Epochen > Alternative Geschichte
`Behind Oahu´
AEON:
Freut mich zu hören! Und weiter geht´s...
Was... ist das?
Loo und Alun waren an diesem Tag mit einem Haufen Leute in einem kleinen Ausflugsbus auf der Insel unterwegs und kamen gerade aus einem großen Orchideen-Gewächshaus, das zudem ein Schmetterlingsgarten war. Besonders unterhaltsam war natürlich die große, schlanke Blondine selber - auf der sich nach und nach diverse Passionsblumenfalter und Schwalbenschwänze niedergelassen haben. Sowas haben die Leute des Gartens auch noch nicht erlebt...
Schließlich wurde die verblüffte Vollsynthetin von ihren kleinen, bunten Verehrern sorgsam befreit. Und als sie gerade ein paar Minuten draußen waren, fingen die Sirenen an zu heulen. Für Alun war es das erste Mal, daß sie diese Sirenen hörte - und Loo klärte sie rasch auf, während all die Leute um sie herum hektisch anfingen, in Schutzräume zu laufen oder nach Angehörigen zu suchen. Es war klar: Sie mussten zurück zum Schiff - so schnell wie möglich. Und als Loo sich umsah, bemerkte er etwas Vertrautes hinter einigen Sigillarium-Bäumen - einen Gittermast mit einem Windsack. Und so rannten sie in Richtung dieses Windsackes in der Hoffnung, dort einen Flugplatz zu finden.
Den fanden sie auch - und er war so gut wie leer.
Alle waren verschwunden, als die Sirenen anfingen zu heulen.
Es war offensichtlich ein Sportflugplatz - und neben einigen Kleinflugzeugen und den üblichen Hochdeckern fand Loo, was er suchte: \"Die da sind gut! Klein, schnell und wendig!\"
\"Was... ist das?\" wunderte sich Alun. Noch nie hat sie solche Flugzeuge gesehen. Sie wirkten ziemlich... dick. Rotweiß lackiert, hatten sie ein offenes Cockpit, das direkt in das Seitenruder hineinreichte - und ein aerodynamisch verkleidetes, starres Fahrwerk. Die Tragflächen waren für Propellermaschinen geradezu lächerlich winzig und schmal - aber Loo grinste zuversichtlich: \"Das sind Kunstflugmaschinen - und sie sind auch noch startklar! Jetzt gibt´s `nen Crashkurs in antiker Avionik von mir!\"
Eine Stunde und neunzehn Minuten bis zum Impakt.
Währenddessen staunte Fin über die fünf seltsamen breiten Kondensstreifen, die sich in einiger Entfernung von der Insel aus bis in die Stratosphäre zogen. Das weißhaarige Mädchen stand unsicher neben Professor Richardson auf der Brücke der Coral Sea, während die Soldaten von Davy Jones das Schiff sicherten. Sie tippte ihrem Boss an die Schulter und wies auf das ihr unbekannte Phänomen: \"Öhhm... was ist das denn da?\"
Der Söldner stutzte - und sah zu dem Ozeanologen, der mit den Schultern zuckte - und dann meinte er nachdenklich: \"Ich denke, das ist ein Zeichen, das den Konzernen zeigen wird, daß es nicht so einfach sein wird diesen Planeten zu annektieren, wie sie sich das gedacht hatten.\"
Die fünf Thunderwell-Raketen stießen planmäßig die ausgebrannte erste Stufe ab. Nun - im niedrigen Orbit - begannen sie mit der Ansteuerungs- und Beschleunigungsphase. Ihr Weg würde sie in Richtung des südlichen Polarkreises führen - wo die riesigen Konzernraumer kreuzten. Nach zwei Minuten erreichten sie die 30000Km/h-Marke.
Noch eine Stunde und acht Minuten bis zum Impakt.
https://www.youtube.com/watch?v=FiyU3EJmhxI
Währenddessen rasten Rabensteyn und Kou Lunh auf ihrem handgeklauten Motorrad durch den aufgewühlten Verkehr - mittendurch zwischen Lastwagen, Polizeiautos, Cable Cars und den typischen Straßenkreuzern. Polizeisirenen heulten mit den ABC-Sirenen um die Wette, es gab diverse Unfälle - und manches Mal kamen die ersten Feindsoldaten in Sicht, die sich mit Polizisten Feuergefechte lieferten. Ungefragt bediente sich die Tuvalesin auf dem Sozius an Rabensteyn´s Holster - und fing an, mit der großkalibrigen Pistole erstaunlich treffsicher auf die Optroniken in den Helmen der Soldaten zu schießen - teilweise mit verblüffenden Effekten. Einige kippten gleich um, soweit Rabensteyn das mitbekam - andere waren nach einem Treffer tatsächlich blind - und wurden von den Polizisten mit ihren M-14-Gewehren beharkt, bis sie in die Knie gingen.
`Haha, es ist zum Kringeln - da reise ich gute 20 Lichtjahre durch´s All - und treffe ausgerechnet hier die absolut einmaligste Frau, die das Universum zu bieten hat!´ dachte sich Rabensteyn, während er die Maschine halsbrecherisch dem Hafen entgegenlenkte - und er musste aufpassen, daß sein Hut nicht wegflog.
\"Gute Waffe.\" stellte Kou Lunh sachlich fest, während sie nachlud und Rabensteyn grinste noch breiter: \"Liegt unter Umständen auch an dem, der sie bedient.\"
Noch siebenundfünfzig Minuten bis zum Impakt.
Krischan:
Wie geht denn die überirdische Story über die Außerirdischen weiter?
Krischan
PS:
Woher kannst du so gut schreiben?
AEON:
(Ob das gut ist, werde ich selber nicht beurteilen. Ich schreibe nur so, wie ich selber gerne was lesen würde - und hoffe, daß ich damit nicht alleine bin. Aber wenn es gefällt, bin ich darüber natürlich nicht unglücklich. :) )
Mit knapp 500 Km/h rasten die zwei Kunstflugmaschinen (modifizierte Gee Bee Racer) quer über die Insel in Richtung des Hafens. Für Alun war es einerseits ein unglaubliches Erlebnis - man saß nur mit einer Fliegerbrille und einem weißen Helm in diesem Ding, dessen riesiger Sternmotor nach Kräften röhrte. Das war Fliegen in einer Intensität, die sie so nie erlebt hatte - es war eine Offenbarung.
Andererseits konnte sie die Invasionstruppen sehen, die durch die Straßen brandeten - und die seltsamen, großen TR-3B-Stealthflieger, die unbemannt über dem Boden schwebten und weitere Heavy Troopers absetzten. Unterstützt wurden diese durch eigenartige, eckug-kanitge Dinger in etwa 20 Metern Höhe, die mehrere Charakteristika mit Panzern teilten - wie den Geschützturm zum Beispiel. Das Chaos, das sie unter den Einheimischen anrichteten, war perfekt. Sofern möglich arbeiteten die Feuerwehr und die Polizei zusammen. Die Polizisten taten ihr Möglichstes, dafür zu sorgen, daß die Feindkräfte die Feuerwehr nicht bei Löscharbeiten behinderte - aber Brandherde gab es inzwischen einige. Zivilschutz und Nationalgarde waren ebenfalls im Einsatz - und einmal mehr stellten die in den Augen der Konzerne wahrscheinlich archaischen, aber auch mächtigen M-103-MBTs ihren Wert unter Beweis.
Noch dreiundvierzig MInuten bis zum Impakt.
Indes kamen Big Ben, Pearl und Diega wieder am Hafen an - Diega hatte auf dem Weg hierhin schon fast sieben Magazine für ihr Sturmgewehr verbraucht - und vier Granaten aus dem Unterlaufgranatwerfer verbraucht. Fast zeitgleich kamen Rabensteyn und Kou Lunh auf ihrem Motorrad an - und der Söldnerhauptmann mit dem australischen Outdoorhut erkannte gleich einen alten Freund an Bord der Coral Sea, als er abstieg: \"Davy Jones - in der Tat, Dich zu kennen ist wie ein Fluch - immer da, wo´s raucht!\"
\"Harhar, hast immer noch diesen fertigen Helm auf - dachte mir, ich helfe mal aus, solange Du Deinen Urlaub genießt...\" grinste der Kapitän von der Brücke runter, während eine Staffel seltsamer, zusammengewürfelt wirkender Jäger von der See her im Tiefflug über den Hafen zogen - und begannen das Feuer auf die Invasoren zu eröffnen.
Susan Yaeger in ihrer X-29 und ihre Leute waren hier. Die rothaarige Piloting grinste bösartig. Wurde nötig mal Zeit herauszufinden, wer hier der größte Arsch in der Gegend war. Währenddessen rannte Big Ben zusammen mit Diega die Stelling rauf und grinste gehetzt: \"Gut, daß Du nie ohne Deine Knarre aus dem Haus gehst - wir wären sowas von am Arsch gewesen...\"
\"Einer wenigstens sollte seinen Job ernst nehmen, Mr. Hawaiihemd.\" gab Diega gelassen zurück. An Bord bekam Big Ben von Davy Jones´Leuten eine Cogan 900 in die Hand gedrückt: \"Mach´ Dich nützlich, Großer - kann sein, daß hier ein paar durchgeknallte Bounty Hunter anrollen, die scharf auf Deine kleine weißhaarige Freundin sind...\"
Die Cogan 900 - ein übergroßes Mittelding zwischen Scharfschützengewehr und Sturmwaffe im Kaliber 20mm, entworfen für den Infanteristen, der sich mit FullBorgs rumärgern muss - wirkte an dem riesigen Schwarzafrikaner beinahe ernüchternd zierlich - aber er war froh, nun nicht mehr nackt dazustehen. Angenehm massiv und schwer war dieses Unding. Big Ben überprüfte das 20-Schuss-Magazin dieser CoPolymer-Komstruktion und lud durch.
Noch neununddreißig Minuten bis zum Impakt.
Die Navy wurde kalt erwischt. Großteils in der südlichen Hemisphäre aktiv sah sie sich nun mit einem gezielten Vorstoß auf Luzon am Äquator konfrontiert. Die U.S.S.Akexandria - gerade neu aus der Werft gekommen - erhielt umgehend den Einsatzbefehl, mit ihrer kompletten Kampfgruppe dorthin vorzustoßen und zu helfen den Angriff abzuwehren, bevor der Feind sich fest auf Luzon etablieren konnte.
Neben Systemunterstützern, zwei Jagd-Ubooten und einigen Zerstörern wurde sie von einem Raketenkreuzer der neuen LONG BEACH CLASS begleitet.
Mit der in den Brückenaufbau integrierten vierfachen Radarphalanx machte dieses Schiff schnell einige kleinere Wasserfahrzeuge aus, die sich ebenfalls in Richtung Luzon bewegten. Das könnte alles sein - Schiffe der Nationalgarde, ein Haufen aufgebrachter KOA-Patrioten - oder aber andere Feindkräfte. Um das herauszufinden, würden Aufklärer nötig sein. Schnell wurden einige CV Crusaders umgerüstet und startklar gemacht...
Noch zweiunddreißig Minuten bis zum Impakt.
AEON:
Nun nach etwas Pause mal wieder was Konzern-Hardware - das HYPERION II V.I.P. Orbital Shuttle.
Für den Verkehr zwischen diversen Raumern, Orbitalfabriken und den Liegenschaften auf New Hanover braucht es ein schnelles und sicheres Beförderungsmittel - wie dieses Shuttle hier.
Gebaut nach dem Lifting Body Concept ist diese Maschine auch atmosphärenflugtauglich. Die Manövriergeschwindigkeit ist etwa 940 Km/h - es gibt aber noch die Beschleunigungsoption, die einen mit guten 22000 Sachen aus der Atmosphäre eines Planeten hinausbefördert.
Platz bietet die Maschine für sechs Personen - wobei eine natürlich im Optimalfall... ein Pilot sein eollte. Diverse eingebaute Steuerdüsen und Vektorstrahltriebwerke befähigen das Schiff, das gerne auch einfach `Tile´ genannt wird, zu beeindruckenden Flug- und Landemanövern. Bewaffnung ist keine vorgesehen, dafür aber ist es sehr stabil gebaut - und das muss es auch, denn dank des regen Verkehrs im tuvalesischen Orbit segelt dort inzwischen so Einiges rum, das für böse Löcher sorgen könnte...
AEON:
\"Weißt Du noch, als wir den Job hatten, zwei Organhändlerbanden im Auge zu behalten?\" fragte Davy Jones seinen Kumpel Rabensteyn, während Kou Lunh versuchte, mit ihrem Hauptquartier in Kontakt zu treten. Fin und Diega konnten vom Oberdeck aus sehen, daß noch andere Raketen starteten - weiter weg, von anderen Inseln. Kou Lunh wusste, daß dies THOR-D-Raketen waren - nicht ganz so schnell, aber mächtiger. Sie hatten keinerlei Probleme, ihre riskante Startphase zu absolvieren - die Feindflugzeuge waren zu sehr mit den Söldnergeschwadern und den Jagdvombern der Nationalgarde beschäftigt.
Noch sechsundzwanzig Minuten bis zum ersten Impakt.
Die zwei Gee Bee Racer flogen im Tiefflug über die Insel und erreichten die Hafenstadt - und mussten prompt einigen TR-3B-Drohnen ausweichen - oder den UFOs, wie die Tuvalesen die unheimlichen, rautenförmigen Dinger nannten. Loo bemerkte beim Flugverhalten der UFOs etwas Eigenartiges - Schwarmverhalten. Immer, wenn eines ihnen auszuweichen versuchte, taten die umliegenden das ebenfalls - in geringerem Maße zwar, aber sie taten es. Zeitgleich. Gruselig.
Dann wies er Alun auf den langen Pier hin, an dem die CORAL SEA lag. Zeit für die gekonnte Notfall-Landung... Und so konnten alle möglichen Leute, die in den Hafenanlagen unterwegs waren, an diesem Ausnahmetag erneut etwas Ungewöhnliches sehen - zwei kleine, rotweiße Propellermaschinen, die offenbar auf einem Pier zur Landung ansetzten.
Noch zweiundzwanzig Minuten bis zum ertsen Impakt.
Pearl indes kam aus dem Staunen nicht raus. Seit einiger Zeit wurde sie von einem kleinen, aber sehr drahtigen Tuvalesen begleitet. Er hatte eine wilde Frisur, ein nettes Gesicht - und dieses Gesicht sah äißerst konzentriert aus. Der Junge, etwas kleiner als Pearl, trug im Gegensatz zu den anderen Söldnern nur Surfschuhe und eine über den Knien abgeschnittene Jeans - dafür aber auf dem Oberkörper und den Armen sehr auffälloge, fast metallicblaue Tätowierungen. Und momentan trug er auch noch ein riesiges Tauchermesser am Gürtel und zwei erdfarbene KRISS-MPs mit Zusatzmagazinen. Der Junge wirkte mit seiner ernsthaften Mine fast schon wieder lustig. Pearl fand das niedlich. Aber Big Ben wusste , was diese Tätowierungen bedeuteten - der Junge war ein trainierter KOA, ein Krieger alter, traditioneller tuvalesischer Schule. Und die sind nicht witzig. KOAs sind wahre Nahkampfmonster. Ihre Kampfkunst setzte sich aus verschiedenen Traditionen zusammen - dem polynesischen Ringkampf, bei dem gerne mal ein paar Gelenke und Knochen kapittgehen, einigen Anleihen des Aikido - und selbst aus bösartigen Überraschungen des Pentjak Silat. Noch dazu sind diese Leute wirklich sehr, sehr zäh.
\"Davy Jones weiß, daß Pearl von den Konzernen gesucht wird?\" fragte Big Ben nach und der Junge nickte: \"Ich habe mich freiwillig gemeldet, um Miss McCallum zu beschützen.\"
\"Echt?\" staunte Pearl und sah ihn mit ihren großen amethystfarbenen Augen an: \"Warum das denn?\"
Der Junge wurde rot - und Big Ben fing an zu grinsen. Auf dem glatten Heck schließlich kamen sie zu den zwei Kleintauchbooten und der Junge betrachtete das rotweiße Ding, mit dem Pearl arbeitete: \"Ich habe Dich das erste Mal da drin gesehen.\"
\"Sowas... wie das denn?\" wunderte sich die silberhaarige Extremsportlerin und er wies über die Bordwand zum Heck der Bullshark, auf dem ein Tauchboot in gedeckten dunklen Farben stand: \"Weil ich dieses Boot steuere.\"
Noch siebzehn Minuten bis zum ersten Impakt.
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