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SUDAN (UPDATE 12)

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Robert E. Lee:
Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen, \"echt\" klasse und besten Dank für Mühe, Infos und natürlich für die hübschen Bilder  :thumbsup:  .

Tellus:
Klasse Bemalung und tolle Info :thumbup:

Razgor:
Tolle Recherche und tolle Figuren  :thumbup:

Welcher Maßstab und Hersteller ?

Murphy:
Vielen Dank für die tolle Recherche! :thumbup: Ich liebäugle auch schon seeeehr lange mit einem Sudanprojekt, aber zu mehr als 20 Briten hat\'s bisher nicht gereicht... :D

@ Razgor: Dürften 28mm von den Perrys sein.

Frank Becker:
[font=\'Arial]Genau, die Figuren sind von Perry Miniatures.[/font]

[font=\'Arial]Hier nun der nächste Teil:[/font]

[font=\'Arial]Die Beja – Teil 2[/font]

[font=\'Arial] [/font]

[font=\'Arial]Lebensweise[/font]

[font=\'Arial]Die fünf Gruppen waren in Stämme und diese Stämme wiederum in Clans (diwab) unterteilt. Ein Clan erhielt seinen Namen durch seine Vorfahren und wurde in männlicher Linie weitergegeben. Die Loyalität gehörte in erster Linie dem Clan und nicht den Stamm. Anderen diwabs wurde stets mit Misstrauen begegnet und auch die übrigen Beja - Gruppen wurden als Fremde angesehen. Ein Vertrauensverhältnis bestand somit nur innerhalb der Familie und zwischen guten Freunden. Alle anderen wurden als potentielle Feinde betrachtet.Die Größe eines diwab variierte zwischen ein bis zwölf Familien. Die Clans lebten meist weit verstreut und in großer Entfernung zueinander. Das „Gesicht wahren“, Ehre und Bescheidenheit sind die Schlüsselelemente in der Sichtweise der Beja. Ein wahrer Beja Mann, wird gern als „Verantwortlicher“ gesehen, der seine Ehre und die des Clans dadurch bewahrt, das er mutig und beherrscht handelt und fähig ist, die Frauen und Kinder, sowie alle Gäste vor Gefahren zu beschützen und für sie zu sorgen. Jeder Mann ist außerdem auch für die Gemeinschaftsehre seines diwabs verantwortlich. Gastfreundschaft ist ein wichtiger Bestandteil dieser Ehre. Ein Gast muss mit allem Notwendigen versorgt werden und es muss sichergestellt sein, dass er es bequem hat und immer genug Nahrung bereit steht.Frauen stehen unter dem Schutz der männlichen Mitglieder des Clans, besonders der ihrer Brüder, mit denen sie eine engere Beziehung haben, als mit ihren Ehemännern. Die Frauen erledigen die Hausarbeit und kümmern sich um die Kinder und das Lager. Sie mahlen das Korn und bereiten die gesäuerte Butter, o’la und kochen den beliebten Brei aus Durra. Die Männer hüten die Herden, erledigen den Handeln und beschützen ihre Besitztümer. Hochzeiten werden meist durch den Vater arrangiert, wobei Cousins die bevorzugten Partner sind, so das jeder in der Gemeinschaft der Großfamilie blieb und speziell die Frauen nicht in unbekannte Gruppen ziehen müssen. Der Beja Mann sieht seine Familie als sicheren Hafen, in dem er sich von den Gefahren der Außenwelt erholen kann. Der Mann geht außerhalb des Lagers stehst bewaffnet mit Dolch, Schwert und Speer, immer bereit sich möglichen Gefahren entgegen zu stellen. Frauen, Kinder und alte Männer leben in mehr oder weniger festen Lagern, während die jungen starken Männer große Distanzen mit ihrem grasenden Vieh zurücklegen. Von den Männern wird erwartet, dass sie dem Lager tagsüber fern bleiben, damit die Frauen diese Zeit miteinander verbringen können. Beja Frauen lieben es, Rauchbäder zu nehmen. Der Rauch wird aus einer Mischung von Holzkohle und Weihrauch erzeugt. Er hat eine angenehmen Geruch und mach die Haut heller.Die Beja haben ihre eigenen Gesetze und der Umgang mit strafbaren Handlungen wird nicht vergleichbar mit der Sharia gehandhabt. Sie bevorzugen den Kompromiss und Entschädigung im Gegensatz zur Rache. Die Beja haben eine starke Beziehung zu ihrem Landbesitz und würden jeden bekämpfen, der ihr Recht darauf zu beschneiden versucht. Stammesfehden können dadurch ausgelöst werden, dass Äste zur Holzkohleherstellung geschnitten werden, ein Brunnen in feindlichem Gebiet gegraben wird, durch den Diebstahl von Vieh oder durch einen gewaltsamen Angriff auf ein Stammesmitglied. Wird jemand ermordet, so setzen sich die führenden Sheikhssofort zu einer Beratung zusammen, um eine Blutgeld festzulegen. Durch diese Maßnahme soll die Blutrache unterbunden werden. Kann keine Einigung erzielt werden, muss Rache genommen werden und eine blutige Stammesfehde entbrennt. Ein Grund dafür, dass die Diwabs meist unter sich bleiben, besteht darin, das Risiko einer Stammesfehde zu minimieren. Sie halten außerdem ihre Frauen und Kinder isoliert, um keinen Anlass zu provozieren, der zur Blutrache führen könnte.Das Lager des Diwabs besteht aus niedrigen Zelten. Diese Zelte bestehen aus zwei Pfählen, zwischen denen zu einem Halbkreis gebogene Stangen in der Erde verankert sind. Dieses Gerüst ist mit Matten belegt, die aus Palmenblättern geflochten sind. Zum Schutz vor Regen und Wind wird diese Konstruktion mit schweren Tuchbahnen und Ziegenhäuten bespannt. Für den Auf- und Abbau der Zelte ist allein die Frau verantwortlich. Zum Lagerplatz gehörten immer ein Weideplatz und eine Wasserstelle, die nur mit Erlaubnis des Clans benutzt werden durfte. Je nach Region und Stamm besteht das Vieh des Clans aus Kamelen oder Rinderherden. Ihre Nahrung setzt sich deshalb auch hauptsächlich aus Milchprodukten und dem Fleisch ihrer Herden zusammen.[/font]

[font=\'Arial]Bekleidung und Waffen[/font]

[font=\'Arial]Die Kleidung und Frisur der Beja war nicht Teil eines traditionellen Stammes-Kostüms, sondern eine Mode, die im ganzen Raum des Roten Meeres verbreitet war.Das Haar der Männer war ein wichtiges Symbol ihrer Männlichkeit. Je buschiger die Haarpracht, Tiffa in ihrer Sprache genannt, je angesehener war auch ihr Träger. Die gängigste Frisur hatte das Aussehen des „Kreuz“ in einem Kartenspiel. Das Haar wurde dazu über die Ohren gezogen und dann horizontal in zwei Bereiche geteilt. Die obere Haarmasse wurde zu einem Knoten aufgerichtet, während die untere Hälfte kraus und aufgefächert blieb oder in kleine Locken geflochten und mit Hammelfett bestrichen wurde. Ein kleiner hölzerner Spieß, der zur Gestaltung der Frisur diente, wurde für gewöhnlich in die obere Hälfte des Haares gesteckt. Das Haar konnte auch kurz geschnitten oder komplett zum Hinterkopf hin zusammengesteckt sein.[/font]


[font=\'Arial] [/font][/b]
[font=\'Arial]
Die übliche Kleidung der Beja war die Tobe, ein langer, schmaler Wollstreifen, der manchmal mit einem farbigen Rand versehen wurde. Die Tobe wurde normalerweise um die Hüften gewickelt, so dass der Oberkörper unbedeckt blieb. Darunter wurden entweder kurze und auch lange, weite Hosen getragen. Die Tobe ähnelte manchmal auch einem kurzem Hemd, dann wurde ein loses Ende über eine oder beide Schultern drapiert oder das Ganze wurde zu einer Art Mantel entfaltet. Ursprünglich wurde unter der Tobe ein kragenlosen Hemd mit langen oder kurzen Ärmeln getragen. Im 19. Jahrhundert scheint dies aber aus der Mode gekommen zu sein. Die Farbe der Tobe war für gewöhnlich weiß, wurde aber durch Gebrauch schnell grau oder nahm eine beigen Farbton an. Abbildungen zeigen außerdem eine große Bandbreite an Terra Cotta – Tönen. Die üblichen bunten Flicken, die von den Anhängern des Mahdi auf der Kleidung getragen wurden, waren erst sehr spät üblich. Um den Hals wurden oft Lederamulette oder Ketten aus kleinen Holzkugeln getragen. Die Beja gingen entweder barfuss oder sie trugen einfache Sandalen, die aus eine Ledersohle bestanden, die mit Lederstreifen um die Ferse und den großen Zeh befestigt war.





[font=\'Times New Roman]Die Beja waren mit dünnen gebogenen Wurfhölzern, mit Speeren, Schwertern und Dolchen bewaffnet. Die Wurfhölzer wurden aus dem Holz der Mimose gefertigt. Die Speerspitzen hatten unterschiedliche Formen, vorherrschend war aber ein langes und schmales Blatt. Die Schwerter waren gerade und doppelschneidig. Sie wurden in roten Lederscheiden geführt, die an Ledergurten über der linken Schulter getragen wurden. Schwertscheide und Tragegurt wurden oft mit Ornamenten versehen. Das Schwert wurde hoch geschätzt und vom Vater auf den ältesten Sohn vererbt. Die einzelnen Teile des Schwertes hatten ganz spezielle Namen. Der Griff hieß Alqaim, der Schwertknauf Al-Toma und der Handschutz Al-Barsham. Es gab vier Klingentypen: Sulaimani Da’du hatte drei parallel verlaufende Rillen, die entlang der Klinge liefen, wobei die mittlere Rille bis in die Spitze reichte; Sulaimani abu Shabaish hatte eine ähnliche Form, der Klingenbereich oberhalb des Hangriffes hatte jedoch gravierte Inschriften; Al-Jar hatte eine einzelne Rille bis zur Spitze; Dukkari abu Duban hatte eine kurze zentrale Rille und drei Markierungen, die Dubbana, Nugara und ’Asad genannt wurden. Dolche gab es in viele Varianten und die Klinge konnte sowohl gerade, als auch gebogen sein. Die Griffe bestanden aus gelbem Mimosenholz oder aus schwarzem Ebenholz. Die Dolchscheide war aus braunem oder rotem Leder gefertigt. Die kurzen Dolche mit gerader Klinge wurden für gewöhnlich am linken oberen Arm getragen. Die Schilde der Beja waren aus Leder und hatten eine ganz bestimmte Form, die nur in diesem Teil des Sudan verwendet wurde. Der Schild war rund mit einem konischen zentralen Schildbuckel, in dem ein lederner Handgriff eingearbeitet war. Im rechten Winkel zum Handgriff, war links und rechts am Schildrand ein Loch geschnitten.[/font]


[font=\'Times New Roman] [/font][/font]

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