Epochen > Frühes Mittelalter bis zur Renaissance
Spätmittelalter Saga oder \"Wie kann man aus Saga was Historisches machen\" - Plate Armour, Hellebarden, Piken, Handguns
Riothamus:
Ich sage es noch einmal: Piken und Sarissen sind Waffen für den Kampf in Formation. In kleinen Gruppen funktioniert das nicht, weil man jederzeit in die Flanke kommt. Das verzögert allenfalls den Angriff. Wir reden da auch von wesentlich mehr als 2 m. Die Einheiten bei Saga dürfen nur 12 Mann groß sein. Darüber brauchen wir als Größe nicht diskutieren. Über 4 m Länge Stangen, die zum Fechten gegen Fußgänger im hinteren Teil gehalten und gegen Reiter in den Boden gestemmt und mit dem Fuß fixiert werden kann man nicht schnell genug zur Seite ausrichten, damit die Länge nicht unterlaufen werden kann. Darum war es das auch, wenn eine Phalanx in der Seite gefasst wird: die Hauptwaffe ist plötzlich wertlos, behindert nur noch. Daher waren die trainierten Schiltrons so Effektiv: Sie waren nicht so einfach zu umfassen. (M. E. waren die Schottischen Spieße auch kürzer als die späteren Piken.) (Und Hellebarden sind eine andere Waffe, vor allem kürzer.)
Es ging auch nicht um Landwehren als Einheit oder Aufgebot. Es ging um die ebenso genannten Wall und Graben Systeme, die einst Deutschland durchzogen. Pappenheimer schrieb, es sei sinnvoll, die Durchlässe mit Piken (ich ergänze: oder spanischen Reitern) zu verteidigen. Daraufhin erläuterte ich das Aussehen dieser Durchlässe und wies darauf hin, dass die Landwehren -zumindest weiter nördlich als Hessen- von Schützen verteidigt wurden. Daraufhin wies Pappenheimer darauf hin, dass die Milizen Süddeutschlands mit Piken bewaffnet gewesen sein sollen, was meiner Argumentation aber nicht widerspricht.
Draconarius:
Wie ist das in dem Zusammenhang Pike im Nahkampf eigentlich mit dem Fechten mit langen Spießen? Das wurden in Fechtbüchern der Renaissance doch auch immer wieder thematisiert?
Wellington:
@rio
Das hamma jetzt schon lange verstanden. Es war auch von Anfang an klar. Es geht seit längerem eigentlich um die Mindestgrösse.
@neidhard
300 is mal eine Zahl mit der man was anfangen kann. Danke. Und der Vorsxhlag kling gut
Wellington:
--- Zitat von: \'Draconarius\',\'index.php?page=Thread&postID=250545#post250545 ---Wie ist das in dem Zusammenhang Pike im Nahkampf eigentlich mit dem Fechten mit langen Spießen? Das wurden in Fechtbüchern der Renaissance doch auch immer wieder thematisiert?
--- Ende Zitat ---
Wie? Gibt es da doch was?
Riothamus:
Einfache Überlegung:
Bei einer Tiefe von 16 Mann ergäben 300 Mann keine Breite von 20 Mann, also unter 9 m Breite, wenn wir die berühmten 1,5 Fuß pro Mann ansetzen.
Ich kann die Zahlen gerade nicht nachschlagen, aber 8 Mann Tiefe -in der Antike das Minimum für den Notfall- waren wohl erst im 17. Jh. erreicht. Ich meine im Heerwesen der Neuzeit werden auch die entsprechenden Tiefen der Aufstellungen genannt.
Die Fähnlein waren keine taktischen Einheiten. Für die Schlacht bildete man Haufen. Die Schweizer bildeten Gevierthaufen, ab etwa 1535 kamen Tercios auf, dann Ende des Jahrhunderts die Niederländische Ordonnanz.
Wenn Du mir die Zeit nennst, schaue ich nach, was die kleinste taktische Formation war. Am Ende des 17. Jahrhunderts konnten auch die Kompanien einzeln in Gefechtsaufstellung gebracht werden, obwohl die Regel das Bataillon war. Die schwächsten Kompanien -Fähnlein ist das deutsche Wort dafür- waren 80 Mann stark, meist aber zwischen 100 und 150 Mann. In früheren Zeiten gab es auch Fähnlein von 300 Mann. Doch wurde aus den Fähnlein eines oder mehrerer Regimenter eine Formation gebildet.
Aber bei Skirmish reden wir vom Kleinen Krieg. Literatur dazu müsste in Geoffrey Parker, Die militärische Revolution, Frankfurt/New York 1990 zu finden sein. Jedenfalls fällt er mir dazu ein, ohne meine üblichen Ressourcen zur Verfügung zu haben.
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