Das ist nur bei der ersten Mini so verwirrend. Die Uniformen der einzelnen Nationen setzten sich aus denselben Elementen zusammen, von denen es jeweils nur ein paar Formen gab.
Unter der Gürtellinie stellen sich die Fragen nach:
Fußbekleidung - hier schwarze Schuhe
Hose und Gamaschen - hier, da Sommer befohlen ist, in einem Stück gearbeitet und weiß. Ein weißer Stoffriemen geht unter der Sohle durch. Gut, ob der noch weiß ist? Die Knöpfe der Gamaschen waren ebenfalls mit weißem Stoff überzogen. Beim marschieren durch Gestrüpp Riss er aber schnell ab. Diese Knöpfe werden aus Zinn gewesen sein, wie damals die billigen Knöpfe generell. Bei den Russen bin ich mir nicht ganz sicher, da sich Zinn bei zu großer Kälte auflöst. Das ist angeblich Napoleons Grande Armee auf dem Rückzug aus Russland passiert. Du kannst die Knöpfe also weiß lassen, wie Zinn oder wie Holz bemalen. Du siehst, wir Knöpfchenzählerei sind gar nicht so.

Der Rock, also -äh- der Frack war meist ähnlich geschnitten. Braucht uns aber nicht weiter interessieren, dass haben die Perrys ja schon für uns erledigt. Grundfarbe bei den Russen: sehr dunkles Grün. Dann muss man noch auf 5 Sachen achten:
1. Die Rockschöße (Schwalbenschwanz) wurden umgeschlagen, von Knöpfchenzählen kurz Umschläge genannt. So sah man dort das Futter. In unserer Zeit natürlich durch anderen Stoff ergänzt und besonders gefärbt. Bei den Russen rot. (Wie man auf dem genannten Beipackzettel sieht, kann man das Futter auch schon auf der Vorderseite ein wenig sehen.)
2. Der Kragen. Auch gern besonders gefärbt. Bei Russen rot. Bei Unteroffizieren wie auf dem Beipackzettel zu sehen golden umrandet. Die Kragen stehen bei denMinis offen, darunter war ein schwarzes Halsband. Schöner Kontrast zum Gesicht.
3 . Schulterklappen. Nach Rang des Regiments in der Division gefärbt. Da wir ein erstes Regiment darstellen, wieder rot. Hier Weise ich schon mal auf den hier befindlichen Knopf hin.
4. Ärmelaufschläge, da wo beim Hemd die Manschetten sind, von Knöpfchenzählen kurz Aufschläge genannt. Wie bei den Umschlägen war hier ursprünglich das Innenfutter zu sehen. Bei den Russen -was haben wir für ein Glück- wieder rot. Auf den Aufschlägen sitzen sogenannte Patten. Im Prinzip ein Rechteckiges Stück Stoff, das mit 3 Knöpfen versehen die Aufschläge fixiert. Bei den Russen in der Grundfarbe des Rocks - wieder Glück. Bei \'meiner\' Mini fehlt auf einer Seite ein Knopf. Da muss dann entschieden werden: Knopf aufmalen, etwas anbringen oder hat der Soldat einen verloren? (Vorsicht, Knöpfchenzählerei könnten durchdrehen.)
5. Knöpfe. Bei den Russen, wie wir jetzt wissen Messing, also goldfarben. Drei sind jeweils auf den Ärmelpatten. Je eine auf dem Schulterstücke. Der Rock war ein Zweireiher, nur sind die meisten Knöpfe vom Lederzeug verdeckt. Auch die Knöpfe an den Rockschöße sollten nicht zu sehen sein. Einfach die zu sehenden Knöpfen bemalen.
Lederzeug: So nannte sich vereinfacht gesagt das Gerödel. Aus weißem Juchtenleder. (Bei anderen Nationen zeitweise Mangelware, da in Russland hergestellt.) Zwei Befestigungen sind zu unterscheiden:
1. Tornister/Rucksack. Die wohl allseits bekannten Riemen werden auf der Brust -wie bei modernen Rucksäcken- durch einen Querriemen verbunden.
2. Das Seitengewehr/Faschinenmesser/Degen hängt an einem breiteren Riemen, der über die rechte Schulter geführt wird. Wie der Riemen des Tornisters unter der Schulterklappe durch. Lässt zwischen Rucksackgurt und Kragen kaum Platz für das Grün des Rocks.
Kommen wir zum Gepäck:
1. Decke. Wurde über die linke Schulter getragen. Farbe: uneinheitlich. Es überwogen wohl Grau- und Brauntöne. Auch Grün, wie wir lernten. Auf der rechten Seite war die Wurst neben dem Oberschenkel zusammengebunden. Das Band sollte wohl weiß sein, sich davon in der Realität aber sicher ab.
2. Tornister. Schwarz. Lederriemen und -schließen weiß. Die Schnallen waren natürlich aus Metall.
3. Feldflasche. Sitzt auf dem Tornister. Metall.
4. Patronentasche. Rechts unter dem Tornister. Schwarz. Darauf sind Messingbeschläge zu malen. Unten eine Kugel, darüber eine ovale Flamme. Bei Grenadieren auch rechts und links der Kugel eine horizontale Flamme. (Wie auf dem verlinkten Beipackzettel.)
5. Seitengewehr. Messing und schwarzes Leder, wie auf dem Beipackzettel. Vom Griff hängt eine Säbeltroddel herab, die zumindest einmal um den Griff geschlungen ist. Weiß.An den beiden Verdickungen über den Fransen und dem Raum dazwischen konnte man die Kompanie erkennen, wie auf dem Beipackzettel angegeben. Aber Don meint, dass führte zu weit, also Glück gehabt.
6. Scheide des Bajonetts. Über dem Seitengewehr. Nach dem Perry-Beipackzettel braunes Leder.
7. Flinte:
-- Holz: holzfarben
-- Beschläge: Messing
-- Bajonett: Stahl.
-- Trageriemen: Leder
Kopfbedeckung: Hier ein Tschako. Diese besondere russische Form, die oben sehr breit wird und hinten und vorn nach oben gebogen ist, wird auch \'Kiwer\' genannt. Folgende Punkte sind zu beachten:
Grundfarbe: schwarz.
Kordon: An beiden Seiten ist ganz oben eine Kordel befestigt, die jeweils vorne und hinten in einem Halbkreis herabhängt. Von dort hängen auch die Enden herab. Rechts das lange Gebändsel, was nach hinten weht, links ein ganz kurzes Stück, von dem an der Mini nur die Trödel zu sehen ist.
Pommel: Vorn ist ganz oben ein ovaler Pommel angebracht. Daran könnte man bei den Russen erkennen, um welches Bataillon innerhalb des Regiments es sich handelte. Don hat ein erstes Bataillon vorgegeben. Bei den Musketiere grün mit weißem Rand. Bei dem leichten Platoon komplett gelb. Bei den Grenadiere komplett rot.
Messingbeschlag: Zwischen dem Pommel und dem herabhängenden Kordon findet sich ein Knubbel. Wie gesagt, als Messing bemalen. Wer es für einen Horrorgußgrad gehalten hat, mag es einfach aufmalen. Nach Knötel dasselbe Symbol wie auf den jeweiligen Patronentaschen. Auf dem Perry-Beipackzettel verschwinden Kugel und die seitlichen Flammen der Grenadiere unter dem Kordon. Also Glûck gehabt.
Grenadiere: Wer einen Grenadier bemalt, findet über dem Pommel noch einen Federbusch. Schwarz. Nur bei den Unteroffizieren war die Spitze weiß mit orangem Streifen, wie es der Beipackzettel zeigt.
Kinnriemen: Laut Knötel gab es Kinnriemen aus Messing erst nach Napoleon. Demnach wäre schwarzes Leder angebracht. Doch die Perrys haben die Messingriemen modelliert.
Das bringt mich zu 3 Fragen, die wir noch klären müssen. Damit es nicht zu lang wird, gibt\'s dazu einen weiteren Post.
Vorerst hoffe ich, nichts vergessen zu haben.
Edit: Der Schnurrbart bei den Grenadiere war vorgeschrieben. Meines Wissens wurde er bei den Russen schwarz gefärbt. Aber da kann ich mich irren. Wie beim Tschako ging es darum, bedrohlicher zu wirken.