Kaserne > Bildergalerie
Kampanische Hopliten
Hveðrungr:
keine Ahnung wie hysterisch korrekt die Pueppchen bemalt sind, ich finde sie sind ein Blickfang, erst recht im Vergleich zu dem was sonst so ueber die Tische geschubst wird.
Eine Frage sei aber gestattet -
Bedeutet Hoplit nicht dass die als schwere Infanterie in der Phalanx kaempfen und dafuer den passenden Schild haben sollten?
diese kleinen Parmaschinken sind doch etwas ungeeignet dafuer?
Hanno Barka:
Dankeschön! :)
Die griechischen Schilde veränderten im Lauf der Zeit Größe aund Form. Die Makedonier waren die ersten, die ihre Phalangiten mit kleineren Schilden ausrüsteten, zudem veränderten Schilde auch ihre Form (Thureos & co.)
ZUr Zeit des 2. punischen Krieges waren die klassischen Hoplons kaum mehr in Verwendung.
Pedivere:
also ich persönlich hab so meine Erfahrungen mit Wegwerfschilden gemacht, und an das Recyclen von Beuteschilden glaube ich nur für Notfälle (wie zB die Sachsen bei Stamford bridge), besonders wenn die ganze Taktik der Formation davon abhängt daß die Schilde auf eine bestimmte Art und Weise eingesetzt werden müssen.
Aber sei\'s drum, nichts spricht dagegen daß auch die Kampanier scuta praktischer und billiger fanden.
Ich verstehe aber nicht was die kleinen Schilde in einer Phalanx Formation zu suchen haben. Die tragen ja nun keine Sarissen wofür sie beide Hände brauchen.
Wenn es jetzt eine Einheit wäre die in lockerer Formation kämpft, schön und gut.
Ich hab absolut nichts dagegen dünne historische Quellen durch Interpretationsfreude aufzupeppen, aber in der Logik der Epoche sollte es schon bleiben und nicht beliebig werden. Mich kratzt das schon am Geschichtsverständnis wenn ich römische Kommandogruppen ohne scuta vorne in der ersten Reihe der Legion sehe.
Ich kann natürlich auch falsch liegen und es macht irgendeinen Sinn....
die künstlerische Gestaltung und Ausführung finde ich im Übrigen auch ansprechend.
Riothamus:
Nun ja, das ist ja ein häufig zu beobachtendes Phänomen, dass Schilde schwerer Truppen mit der Zeit kleiner werden. Das gilt z.B. auch für Scuta, Ritterschilde (vor den dicken Plattenrüstungen!) und heutige Polizeischilde. Es scheint mit weitergehender Professionalisierung zu tun haben.
Die Rundschilde hier sind ohne die langen Sarissen natürlich schon etwas klein.
Natürlich ist dann noch die Frage, bis wann den Bundesgenossen überhaupt abweichende Bewaffnung erlaubt war, worüber es nur Vermutungen gibt.
Aber es wird ja nicht das regelmäßige gezeigt, was ich auch nicht so toll finde. Aber das gehört zu vorstellbaren Zufällen.
Und hier sind, heute muss ja schon gesagt werden, ausnahmsweise nicht die Zeitangaben der Hersteller missachtet worden. Im Bürgerkriegsthread haben wir gerade Lob für Minis verteilt, die so gut zu Caesar passen wie Waffen-SS nach Waterloo 1815, wenn wir den Zeitraum bedenken. Wegen der schnelleren Entwicklung im 19. Jahrhundert würde ich sagen, es gehôrt zum Thema Pickelhaube bei Waterloo. Und das ohne Not. Passende Minis gibt es ja. Und dann ist es noch Landwehr als Linieninfanterie präsentiert. Oder meinetwegen Schützen eines Rifles-Regiments als Linienregiment. Und auf der Verpackung steht es drauf. Das hat nichts mit Recherche zu tun. Nur damit, dass wie in Hollywood Eindruck Realismus schlägt. Wenn es aus demselben Zeitraum wäre! Das ist nichts als proxen. Aber er schrieb dort ja auch, wenn ich mich recht erinnere, dass er zwei Zeiträume abdecken will. Wenn ich das da akzeptiere, dann ist das hier doch ein Realismus-Paradies!
Und weil unsere Künstler eben danach streben, etwas besonderes zu zeigen, zeige ich eben auf, welche Möglichkeiten es realistisch sind. Und dazu gehören ohne jeden Zweifel Legionäre als leichte Infanterie. Etwas was genauso ohne jeden Zweifel vermieden wurde, aber vergleichsweise gut bezeugt vorkam. Wie das dann richtig aussah, habe ich beschrieben. Aber, wenn es opportun war, für eine Aktion die Schilde tauschen zu lassen, passt zu den Improvisationen eines Caesars. Er erklärt sogar irgendwo, wozu welche Schilde nützlich sind. Das ergäbe ohne den Hintergedanken, dass vielleicht ausnutzen zu können, keinen Sinn, wenn man die Gewohnheit der antiken Geschichtsschreiber kennt und geht auf Methodenaussagen bei Thukydides zurück. Das ist kein Beweis, dass es jemals stattfand. Es ist nur ein Beweis, dass Caesar es angedacht hat. Da es Legionäre ohne Harnisch gibt, würde ich aber erstmal die Version mit Scutum zeigen, Was ja auch ungewöhnlich ist.
Einige untervermiete falsche Schilde sind dahingegen noch mit Zufälligkeiten zu erklären. \"Friktion im Kriege.\" Es läuft eben nicht alles so, wie vorgesehen. Das ist dann gelungen, wenn es den Eindruck macht, dass eine kleine Geschichte dahinter steht und im Grunde eine künstlerische, nicht eine historische Angelegenheit.
Das ist eben ein Spannungsfeld von Historizität, Kunst, Zweckbestimmung als Spielstein und Praktikabilität, nicht nur die Frage historisch oder unhistorisch.
Und da gibt\'s hier :thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit * und Eichenlaub.
Pedivere:
Anything goes
https://www.youtube.com/watch?v=3DeURx3mYck
nicht ganz
für mich gilt immer noch die normative Macht des Faktischen.
Wenn ich im Schildwall einen mit Tartsche habe, fliegt der aus dem ersten Glied nach hinten oder in die Flanke um Überflügler abzufangen=Plänkler
gilt genauso für Figuren - entweder ich nehme sie so wie sie geknetet sind und mache das beste daraus, oder ich muß sie umbauen.
Der vergleich mit Napoleon und WW2 zieht übrigens nicht weil sich zwischen Spätrepublik und den Adoptivkaisern nichts substanziell an der Kampfweise geändert hat, und das bißchen Deko im Outfit ist vernachlässigbar.
Oder spielst Du darauf an daß die Leibgarde noch Bärenfellmützen hat auf der Insel ? :P
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln