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SUDAN (UPDATE 12)

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hallostephan:
hab auch 25mm Briten, FuzziWuzzi und Zulus-unpainted-sehr interessant...

Frank Becker:
[font=\'Arial]@Marc und Poli: Sorry! Ihr habt natürlich Recht...habe den Fehler in der Liste behoben.[/font]

Frank Becker:
[font=\'Arial]OK, es geht weiter mit meinem Projekt. Da ich finde, dass die Einheimischen Truppen im Wargaming und in der Literatur immer sehr stereotyp wirken, will ich hier mal etwas näher auf einzelne Stämme eingehen. Den Anfang machen die Beja:[/font]



[font=\'Arial]Die Beja – Teil 1[/font]





[font=\'Times New Roman]Geschichte[/font][font=\'Times New Roman][/font]
[font=\'Times New Roman]Die Beja (auch Bedscha oder Bedja) sind in ihrer langen Geschichte als unerschrockene Krieger bekannt. Der britische Schriftsteller Rudyard Kipling machte sie durch ein Gedicht unter dem Namen „Fuzzie-Wuzzies“ berühmt. Die Beja sind Nomaden, die in der Nubischen Wüste und in den Hügel an der Küste des Roten Meeres leben. Sie zählen zu den so genannten Hamitischen Völkern und sind damit die größte Gruppe nicht-arabischer Völker im Nordsudan. Sie nennen sich selbst Bedawiyet. Ihre Sprache gehört zu den Kuschitischen Dialekten und wird To-Bedawiye genannt. Die Beja leben schon seit ca. 6.000 Jahren in diesem Gebiet, stammen aber vermutlich von der Arabischen Halbinsel. In der Zeit der Römer und in der Spätantike werden sie als Volk der Blemmyes erwähnt. Seit dem 6. Jahrhundert gehörten sie dem Christentum an, mussten sich aber dann im 13. Jahrhundert den Mameluken beugen und zum Islam übertreten.[/font]

[font=\'Times New Roman] [/font]

[font=\'Times New Roman]Lebensraum[/font]
[font=\'Times New Roman]Das Gebiet, in dem die Beja leben, kann in einige unterschiedliche Regionen unterteilt werden. Das Gebiet zwischen der Küste und den Hügeln des roten Meeres, das als Gwineb bekannt ist, erstreckt sich vom Tokar Delta bis nach Haliab im Norden. Die nördlichen und westlichen Ebenen, Atbai genannt, verlaufen von den westlichen Hängen der Hügel, bis an die Ägyptische Grenze. Die Atbai ist Teil der Nubischen Wüste und besteht aus grobem Sand und kleinen Steine, in der nur wenige Quellen und Wasserstellen zu finden sind. Weiter südlich, neben dem Ostufer des Atbara Flusses verlaufend, ist die Tamarab, eine Ebene die weit besser als die Atbai bewässert ist und von großen sichelförmigen Sanddünen begrenzt wird. Eine der bevorzugten Weideflächen der Beja findet sich in einem kleinen Dreieck, das südwestlich des Atbara liegt.[/font]


[font=\'Times New Roman][/font][font=\'Times New Roman][/font][font=\'Times New Roman][/font][font=\'Times New Roman] [/font][font=\'Times New Roman][/font]

Es gibt fünf große Beja Gruppen - die Hadendow, die Bisharin, die Amar’ar, die Beni-Amir und die Ababda.

Die Hadendowa entwickelten sich um 1600 in einen Stammesverband und sind die größte und wichtigste Gruppe der Beja. Ihre Bevölkerungszahl wird für das Ende des 19. Jahrhunderts auf ca. 100.000 geschätzt. Die Ausdehnung in neue Territorien und die stetig steigende Bevölkerungszahl sind im westlichen auf Eroberungen, Heirat und die Aufnahme von kleineren Gruppen in ihren Stammesverband zurückzuführen. Der Name Hadendowa soll von hada (Löwe) und (n)diwa (Clan) stammen. Zu den größten Stämmen der Hadendowa zählten die Wailaliab, Samarar, Gemilab, Buglinai, Tirik, Emirab, Shaboidinab, Hakolab, Bushairiab, Meishab, Shara’ab, Samaramdowab, Gar’ib, Kalolai, Hamdab, Beiranab, Gurhabab und Rabama. Sie leben zwischen dem Atbara Fluss und dem Roten Meer. Im Norden reicht ihr Lebensraum bis Suakin und im Süden bis an die Grenze Eritreas. Die Suche nach guten Weidegründen führte oft zu Auseinandersetzungen mit den am östlichsten wohnenden Bisharin-Stämmen. Außerdem herrschte eine ständige Fehde zwischen den Hadendowa und den Beni-Amir. Der große Führer der Hadendowa war Musa Ibrahim, der Neffe des Muhammad Din, welcher die Türkisch-Ägyptische Armee 1840 zurückschlagen konnte. Musa wurde von den Ägyptern an die Macht gebracht und er sorgte für die Vereinigung der Hadendowa, die zwischen Kassala und Suakin lebten. Den Ägyptern fiel es nie leicht, die Hadendowa zu beherrschen. Sie sicherten zwar die Transportwege, waren aber nicht bereit Tribut zu zahlen. Die Stämme, die in den Hügeln lebten, konnte sogar ihre vollständige Unabhängigkeit bewahren. Musa Ibrahim starb 1884 und seine Nachfolge wurde von seinem Sohn Muhammad Bey Musa angetreten.

Die Gruppe der Bisharin entstand irgendwann zwischen 1000 und 1400. Von allen Beja – Gruppen haben sie das größte Territorium, ihre Bevölkerungszahl lag im spätem 19. Jahrhundert aber nur bei etwa 50.000. Die Bisharin leben in den nördlichen und westlichen Ebenen der Atbai und sind in zwei Hauptgruppen, die Um Ali und die Um Nagi unterteilt. Zu der Gruppe der Um Ali zählen die Stämme der Aliab, Amrab, Hamadorab und Shatirab, wobei die beiden letztgenannten die nördliche Küstenebene und die Hügel bewohnt. Die Um Nagi unterteilen sich einerseits in die Ariyab und die Nafaab Mansurab, welche westlich und südlich der Atbai, sowie in Teilen der Tamarab wohnen, und anderseits in die Adeloyab, Hamadab, Ibrahimab, Wailaliab, Batran, Garab, Mushbolab und Madakir, die am Atbara und in der südlichen Hälfte der Tamarab leben. Die Bisharin halten hauptsächlich Kamele. Sie und ihre Nachbarn die Amarar sind berühmt für ihre Züchtungen. Die Atbai Bisharin lebten von der Türkisch-Ägyptischen Regierung nahezu unbehelligt, obwohl sie viele Handelsbeziehungen mit Oberägypten unterhielten. Die Hamadorab und Shatriab an der Küste profitierten zwar auch vom Handel mit Ägypten und Arabien, blieben aber außerhalb des Türkisch-Ägyptischen Einflussbereiches. Das galt dann auch für die Zeit von 1880 bis 1898, in der sie weder mit den Mahdisten, noch den Ägyptern gemeinsame Sache machten. Einfluss hatte die Ägyptische Regierung hauptsächlich im Gebiet des Atbaras, wo sie sich in den Jahren nach 1840 behaupten konnte.

Zwischen den Bisharinund den Hadendowa leben die Amarar. Ihre Bevölkerungszahl lag bei 70.000 Menschen, die in drei Hauptgruppen unterteilt sind, die Fadlab, Esharab und Otman. Die Otman sind weiter in die Stämme der Akab, Guilai, Kurbab und Nurab unterteilt, die in der Gegend um Tokar leben. Die Amarar formten sich um 1750 zu einer eigenständigen Gruppe. In der frühen Zeit der Türkischen Herrschaft lebten die Amarar hauptsächlich in den Kohrs und den westlichen Hängen des Roten Meeres. Im Laufe der Zeit konnten sie sich aber durch Heirat mit Stämmen der Bisharin und Hadendowa auch auf das Gebiet zwischen Kohr Arbaat und dem Atbara ausdehnen. Ihre Ausbreitung wurde auch durch den aufkommenden Konflikt zwischen den Atbei und den Atbara Bisharin begünstigt, der zustande kam, da ein von den Ägyptern unterstützter Shiekh in der Atbara Region eingesetzt wurde.

Die östlichste Gruppe der Beja, die Beni-Amir wurden stark von der Türkisch-Ägyptischen Regierung unterstützt. Sie sind eigentlich nicht als ein Stammesverband zu sehen und unterscheiden sich in ihrer Struktur stark von den anderen Beja Gruppen. Sie verfügen über eine Art Kastensystem, welches aus kleinen aristokratischen Familien, den Nabtab besteht, denen eine große Anzahl Diener, Sklaven und unabhängige Klienten, die Tigre genannt werden, angehören. Unter den Beni-Amir (sie werden auch Khasa genannt) gibt es nur einige wenige die To-Bedawiye sprechen. Hauptsächlich ist hier das Tigrinya verbreitet, ein Dialekt, der von vielen gesprochen wird, die in der Nachbarschaft zu Äthiopien leben. Der Lebensraum der Beni-Amir liegt auf beiden Seiten der Grenze, die zwischen dem Sudan und Eritrea verläuft. Sie lehnten sich nicht gegen die Türkisch-Ägyptische Herrschaft auf, sondern zahlten Tribut und stellten Hilfstruppen für die Ägyptischen Expeditionen, die von 1850 bis 1870 in das Sennaheit und Massawa Gebiet unternommen wurde. Die Beni-Amir hatten außerdem so etwas, wie einen obersten Führer, den Diglal, dessen Macht mit Hilfe der Ägypter auch in angrenzende Gebiete ausgedehnt werden konnte. Dadurch, dass es dem Diglal gelang, mehr und mehr Klienten an sich zu binden, konnte er sich auch gegenüber den Nabtab behaupten. Während der gesamten Mahdiya standen die Beni-Amir auf der Seite Ägyptens und später auch Italiens.

Die Ababda, die nördlichste Gruppe, lebt in Oberägypten und im Nordost Sudan, zwischen dem Nil und dem roten Meer. Sie sprechen fast ausschließlich Arabisch und nur einige Clans im Randbereich, in Nähe der Bisharin, sprechen To-Bedawiye. Sie nennen sich selbst „Söhne der Jinns“. Ihre Bevölkerungszahl im 19. Jahrhundert wird auf ca. 30.000 in Ägypten und 40.000 im Sudan geschätzt. Sie spielten praktisch keine Rolle in der Mahdiya.

Bommel:
Ich bin wirklich erstaunt und beeindruckt wieviel Mühe du dir mit diesem Projekt machst. Wirklich beschämend für mich, der einfach drauflos malt und sich hier und da mal was anliest.

Driscoles:
Danke Frank !!

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