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`Behind Oahu´

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AEON:
Mann, ist die niedlich!

Pearl konnte das natürlich nicht hören - sie war gerade dabei, mit ihrem kleinen, rotweißen Vehikel in 3000 Metern Tiefe zusammen mit dem Yellow Sub eine der mysteriösen Tiefseeruinen zu inspizieren, die es auf dem ganzen Planeten gab. Und Pearl konnte auch nicth wissen, daß sie beobachtet wurde - weshalb der Beobachter durchaus wusste, wovon er sprach, als das Yellow Sub die gutgelaunte, silberhaarige Extremsportlerin in ihren ebenfalls rotweißen Wassersportklamotten mit den Unterwasserscheinwerfer für einen Augenblick aus der Dunkelheit holte.
Der Deobachter seinerseits hockte in einem Kleinst-Uboot ähnlich dem Yellow Sub - doch die in normalem Licht unsichtbare Infrarotbeleuchtung und die militärisch anmutende Lackierung dieses Ubootes ließen es mit der Steilwand des nahen Kontinentalschelfes verschmelzen. So hatte der Beobachter ein gutes Bild mit seinem Nachtsichtgerät auf eine putzmuntere Pearl, die in ihrer dickwandigen Lexankapsel wirkte wie ein exotisches, buntes Tier. Noch dazu eines, das eine ausnehmend gute Figur machte.
\"Fuck - Du sollst mir sagen, was die da unten suchen! Umsonst werden die hier ja wohl nicht rumgeistern, oder?\" fluchte Davy Jones (er hieß wirklich so) in´s Mikro - und ließ den jungen Harpunier unten im Uboot zusammenzucken.
\"Sag mal, Skipper - war es `ne gute Idee, den Jungen in das Uboot zu stecken?\" fragte Davy´s Kamerad Ron aus Söldnerzeiten und Davy grinste: \"Sieh Dich um, man - wir alle stecken in einem Uboot - noch dazu im geilsten weit und breit!\"

\"Schlaue Söldner sorgen vor - und deshalb werden schlaue Söldner auch steinalt!\" erklärte Davy seinen Jungz vor dem Exodus - und er erklärte ihnen auch, warum er wertvollen Frachtraum mit einem seltsamen Wasserfahrzeug belegt hatte - in dem sich Unmengen sonstiger Ausrüstung anstauten. Der ehemalige ConSeal hatte sich nämlich schlaugemacht und wusste, daß er auch als Freischaffender auf Tuvalu II erst mal eines braucht...
Ein Schiff.
Und noch dazu ein reichlich ungewöhnliches - die Bullshark. Ein hochseetüchtiger Halbtaucher, der notfalls auf 20 Meter abtauchen kann - oder aber über Wasser mit über 50 Knoten das Weite suchen kann. In recht düster-gedeckten Farben gehalten vermittelte dieses ungewöhnlich geformte Schiff schon von Weitem genau den Eindruck, den es vermitteln sollte: Böses Boot mit bösen Leuten - Du Stress - dann Ärger.
Einmnal hier angekommen hat die agile Bullshark schnell das offensichtlichste Geschäft übernommen: Die Suche nach nautischen Abenteuern und ein klein wenig Piraterie. Interessant hierbei ist die Mitarbeit einer neuen Kameradin namens FIN. Sie stammt aus der dubiosen Firma NOSPHERATECH. Die ebenfalls weißhaarige, alterslos wirkende Frau sagte in ihrer scheuen Art als Erstes: \"Ich mag die Sonne hier - sie tut mir nicht weh.\"
\"Näh - tut sie nicht. Und wenn sonst jemand Dir wehtun will, sag Bescheid. Dann tu ich IHM weh.\" gab Davy zurück. Obwohl sie sich so diskret bewegen kann, daß sie sogar ihn überrascht - und sie im Stockdunklen sehen kann findet Davy es witzig, sie dabei zu haben - sie ist wie eine Art Tochter für ihn.
Fin mag das Meer. Auch, wenn sie beim Blick über die Reling im Hafen nie ihr Spiegelbild im Wasser sieht... sie mag das Meer. Erstaunlicherweise kommt Fin mit allen möglichen Tieren wunderbar zurecht. Momentan steht sie auf der Brücke und beobachtet das Forschungsschiff CORAL SEA in der klaren Nacht. Obwohl recht antiquiert wirkend scheint es recht neu und modern zu sein. Sie weiß auch, daß das Klein-Uboot, das Davy´s Leute hier erstanden haben aus derselben Baureihe stammt wie das gelbe von denen da drüben. Das rotweiße wird von einem Mädchen gesteuert, daß von den Konzernern gesucht wird.
Aber das werden sie auch.
Man macht sich nicht gerade beliebt, wenn man die Yachten der neuen Superreichen um New Hanover ausräumt. Davy meint simpel: \"Die Welt - auch diese hier - ist ein mieser Ort, harhar. Zumindest wird sie das mal sein, sollten die Konzerne hier mal das Sagen haben. Bis es soweit ist aber werde ich ein mieses kleines Arschloch sein, das den großen Arschlöchern hier die Tour versauen wird.\"
Fin mag das. Abgesehen davon wird sie ebenfalls gesucht. Die Welt der MegaCons ist wie eine Welt der Nationalstaaten - man verlässt nicht so einfach den Clan. Das ist schlecht für den Ruf - und somit schlecht für´s Geschäft.
\"Mann, ist die niedlich!\" wurde Fin über das HeadSet aus ihren Gedanken gerissen, als der Skipper fluchte: \"Fuck - Du sollst mir sagen, was die da unten suchen! Umsonst werden die hier ja wohl nicht rumgeistern, oder?\"
\"Öhhm - ja... hier sind Ruinen - von einer Stadt oder sowas...\"
\"In über 3000 Metern Tiefe?!\" staunte Ron und Davy grinste: \"Wusste ich´s doch - hier sind wir genau richtig!\"

AEON:
Und um diverse vollbärtige Skeptiker und Kritiker zu schocken - ja, all das wird auch benutzt. Ich bin ja nicht der Einzige, der vor sich hinbaut wie ein Wahnsinniger. Soviel erst mal dazu. Und ich baue gerne was Eigenes anstelle 20000 Soldaten nachzufriemeln, die genau so schon seit über 200 Jahren irgendwo rumliegen und Sand fressen. Jedem das Seine.



Und selbst wenn das Zeugs nicht Verwendung finden würde - ich bin ehrgeizig. Ich sehe gerne, was ich mir ausdenke - und Machbarkeitsstudien sind knorke. Zufrieden jetzt? Daß man sich in einem Tabletopforum für sein Hobby rechtfertigen muss ist ja schon `ne Nummer...

Egal. Dank Lettow-Vorbeck (vielleicht hat er ja etwas ähnlich Erbauliches erlebt und deshalb die Segel gestrichen - schon mal daran gedacht? Hm? Gedacht?) verfüge ich nun über erstklassige Söldner - und etwas Verstärkung, die von den Konzernern so wohl nicht vorgesehen war:




Und da ich es schon angedroht habe - hier die Bullshark in all ihrer finsteren Pracht:




Und Davy Jones selbstpersönlich!



Das Welldeck mit einem eigenen Kleinst-Uboot...



Und die abenteuerliche Mischung aus Turm und Brücke. Angetrieben wird dieser Halbtaucher durch zwei E-Pods - elektromagnetische Hochenergiespindeln, die einfach das Wasser um sich herum beschleunigen und so für Vortrieb sorgen. Dies ist immerhin ein terranisches Schiff.

AEON:
The THUNDERWELL-Project

Auf Tuvalu II hatte man die Wahl - und man hat gewählt. Keine Nuklearwaffen hier.

Das bedeutet nicht, daß man nicht in der Lage war, Superwaffen zu bauen.



Mahnened ragte die gewaltige, schwarzweiße Rakete in den Himmel über Luzon. Die JUPITER G war kleiner als die Rakete, die die ersten zwei Astronauten in den Orbit beföderte. Aber sie war schneller. Gesteuert wurde dieses Ungetüm über die vier Stabilisatoren am Heck - die hatten äußere Steuerflächen - und vier Stück aus Graphit, die in den sonnenheißen Abgasstrahl hineinreichten um diesen zu lenken. Dadurch war diese Rakete erstaunlich `präzise´ und sicher, was die Ausfallquote anging. Jede Rakete hat eine gewisse Ausfallquote. Raketen sind per Definition nicht als `sicher´ einzustufen. Im Prinzip sind es thermochemische Reaktionen in einem Metallröhre, die an einem Ende offen ist. Eine hinten offene Rohrbonbe sozusagen.

Der Plan dieser hochbeschäftigten Leute war einfach - eine Bedrohung zu schaffen, die die Konzerne zum Einlenken bewegen kann - falls nötig. Das THUNDERWELL-Projekt war geboren. Sprengsätze haben im All, wo das Ganze stattfinden soll, ohnehin nur eine geringe Wirkung. Denn das, was Explosionen so effektiv macht ist eigentlich die Atmosphäre ringsherum. Also bauen die Tuvalesen auf die gute, alte Impaktkinetik. Die Nutzlast war also ein massiver Klotz aus Wolframkarbid - mit ein paar Steuerdüsen. Und wenn der mit annähernd 48000 Km/h irgendwo reinkracht - in einen Cryo-Raumer zum Beispiel - dann hat man auch eine nette Explosion - und das ganz ohne Sprengstoff.

Und im All. Wenn DAS nix ist.

Die Konzerne wussten davon. Und die Tuvalesen wussten, daß die es wussten. Spätestens nachdem die Tuvalesen demonstrativ einen ihrer eigenen älteren Satelliten zu Staub zerblasen hatten, wussten die Konzerne von diesem Projekt. Einen Satelliten zu treffen... Nun, die Implikation war klar - die JAVELIN und die anderen Cryoraumer waren bedeutend größer. Einfache Ziele. Andersherum ist es nahezu unmöglich für die Konzerne, eine Thunderwell-Rakete abzufangen, sobald sie die Atmosphäre verlässt. Sie ist zu schnell - und tatsächlich auch zu wendig. Und selbst, wenn man sie trifft - das eigentliche superschwere, superbeschleunigte Projektil von seinem Kurs abzubringen ist aussichtslos. Man müsste mit mehr kinetischer Energie arbeiten, als das Thunderwell selber hat. Was Vorbereitung benötigt. Ebenso viel Vorbereitung, wie das Ändern des Orbits und Standortes von etwas so Großem wie einem Invasionsraumer. Die Konzerne wussten, daß die Tuvalesen das wussten.

Eine Lösung musste her.

Und da trat Atreus auf den Plan: \"Ich hätte da einen Vorschlag...\"

Von alledem nichts ahnend lief die Coral Sea im Hafen von Luzon ein - immer noch verfolgt von der Bullshark. Tatsächlich ahnte auch das keiner, denn es war eine angenehme Art die Zeit zu verbringen - wioe eine Mischung aus Abenteuerkreuzfahrt und einem ausgeflippten Uniprojekt nebst ausgeflippten Studenten und Dozenten. Aif dem Halbtaucher allerdings hatte Davy Jones noch nichts von seinem Biss verloren und er sagte seinen Kumpelz: \"Seht mal zu, daß ihr unauffällig ein paar unserer Leute herholt. Ich habe das Gefühl, daß es hier bald rundgehen wird...\"

AEON:
Luzon lag direkt am Äquator - was gut war.

Hier konnten die Raketen mit mehr Nutzlast starten, als beispielsweise am nördlichen Wendekreis - dank der Fliehkraft des sich drehenden Planeten. Und dies war auch schlecht, denn Luzon lag so in Angriffsreichweite der Konzerne. Man hatte sich entschieden für diese Aktion neuere Rüstungsgüter auszutesten - wie das experimentelle VTOL-Erdkampf-UAV KARTAL. Das mit anthologischer Intelligenz ausgestattete Monster, das so stabil war wie ein Panzer flog in etwa 20 Metern Höhe und starrte geradezu vor neuartigen Waffen. Die Dinger fielen auf den Radarschirmen schon früh auf - und lösten so den Luftalarm über der Inselgruppe um Luzon aus.

Und sie lenkten von den rautenförmigen, schwarzen TR-3B-Bombern ab - die dieses Mal allerdings ausgefallenere Bewaffnung an Bord hatten: Überschwere Infanterie. Elitesoldaten der Konzerne, entweder in über 600 Kilo schweren Servorüstungen oder aber gleich FullBorgs mit schweren Waffen, bis zu 800 Kilo schwer. Wie auch immer - die Erdkampfdrohnen machten Jagd auf die Bodentruppen der Nationalgarde, während die Stealth-Bomber ihre Ladeklappen öffneten - und die roboterhaften Konzernkrieger an Seilen auf dem Boden landeten. Das war nicht nur eine Invasion - für die Einwohner der Inseln war dies der erste Feindkontakt.

Dies war tatsächlich ein Krieg der Welten.

Während des Starts der 14 einsatzbereiten Thunderwell-Raketen wurden 5 noch am Boden zerstört - und vier während der senkrechten Beschleunigungsphase. Fünf aber entkamen - und lösten hektische Betriebsamkeit in den Umlafbahnen der Konzernraumer aus. Zwei Stunden und 12 Minuten bis zum Impakt.

Währenddessen wurden Rabensteyn und Kou Lunh vom Klang der Sirenen mitten in einem Stadtbummel überrascht, während Big Ben, Pearl und Diega am Strand waren. Der Söldnerchef beobachtete die Agentin, wie sie mit dem Ellbogen einfach die Lenkerverkleidung eines massiven Motorrads zertrümmerte - und die Maschine kurzschloss. Dann lud Kou Lunh den Mann ein, sich auf die Maschine zu setzen: \"Nach Ihnen.\"

Kopfschüttelnd und grinsend hockte sich Rabensteyn auf die schwere Maschine - und Kou Lunh nahm auf dem Sozius Platz: \"Wird besser sein, wenn wir zurück zum Hafen fahren...\"

Währenddessen hatte Susan Yaeger und ihre Rotte Söldnerpiloten einen Notfallstart mit vollen Abwurftanks hingelegt - das Ernstfallszenario THUNDER In PARADISE lief an. Der Luftraum über dem Archipel brummte vor Aktivität - und so wurde ihre Einsatzgruppe einfach während des Anfluges mit den nötigen Informationen versorgt. Die TR-3B-Dinger kannten sie alle - aber von den `Schwebepanzern´ hatten sie noch nichts gehört. Dürfte also interessant werden.

Professor Richardson stand am Pier und machte sich Sorgen - zu viele Leute waren von Bord und die Rauchsäulen in der Stadt und im Umland verhießen nichts Gutes - von dem entnervenden Heulen der Sirenen ganz zu schweigen.

\"HA! Ich WUSSTE es!\" grinste Davy Jones freudlos, während er seinen angeforderten Landstreitkräften befahl einzugreifen. Um sich in dem Durcheinander kenntlich zu machen, hatten alle seine Einsatzfahrzeuge tuvalesische Flaggen an den Antennen. Es blieb für Tarn- und Versteckspiele keine Zeit und er kannte die Ortungskapazitäten der Konzernhardware. Also konnten sie ihre Karren eigentlich gleich neongelb lackieren. Er wusste auch, daß ein paar ausgeflippte Söldnereinheiten angelandet waren, die sich auf die Suche nach Fin, Pearl und anderen Leuten machten, auf die die Konzerne Kopfprämien ausgesetzt hatten. Er musste also schnell sein, wenn er denen in die Suppe spucken wollte. Die finstere Bullshark tauchte auf - und legte neben der Coral Sea an, deren Skipper verblüfft an der Backbordseite runtersah. Und das Druckluk ging auf und Jones grinste ihn an: \"Keine Sorge - wir sind die Guten!\"

Eine Stunde und 31 Minuten bis zum Impakt.

doncolor:
Einfach nur GEILER SCHEISS!!! :thumbsup:

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