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`Behind Oahu´

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DerAndereSkaby:
Es wird immer spannender!
:popcorm2:

AEON:
Wolkenbildung

Die Wolkenbildung war enorm. Supererhitztes Wasser, Dampf von durchgehenden Fusionsaggregaten, die aufgeheizte Atmosphäre nach zahlreichen Eintritten in die unteren Luftschichten - all das tat einen Gutteil, um eine ausgewachsene Schlechtwetterfront um den Äquator zu legen. Über Luzon waren nicht nur Susan und ihre Kollegen unterwegs, die Jagd auf die großen Bomberdrohnen machten - nein, etwas später tauchten M-37-Jäger und auch X-23-Jäger der Konzerne auf - um ihrerseits von den F-105 der Nationalgarde und den Super Sabres der nahen Hookipa Air Force Base überrascht zu werden.
Es war ein Inferno.
Schwerer Regen ging über der See nieder und es waren inzwischen wahre Schiffsinseln entstanden - kleinere Boote, die sich um die größeren sammelten, die über bekannten Sandbänken ankerten, wo der Seegang weniger rauh war. Und auf diesen Inseln herrschte reges Treiben. Funkverkehr, provisorische Reparaturen, das Verarzten der Verletzten - und Pearl, die von Big Ben und ihrem (inzwischen unterwiesenen) selbsternannten Leibwächter davon abgehalten werden musste, Diega in der Kombüse zu helfen. Denn die Söldnerin wusste inzwischen: Die Extremsportlerin und Küchengerät - das wünscht man nicht mal seinem ärgsten Feind.
Währenddessen saß Kou Lunh immer noch untätig herum - als Rabensteyn um die Ecke grinste: \"Die lässigste Frau in diesem Sternsystem - und nix zu tun?\"
\"Harhar... doch, doch... ich bin ziemlich hedonistisch - und ein wenig fies. Ich amüsiere mich gerade über die Leute von Ihnen, die offenbar nicht seefest sind...\" lächelt Kou Lunh zurück und der Söldnerhauptmann kommt schließlich komplett um die Ecke: \"Na, sowas... das sind ja Worte so hart wie´s Kokosnüsschen - wie kommt´s, daß mich das bei Ihnen nicht wundert?\"
\"Da fällt mir ein - wieso scheint es so, daß Ihr schön raspeliger Dreitagebart... nicht wächst?\" fragte Kou Lunh interessiert und beobachtet den Mann mit ihren türkisfarbenen Mandelaugen.
\"Hähä, ich wechsele meinen beschissenen Rasierer jede Woche... Schon Muttern pflegte zu sagen: Bärte sind praktisch - da weiß man gleich, wo Vorne ist...\" schmiss Rabensteyn sich zu der Tubalesin auf die Bank und hielt ihr eine Zigarre hin: \"Schöne Unsitte hier... wir sollten was rauchen und uns gemeinsam anöden, bevor´s wieder zur Sache geht...\"
\"Ich stehe unglaublich auf Unsitten - mal sehen, ob es auf anderen Welten welche gibt, die ich noch nicht kenne...\" schnurrte die Agentin sichtlich zufrieden.

Ignition

Der Fusionsmotor übernahm und die konventionellen Turbinen schalteten sich ab. Schon auf einer Flughöhe von 24000 Metern begann die NB-75 nun, sich mit fast vierfacher Schallgeschwindigkeit ihrem Ziel zu nähern. Das Ziel - in diesem Fall Loo in der Harrier - sendete ein Signal aus, das der Stratobomber empfangen konnte - durch die Wolkendecke war nun mal kein Anflug auf Sicht möglich. Loo war weiterhin damit beschäftigt, diese komischen Schwebepanzer in eine Industriebrache zu lotsen - und dort beschäftigt zu halten. Zweifellos würde sein Treibstoff dabei zur Neige gehen - aber die Rottenführerin der Söldner, diese Susan Yaeger, meinte einfach, daß er ihnen dann zu ihrem Stützpunkt folgen sollte.
Umgekehrt sendete die NB-75 einen anhaltenden Piepton. Sobald der verstummt - sollte Loo sich schleunigst davonmachen. Das Gute an dem Plan war, daß seine Verfolger offenbar nicht besonders schnell waren und nur bis auf etwa 30 Meter Höhe kamen. Das Dumme war - möglicherweise kam Loo nicht schnell genug weg. Er hatte keine Ahnung, was eine T-20 Cloudmaker war - aber es klang schon mal recht beunruhigend.
Währenddessen schlich sich die NB-75 unbemerkt zwischen Wolkenschichten und Thermiklayern weiter auf ihr Ziel zu...



Und Fin... saß auf dem verregneten Oberdeck - und schien irgendwas zu hören.

AEON:
Der Vorstand war perplex.

https://www.youtube.com/watch?v=_7unFAPsG14

Eine komplette Angriffsstreitmacht und 12 Konzernraumer verloren. Beziehungsweise eine komplette Angriffsstreitmacht durch 12 Konzernraumer verloren. Die Flut war schloeßlich über 14 Meter hoch - und wusch die Straßen der Hauptstadt von Luzon förmlich leer. Jetzt hat man begriffen, warum sich die Tuvalesen kurz davor zurückgezogen hatten.
Sie hatten eine Strategie.
Und der Planet half ihnen dabei. Man erwartete diese Flut auch hier - in New Hanover. In vier Stunden etwa würde sie eintreffen. Zudem... Die Vollsyntheten benahmen sich zunehmend seltsam. Atreus indes hatte tatsächlich damit zu kämpfen, ab und zu... Sinneseindrücke zu erleben. Als würde irgend etwas Mächtiges versuchen, anzuklopfen, um sich Gehör zu verschaffen. Und noch waren die schlechten Nachrichten nicht vorbei.

Der Pfeifton verstummte.

Der Harrier stoppte mitten in der Bewegung - drehte sich um und schoss in Richtung Meer davon. Loo erreichte knapp 1200 Km/h, als ein blendend weißer Blitz hinter ihm jeglichen Schatten auslöschte. In etwa 680 Metern Höhe explodierte die Cloudmaker-Bombe - und ihre enorme Druckwelle schleuderte gut 12 Schwebepanzer zu Boden und zerdrückte sie wie alles Andere zu Schrott, während andere in Hausfassaden krachten - und der Machstamm-Effekt ließ durch die reflektierte Druckwelle einen unheilvollen Rauchpilz entstehen - so kraftvoll und mächtig, daß die Wolken ringsumher einfach in riesigen, ringförmigen Dunstgebilden zu verschwinden schienen.



Betonplatten wurden pulverisiert, die Hitze stieg auf unfassbare 6400²C und ließ Metall und Sand zu einer schüsselförmigen Glasmulde schmelzen. Alles organische und brennbare verdampfte auf der Stelle. Als hätte es diese Materie nie gegeben. Kilometerweit um diese Explosion hörte jegliche Luftfeuchtigkeit auf zu existieren. Und der glühende Raucpilz wuchs immer weiter in die Höhe, bis er selbst die höchsten Vulkane der Insel überragte.
Dann kam die Druckwelle - und sämtliche Bordinstrumente der Harrier spielten verrückt. Loo hatte zu kämpfen, um den Harrier unter Kontrolle zu behalten. Die Hitze im Cockpit war beinahe unerträglich - als die Druckwelle nun von Vorne zurückkam, um den Unterdruck im Explosionszentrum wieder auszugleichen.

Auf See wiederum hatte diese Druckwelle einen anderen Effekt - sie prügelte alle Wellen flach. Die Coral Sea wurde nach Backbord gedrückt - um kurz darauf auf die andere Seite gedroschen zu werden. Und während sich all die überraschten und geschockten Leute an Bord wieder aufrappelten, machte sich eine gespenstische Stille breit - nur untermalt von einem leisen, und tiefen Grummeln...
Alle rannten an die Reling und sahen dem rotglosenden Spektakel am Horizont zu, in dem man elektrostatische Blitzentladungen wahrnehmen konnte. Richardson nahm die Brille ab: \"Mein Gott... !\"
\"Das hat mit Gott nichts zu tun. Das hier... ist schlimmer.\" meinte Big Ben, während sie alle bemerkten, wie... warm es hier auf dieser Seite des Schiffes plötzlich war. Was allerdings keiner bemerkte war, daß Fin und Alun ohnmächtig waren.

Susan und ihre Leute sahen sprachlos zu, wie die hochmodernen Konzernmaschinen plötzlich einfach aus dem Himmel fielen - wie tote Vögel. Gerade eben waren sie noch bedrängt worden wie nie zuvor, als sich der technologische Vorsprung beinahe überdeutlich bemerkbar zu machen schien - und jetzt... Bei ihnen rauchten einige Bordsysteme ab - die allerdings mehrfach redundant angelegt waren - also schalteten sie einfach um. Aber die Feindmaschinen kreiselten wie welkes Laub dem Boden entgegen...
Und Livia - eine der X-23-Pilotinnen - verstand die Welt micht mehr. Sie war eine Jägerin! Sie war sogar tatsächlich dazu geboren worden, so schien es doch? Und nun? Nicht mal das ANASTASIA-System funktionierte. Die junge Vollsynthetin war in ihrem Cockpit gefangen - mit diesen seltsamen Visionen - und der unausweichlichen Tatsache, daß da am Ende wirklich nur eines auf jeden zu warten schien - der Tod.
Auch auf sie, wie es schien...

McCallum war außer sich: \"Thermonukleare Explosion?\"
\"Ja - und nein, denn es gibt keinerlei nennenswerte radioaktive Strahlung...\" ergänzte sein Nachrichtenoffizier. McCallum stutzte: \"Wie soll das möglich sein?\"
\"Nun, die Aconcagua hatte eine technologisch-historische Datenbank an Bord - unter Anderem dürften da auch Daten drauf zu finden sein, die aus dem Zeitraum stammen, bevor der letzte Globale Krieg auf der Erde ausbrach... unsere Eierköpfe meinen, daß dies die sogenannte Quantenaufhebungstechnologie sein könnte...\"
\"Wie sollen diese Neandertaler in der Lage sein, eine Quantenbombe zu bauen?\" fuhr McCallum auf und der Offizier hob den Zeigefinher: \"Manche `moderne´ Technologie ist sogar recht simpel zu meistern - sie beruht auf Effekten, die sehr einfach sind - man muss nur drauf kommen, genau hinsehen - und im passenden Moment die richtige Idee haben. Es braucht nur rudimentäre Änderungen am Grundprinzip - und das Endergebnis stellt sich völlig anders dar. Aber das ist nur die halbe Bedrohung...\"
McCallum stutzte - und stemmte die Fäuste in die Hüften: \"Was soll denn jetzt wohl noch kommen?\"
\"Wenn derjenige, der dieses `Experiment´ bewilligt hat feststellte, daß der Einsatz einer solchen Waffe keine allzu großen negativen Auswirkungen hat... was sollte ihn daran hindern, es noch mal zu tun? HIER zum Beispiel? Wir wissen nur allzugut, daß die Tuvalesen ganze Flotten an Fernbombern haben...\" manhte der Mann vorsichtig - und McCallum wurde bleich.

AEON:
The Day after

Den hatte sich wohl jeder anders vorgestellt. Der Morgen begann dunstig. Nebel lag über dem glatten, windstillen Meer. Noch immer war das Schiff erleuchtet wie ein Christbaum - schon allein aus dem Grund, daß es in dem Dunst nicht aus Versehen gerammt wird.



Währenddessen saß Professor Richardson dösend im Sanitätsbereich, wo Fin und Alun untergebracht worden waren. Alun wegen einer Art Delirium - und Fin wegen Unterkühlung. Aber es gab auch andere interessante Entwicklungen...
Pearl beispielsweise war hin und weg von ihrem kleinen Beschützer auf freiwilliger Basis. Der Koa, der etwas kleiner war als sie, hat sich schließlich als Bo vorgestellt. Ja, er war ernsthaft und dienstbeflissen - aber auch schüchtern. Die von Natur aus recht frivole Extremsportlerin fand das sehr erheiternd.
Rabensteyn und Kou Lunh hatten am Abend noch die Zoll-Last entdeckt - und sich durch die verschiedenen Liköre durchprobiert - dementsprechend waren sie an diesem Morgen nicht besonders aufnahmefähig.
Und Loo - nun, er musste feststellen, daß es auch vorteilhaft sein kann, nicht besonders groß und breit zu sein. Nachdem er mit dem letzten Tropfen Kerosin auf dem Versuchsflughafen der Söldner gelandet war - und Susan feststellen musste, daß der Pilot dieses Senkrechstarters eventuell vielleicht 19 Jahre alt war - mit Rückenwind - war sie hin und weg. Und Loo - nun, es gab Schlimmeres, als von einem rothaarigen, sportlichen Energiebündel angehimmelt zu werden, das musste er schon zugeben. Wahrscheinlich würde ihm das keiner abnehmen.
Davy Jones hingegen war mit seiner restlichen Crew schon wieder unterwegs - die Lage sondieren. Die Bullshark inspizierte die Küstenlinien der umliegenden Inseln, während sich das Wetter am späten Vormittag besserte - und dabei stießen sie auf etwas Eigenartiges. Es ragte hochkant aus dem Sand, nahe einer Klippe - es schien rund zu sein und aus Metall zu bestehen - und es hatte in etwa die Form eines Diskus, so schien es. Gute 20 Meter Durchmesser schien es zu haben - und der Verkrustung auf der Oberfläche nach zu urteilen, war es geraume Zeit unter Wasser gewesen, bevor die Flut es an Land gespült hatte.



\"Was zum Henker ist das denn?\" fragte einer der Männer und Davy Jones meinte: \"Keinen Schimmer - aber wir kennen einen einheimischen Professor für Ozeanologie - mal sehen, wie er das findet...\"

AEON:
Hangover

Das war schon mal der Aufenthaltsraum der Coral Sea. Der ausgestopfte Schwertfisch hing schief über der Tür und keiner der Dartpfeile hatte ihn je
getroffen - sie klemmten alle in der Holzwand rimgsrum. Diverse andere Leute der Söldner und der Mannschaft hingen schief auf Tischen und Stühlen herum, der grüne, erstaunlich intelligente Papagei Jeff, das Bordmaskottchen, spazierte auf den Tischen herum um die Macadamias aus den Knabberschalen zu klauen - und nebenbei die große Katze des Kochs beizeiten zu verscheuchen.
Als Kou Lunh sich weiter umsah und orientierte, stellte sie fest, daß sie auf einer der Couchs lag - und Rabensteyn an eben dieser Couch lehnte und
unter seinem Hut leise schnarchte. Draußen schien offenbar die Sonne...

...und Fin und Alun schienen wieder obenauf zu sein. Zusammen mit Richardson waren sie auf der Bullshark und hielten erneut auf die Insel zu, wo Davy Jones das silberfarbene Etwas entdeckt hatten. Fin fand Halt in der Tatsache, daß sie nicht die Einzige war, die diese eigenartigen Phänomene erlebte – und Alun war froh, daß da jemand war, der sie nicht ansah als hätte sie einen geistigen Defekt.
Pearl hingegen stand mit Davy und Bo auf der Brücke und war neugierig wie immer. Und sie war immer darauf bedacht, Bo in ihrer Nähe zu haben. Weil er auf sie aufpasst – und weil sie ihn niedlich findet. Davy hingegen stand auf der Brücke und besah sich die Küstenlinie – zahlreiche Palmen und andere Gewächse waren verschwunden – aber nicht so viele, daß es hier wie nach einer Katastrophe aussah. Da sah es direkt vor Luzon schon schlimmer aus – wo zahlreiche kleinere Boote, die nicht vorher wegkamen, halbgesunken im Hafenbecken lagen – oder aber an unmöglichen Stellen im Landesinneren wiedergefunden werden konnten.
Und dann wurden offenbar vereinzelt Dinge an Land gespült, die weder die Einheimischen noch die Schlauberger der Konzerne kannten – wie dieses Ding, auf das sie gerade zuhielten.
Fin und Alun standen auf dem Vorderdeck des kufenartigen, tauchfähigen Schnellbootes und betrachteten die klaren Konturen des absolut runden und abgeflachten Dinges, das da metallisch in der Sonne schimmerte. Richardson konnte nur staunen: „Wow... !“
„Ja, das dachte ich mir auch. Was auch immer es ist – es sieht massiv aus. Als wäre es aus einem Stück gefertigt. Hab´ sowas noch nie gesehen – und ich hab schon Einiges gesehen.“ gab Davy Jones zu. Er betrachtete das Ding genau und fand, daß es – gemessen an dem Teil, der sichtbar war - am ehesten wie ein Diskus aussah. Einer mit zwanzig Metern Durchmesser allerdings.
Schließlich rutsche die Bull Shark mit dem Bug auf den Strand und die Männer ließen eine klappbare Stelling hinab, so daß man auch an Land gehen konnte. Was immer das auch für ein Metall war – es war... dickwandig. Als Professor Richardson mal dagegen klopfte, klang es fast gar nicht nach – er hätte auch gegen einen Fels klopfen können. Und als Alun das Ding berührte...
Ein für alle anderen nicht sichtbarer dünner Lichtstrahl im Infrarotbereich traf ihre IR-Schnittstelle – dort, wo bei einem Menschen die Zirbeldrüse sitzt. Ein Vorgang, der vielleicht eine halbe Sekunde dauerte – aber für Alun war es eine Ewigkeit, als sie erfuhr, was dieses Ding ihr mitzuteilen hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=68qnm9rmvE4

Unmengen Eindrücke von Raum und Zeit durchfluteten die Vollsynthetin - und sie spürte, daß sie als Navigatorin eventuell die Einzige war, die diese ungeheure Datenmenge auch geistig bewältiogen konnte. Eine Datenmenge, die zurückreichte in eine Zeit, als dieses Universum noch jung war - und vielleicht sogar noch in eine Zeit davor... Fakten, die ihr klarmachten, daß die Sternenkarte, die Atreus begehrte, nur ein verschwindend kleiner Teil dessen war, was man über dieses Universum wissen kann. Über ein Universum, das offenbar ein Testgelände für unirdische Wissenschaftler war, die schon verschwnunden waren, als die Sonne des terranischen Planetensystems noch nicht mal schien...
Dieses Ding hier - die Maschinen - überwachten das Experiment weiter - so weit es eben ging. Und Alun würde das nicht vergessen.

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