Epochen > Absolutismus und Revolution
Siebenjähriger Krieg in 40mm mit selbst gegossenen Figuren
preussischblau:
Ich wollte mal ein paar Marker statt mit Teddyfell mit statischem Gras und Kram drumherum beflocken. Dabei hilft mir ein Begrasungsgerät, das mir ein Freund mal gebaut hat. Der ist vom Fach und das Ding funktioniert blendend. Als Vorratsbehälter für das Gras dient ein kleines Sieb. Das sollte man lieber nicht berühren und nur am isolierten Griff anfassen, sonst gibt’s was auf die Pfoten. Unangenehm, aber ein Kuhzaun ist viel heftiger. Hier der Experimentiertisch mit Markern und Bases und jeder Menge Bio-Grassorten. Lactosefrei!
Erst wird der Untergrund mit der Sprühflasche angefeuchtet.
Dann kommt verdünnter Holzleim drauf, etwa 3 Teile Wasser, ein Teil Leim.
Dann kommt Woodland Turf drauf. Das ist gefärbter und klein geriebener Schaumstoff. Der bildet zusammen mit dem Kleber die Basis für das Gras. Es klebt besser, wenn es in den Schaumstoff geschossen wird, da es dann nicht nur auf der Spitze klebt.
Dann nochmal Sprühflasche und Kleber. Das Einweichen mit der Sprühflasche ist nötig, weil sonst der Leim abperlt. Dann wieder verdünnter Holzleim. Ein paar Papierstreifen sorgen dafür, dass ein paar Ecken frei bleiben. Die kleine Klammer ist nicht zum Festhalten des Plättchens, sondern da ist der Gegenpol des Begrasungsgerätes angeschlossen. Damit wird der flüssige Kleber zum Gegenpol zum Sieb. Nass in Nass ist angesagt, sonst funktioniert das Ganze nicht richtig.
Jetzt wird’s spannend – Hochspannend. Der Trick ist eine hohe Spannung, aber sehr niedriger Strom. So bringt man mit dem Strom aus der Steckdose keinen um. Auch sich selber nicht. Schon praktisch.
Ich habe 5 oder 6 Grassorten probiert, kurz, mittel und lang verschiedene Farben. So sieht’s mit 3 Sorten Gras aus.
Dann die Papierschnipsel weg…
… und Sand und Steinchen drauf, und ein bisschen dunkelgrünes Unkraut-Turf.
Wieder fixieren mit verdünntem Holzleim. Morgen isses trocken. Dann anpinseln und granieren.
Gab kürzlich eine Diskussion zum Thema begrasen . Weil ich auch neugierig war, hab ichs mal ausprobiert: Nach dem Holzleim ein weiterer Versuch mit Gummiarabicum, das bekannteste hierzulande ist Fixogum. Ein elastischer, wieder ablösbarer Grafikerkleber. Leider recht teuer.
Auch hier muss alles miteinander verbunden sein, damit die Spannung zwischen dem feuchten Kleber und dem Sieb die Fasern senkrecht stellt. Der Kleber enthält aber Lösungsmittel und ist nicht auf Wasserbasis. Geht zwar, aber weniger Action als beim Holzleim.
Das Ergebnis überzeugt mich im Gegensatz zum Holzleim weniger. Ist ja auch kein Turf da, der eine Klebefläche bildet. Noch glänzt der Leim, mal trocknen lassen. Frage war ja, ob der gummiartige Leim später die Fasern flexibel und belastbar hält. Ich würde mal sagen, eher nicht.
Um die Mitte zu füllen, mal Sand drauf. Näh, das ist nix.
Also doch wieder fluten mit verdünntem Holzleim. Morgen mal die getrocknete Version anschaun.
Zum Schluss noch eine fette Wiese: Sehr lange herbstgrüne Fasern, und etwas kürzere ockergelbe. Schön ist das elektrische Feld zu sehen.
So, fertig zum Trocknen.
Übrigens habe ich noch einen Test gemacht, wenn auch sehr unfreiwillig: Was passiert, wenn das iPhone eine Spannung von ein paar Tausend Volt abkriegt? Die Fotos sind ja im Abstand von wenigen Zentimetern gemacht. Und dusselig wie ich bin... Und: Es britzelt genauso, wie wenn man mit den Fingern hinkommt, aber das Fon funktioniert noch, Gottseidank. Hoffe mal, dass es keine Langzeitzicken kriegt. Puh.
Morgen, wenn alles trocken ist, nochmal nachschaun, und dann auch der Vergleich mit Teddyfell. Und Figuren, latürnich. Da hat sich auch was getan.
Gruß, Stefan
Dareios:
Super Tutorial, da bin ich auf die finalen Stücke gespannt. Das Begrasungsgerät ist demnach an die Steckdose angeschlossen und nicht mit ner Batterie betrieben? Ich wollte mir sowas schonmal bauen, werde aber die Finger von Hochspannung lassen, da ich definitiv nicht vom Fach bin ;).
chris6:
;( auch, wenn der Erbauer des Begrasungssiebes per Strom vom Fach ist....ich hätte Bedenken davor: :gamer4:
Trotzdem sieht das Grass 100000000000mal besser aus als Teddyfell! :thumbsup:
preussischblau:
Hi
Ja, das Teil wird mit Netzspannung betrieben. Der Erbauer des Elektrostaten ist in Sachen Strom, Konzeption, Elekrtomechanik, Mechanik vom Fach: Das Teil ist so konzipiert, dass beim Überschreiten eines Grenzwertes Spannung und Strom zusammenbrechen und der Output selbst bei Kurzschluss ungefährlich ist. Zudem sind lange Strippen dran, damit die Elektronik weit vom Geschehen weg ist, das Ganze ist trotzdem spritzwassergeschützt, um kleckernden flüssigen Kleber zu überstehen, die ganze Elektronik ist zudem in Kunstharz eingegossen, so dass es keine Funkenüberschläge geben kann und selbst beim Runterfallen des Gerätes garnienix passieren kann. Diverse Härtetests haben das erwiesen :thumbsup:
Wie auch immer, die Alternativen funktionieren ja alle nach dem gleichen Prinzip und haben die Zulassung
Gras-Master 2.0
http://www.noch.de/de/gras-master-2-0-60135.html
Heki Flockstar
http://www.heki-kittler.de/flockstar.htm
Selbstbau aus einer Fliegenklatsche
http://www.bahn87.de/gras-master
Man kann auch eine elekronische Fliegenklatsche (gibts im Sommer wieder für nen Fünfer in jedem Supermarkt) direkt verwenden, aber das klappt nur mit kurzen Fasern. Bei der Faserlänge trennt sich Spreu vom Weizen, je mehr Spannung, besto besser stehen die langen Fasern aufrecht).
Aber es gibt ja inzwischen eine riesige Auswahl an fertigen Büscheln und Matten, ganz ohne Strom - aber halt deutlich teurer. Wobei das bei den kleinen Flächen hier keine Rolle spielt.
Gru, Stefan
preussischblau:
Die drei Bases sind jetzt trocken und der weiße Holzleim vollkommen transparent.
Dann kommt die Fixierung mit Haarspray. Das „Mega“ Starke aus dem Billigregal. Das mache ich draußen, denn das Zeug stinkt erbärmlich. Dann lieber raus in den Schnee…
Haarspray ist letztlich nix anderes als Kleber, der in leicht flüchtigem Lösungsmittel versprüht wird. Ich war nicht sparsam, es geht auch ohne Tröpfchenbildung. Aber egal. So sieht die mit langen Fasern begraste Wiese aus.
Das Lösungsmittel verdunstet recht schnell, und die Tröpfchen verschwinden.
Zum Schluss werden noch die Seiten grün bepinselt. Dann kann die Schlachtendeko drauf.
Hier das Gleiche nochmal für den Marker mit etwas kürzerem Gras und Steinchen drauf. Tröpfchen am Gras und vor allem glänzender Sand und Steine.
Steine und Sand bleiben glänzend, auch wenn der Kram getrocknet ist.
Also wird alles erdbraun bepinselt und graniert, und auch die Seiten wieder passend zum Untergrund grasgrün angepinselt. Jetzt noch ein paar verlorene Waffen drapieren, dann isser fertig.
Der mit Fixogum begraste Marker hat mich am wenigsten überzeugt: Obwohl recht kurze Fasern, bleiben die weniger gut stehen als die längeren dem Holzleim. Sie fallen auch leichter aus. Die anderen beiden, die mit Holzleim und Turf sowie Haarspray fixiert sind, erweisen sich als recht robust: Man kann mit dem Finger drüberstreichen, ohne dass Grashalme ausfallen. Selbst wenn sie runterplumpsen und auf die gestaltete Fläche fallen, gips keinen Haarausfall.
Ich glaube, ich habe eine kleine Marker-Obsession entwickelt, macht Spaß, die kleinen Dinger bunt zu machen und zu gestalten. Aber ohne Figuren helfen die Marker wenig, daher geht’s da auch weiter. Wird Zeit, mal wieder was zu gießen.
Gruß, Stefan
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