Zum Thema Bataillonskolonne:
Also wir hatten das in Waterloo entsprechend dem Reglement so gemacht, dass das Bataillon in 4 Peletons zerfallen ist. Bei einem Bataillon in Kampfstärke von damals wären das um die 500 Mann, also Peletons von ca. 120 Mann. Bei uns zählte das ganze Bataillon etwa 120 Mann, was wohl auch nach einigen Kämpfen vorgekommen sein mag. Jedenfalls ist das Vorrücken als eine Linie von 50-60 Mann Breite schon ziemlich anspruchsvoll.
Nehmen wir jetzt an, dass die Bataillone nicht in Bataillonskolonne, sondern in Kolonnen, wobei die Bataillone in Linienformation geblieben wären, so war das schon höchst anspruchsvoll, wenn die Frontbreite dann ca. 170 Mann war.
Ich denke mal realistisch große Bataillone hätten 2015 für Zuschauer von daher langweilig ausgesehen, weil dann auf franz. Seite an Reenactors vielleicht eine Brigade vorhanden gewesen wäre. Heißt auch weniger Lametta. Napi befiehlt nur einer Brigade den Angriff - vielleicht nicht so der Reißer. Mit den \"winzigen\" Bataillonen gab es immerhin einige \"Brigaden\" mit 4 Bataillonen oder so Stärke.
Ich glaube, da wird eine Marschkolonne, die man vielleicht noch auf einer Straße einnehmen konnte/sollte mit einer Kolonne auf dem Schlachtfeld verwechselt. Als Marschformation laufen auch normalerweise nicht 2 Mann nebeneinander und der Rest dackelt hinterher. Normalerweise marschiert man divisionsweise, also halbe Peletons. Die Glieder der Subdivision, die nicht auf die Straßenbreite wegen meinetwegen einem Hindernis passen, lässt man nach hinten abbrechen (deux fils en arriere marche!). Sobald die Einheit hält schließen die hinteren Glieder automatisch wieder auf.
Dass man mit einer Breite, die der Tiefe der Linienformation (also 3 Glieder) entspricht, marschiert, ist manchmal notwendig, wo die Wege nix anderes zulassen. Ansonsten wird sowas nur im Falle kleinerer Detachements betrieben, so sich diese überhaupt in Formation an ihren Einsatzort begeben.