den zweitgrößten Europas. Zahlreiche historische Bauten, Museen und weitere interessante Reiseziele in 1-2 Stunden Umkreis runden einen Besuch ab. Somit ein geeignetes Ziel für Pärchen- als auch Männerwochenenden.
In direkter Nähe unseres Hotels gab es dann auch einen schicken Comicladen mit Spielkrams, Mekanik Strip. Da waren wir also am frühen Nachmittag in Antwerpen. Jetzt brauche es noch einen passenden Start ins Wochenende. Durch Zufall bin ich auf einen neuen Food Market gestoßen und habe den dann auch direkt auf die To-Do Liste für\'s Wochenende gesetzt, den Super Mercado. Das ehemalige Hauptpostamt der Stadt wurde renoviert und beherbergt nun ein gutes Dutzend kleiner Essensstände, weshalb man aus einer breiten Auswahl an Mahlzeiten wählen kann. Absolute Empfehlung!
Der Hunger war gestillt, jetzt galt es auch den Durst zu bekämpfen. Durch die Altstadt gewandert, um die alte Kathedrale herum, sind wir dann im Paters Vaetje eingekehrt, bei einer Auswahl von etwa 100 Bieren kann man dort auch länger verweilen. Am Abend sind wir dann mit ein paar Freunden auf De Keyserlei, mit ihren zahllosen Bars und kleineren Restaurants, weitergezogen und haben dort den Abend entspannt in der Bier Central
ausklingen lassen Während des Nachmittags hat sich dann auch herausgestellt, das Metallica am Abend noch in Antwerpen aufgetreten ist, was die überdurchschnittliche Quote an Metalheads erklärt hat (und ich dachte schon, das wird morgen Eng auf der Crisis). Das war dann zum weiteren Leid der armen Kerle die sowieso schon im Stau standen.
Ein guter Start ins Wochenende. Andere haben zu ihrem Wochenende noch Besuche in Arnheim, Waterloo oder den Ardennen ergänzt und waren bereits Donnerstag angereist. Es ist also für jeden etwas dabei, was man um seinen Crisis-Besuch machen kann. Wie habt ihr euer Crisis-Wochenende geplant? Werdet ihr nächstes Jahr auch zur Show kommen? Lasst mich wissen, wie ihr es gemacht habt. Hier folgt dann die Berichterstattung zur eigentlichen Show und meiner Ausbeute.
SiamTiger:
Da wir über etwas mehr als 80 Bilder sprechen, würde ich ein wenig Faul sein und die Einleitung inkl. der beiden Links hier einstellen:
Samstag Morgen, kurz vor 10 Uhr. Wieder einmal sind wir vor den Hallen der Waagnatie Expo. Geschmückt mit den acht großen Bannern, wie man bereits aus der Ferne erkennen kann. Es ist Zeit für die Crisis 2017.
Knapp bevor die Tore geöffnet wurden, bringen sich die Cosplayer in Stellung. Man kennt die Space Marines und Imperialen Gardisten, aber dieses riesige Kostüm eines Trolls ist mal was neues. Wir haben den Moment knapp verpasst, in dem man dem armen Kerl in den Anzug geholfen hat. Hut ab, das ist eine schweißtreibende Angelegenheit.
Und dann hieß es, hoch die Pforten. Die Besucher strömten herein und haben sich fleißig ihre Tickets und Goodiebags besorgt. Es gab einen kleinen Stand Rechts vom Eingang, direkt vor dem großen Kantinenbereich, an dem es TSA Artikel und das zusätzliche Miniaturenset zur Eventminiatur gab. Die Tickets kosteten 12 Euro an der Tür und es gab ein das Upgrade, begrenzt verfügbar, für weitere 10 Euro. Den Goodiebag und weiteres werde ich in einem einzelnen \"Crisis Ausbeute\" Artikel
abdecken.
Der erste Spieltisch direkt gegenüber des Eingangs wurde von den Wargaming Monkeys betreut. Hier wurde mit Warhammer Miniaturen nach dem Hail Caesar Regelwerk gespielt um auf eine Kinderkrebshilfe aufmerksam zu machen. Man konnte an einer Verlosung teilnehmen und das Gelände sowie Miniaturen nach der Messe erstehen und die Umsätze werden der Kinderkrebshilfe gespendet. Großartige Aktion! Der Club hat außerdem seine eigene Veranstaltung, die MonkeyCon am 16. Juni 2018, in Winksele (nähe Löwen, Östlich von Brüssel).
Weiter geht es hier und hier
Teil 1 - http://www.chaosbunker.de/?p=13992&lang=de
Teil 2 - http://www.chaosbunker.de/?p=13993&lang=de
SiamTiger:
Natürlich wäre keine Berichterstattung komplett, ohne zu zeigen, was vor Ort für den Chaosbunker \"erbeutet\" wurde. Daher lasst mal schauen, was ich aus Belgien mitgebracht habe.
Fangen wir bei der Messetüte an. Darin enthalten sind die aktuelle Ausgabe der Crisis Gazette, die Showminiatur und ein einzelner Sprue. Ja, das ist alles. Ich war selbst ein wenig enttäuscht, verglichen mit denen der vorherigen Jahre (und der 20% Preiserhöhung) ist das in der Tag etwas dünn. Zum Vergleich 2015 (eine Jubiläumstüte um fair zu sein), bot die Tüte doch deutlich mehr. Auch 2014 gab es Marker und etwas Bonusinhalte.
Außerdem gab es eine besondere Ergänzung der diesjährigen Eventminiatur Till Eulenspiegel, nämlich seine Begleiter Lamme Goedzak und Nele. Die beiden wurden als optionales Set in begrenzter Auflage von 500 Stück für 10 Euro angeboten. Inklusive einer besonderen \"Dioramabase\". Man kann in der schwarzen Pappschachtel auch eine dritte Aussparung sehen, die für Till gedacht ist.
Über die \"besondere\" Dioramabase war ich etwas überrascht, da ich unter dem Namen etwas mehr erwartet hatte. Diese ist nicht gegossen sondern wurde 3D gedruckt, und das scheinbar auf ziemlich zügige Art und Weise, da die Stufen und der Detailgrad recht grob ausfallen. Ich verstehe auch nicht, warum man für die 3er Base nicht bspw. Warlord Games (mit denen man in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet hat) angesprochen hat und die 3er Bases von Test of Honour verwendet hat. Das wäre einfacher und wahrscheinlich auch günstiger gewesen. Vielleicht nicht so besonders, aber eine anständige Base aus Hartplastik wäre immer noch ansprechender geworden als dieser 3D-Druck.
Wie dem auch sei, das Trio wurde von Paul Hicks modelliert. Das hat mittlerweile Tradition, da er zahlreiche Crisis Miniaturen modelliert hat und dabei einen sehr guten Job gemacht hat. Der Guss wurde von Griffin Moulds beigeteuert. Auch hier beide Daumen hoch, wenige Gussgrate, gute Qualität.
Was habe ich denn sonst so auf der Show erstanden? Schwieriges Thema. Ich habe einige Sachen vorgestellt. Und ich habe mir dabei auch die Mühe gemacht, die Firmen entsprechend vorher zu kontaktieren, E-Mails geschrieben oder via Facebook kontaktiert, und mitgeteilt, welche Sachen ich gerne auf der Show erwerben würde, um auf Nummer sicher zu gehen. Wie formuliere ich das nun am Besten? Von 7 Firmen haben es ganze 5 geschafft die Bestellungen einfach knall hart zu verbocken. Man hat es entweder vergessen mit zu bringen oder die falschen Sachen eingepackt (und das trotz entsprechender Links und Artikelnummern bei der Bestellung). Von den verbleibenden beiden Firmen hat es nur Heer46 geschafft komplett zu liefern. Danke an der Stelle an Denis mir einen der ersten Güsse der neuen PAKs mitgebracht zu haben.
Bei Perry Miniatures / Dave Thomas war ich sehr erfreut darüber, dass ich wie in den Jahren zuvor ein paar Sachen vorbestellen konnte und so nun auch einen AEC Dorchester mein eigen nennen kann. Es gab einen kleinen Dreher bei den anderen Blistern, aber eine kurze Mail an Dave und die Sache wurde zügig geklärt. Danke an der Stelle für den guten Kundendienst!
Da ich ein paar Sachen eingeplant hatte, die ich nun nicht bekommen hatte, habe ich versucht mein Geld anderweitig los zu werden. So bin ich dann zu Wargames Illustrated gegangen und habe mir dort aus der Giants in Miniatures Reihe die neue George Washington Miniatur besorgt und konnte mir bei Warlord Games noch Churchill von meinem Unternehmen Seelöwe Buch abholen. Ich hätte vor Ort auch noch mehr gekauft, aber Händler die 5 GBP in 7 Euro umrechnen, oder 7 GBP in 9 Euro und so weiter (dabei liegt nur zur Information der echte Wechselkurs bei 1 GBP = 1,12 EUR), motivieren mich nicht dazu, mich von meinem Geld zu trennen. Ich bin mir bewusst, dass eine Messe Geld kostet, aber warum soll ich vor Ort mehr zahlen, als ich beim Hersteller direkt inkl. Versand per Kreditkarte zahlen würde? Wozu dann überhaupt auf einer Tradeshow ausstellen?
Die Crisis ist eine interessante Veranstaltung, gut organisiert und so weiter, aber mit diesen Erfahrungen bei den Händlern, werde ich mir eher eine Con in England heraussuchen, wo ich direkt in Pfund bezahle oder online bestellen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ich nächstes Jahr eher zur Spiel fahre (dort gibt es wirklich gute Messeangebote) und mir die eine oder andere UK Show auf den Zettel packe, wie bspw. die Partizan oder Salute. Da kriege ich dann eventuell auch endlich ein paar Claymore Casting und weitere 1st Corps Modelle in die Finger.
SiamTiger:
Wir starten dann mal in die Afrika-Themenwoche mit Duel in the Sun!
Die Bolt Action Erweiterung Duel in the Sun deckt eine der bekanntesten Kampagne des zweiten Weltkriegs ab, die afrikanischen und italienischen Schlachten. Und diese möchten wir in dieser Review vorstellen.
Neben dem finalen Deckblatt ist hier auch der frühere Entwurf aus den Osprey Newslettern gezeigt. Das Duo aus zwei Soldaten, welche von Rechts nach Links stürmen, zeigt Duel in the Sun klar als Buch der ersten Edition. Die Bücher der zweiten Edition zeigen einen einzelnen Soldaten, der von Links nach Rechts blickt. Dennoch, Duel in the Sun, ist immer noch gültig für die 2. Edition von Bolt Action und enthält 17 (!) Szenarien auf ganzen 136 Seiten ab. Damit marschiert es durch zu derSpitze der dicksten Kampagnenbücher und bringt es sogar auf noch mehr Seiten als das kürzlich erschienen Neuguinea Kampagnenband. Diese Erweiterung spricht dabei auch eine recht breite Spielerschaft an, da man neben dem ikonischen Deutschen Afrikakorps und der 8. Armee / den Desert Rats, auch Italiener (sowie die Nach-Waffenstillstand Italiener), US Amerikaner und sogar die indischen und Maori Truppen des Commonwealth aufstellen kann. Das Buch als solches deckt dabei 17 neue Szenarien, einige neue Einheiten und Legendes des Kriegs, sowie umfangreiche Sonderregeln für Wüsten- und Nachtgefechte, Luftlandetruppen, Multinationale Streitkräfte und Beutefahrzeuge ab. Dabei liegt der Preis bei 19,99 GBP bzw. 30 USD, was sich grob in 25 Euro umrechnen lässt.
Duel in the Sun wurde von Dylan Owen und, dem Herr der Regeln selbst, Alessio Cavatore geschrieben. Alessio Cavatore sollte ausreichend bekannt sein unter den Bolt Action Spielern, aber das Duo aus ihm und Dylan Owen hat auch schon vorher zusammengearbeitet, z.B. am Deus Vult Regelwerk von Fireforge Games. Natürlich gibt es für Vorbesteller und Direktkunden wieder eine besondere exklusive Miniatur zu Duel in the Sun. Wenn ich hätte raten müssen, hätte ich mein Geld auf Monty oder Rommel gesetzt, aber man hat sich für Sydney \"Digger\" Robinson entschieden, der entweder als \"Tommy\" oder \"Digger\" gebaut werden kann. Die Miniatur fällt recht groß aus im Vergleich mit der restlichen Range.
Worum geht es?
Eigentlich hatte das Oberkommando der Wehrmacht nicht vor den Krieg auf den Mittelmeerraum auszuweiten. Dazu war man mehr oder weniger gezwungen, nach dem Mussolini eine weitere Front eröffnet hatte. Nach den anfänglichen Erfolgen der deutschen Militäroperationen, sah er sich in der Position zu beweisen, dass Italien und er sich auf Augenhöhe mit Hitler befanden und Italien eine bedeutende europäische Macht war, auf dem Weg zu einem neugeborenen Römischen Reich. Allerdings waren die italienischen Truppen weit davon entfernt, einsatzfähig zu sein, als das Dritte Reich die ersten Offensiven startete. So wurden die ersten Angriffe der Italienischen Streitkräfte übereilt angesetzt und waren nicht der Erfolg, der sie der Vorstellung von Mussolini sein sollten, weshalb die Deutsche Armee durch den Stahlpakt gezwungen war miteinzugreifen. Dies war eine willkommene Entwicklung für die Briten unter Churchill, da das Mittelmeer ein einfacheres Schlachtfeld als die Festung Europa für die Alliierten Truppen darstellte, die später durch die US Amerikaner unterstützt wurden. Duel in the Sun deckt dabei die Schlachten zwischen 1940 und 1944 ab, mit den anfänglichen Schlachten in Lybien, den epischen Panzerschlachten in Nordafrika bis hin zur Landung der alliierten Streitkräfte in Sizilien und dem
italienischen Festland. Dies ist in 5 eigene Kapitel untergliedert, mit einem abschließenden Appendix der sich auf etwa 20 den Sonder- und Szenarioregeln widmet.
Erster Eindruck
Der Inhalt des Buchs deckt einige der bekanntesten Teile des zweiten Weltkriegs ab. Und diese sind sehr gut abgebildet. Da die Schlachten rund um das Mittelmeer sehr unverkennbar waren, wird man bereits vor den eigentlichen Szenarios mit Empfehlungen darauf eingestellt, wie man dies auf dem Spielfeld darstellt und einfängt. Die Szenarios sind dabei abwechslungsreich, wie man es auch erwarten würde. Wenn ich an die Schlachten im Mittelmeerraum denke, fallen mir Panzerschlachten in der afrikanischen Wüste ein, ich denke an Fallschirmjäger die auf Kreta landen und natürlich die Operation Husky / die Schlacht um Monte Cassino. Und all das - und noch vieles weitere - sind hier drin. Es ist ein starker Kontrast zu den \"üblichen\" Feldschlachten über französische Dörfer, wie man sie in zahlreichen Zweite Weltkriegsspielen sieht. Und es gibt noch einmal eine Möglichkeit die eigenen Armee in einer anderen Variation aufzustellen oder ganz andere Themenarmeen aufzubauen. Man bleibt dabei aber für die meisten Europäer etwas beziehbarer als beispielsweise Burma oder ähnliches.
Das Buch ist aufgeteilt in Einleitung, die fünf Kampagnenteile und den Anhang mit Sonderregeln für die verschiedenen Kampagnen und Multinationale Streitkräfte. Die Kapitel sind wie folgt gegliedert
* Mussolini Strikes / Mussolini greift an
* Greece and Crete / Griechenland und Kreta
* Duel in the Desert / Duel in der Wüste
* Operation Torch and Tunisia / Operation Torch und Tunesien
* Italy Invaded / Italien
In diesen Kapiteln findet man in chronologischer Reihenfolge, die ersten Angriffe der italienischen Streitkräfte, dem Eingreifend er deutschen Truppen im Mittelmeer und Nordafrika, der Gegenoffensive der Alliierten bis hin zur Invasion Italiens. Dort sind auch zahlreiche Legenden der Allierten und Achsenmächte, unter anderem Cpt. Charles Upham, Paddy Mayne, Hermann-Bernhard Ramcke, Otto Skorzeny, Mad Jack Churchill (bereits in Germany Strikes vorgestlelt), Charles \'Commando\' Kelly und Daniel Ken Inoyue.
Die Szenarios sind dabei die Folgenden
* Szenario 1 – The Jaws of the Trap - The Battle of Beda Fomm (Mussolini Strikes)
* Szenario 2 – The Capture of Kufra (Mussolini Strikes)
* Szenario 3 – Delaying Action - The Battle of Tempe Gorge (Greece and Crete)
* Szenario 4 – Maleme Airfield (Greece and Crete)
* Szenario 5 – Skirmish in the Sand (Duel in the Desert)
* Szenario 6 – The Siege of Tobruk (Duel in the Desert)
* Szenario 7 – Operation Lightfoot (Duel in the Desert)
* Szenario 8 – Blood on the Beaches - Amphibious Invasion (Operation Torch and Tunesia)
* Szenario 9 – Carnage at the Kasserine Pass (Operation Torch and Tunesia)
* Szenario 10 – The Battle of El Guettar (Operation Torch and Tunesia)
* Szenario 11 – Control the Heights - The Capture of Longstop Hill (Operation Torch and Tunesia)
* Szenario 12 – Bridgehead (Italy Invaded)
* Szenario 13 – Assault on Altavilla (Italy Invaded)
* Szenario 14 – The River Runs Red (Italy Invaded)
* Szenario 15 – Backs to the Sea - Anzio (Italy Invaded)
* Szenario 16 – Monte Cassino - Attempt on Monastery Hill (Italy Invaded)
* Szenario 17 – The Gothic Line - War of Attrition (Italy Invaded)
Wie spielt sich Duel in the Sun?
Man kann gut und gerne behaupten, dieses Kampagnenbuch ist das abwechslungsreichste der Bolt Action Erweiterungen. Man hat Panzerschlachten auf offener Wüstesteppe, man hat die Absprünge der Fallschirmjäger über Kreta, die Überfälle auf Flugplätze bie Nacht und Belagerungsschlachten über Wüstenfestungen und Klöster. Das klingt ziemlich wild und ist sehr wahrscheinlich auch. Aber es ist auch mit den passenden Szenarien abgedeckt, inklusive der Sonderregeln für die klimatischen Bedingungen der Wüste, der Regeln für Luftlandetruppen, Befestigungen und Fuchslöchern und einigem mehr, darunter auch Regeln für Beutefahrzeuge. Warum ist Letzteres in diesem Buch? Der Nachschub aus Europa hatte weite Wege bis Afrika und daher hat man sich mit den Sachen beholfen, die zur Verfügung standen. Besonders das deutsche Afrikakorps war dafür bekannt, erbeutete Ausrüstung einzusetzen, insbesondere unter Rommel. Er hatte eine Einheit erbeuteter M3 Stuarts, einige Shermans und Crusader und sogar die AEC Dorchester Kommandofahrzeuge, welche er auch als solche selbst nutzte.
Es gibt ein paar exotische neue Auswahlen für die Armeen, aber da das meiste zu den mittleren Kriegsjahren gehört, hat man kein schweres / überschweres Gerät für den Großteil der Konflikte. \"Nur\" im letzten Kapitel über die Invasion von Italien, da man hier entsprechend späte Kriegsjahre betritt, kann man über Tiger I und Elefanten sprechen, aber keine Pershings oder Königstiger. Daher bleibt es nach wie vor Bolt Action mit seinen Gefechten auf Zugebene mit der Unterstützung von einigen wenigen Fahrzeugen. Selbst die Panzerschlachten bleiben im Rahmen, da die meisten mittelschwere Panzer der mittleren Kriegsjahre abdecken.
Duel in the Sun ist reich an Ideen und Anregungen, da jedes der fünf Kapitel für sich schon genügend Material für ein ganzes Kampagnenwochenende bietet. Und wie bereits mehrfach erwähnt, die Missionen und Schlachten unterscheiden sich stark voneinander und rückendabei die unterschiedlichsten Streitmächte und Truppengattungen in den Fokus. Von den indischen Truppen der britischen Armee über italienische Fallschirmspringer zur unverkennbaren 8. Armee und dem Afrikakorps, sind hier sehr unterschiedlich aufgestellte und gestaltete Armeen involviert.
Wie geht es weiter?
Da diese Rezension nach dem Erscheinen der zweiten Edition geschrieben wurde, ist das nächste Buch das kürzlich erschienene Road to Berlin. Ich hatte die Gelegenheit vorab einen Blick hinein zu werfen und es wird die umfangreichste der bisher verfügbaren Erweiterungen. Es wird noch einmal mehr Seiten enthalten als dieses hier. Road to Berlin deckt dabei die allerletzten Momente des Krieges beim Fall des Dritten Reiches ab. Allerdings anders als bisher erwartet, nicht auf beiden Seiten der Front, sondern mit starken Fokus auf die osteuropäischen Konflikte. Daher sind hier die späte Rote Armee zusammen mit den polnischen und tschechischen Armee als Streitkräfte im Fokus. Im Februar 2018 geht es mit der nächsten Erweiterung dann wieder an die Westfront mit der Campaign Market Garden, die sich der umfangreichen Luftlandungen entlang der deutsch-niederländischen Grenze widmet. Da es nun alle Airborne-Einheiten aus Plastik gibt, dürfte das spannend werden.
Fazit
Duel in the Sun deckt einige der bekanntesten Schlachten des zweiten Weltkriegs ab. Dazu gibt es zahlreiche Bücher und Filme, die sich der 8. Armee, den Fallschirmjägern und dem deutschen Afrikakorps widmen, sowie den berühmten Gefechten Nordafrikas, Griechenlands und der Invasion Italiens. Das ist recht viel in nur einem Buch, und ich hätte auch gedacht, dass man sich nur dem Afrikafeldzug widmet, aber man hat das sehr überzeugend umgesetzt.
Wie bereits mehrfach erwähnt, der Inhalt von Duel in the Sun ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Es bietet sehr viel und stellt daher für bestehende und kommende Armeeprojekte eine Anregung da. Mit den prallgefüllten Seiten sind 20 GBP ein wirklich guter Preis. Verglichen mit den anderen Erweiterungen ist man hier deutlich weniger linear unterwegs und springt im Mittelmeerraum umher und wechselt dabei die Protagonisten, welche sich in den Schlachten gegenüber stehen. Es zeigt die Vielseitigkeit des Spiels allein mit dem Thema zweiter Weltkrieg, mit Panzerschlachten, Überfällen auf Flugplätze, Belagerungen und Luftlandungen. Was könnte man daran nicht mögen?
Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.
SiamTiger:
Man kann keine richtige Schlacht in der Wüstensonne ohne die passende Ausrüstung spielen, und was wäre da besser geeignet als ein M3 Stuart? Um euch die ganzen unterschiedlichen Optionen zu zeigen, haben wir in dieser Review auf die Box mit dem Panzerzug gesetzt.
Der M3 Stuart wurde von den meisten alliierten Streitkräften eingesetzt und sogar als Beutefahrzeug von den Achsenmächsten. Der M3 Stuart, oder Light Tank M3 wie er offiziell heißt (und manchmal auch Honey von den Briten), wurde von den US Amerikanern hergestellt und über das Lend & Lease Abkommen auch an die Briten mitsamt Commonwealth sowie die Rote Armee ausgeliefert. Die Briten waren auch die ersten, die den M3 im Kampf einsetzten, damals in der Operation Crusader. Der leichte Panzer machte 170 der insgesamt mehr als 700 Panzer im Schlachtverband aus. Durch die Weiterentwicklung der Panzerfahrzeuge auf beiden Seiten war der M3 später seltener im Einsatz im direkten Kampf Panzer gegen Panzer sondern wechselte mehr zu einer Aufklärerrolle. Der Panzer wurde später noch weiterentwickelt zum M5 Stuart. Nach dem zweiten Weltkrieg waren primär die späteren M5 Stuarts im Einsatz, aber es gab Ausnahmen. In manchen Ländern wie Indonesien oder Südafrika wurden die Panzer bis in die späten 40er / frühen 50er Jahre eingesetzt, aber Paraguay hatte sogar noch ganze 10 Stück bis 2014 für Trainingszwecke im Einsatz.
Der M3 Stuart ist als Einzelbausatz für 18 GBP oder in der hier gezeigten Zugbox als 3er Set für 50 GBP erhältlich. Es handelt sich dabei um einen Kunststoffbausatz im 28mm / 1:56 Maßstab und dieser deckt 5 Varianten ab (Sowjetischer Lend & Lease M3, Britischer Honey, Stuart I/M3A1, US M3A1 und US M3A1 mit Flammenwerfer).
In der Box sind die Gussrahmen enthalten, zusammen mit 3 unterschiedlichen Bögen Wasserschiebebilder (Briten, US Amerikaner und Sowjets), Schadensmarker, Profilkarten und eine Bauanleitung. Mit Ausnahme Letzterer sind alle Sachen drei Mal enthalten.
Ein näherer Blick auf die Anleitung zeigt, dass der Zusammenbau in die beiden Hauptausführungen M3 Stuart und M3A1 gegliedert ist. Die sowjetische Variante des M3 ist eine aufgerüstete Version des Stuart, der M3 der 8. Armee ist für die Wüste fit gemacht. Beim M3A1 Stuart gibt es die Basisvariante, ergänzt um Treibstofftanks für Tunesien und mit Flammenwerfer in der Wanne für den Pazifik anstelle der Browning .30 Kaliber. Beide Varianten haben ihre Profilkarten, mit den Profil- und Punktwerten. Diese und die neuen Schadensmarker (Schwarzer und weißer Rauch, Flammen) sind mittlerweile Teil aller neuen Bolt Action Fahrzeugbausätze.
Die Gussrahmen wurden bei Italeri gefertigt, wie man an den gerundeten Rahmen erkennen kann und enthalten zahlreiche kleinere Bauteile. Daher fühlt sich der Bausatz auch eher wie ein Modellbausatz als ein Spielerbausatz an. Aber dazu später mehr. Der Gussrahmen ist anständig ausgenutzt und lässt kaum Platz für weitere Optionen.
In dieser Review werde ich 3 M3 zusammenbauen, einen britischen Stuart I \'Honey\', das Beutefahrzeug M3 740(a) und einen US M3A1 (Pazifik) mit Flammenwerfer in der Wanne. Alle teilen sich den gleichen Unterbau mit Kettensegment. Man baut daher erst einmal Links und Rechts die Ketten zusammen und klebt diese an die untere Wanne. Der Guss ist sauber und zeigt nur wenige Gussgrate und -häutchen auf. Passgenauigkeit ist gut und der Zusammenbau geht gut von der Hand. Einer der wenigen Bausätze, der kein Blei in die Wanne bekommt.
Nach den ersten beiden Schritten gibt es die erste Möglichkeit für Varianten. Wer die Tunesien-Ausführung bauen möchte, muss durch die Unterseite der oberen Wanne Löcher für die Treibstofftanks bohren. Ansonsten werden die (vorbereiteten) Oberteile mit Heckplatte verklebt und das Browning .30 Cal an zwei der drei Wannen verklebt, mit dem Flammenwerfer für den M3A1 (siehe drittes Bild).
Das Chassis ist nun fast fertig, ab hier trennen sich die Wege des M3 Stuart und M3A1 beim Zusammenbau stärker.
So erhält der M3 Stuart weitere Panzerplatten, darunter auch die seitliche Kettenabdeckung zum Schutz vor Sand. Der sowjetische M3 würde zwei zusätzliche Maschinengewehre erhalten, aber das ist beim Honey nicht der Fall. Als ein Fahrzeug der 8. Armee / Desert Rats, erhält der Honey zusätzliches Werkzeug und Behälter. Der M3A1 (drittes Bild) erhält andere Panzerplatten mit mehr Nieten und einer verstärkten Frontplatte. Ansonsten erhält der M3A1 mit Flammenwerfer keine Kettenabdeckung, da diese nur als Schlammfänger im Pazifik fungieren würde.
Hier ist die fast fertige Wanne des M3A1, und dann noch der Vergleich Seite-an-Seite von Stuart \'Honey\' und M3A1. Wie man sieht, liegt der Unterschied hier im Detail.
Als nächster Schritt folgt der Turm für den Stuart \'Honey\'. Der M3 hat einen recht eckigen Turm. Die britische Version verfügt außerdem über Rauchwerfer, deren Aufhängungen von der Innenseite aufgebohrt werden müssten. Die Turmluke wurde offen gebaut, da ich vor habe später noch Panzerbesatzung hinzuzufügen. Der Zusammenbau ist hier mit ein wenig Geduld zu planen, da die Klebestellen teils recht klein ausfallen. Man sollte die Bauteile fixieren, während der Kleber anzieht, damit nichts verrutscht.
Der Turm für den M3A1 ist etwas runder und hat weniger Teile. Das Luckendesign wurde überarbeitet und hat nun zwei Luken links und rechts. Beide Varianten verfügen über ein Turm-MG.
Hier dann der Direktvergleich des Stuart \'Honey\' und des M3A1 Stuart. Beides grundsätzlich der gleiche Panzer, mit primär kleineren Unterschieden an der Front und Turm.
Ein kurzer Größenvergleich mit anderen Panzern aus dem zweiten Weltkrieg. Im ersten Bild zwischen Panzer II Sherman, im zweiten zwischen Universal Carrier und einem M8 Scott (basierend auf dem M5 Stuart). Der M8 Scott ist aus dem M5/M8 Kombibausatz von Rubicon Models. Wie groß der Sherman neben dem leichten M3 wirkt.
Zu guter Letzt natürlich noch ein paar Ausnahmen aus unterschiedlichen Winkeln, vom M3 Stuart \'Honey\' (obere Reihe) und dem M3A1 Pacific (untere Reihe). Den M3 740(a) reiche ich dann noch nach, da hier die Unterschiede bemalt am deutlichsten sind.
Fazit
Ein lang erwarteter Bausatz, da der Light Tank M3 bisher nicht aus Plastik verfügbar war. Rubicon hat zwar den M5 Stuart herausgebracht, bedient damit aber \"nur\" die spätere Ausführung, und bei einem Spiel wie Bolt Action, ist weniger manchmal mehr, und dieser Bausatz passt in einige Armeen.
Hier haben wir es weniger mit einem Bausatz zu tun, der aus der Kooperation Italeri / Warlord entstanden ist, weshalb man die Nähe zum Modellbau stärker merkt. Aber es ist ein guter Spagat gelungen aus Details und Bausatz. Ja, es sind ein paar kleinere Bauteile vorhanden, aber nicht in einem Maße, dass es für einen frischen Wargamer zu viele wären. Der Guss ist sauber und hat viele Nieten über den ganzen Bausatz. Es sind sogar drei unterschiedliche Kommandanten enthalten, um den Panzer entsprechend als US Amerikaner, Briten oder Sowjet einzusetzen. Ich werde aber auf die Panzerbesatzung aus Zinn von Warlord und Perry setzen, da sich diese besser mit den restlichen Miniaturen der Armeen einbinden. Der dritte M3 wurde als \'Honey\' gebaut, aber mit weniger optionalen Teilen und kleineren Umbauten, die ich online gefunden hatte, als ich nach durch das Deutsche Afrikakorps erbeuteten M3 Stuart gesucht habe. Dort trägt er den Namen M3 740(a).
Der Preis ist fair, wenn man es so betrachtet, dass man einen ganzen Bausatz mit zwei Gussrahmen und einigen Extras erhält. Das Endresultat fällt von der Größe nun mal etwas klein aus, und da der M3 von den Proportionen näher am Bren Carrier liegt, der auch 4 GBP günstiger, bleibt ein Beigeschmack. Wer daher das beste Preis-Leistungsverhältnis haben möchte, sollte zur Zugbox greifen und direkt auf 3 Panzer setzen oder diese mit Mitspielern teilen.
Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.
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