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`Behind Oahu´

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AEON:
Newz fromda Front! Nun haben die Jungz fast schon eine richtige Air Force - inklusive einer Phantom, die gleich mal zwei Bordkanonen hat - unter den Tragflächen, harhar...





Und endlich haben die tuvalesischen Infanteristen auch angemessene Transportkapazitäten:




Und die Konzerntruppen ihren mobilen Horchposten - nebst Geleitschutz, gestellt durch 3 SANCTORUM MBTs - im typischen Urban Grey der Karboceramit-Verbundpanzerung. Ja - hier tut sich was, harhar...


AEON:
Tuvalu ist verdammt groß.

Loo hatte noch nie einen `Feind´ gesehen... bis jetzt.



Im Tiefflug mit 1500 Sachen an der Ostküste entlangzubrettern ist toll - solange man nicht von irgendwelchen Spinnern mit ATA-Raketen beballert wird. Normalerweise ist das im TIefflug nicht schlimm, hat man ihm gesagt - weil die Kerle da unten dann nicht schnell genug sind, was das Anvisieren angeht. Dumm nur, wenn man nicht weiß, daß die offenbar Raketen haben, die das Anvisieren selber übernehmen...
Loo muss Geschwindigkeit verlieren, um wendiger zu werden. Wenn er Glück hat, knallt das Ding hinter ihm beim Auskurven gegen einen der hier heimischen riesigen Siegelbäume...
Doch dann knallte er irgendwo gegen.
Und er hatte es tatsächlich nicht auf dem Schirm...

Natürlich kann Alun mit der X-23 gute 30 Kilometer hoch fliegen - aber wenn Du gute Bilder haben willst, solltest Du nah rangehen. Vor allem dann, wenn sämtliche Satelliten dem Gegner gehören - und technologisch gesehen noch so in der Steinzeit sind, daß sie auf Deine Hackversuche nicht ansprechen... Also lautete ihr Auftrag an der Ostküste Vanuatus entlangzufliegen, da es von diversen Söldnereinheiten kaum noch Rückmeldungen gab. Man wollte wissen, was genau da los war. Einige NYGMATECH-Kontingente waren ebenfalls schon vor Ort - und die schienen da zwischen zwei Fronten zu stehen. Was ungewöhnlich war, da es eigentlich nur eine Front geben sollte. Und bislang ging alles gut - in der Tat konnte Alun auf einigen Lichtungen Söldnercamps ausmachen. Die ließen in Alun den Verdacht aufkeimen, daß sie offenbar vorhatten, sich dort längerfristig aufzuhalten. Gut zu erkennen die flachen, gedrungenen Kasemattpanzer der Söldner. Und die M-37-Erdkampfflieger. Aber offenbar... war sie selber auch gut zu erkennen - denn nun wurde sie beharkt. Die Vollsynthetin hatte sich immer gefragt, weshalb die X-23 an der Unterseite schwarz lackiert war. Möglicherweise war sie für den Nachteinsatz gedacht - und die Typen, die sie nun kommandierten, hatten davon keine Ahnung? Es läuft nicht alles optimal bei ihren Chefs - viele sind mit den Aufgaben, die sie nun erfüllen müssen etwas überfordert. Es ist eine Sache, ein Unternehmen erfolgreich zu Größe zu führen - eine andere, dies mit einer... nunja, `Kolonialarmee´ zu tun. Aber wie üblich sehen die wenigsten Leute aus den Führungsriegen das auch ein. Möglicherweise nit ein Grund, weshalb manche Söldnereinheiten inzwischen lieber ihr eigenes Ding durchziehen... Und während ihre Reflexe die Maschine aus dem Gefahrenbereich schlenkerten, ging ihr Geist weiter alle möglichen Szenarien durch - und sie kreiste um einen Wald dieser gewaltigen, seltsamen Bäume herum, die so massiv waren, daß sie Radarstrahlen wie Berge unterbrachen - und just in dem Moment kam hinter diesem `Berg´ ein grüner Blitz hervor - und dieses archaisch-massive Ding verbog und zerdrosch ihre Hightech-Maschine förmlich in der Luft...

Loo konnte hören, wie dieses plötzlich aufgetauchte, keramikfarbene Ding an der Flanke seines Jets einfach zerknüllt wurde - aber der kinetische Impetus war dennoch so groß, daß sein Heck ausbrach und er wie eine trudelnde Rakete unberechenbar um mehrere Achsen rotierte, bevor er sich kurz vor dem Blackout wieder fangen konnte - und feststellte, daß er nun schon UNTER dem Blätterdach des Urwalds unterwegs war. Und das immer noch mit mehr als 900 Sachen.

\"Irgendwie... ist das das genaue Gegenteil von gut...\" dachte Loo sich noch, während ihm klar wurde, daß er den Stämmen der urzeitlichen Baumriesen nicht ewig würde ausweichen können.

AEON:
Durch den Treffer an der rechten Seite wurde Alun´s Flugzeug
beinahe halbiert - die nachfolgende ATA-Rakete knallte direkt in ihr
herumgeschleudertes Heck und löste das mehrfach redundante
ANASTASYA-System aus. Das gesamte Cockpit löste sich mittels kleiner
Sprengsätze aus dem Bug des Flugzeugs und brandete mit vier kleinen
Vektordüsen aus der unmittelbaren Gefahrenzone raus. X-23-Piloten sind
selten und gefragt - so wurde Seitens der Konstrukteure alles technisch
Mögliche dafür getan, ihr Überleben zu sichern. Und aus diesem Grund
heißt das X-23-Cockpit auch Schneewittchensarg.

Loo hatte weniger
Fürsorge von seiner Maschine zu erwarten - diese dafür aber um so mehr
von ihm. Er mochte seine Maschine - und so tat er alles Mögliche daran,
den massiven Stahlpfeil so sicher wie möglich runterzubringen - und
tatsächlich konnte er, während er weiter wie ein Stier hochzog und die
Bremsflächen ausfuhr... eine Forststraße ausmachen, die sich - wie viele
andere Straßen auf Tuvalu - schnurgerade durch die Landschaft zog. Mit
ein Grund für diese breiten und geraden Straßen sind die riesigen
Fernlaster und Holztransporter, die sie befahren. Also sah er zu, daß er
dort runterkam, wo er sein Fahrwerk auch benutzen konnte.

Als
das IFM (Impact Foam Material) schließlich durch Zugabe von reinem
Sauerstoff (eigentlich zur Wiederbelebung in Ohnmacht gefallener Piloten
gedacht) in sich zusammenfällt und die stark getönte Cockpithaube sich
öffnet, sieht Alun, wo die zwei Fallschirme sie und ihre Rettungskapsel
hingebracht haben - und sie sah zum ersten Mal, wie es hier, nahe am
Äquator, eigentlich aussieht. Oh, sie hat schon oft Pflanzen gesehen -
auf der Erde gab es auch welche. Zier- und Nutzpflanzen in den
Arkologien der Makropolen - und unverwüstliches anderes und meist
unansehnlich dorniges Zeugs draußen - draußen ist da, wo es nichts zu
holen gibt und wo niemand lebt. Draußen war auch da, wo es verwilderte
Hundemeuten gab - und wo Spezialeinheiten trainierten. Oder eben
Testpiloten. Und draußen war auch da, wo Firmen... Experimente machten.
Unschöne Experimente.
Aber hier ist draußen... anders.


dieses Bild vergrößernAnklicken, um die volle Größe zu sehen

(Zeit für etwas home-improved Aquarell-Kunst, harhar...)

Die
Landschaft hier hatte etwas für die Vollsynthetin Unnatürliches.
Abgesehen von den weiterhin anhaltenden Kampfgeräuschen weiter weg war
es hier friedlich. Sie war in einem Urwald gelandet, in dem es riesige
Ackerschachtelhalme und Baumfarne gab. Es roch frisch und kühl -
irgendwie - seltsam. Für jemanden, der noch nie einen Wald nach einem
Regenschauer gerochen hat, ist es schwer definierbar... Alun konnte auch
sehen, daß sich Gräser- und Blütenpflanzen, die von der Erde importiert
worden waren nun langsam auch hier ausbreiteten. An sich bestand
Tuvalu´s vorwiegender bodendeckender Bewuchs aus Moosen und
Bärlappgewächsen - diese aber waren auch als über 40 Meter hohe Bäume
vorhanden. Aber nun waren Blütenpflanzen da - und mit ihnen kamen
Schwebefliegen und Bienen.
Hier, innerhalb des Schattens der anderen
Baumgiganten konnte Alun auch einige der ersten Gebäude sehen, die hier
für die Holzverarbeitung je gebaut worden waren. Auf einigen
freiliegenden Hügeln Richtung Meer standen blaugraue Wellblechgebäude
und auch einige Hallen aus dem gleichen Material - inmitten einer grünen
Wildnis bezeugten sie, daß sie schon lange stillgelegt waren.
Dann
wurde Alun bewußt, wie anders es hier war - als eine gut 60 cm lange,
stark grünmetallisch wie ein Rosenkäfer schimmernde Kugelassel einfach
über ihren linken Fuß krabbelte. Bei genauerer Betrachtung gab es hier
viele Unterschiede - wie Libellen von Habichtgröße zum Beispiel...
Oder aber antike, verbeulte Kampfjets, die etwas unsicher schlingernd auf alten Fernstraßen landeten.
War das nicht das Ding von vorhin?
Alun packte sich ihr Survival Kit und machte sich auf den Weg.

AEON:
Okay, Eagle Eye...



...Startfreigabe erteilt!\" gab der Flight Officer durch und die
Bedienung unter dem Flugdeck im `Fuchsbau´ (einer etwa 20 cm hohen
Erhebung auf dem vorderen Flugdeck mit schmalen und dicken Fenstern in
Form eines flachen, sechseckigen Pyramidenstumpfes) startete das
Dampfkatapult. Die zweisitzige, nebelgraue A-5 Vigilante wurde innerhalb
von Sekundenbruchteilen so stark beschleunigt, daß die große,
zweistrahlige Maschine sicher vom Flugdeck der U.S.S. Hookipa Point
abheben konnte und schnell an Höhe gewann. Der Fernaufklärer mit seinen
vier Langstreckentanks und dem charakteristischen `Kanu´ unter dem
Rumpf, in dem sich sensible Überwachungselektronik befindet macht sich
auf den Weg, um die Ostküste von Vanuatu abzufliegen. Berichte über
sporadische Kampfhandlungen und das Verschwinden einer Chief vom Radar
machten dies notwendig. Ebenfalls recht schnell unterwegs, würde der
grauweiße Aufklärer innerhalb von anderthalb Stunden vor Ort sein.



Vor Ort war da, wo ein fluchender Loo eine behelfsmäßige Strickleiter
aus dem Cockpit hängte, um sicher auf den Boden zu kommen, der trotz
allem ziemlich weit unten war. Ja, die F-105 war groß. Unten angekommen
hörte er erst mal bewusst die Kampfgeräusche von weiter weg - und sah
zu, daß er seinen verdammten weißen Helm loswurde. Seinen Overall oben
öffnend und mit den Ärmeln um die Taille knotend steckte er seine
sechszöllige .44Magnum dazwischen, was ihn weiter beruhigte. Es hieß,
die Neuankömmlinge seien oft bemerkenswert stabil gebaut, was nicht nur
an schußfesten Klamotten zu liegen schien. Manche von denen, die
gefallen waren, wurden untersucht und es stellte sich raus, daß in ihrem
Inneren oft sowas wie eine endodermale Panzerung und seltsame Maschinen
waren.

Ganz schön gruselig.

Also hat Loo sich dafür entschieden, sich eine Handfeuerwaffe zuzulegen,
die verflucht große Löcher macht - man weiß ja nie. So entschied er
sich für eine Wildey Automag aus rostfreiem Stahl, mit Griffschalen aus
Paua Shell. Da macht die hier sprichwörtliche hohe Luftfeuchtigkeit
nichts aus. Zudem sind die Neuankömmlinge leicht zu erkennen - ihre Haut
und ihre Haare waren ziemlich hell. Manche hatten braune Haare, manche
seltsam gelbliche und manche sogar rote.

Als er an der linken Seite seiner Maschine entlangging, stellte er die
stark verbeulten Stellen fest - abgerisene Verschraubungen an den
Bremsklappen und das arg ramponiert aussehende linke Seitenruder. Loo
kratzt sich erstaunt am Kopf: \"Woow, DAS auszuwuchten wird dauern...\"

\"Ja - dies ist eine bemerkenswert robust gebaute Maschine.\" hörte er
eine angnehme Stimme sagen und er drehte sich grinsend um: \"Kann man
wohl sagen!\"

Dann fiel ihm das Grinsen aus dem Gesicht.

Vor ihm stand... offenbar jemand wirklich Außerirdisches...



Schließlich überfliegt die Vigilante das fragliche Gebiet. In knapp
22000 Metern Höhe macht sie hochauflösende Aufnahmen und entdeckt zwei
rauchende Stellen am Boden, an denen auch unkonventionell aussehende
Trümmerteile liegen. Die Koordinaten werden gleich an die U.S.S. Hookipa
Point durchgegeben, die wiederum das Bureau of technological Regulation
(BTR) benachrichtigt. Immerhin kann man hier eventuell neue
Technologien entdecken. Als sie weiterfliegt und sich an der immer
dünner werdenden Trümmerspur orientiert, bemerkt der technische Offizier
im hinteren Sitz die F-105 auf der Fernstraße: \"Sieht aus, als hätte
einer unserer Jungz seinen ersten Abschuss erzielt - aber nicht, ohne
einen gewissen Preis zu zahlen - FUCK!\"

Besorgt sah der Pilot von seinen Instrumenten auf und drehte sich um -
und sah die großen Augen seines Kameraden: \"Was ist los, mann?\"

\"Da unten steht der Pilot - und daneben steht... keine Ahnung, wer... oder vielmehr was! Ich weiß nur: Es ist groß!\"



Loo sah jemanden, wie er nie zuvor jemanden gesehen hatte; die Frau war
überdurchschnittlich groß, aber zugleich auch sehr schlank und
langgliedrig. Lange Haare waren bei den jüngeren Tuvalesen nicht selten -
Loo´s lackschwarze Haare beispielsweise reichten ihm bis auf die
Schultern. Aber die messingfarbenen Haare dieser Person reichten ihr
fast bis zur Mitte ihrer Oberschenkel! Ihr geradezu unglaublich
ebenmäßiges Gesicht wurde von zwei Augen dominiert, die perlmuttblau zu
schimmern schienen - und ihre Haut... war rosenquarzfarben. Und entlang
ihres Halses und ihrer Handrücken liefen seltsame, dünne, blaugraue
Linien - in ihrer Geradlinigkeit und dem `Muster´, das sie bildeten
ähnlich dem von... Halbleiterplatten. Und ihre Kleidung war im Gegensatz
dazu geradezu enttäuschend profan. Sie trug einen dünnen Pullover, der
im oberen Drittel schwarz und ansonsten weiß war - wie auch die Ärmel,
die einen schwarzen Seitenstreifen hatten. Ihre Beine steckten in einer
hellblauen Schlagjeans und sie hatte ungewöhnlich... dick wirkende,
rotweiße Turnschuhe an - oder sowas. Aber auch ohne silbernen Overall
und seltsamen Helm, wie die Aliens sie in den typischen Kinofilmen
trugen, wirkte sie sehr fremdartig - in ihrer Ebenmäßigkeit so
einschüchternd, daß Loo einfach völlig perplex auf seinen Hintern fiel -
wodurch die Zweimeterfrau noch größer wirkte.



Das also... war eine Außerirdische...

AEON:
Und hier nun die A-5 mit ihren zwei neuen Kumpelz - die tuvalesischen Marineflieger kriegen Zuwachs:




Hier kann man gut sehen, daß die A-5 ziemlich groß ist. Wie die A-3
Skywarrior ist sie somit in der Liga der größten Flugzeuge, die je auf
Flugzeugträgern stationiert waren. Und beide waren anfangs in den 50ern
als strategische Nuklearwaffenträger geplant gewesen.

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