Bei BP stellt eine Einheit ein Bataillon dar. In der Zeit war das die taktische Grundeinheit. Erst lange danach wurde die Kompanie dazu.
Zu den Bataillonen gehörten bei Franzosen, Briten, Russen und vielen kleineren Staaten je eine Kompanie Grenadiere und Voltigeure. Um die verschiedenen Formationen (Linie, Marschkolonne, Angriffsmolonne, Karree) darzustellen, werden die Figuren eines Bataillons auf verschiedene Basen verteilt. Es ist üblich, dass entweder 4 oder 6 Minis auf eine Base kommen. Bei BP kann die Zahl der Figuren zur Darstellung unterschiedlich größer Einheiten variieren. Aber 24 Mann auf 6 Basen ist eine übliche Größe. Dabei wird dann gerne die Binnenstruktur eines Bataillons dargestellt und, auch wenn es nicht ganz passt, die Basen an den Flanken mit Grenadieren, bzw. Voltigeuren bestückt.
Bei bestimmten Regeln können eine Fahne oder ein Offizier ein Bezugspunkt zum Messen, Bewegen und ähnliches sein. Sonst ist eigentlich nicht weiter wichtig, wie Du Deine Einheiten zusammenstellst.
Allerdings würde ich mich erkundigen, wie das in Deiner Umgebung gemacht wird, damit es zu den möglichen Mitspielern passt. Die meisten stellen 4 Minis auf eine 4x4 cm Base. Einige wollen durch 6 Minis den Eindruck einer engeren Formation erwecken. Da das dann Figuren- und Bemalintensiv wird, solltest Du das nur machen, wenn es sonst wirklich schwierig wird, in Deinem Umfeld Mitspieler zu finden. Mit 6 Basen wärst Du dabei ja schon bei 36 Mann pro Bataillon.
Die Brigade- und Divisionskommandeure kommen auf extra Basen. Da kannst Du Dich kreativ austoben. Viele markieren den unterschiedlichen Rang durch unterschiedlich viele Minis. Also 2 (oder 1) für Brigadekommandeure, 3 (oder 2) für Division u.s.w.. Da kann es dann gut sein, wenn Du überzählige Offiziere oder andere überzählige Minis hast, um eine kleine Szene zu gestalten.
Schau mal bei Perry Miniatures. Die haben sehr schönes und zu Warlord passendes Zinn und Plastik, u.a. passende Figuren für Generäle und Adjutanten. Von der Größe her sollte auch Victrix passen, die vorwiegend Plastik führen.
Zu den Uniformen müsste ich nachschlagen. Auf der Mont-Saint-Jean-Seite findest Du die Zusammenstellung und die Uniformen für Waterloo. Schau mal auf der Seite
http://www.grosser-generalstab.de . Da findest Du einen großen Teil der Uniformtafeln von Knötel, Zigarettenbildchen und Ähnliches. Nicht nur für die Preussen. Auch die Uniformkunde zur französischen Armee von Lienhart und Humbert. Knötel hat sich sowieso mit einem größeren Bereich beschäftigt. (Knötel Senior fängt mit Richard an, der Junior mit Herbert. Der Sohn hat das Werk des Vaters fortgesetzt, aber nicht so inspiriert. Damit der doppelte Name nicht verwirrt.) Da erhältst Du eigentlich alle nötigen Informationen. Und Knötel ist mitunter auch anregend für die Basegestaltung, falls Du da Ansprüche hast. (Manchmal muss man auf der Seite mehrfach oder in einen erscheinenden leeren Kasten klicken, um weiterzukommen. Aber es lohnt sich.)
Nochmal zur Basierung. Einige basieren einzeln und setzen die Minis dann zu viert auf Magnetbasen. Dadurch wird es flexibler, was andere Regeln angeht. Andere basieren zumindest einen Teil einzeln, um so mit denselben Figuren auch Skirmish spielen zu können. Song of Drums und Shakos braucht etwa 10-20 Figuren, bei Sharp Practise liegst Du im höheren zweistelligen Bereich. Und Du kannst die Zusammenstellung leicht ändern, sollte anfangs ein Fehler passieren, wovon ich mal nicht ausgehe.
Frankreich ist nicht mein Spezialthema. Aber neue Uniformen wurden erst nach Jahren ausgegeben. Es wurden also tatsächlich verschiedene Uniformen nebeneinander getragen. Da müssen hier aber schon die Franzosenexperten sagen, wann und ob der Mix Deiner Boxen passt.
Die Struktur von Waterloo kannst Du nicht so einfach auf frühere Zeitabschnitte übertragen, aber auch da werden Dir die Experten besser raten können. Ich kenne mich in der Zeit eher mit Preussen und ein wenig mit Russen, Briten und einigen kleineren Staaten aus. Ich schau mir das Warlord - Angebot aber nochmal an, bis die sich melden.
Was kann an Literatur empfohlen werden?
Ich gehe davon aus, dass es für den Anfang nicht zu tief gehen und auch nicht zu teuer sein soll.
Wenn Dir die Online-Ressourcen zu den Uniformen nicht reichen, solltest Du nach den Uniformbänden von Fred und Liliane Funcken bei Amazon Ausschau halten. Meist günstig gebraucht zu bekommen. Alternativ wäre noch die Uniformkunde von Knötel/Sieg. Sehr günstig zu finden, weil es sehr viele Nachdrucke gab, aber dafür sehr auf Deutschland zentriert, dürften die Funcken-Bände für Franzosen interessanter sein.
Allgemein zum Heerwesen der Zeit würde ich Georg Ortenburg, Waffen der Revolutionskriege (1792-1848) und Siegfried Fiedler, Taktik und Strategie der Revolutionskriege (1792-1848) empfehlen. Die gehören zur Reihe \'Heerwesen der Neuzeit\', die jeweils einen Waffenband (für Ausrüstung, Truppengattungen und Taktik) und einen Strategieband zu den Epochen
- Landsknechte 1500-1650
- Kabinettskriege 1650-1792
- Revolutionskriege 1792-1848
- Einheitskriege 1848-1871 und
- Millionenheere 1871-1914 umfaßt.
Die Darstellung ist konservativ und auf den Kontinent, insbesondere die Deutschen Staaten aber auch Frankreich, zentriert. Einzeln ist die Anschaffung teurer, die ganze Reihe gibt es mitunter schon für unter 40 €. Das musst Du selbst wissen. Abgesehen von der Uniformkunde werden alle Aspekte behandelt, Details aber nur als Beispiele aufgeführt. Zusammen mit dem Nachfragen hier im Forum brauchst Du nicht mehr, und kannst durch die systematische Darstellung der Bücher schnell selbst mitreden. Und da die Bände sich nicht nur eng auf ein Thema beschränken, mögen sie über das Projekt hinaus interessant sein.
Was Bücher und Uniformdarstellungen angeht, musst Du allerdings damit leben, dass die meisten kleine Fehler aufweisen. Die Lederscheiden der Preussen werden oft schwarz dargestellt, obwohl sie aus braunem Leder waren. Für so etwas hilft es nur, Bilder der ersten Minis hier zu posten. Da wird dann schon jemand meckern, wenn etwas falsch ist. Allzu schlimm ist es bei noch wenigen Minis nicht und zur Not kann manches auch in verschiedenen Einheiten als Ausnahme untergemischt werden. Es kommt aber darauf an, um was es geht.
Du kannst Dich auch entscheiden, ob Du Deine Minis prächtig wie für die Parade, abgerissen und verdreckt oder irgendwie dazwischen darstellen möchtest. Die Farben waren mitunter nicht sehr beständig und nicht immer wurden die gewünschten Töne getroffen. Blau und Grün wurden so gerne genommen, weil die Farben beständiger waren und in dunklen Tönen einheitlicher wirkten als z.B. das Rot der Briten. Das hatte also nicht nur finanzielle Gründe. Entgegen vieler Vorurteile war auch Weiß gut \'sauber\' zu halten: Jeden Morgen Kreide drauf. Aber zur Gestaltung dürften im Forum so einige Beispiele zu finden sein. Im Endeffekt hängt das auch in den Zeiten Napoleons von Deinem Geschmack und dem gewünschten Effekt ab.
@ Davout: Ich bin sicher, dieser User weiß Deinen Rat im Gegensatz zu anderen Beispielen zu schätzen.
Edit: Da ich beim Schreiben pausieren musste, sehe ich erst jetzt, dass Regulator und der Herr Graf Dich schon beraten.