Der Pub > An der Bar
Bedeutende Schlachten der Weltgeschichte
DerAndereSkaby:
Ich finde die Diskussionsansätze bis dato einfach super! Danke an die Forumsmitglieder!
Vielleicht kann man eine Schlacht als \"bedeutend\" bezeichnen, wenn diese eine deutliche Auswirkung hat - egal welcher Art - die es ohne diese Schlacht (oder mit anderem Ergebnis) nicht gegeben hätte. Diese Auswirkung sollte auch eine Bedeutung für einen möglichst großen Kreis an Menschen haben: wen interessiert es, ob die Inselaffen von Normannen oder Angelsachsen regiert werden? :D
Daher gehört Waterloo für mich überhaupt nicht dazu. Hätte Napoleon dort gewonnen, hätte er drei Monate später im Elsaß oder in Paris kapitulieren müssen.
Als Beispiel für solche Schlachten habe ich bis jetzt Marathon vermisst: die persische Expansion wurde endgültig gestoppt und gleichzeitig das Selbstvertrauen der Griechen gestärkt: ohne Marathon, kein Alexander.
Ohne Teutoburger Wald/Bad Lippspringe, wären die Germanen viel früher von den Bäumen gestiegen :dance3_1: .
Cannae hat eigentlich zwei große Auswirkungen gehabt: 1. die angewendete Taktik wurde in den Jahrtausenden dananch immer wieder als Vorbild genommen. 2. Rom ist entscheidend geprägt worden: erst nach dieser Niederlage kam die Paranoia mal geschlagen werden zu können, mit der darauffolgenden Antwort ALLE möglichen Gefahren/Gegner zu erobern und unschädlich zu machen.
Wellington:
Also erst haett ich mal gesagt dieses furchtbar pathetische Geschreibsel stammt aus einem Buch des 19. oder fruehen 20. Jahrhundert, aber erschreckenderweise stammt das ja aus ner Geo Epoche.
Warum diese Schlacht, die keinerlei Entscheidung in einem von Anfang an verlorenen Krieg brachte, so bedeutend gewesen sein soll kann ich nicht nachvollziehen. Die Superlative sind ja mal alle falsch wuerd ich sagen. Wie schon geschreiben Bild Niveau.
Da gab es ja ein paar wichtigere Schlachten in der Weltgeschichte. Wobei sie natuerlich militaerhistorisch sehr interessant ist.
Pappenheimer:
--- Zitat von: \'DerAndereSkaby\',\'index.php?page=Thread&postID=268709#post268709 ---
Als Beispiel für solche Schlachten habe ich bis jetzt Marathon vermisst: die persische Expansion wurde endgültig gestoppt und gleichzeitig das Selbstvertrauen der Griechen gestärkt: ohne Marathon, kein Alexander.
Ohne Teutoburger Wald/Bad Lippspringe, wären die Germanen viel früher von den Bäumen gestiegen .
--- Ende Zitat ---
Gerade Marathon sehe ich nicht so. Die Perser konnten danach in Athen einfallen. Es gab noch etliche andere Schlachten danach. V.a. die Beherrschung der See war wichtig. Das mit dem Selbstvertrauen stimmt aber sicherlich.
Für die Napoleonischen Kriege sehe ich die Völkerschlacht doch als eine Zäsur an. Zwar hatten die Verbündeten die französischen Truppen schon zuvor entscheidend an der Katzbach, bei Großbeeren und Dennewitz sowie Wartenburg schlagen können, aber hier war es Napoléon persönlich, der anders als bei Dresden den Kürzeren zog. Alles auf eine Karte zu setzen und zu glauben, dass die Trümmer der Berlin- und Boberarmee die anderen Frontabschnitte halten würden, während er im Süden siegte, war doch etwas arg optimistisch. Obwohl schon andere deutsche Staaten zuvor von Napi abgefallen waren, war diese Schlacht doch für den Rheinbund ein letzter Nagel am Sarg und ohne den Rheinbund konnte Napoléon eine sinnvolle Verteidigung Deutschlands vergessen. Hätte er mit dem richtigen Timing die Armee Schwarzenbergs geschlagen ehe die Armeen Blüchers und Bernadottes eingetroffen wären - doch dazu fehlte Napi wohl die Energie und die richtige Einsicht - so hätte das zumindest vorerst Sachsen wenn nicht auch Württemberg im napoleonischen Lager gehalten. Man sieht ja schon am Beispiel Bayerns welchen Widerhall die napoleonischen Niederlagen im Spätsommer auf Rheinbundstaaten haben konnten.
Ist der Herbstfeldzug auch strategisch recht interessant, ist doch nicht zuletzt Leipzig eine eher für mich uninteressante Schlacht wegen der wenigen Optionen für die franz. Seite.
Regulator:
Ein wirklich sehr spannendes Thema mit super Antworten. Das Sweetwater von seiner feinsten Seite. Ich kann eigentlich nichts hinzufügen. Hannos Ansatz für Gettysburg ist super. Genau so habe ich das selten betrachtet. Für mich war Gettysburg eher immer eine Niederlage des Südens. Selbst wenn Lee hier gewonnen hätte, hätte auf ihn nur noch eine Armee der Nordstaaten einige Meilen davon entfernt gewartet.
Für mich ist eigentlich der Wendepunkte im Krieg schon früher gefallen: die Sklaven-Proklamation. Nicht aus dem Effekt heraus, dass Sklaven frei sind (wir wissen ja, dass die Lincoln Administration von einer Durchführbarkeit einer sofortigen Abschaffung der Sklaverei nicht überzeugt war und 1864 ein Fortbestehen der Sklaverei für möglich hielten) sondern die internationale Wirkung dieser Proklamation. Großbritannien und Frankreich hätten sich hier nicht einfach gegen die USA stellen können. Lincoln ist einfach ein super real Politiker gewesen, der äußerst gut berechnen konnte und wusste, was er macht.
Deswegen die Gegenfrage: Hätte eine bedeutende Schlacht hier wirklich noch das Blatt wenden können?
Stephan
Pappenheimer:
--- Zitat von: \'Regulator\',\'index.php?page=Thread&postID=268719#post268719 ---Deswegen die Gegenfrage: Hätte eine bedeutende Schlacht hier wirklich noch das Blatt wenden können?
--- Ende Zitat ---
Ich sehe es eher so, dass der Bürgerkrieg mit militärischen Mitteln für die CSA nicht zu gewinnen war. Wenn ich mich recht entsinne griff die Opposition in den Nordstaaten die hohen Verluste im Krieg im Wahlkampf auf. Jede Niederlage spielte ihr in die Hände und eine demoralisierte Zivilbevölkerung im Norden, welche die Menschenverluste in der Waagschale als schwerer als die Aufgabe der Einheit der Union erachtet hätte, die hätte was ändern können. Das Problem für die Demokraten war wohl, dass sich gegen den Krieg auszusprechen leicht bedeuten konnte, dass es so klang, als ob man die Soldaten an der Front oder die bereits gefallenen verriet. Außerdem war der Süden nicht nur administrativ instabiler sondern auch innenpolitisch, da es ja durchaus so war, dass es prounionistische Kreise in den Südstaaten gab, die ihren Guerillakrieg in ihrer Region führten. Der Fokus auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist ja auch in Gods and Generals. Vielleicht ist es eben dadurch bedingt, da der östl. Schauplatz - ganz nach der napoleonischen Maxime, den Feind niedergeworfen zu haben, wenn man nur die Hauptstadt eroberte - die beiden Hauptstädte in Schlagreichweite der beiden Armeen hatte. Außerdem waren die meisten bedeutenden Journalisten aus dem Osten. Das wirkt m.E. alles auf die Bewertung Gettysburgs ein.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln