Kaserne > Projekte

Siamtigers Log-o-rama / Chaosbunker

<< < (109/231) > >>

SiamTiger:
  Nach dem bei der Royal Navy die Wahl des großen Schiffs auf die Flower Klasse Korvette gefallen ist, musste natürlich ein passendes Gegenstück für die Kriegsmarine gefunden werden. Da wurde es das deutsche Minensuchboot M1940.
Hier stand das Minensuchboot in Konkurrenz mit dem Marinefährprahm (im Grunde ein Landungsboot) und dem Vorpostenboot. Das Landungsschiff wäre jetzt eher was, wen ich darüber nachdenken würde Operation Sealion / Gigant auf Cruel Seas auszuweiten. Und das Vorpostenboot ist als bewaffnetes ziviles Schiff dem Armed Trawler recht ähnlich, erschien mir aber als zu improvisiert um es mit der stolzen britischen Korvette aufzunehmen. Damit war die Wahl ganz deutlich entschieden, der M-Class Minesweeper, das Minensuchboot M1940, sollte es werden.
 Das Minensuchboot M1940 war das Standardschiff der Kriegsmarine für diesen Zweck und bildete häufig das Rückrat der Hafenverteidigungsflotillen. Die M1940 Ausführung wurde zwischen 1941 und 1944 etwa 130 mal gefertigt und etwa die Hälfte wurde während des Kriegs versenkt. Das M1940 war der Nachfolger der M1935 Boote, mit vereinfachtem Baumuster, um weniger aufwendig und günstiger hergestellt werden zu können.
 Ähnlich wie die Flower-Klasse Korvetten wurden sie neben der Minenräumung auch gegen Uboote eingesetzt. Dabei wurde das Minensuchboot in den nordeuropäischen Gewässern von der Atlantikküste, Nordsee und europäischem Nordmeer bis zur Ostsee eingesetzt. Besonderheit der M1940 Schiffe; sie wurden mit Kohle befeuert anstelle mit Heizöl. Nach dem Krieg wurden die verbleibenden schiffe dem Deutsche Minenräumdienst unterstellt.
 Warlord Games bietet das M1940 Minensuchboot als Bausatz im 1:300 Maßstab an, gegossen in Resin und Zinn. Aufgrund der Größe kommt es in der großen "Reinforcements" Packung (die wie eine Munitionskiste gestaltet ist) und der Preis liegt bei 27,50 GBP. Das Schiff kommt ohne Bauanleitung und man benötigt die Produktbilder zum Zusammenbau. Hier ist der Onlineshop leider recht sparsam und genügt sich mit einem einzigen Bild.
In der Packung ist die Resinhülle des Schiffs in Luftpolsterfolie gewickelt und die Zinnteile in einem separaten Druckverschlussbeutel. Das Minensuchboot kommt mit einem Flaggenbogen der Kriegsmarine, einem Datenblatt, Kielmarkern und kleinem Bogen mit Markern. Obwohl man hier nur einen Satz benötigen würde, ist die Box reichhaltig ausgestattet was das Zubehör angeht.
Der Schiffsrumpf ist als ein einziges, massives Resinstück gegossen. Die Angussstellen müssen noch abgeschliffen werden und die leichte Wölbung der Unterseite wurde mit heißem Wasser behoben. Resin muss im Vorfeld noch kurz aufbereitet werden. Es empfiehlt sich das Resin mit lauwarmen Seifenwasser abzuwaschen um etwaige Trennmittelreste zu entfernen. Sollte euer Schiff nicht gerade auf der Tischoberfläche liegen, hilft ein kurzes Bad in heißem Wasser um es in Form zu bringen (und dann wieder in kaltem Wasser abkühlen). Normalerweise legt Warlord Games einen kleinen Flyer dazu, in dem diese Schritte bzw. der Umgang mit Resin erläutert wird und da wäre hier hilfreich dem Kunden das an die Hand zu geben.
 Wie auch schon bei der Korvette, zahlreiche Details auf dem Deck, gut umgesetzt und bringt die Größe des Modells trotz des kleinen Maßstabs gut herüber.

Vor dem Kleben solltet ihr eine Passprobe der Einzelteile machen, für den Fall dass die Auffassung noch aufgebohrt werden soll oder das Einzelteil angefeilt werden muss. Der Zusammenbau mancher Teile war etwas schwierig, da das Produktbild das Schiff nur von Backbord zeigt. So kann man den Kran / Hebewerk für das Beiboot nur bedingt erkennen. Aber ich hoffe die Bilder in der Review helfen beim Zusammenbau. Auf die Brücke habe ich zudem einen Streifen der Besatzung geklebt.
Wie auch die Flower Klasse Korvette kommt das Minensuchboot mit zwei Flaggen und drei Streifen Besatzung von denen einer zum Einsatz kam.
Hier der Größenvergleich des M1940 neben Frachtschiff und Korvette. Achtet bitte darauf, dass die Korvette im 1:350 gehalten ist und eigentlich 2 cm länger und etwas breiter wäre. Die Proportionen ähnlich denen der Schnellboote, schlanke aber lange Schiffe.
Und der fertiggestellte Kahn aus unterschiedlichen Winkeln.
Fazit
 Ich hatte es bereits bei der Korvette geschrieben, ich war Anfangs über das Preisband überrascht. Besonders wenn man hier den Vergleich zu den R-Booten oder Fairmiles zieht, wirkt es im ersten Moment etwas teuer, aber die großen Schiffe sind eben sehr groß. Die Qualität des Guss weiß zu überzeugen, gut ausgeprägte und saubere Details. Eine Bauanleitung wäre hilfreich, oder zumindest ein paar mehr Produktbilder zur Orientierung.
 Die Größe ist aber auch etwas, das man im Blick haben sollte. Wer wirklich mehr den Fokus auf den Küstengefechten hat, der sollte die Größe und den Platz den die Schiffe auf dem Spielfeld benötigen im Blick haben. Evtl. ist auch der Doppelblister R-23 Boote eher was für euch. Dennoch ein solches Flaggschiff bildet einen tollen Mittelpunkt der eigenen Flotte und ist dann eher was für die größeren Schlachten. Immerhin ist die Länge knapp ein Sechstel eines normalen 1,20 x 1,20 Spieltisch.
 Das Minensuchboot hat in Cruel Seas imposante 105 Hüllenpunkte und gilt als großes Gefährt, was es auch zu einem beliebten Ziel für Torpedos und konzentriertes Feuer macht. Aber man sollte nicht den Fehler machen und das Minensuchboot unterschätzen, insbesondere wenn es erst einmal am Feind vorbei gezogen ist und die Feuerwinkel sich öffnen und überlappen, ist das kombinierte Feuer der 20mm, 37mm und 3" Geschütze verheerend.
 Für weitere Informationen zu den Küstenflotten der Kriegsmarine, empfehle ich den Osprey-Band New Vanguard #151.
 

D.J.:
Klasse Review :)
Teufel auch, jetzt muss ich alte Binnenhandelsflottenlandratte doch tatsächlich meine Kriegsmarine zur hohen See auch noch aufpimpen?
Du bist das Schuld, du alter Klabautermann ;)

SiamTiger:
Ich befürchte es wird nicht besser mit'm anfixen :D

SiamTiger:
  Die Woche war es etwas ruhiger, aus mehreren Gründen. Zum einen war/bin ich gesundheitlich etwas angezählt, hoffe das fängt sich die Tage wieder und wir haben außerdem noch ein wenig Verwandschaft meiner Frau in Süddeutschland besucht. Eben das verlängerte Wochenende genutzt (David Hasselhoff Gedächtnistag und so).
 Letzte Wochenende kam Daniel rum, wir haben ein paar Bilder für kommende Artikel geschossen und dazu noch eine Runde Cruel Seas gespielt. Etwas das die Woche sogar noch mehrfach für mich anstehen sollte, aber dazu mehr in einem eigenen Artikel. Unterhaltsam, hier und da noch Raum für Verbesserungen, aber wie gesagt unterhaltend.
Endlich konnte ich eines der letzten wirklich fehlenden Teile für das Oldhammer-Projekt, den Ordenspriester-Schulterpanzer der Imperial Fists. Es hat Monate gedauert bis ich überhaupt einen gefunden habe, dann noch weitere Zeit bis darunter einer war, der bezahlbar war und nach Deutschland geliefert wurde. Und mit wirklich fehlend meine ich, wirklich fehlende Einzelteile um Modelle zu komplettieren und nicht "Ja, gut, Terminatoren mit Nahkampfwaffen wären auch cool". Das verrät dann auch was auf die Chaos Space Marines folgt, ein paar loyale Space Marines in Gelb, den Söhnen Dorns.
Etwas weiteres was mich die Woche von weiteren Fortschritten abgehalten hat, war defektes Werkzeug. Beide Seitenschneider die ich für Kunststoff verwende sind mit krepiert. Der Seitenschneider mit den schwarzen Griffen begleitet mich schon unzählige Jahre und hat treue Dienste geleistet, bis die Feder gebrochen ist. Ein ähnliches Problem hatte ich mit dem Army Painter Seitenschneider, dort ist die Feder recht zügig nicht mehr zurückgesprungen und machte damit das Werkzeug mehr oder weniger nutzlos. Ich habe ein wenig rumgestöbert, klar hätte ich einfach einen auf eBay kaufen können, aber ich wollte schon was haben, was taugt. Aber auch nicht teures Profiwerkzeug kaufen (ich schneide Kunststoff und verkabele kein ganzes Haus). So habe ich dem Faller Werkzeug mal eine Chance gegeben, und von den Erfahrungen berichten, da ich jetzt an Beastgrave weiterarbeiten kann.
Während ich in Stuttgart war, besuchten wir auch das Mercedes Benz Museum. Doch anders als ich es erwartet hätte. Ich ging mehr von der Evolution der Fahrzeuge aus, der verschiedenen Modelle, vom Zeichenbrett, über Prototypen bis hin zum fertigen Serienfahrzeug. Aber es geht wirklich weniger um die Marke, sondern eine Präsentation in Kombination mit einer Zeitleiste, wie Industrialisierung, den ersten Motoren, Verdrängung des Pferdes und dergleichen.
 Selbst wer nichts mit Autos anfangen kann, aber z.B. Projekte im ersten oder zweiten Weltkrieg hat, oder auch Interwar und Pulp spielt, dürfte die zivilen und Nutzfahrzeuge interessant finden.  Dazu noch ein paar berühmte Fahrzeuge der Marke Daimler, wie z.B. das Papamobil oder den ML aus Jurassic Park. Interessanter Besuch, war nur gut was los wegen dem Cannstatter Wasen.
Während wir durch Stuttgart spazierten habe ich auch einen kurzen Stopp im Warhammer Stuttgart gemacht und dort zum ersten Mal das Warcry Organised Play Kit wirklich wahrgenommen, nach dem es auf Warhammer Community angekündigt wurde. Ich muss mal schauen, ob ich hier ein ähnliches Unboxing wie für Kill Team und die 2018 und 2019 Staffeln von Underworlds vorbereiten kann.
Ein kleiner Dämpfer war der Abstecher zu Heinrich 3000. Wenn ich im Raum Stuttgart / A81 unterwegs bin, und die Zeit es zulässt, mache ich einen Abstecher zu einem von Deutschlands größte Getränkemärkten. Aber was ist mit den Regalen los? Minimales Angebot, reichte gerade so für ein paar IPAs. Als ich im Stadtkern von Stuttgart war, konnte ich in der Bierothek noch zwei Dosen Frau Gruber erstehen. Die Bierothek hat zwar ein überschaubares Sortiment und Bestand, gleicht das aber mit übertriebenen Preisen aus...
Das war mein Post zum Wochenende. Ich arbeite an Beastgrave und weiterem Cruel Seas Artikel, das ist also was euch in den nächsten Tagen erwartet, zusammen mit neuen bemalten Miniaturen von Daniel.
 

D.J.:
Sehr schöner Artikel, wieder :)
Ja, CS ist ausbaufähig, aber für ein B&B-Spielchen absolut ausreichend ;)
Glückwunsch zu den Oldhammer-Schnappern. Scheint ja echt eine ewige Jagd gewesen zu sein!
Auch der Rest hat mir wieder sehr gut gefallen. Warcry werde ich mal beizeiten ein Auge drauf werfen, da hat ein Spielekumpel schon seine liebevollen Hände drum geschlossen :D

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln