Epochen > Tabletop allgemein
Szenarios
Arkon4000:
Da das Thema Szenarien in der letzten Zeit häufiger zur Sprache kam, habe ich mal alle Beiträge zu dem Thema zusammengestellt. Evtl. findet der eine oder andere noch etwas Input:
Brückenkopf - Heroische Intervention
http://www.brueckenkopf-online.com/2017/heroische-intervention-szenarios-nein-danke/
Magabotato - Worte der Woche
https://www.magabotato.de/blog/item/worte-der-woche
Diced - Denis\' Gedankengrütze
https://youtu.be/jzoRA87aZew
Phantasos Studio - Thema der Woche
https://youtu.be/ATnxjpXoEUc
Der kleine Krieger - Tabletop Tacheles Talk
https://youtu.be/hxQLFGiJlfA
Die Beiträge bringen das Thema gut auf den Punkt. Ich habe allerdings den Eindruck, dass das Thema im Bereich der historischen Systeme mehr Gewicht hat als zum Beispiel in 40k. Ich sehe da auch einen gewissen Nachteil in punktebasierten Systemen, da hierdurch der Matchplay- und Wettkampfgedanke stärker in den Focus gerückt wird als es bei Systemen der Fall ist, die einen narrativen Ansatz verfolgen und deswegen keine Punktesysteme haben.
Systeme, die das Spiel auf Missionsziele in den Focus stellen wie Dropzone Commander oder Infinity haben da natürlich gewisse Vorteile im Bezug auf das Spielen von Szenarien.
Es gab aber auch in der Vergangenheit einige sehr gute Ansätze für \"schnelle\" Szenarien. Im Starship-Troopers Tabletop gab es die 3x3 Matrix mit der sich abhängig von der Stärke und offensiven Fähigkeit einer Armee, die jeweilige Mission ableiten ließ so dass der Spieler mit der schlagkräftigen Armee schwere Aufgaben hatte als der schwächere Spieler.
Außerdem darf man auch nicht AT-43 vergessen, was ein sehr umfangreiches und anspruchsvolle Missions-/Szenariodesign hatte. Durch Kontrollpunkte, das Sammeln von Nachschubspunkten und zusätzlichen Aufstellungszonen bot das System ein sehr umfangreiches Angebot an Spielmöglichkeiten.
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Ich möchte das Thema dann noch um ein für mich mittlerweile durchaus spannendes Thema im Wargaming erweitern, die operative Ebene in der Kriegsführung, sprich das Gefecht auf einer höheren Kommandoebene.
Das Gefecht am Tisch mit Miniaturen hat zwar seine optischen Vorzüge allerdings sind die Räume und Möglichkeiten im Miniaturenkampf irgendwann einfach ausgeschöpft gerade wenn man über die Größe von Platoon oder Company hinausgeht.
Szenarien sind zwar spannend und lassen sich durch einen narrativen Ansatz auch gut unterfüttern aber ich für meinen Teil bin an einem Punkt angekommen wo ich mich für das Geschehen vor bzw. nach dem Gefecht interessiere...
Eine sehr aufschlussreiche Artikelreihe zu dem Thema gab es mal auf Beats of War unter dem Titel \"The four level of wargaming\":
Teil 1 - Teil 2 - Teil 3 - Teil 4 - Teil 5
Den Vorteil, den ich in der operativen Ebene für das Wargaming sehe, sind die größeren Möglichkeiten für ein Kampagnenspiel. Im Gegensatz zu einem reinen narrativen Ansatz oder einem vorgegebenen Kampagnenschema stehen dem Spieler auf der operativen Ebene natürlich sehr viel mehr Räume zur Verfügung.
Auch werden bestimmte Szenarien durch den operativen Kontext sehr viel einleuchtender und stimmiger, wie z.B. die Besetzung einer wichtigen Straßenkreuzung oder einer Brücke etc.
Durch die Möglichkeit \"unwichtige\" Gefechte rein über in der operativen Ebene abzuhandeln und sich die interessanten \"Gefechte\" für den Tisch aufzusparen, sehe ich als interessanten Aspekt. Womit ich auch verdeutlichen möchte, dass ich die operative Ebene auch als vollwertige Spielebene sehe, die nicht nur als Bewegungsebene herhalten soll.
Die Frage, die mich dabei eigentlich interessiert, ist ob dieses Thema für den \"normalen\" Tabletop-Spieler überhaupt von Interesse ist oder ob das ein doch zu komplexes Thema um sich damit näher zu befassen.
Die Jungs von Beats of War haben zu dem Thema einige historische bzw. quasihistorische Konflikte in verschiedenen Artikel behandelt, die aber die Kombination aus operativen Spiel und klassischem Miniaturenspiel sehr schön veranschaulichen:
Operation Seelöwe:
Teil 1 - Teil 2 - Teil 3 - Teil 4 - Teil 5
Russische Invasion der Ukraine:
Teil 1 - Teil 2 - Teil 3 - Teil 4
World War 2.5:
Teil 1 - Teil 2 - Teil 3 - Teil 4
Sechs-Tage-Krieg:
Teil 1 - Teil 2 - Teil 3
khde:
--- Zitat von: \'Arkon4000\',\'index.php?page=Thread&postID=255851#post255851 ---Ich möchte das Thema dann noch um ein für mich mittlerweile durchaus spannendes Thema im Wargaming erweitern, die operative Ebene in der Kriegsführung, sprich das Gefecht auf einer höheren Kommandoebene.
--- Ende Zitat ---
Wir hatten schon mal Überlegungen verschiedene Schlachten in einen Kontext zu bringen. Es kann ja vorkommen, daß man um einen Sieg zu retten seine letzten Einheiten verballert. Das ist im Eifer schon ok. Die Überlegungn war zunächst ganz simpel, daß man seine OdB aus es einem beständigen Pool herausnimmt und danach die \"Reste\" da wieder reinkommen. Also bevor man dann seine letzten Einheiten aufrauchen lassen würde für einen wackeligen Sieg, um zu riskieren das man beim nächsten Battle nur noch verkrüppelte Einheiten auf dem Tisch hätte, würde man noch mal ganz anders entscheiden ... vorraussichtlich :D
Bayernkini:
Habe gerade gesehen, die alten Battlegames Szenarios gibts mittlerweile gesammelt in einem Heft
http://www.wargamevault.com/product/68983/Battlegames-Table-Top-Teasers-Volume-1
Wie gesagt, die Szenarien sind meist \"universell\" und können für fast jede Epoche/Regelwerk angepasst werden (wenn man nur will!)
Pappenheimer:
Für mich sind die Szenarien primär von meinem Platz und der zur Verfügung stehenden Zeit abhängig. Gerade im Sommer bis zum Spätherbst habe ich soviel mit Familie, Reenactments (oder vielmehr LH) um die Ohren, dass ich eh zu keiner Kampagne käme. In den zwei Kampagnen, die wir bisher mit HoW bestritten haben und die 9 Schlachten insgesamt umfassten, habe ich sämtliche Szenarien selbst geschrieben.
Ich mag keine Spiele, wo erstmal lang und breit vorab diskutiert wird, welche Einheiten überhaupt aufs Spielfeld kommen. Besser finde ich vorbereitete Szenarien. Bayernkini macht ja für Fighting Sail und Lion Rampant ganz gute. Bei ersterem orientiert er sich an historischen Schlachten. Das macht mir viel Spaß, da mitzumachen.
Am meisten habe ich aber meinen Spaß daran historische Schlachten nachzuspielen. Das ist ein dauernder Prozess. Obwohl ich alles in 1:10 in einem Zeichenprogramm im Vorhinein aufzeichne, wodurch ich schonmal ein Gefühl dafür kriege, ob nachher in der Schlacht nicht zuviele Truppen auf dem Feld rumstehen, die sich nur gegenseitig im Wege sind (ausgenommen Schlachten, wo das historisch auch so war wie Dettingen), kann es vorkommen, dass ich mich verkalkuliere. Entsprechend meinen Erfahrungen gebe ich einer Schlacht ein Limit von Runden. Umso zahlreicher die Truppen, so weniger Runden, wenn es in der Regelspielzeit (2-3 Stunden) abgehen soll.
Recherche
Ich sammle \"einfach\" soviel Material wie möglich, das ich online oder bei mir im Bücherschrank finden kann. Die historischen Zeitungen oder sogar zeitnahe Biographien sind oft voll spannender Details. Schwierig ist es Widersprüche zu durchschauen, wenn z.B. Btl. mit Kompanien verwechselt wurden. Der Prozess alle vorhandenen Generäle herauszufinden und ungefähr die Quintessenz des Wissens, das Charakteristikum der Schlacht herauszuarbeiten ist schon sehr spannend. Selbst so mancher alter Hase spielt eine Schlacht, die eigentlich als Flügelschlacht angelegt war, als einen ordinären frontalen Clash oder wo ein Geländehindernis einen wesentlichen Part der Schlacht darstellte, wird dieser weggelassen - der Einfachheit halber. Sowas langweilt mich. Ich will möglichst viele unterschiedliche Schlachten spielen. Bisher habe ich 3 historische Schlachten (Braunau, Weißenburg, Pfaffenhofen) komplett gespielt.
Gelände
Es kann dabei schon vorkommen, dass ich in meiner Planungsphase übersehe, dass eine Brigade bspw. durch das Gelände und die Position vor der Schlacht (wenn sie meinetwegen einen Wald und einen Fluss überqueren und eine riesige Strecke bis zum Feind zurücklegen muss) nie innerhalb des Rundenlimits in den Kampf eingreifen kann. Gelände ist mir schon wie oben beschrieben in der Hinsicht wichtig, dass ich alles charakteristische Gelände irgendwie einarbeiten will. Es muss für mich aber nicht episch schön sein, was nicht heißt, dass mir schönes Gelände nicht gefallen würde.
Truppen
Ich skaliere sie in Zahl und Größe der Einheiten (3,4,5 oder gar bis zu 7 Bases) je nach meinem Platz und Schlacht herunter. Truppen, die historisch nur rumstanden und keine Rolle spielten, werden in zeitgen. Beschreibungen meistens nicht erwähnt und werden von mir weggelassen. Ein gutes Beispiel ist Weißenburg, wo die Masse der franz. Armee sicher nicht im Einsatz war.
Ich bin da sehr anpassungsfähig. Bei meinem Braunau-Szenario habe ich etwa 2/3 der damaligen Truppen aufs Spielfeld gebracht - auf beiden Seiten. Bei einer \"Großschlacht\" wie Rocoux wird das natürlich ganz anders ausschauen, auch wenn ich keinen Platz für Umgehungen lasse.
Vorlagen
Ich muss sagen, dass mich Szenariobücher wie von Charles Grant nicht wirklich interessieren. Es ist cool, dass er regelunabhängige Szenarien für die wesentlichen Schlachten des 18.Jh. geschrieben hat. Aber das kann ich selbst m.E. genauso gut und berücksichtige dabei noch meine Figurensammlung und meinen Platz.
Siegbedingungen
Ich frage mich, was die Ziele der konkurrierenden Befehlshaber war und daran richte ich meine Siegbedingungen aus (Rückzug über einen bestimmten Punkt etc.). Daneben gibt es immer die Chance den Gegner durch Erreichung des feindlichen Breaking Points zu schlagen. Aber das fand ich meistens eine zähe Angelegenheit, die auch wenig mit der Realität in den meisten Feldschlachten zu tun hat. Wichtig für mich ist, dass die Siegbedingungen nicht über kompliziert sind - wie ein Punktemix aus dem Halten bestimmter Dörfer und Vernichtung gewisser Einheiten (wenngleich das in HoW vorgesehen ist). Überkomplizierte Bedingungen führen nur dazu, dass man sie entweder übersieht oder dauernd rumrechnen muss.
Das Wichtigste
1. Alle haben ihren Spaß.
2. Die Schlacht sollte sich historisch anfühlen.
3. Die Schlacht sollte gut die hist. Schlacht abbilden.
Ungefähr in der Reihenfolge. Bei nicht historischen Schlachten fällt Drittens natürlich weg.
Bayernkini:
Im aktuellen WSS 92 sind wieder eine Vielzahl von Szenarios/-Ideen drinnen, querbet in den Epochen/Regelwerken
Mittelalter 1x (Lion Rampant)
ACW 2x (Sharp Practice)
Ancient/Mythologie 4x
Eastern/Samurai 1x (Pikemans Lament)
Napo 3x (Black Powder / Over the Hills)
Man hat also durchaus die Möglichkeit, sich szenariotechnisch Vorlagen zu holen, wenn man denn tatsächlich Szenarien spielen will :)
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