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Bedeutende Schlachten der Weltgeschichte
PeryRhodan:
--- Zitat von: \'Maréchal Davout\',\'index.php?page=Thread&postID=268581#post268581 ---Vielleicht in spannender Gedanke, dass viele Schlachten dadurch bedeutsam werden, dass durch sie ein Mythos konstruiert wird.
--- Ende Zitat ---
Es gibt ja auch Bespiele anhand der geschichtlichen Ereignisse der Mythos eben nicht konstruiert werden musste.
1066 mit Hastings z.B. hat es Wilhelm der Eroberer mit wahnsinnig viel Glück geschafft, die Eroberung England relativ unkompliziert zu gestalten. Letztlich brauchte er danach nur eine Handvoll Wochen und ein paar Scharmützel um dann an Weihnachten zum König von England zu werden.
Ähnlich die Schlacht von Sedan 1870. Die Kapitulation der französischen Truppen und die Gefangennahme des Kaisers Napoléon III hat nun einmal den kompletten Krieg entschieden.
Blüchi:
Oftmals ist es auch wichtig was Ausschlag gebend war für den erfolgreichen Schlachtverlauf und dessen Wirkung in der Taktik, Waffen, Logistik in Folge.
Oder Politisch.....zb Schlacht von Tours/Poirtes, Schlacht von Nancy 1477, Arbedo. Drei unterschiedliche nachfolgen in der Geschichte Politisch/Militärisch/Kulturell.
Denke das wird ne elends lange Liste von wichtigen Schlachten die die Weltgeschichte veränderten.
Poliorketes:
Poldi, das liest sich so, als gäbe es jetzt BILDhistory!
Um die Bedeutung von Schlachten einzuordnen, muß man ihre militärisch-politischen Folgen von den sagen wir psychologisch-kulturellen Folgen unterscheiden. Cannae hat ja mal gar nichts entschieden, aber wenige Schlachten haben einen derartigen Nachhall. Ähnliches gilt für Tannenberg. Sedan dagegen läßt sich winderbar als komprimiertes Erinnerungsereignis nutzen, obwohl die Einkreisung von Metz genauso wichtig war.
Überhaupt sind viele der als Wendepunkte der Geschichte genannten Schlachten nur deswegen so bekannt, weil sie in ihrer Zeit ein Schockerlebnis auslösten. Echte Wendepunkte sind rar: Zama, Kynoskephalai, Magnesia und Pyrna haben die Grundlage des römischen Weltreiches geschaffen. Issos und Gaugamela kann man als die entscheidenen Schlachten der Antike schlechthin ansehen, da sie für 1.000 Jahre die Vorherrschaft westlicher Kullturnationen im Mittelmeerraum brachten. Maranga 363 und Ninive 627 hätten ähnliche Auswirkungen haben können, aber dazu hätte Julian deutlich siegen und überleben (Maranga) und die Araber ihren Auftritt auf der Weltbühne verschlafen müssen (Ninive). Als Schlachten epochaler Bedeutung kann man dann wieder Jarmuk 637 und Nehavend 642 ansehen, die den Arabern den ganzen nahen Osten einbrachten, ebenso Rio Guadalete 711 für Westeuropa. In den Kontext passen auch Tarain 1192 und die 2. und 3. Panipat 1556 bzw. 1761 sowie Karnal 1739 als Kulmunationspunkte der muslimisch-indischen Geschichte.
Für die mittelalterliche Geschichte sind Lechfeld und Cotrone als Anfang und Ende der ottonischen Hegemonie nennenswert.
Im Europa des 2. Jahrtausends gibt es meiner Ansicht nach überraschend wenig Schlachten epochaler Bedeutung, dazu sind die politischen und kulturellen Grenzen 1000 Jahre lang zu stabil geblieben. Mir fallen insbesondere die 3 türkischen Siege von Nikopolis 1496, Varna 1444 und Mohacs 1526 ein und natürlich deren Gegenstück Kahlenberg 1683. Dann haben Breitenfeld 1631 und Lützen 1632 die konfessionelle Spaltung Europas zementiert und Poltawa kann man als Wendemarke für die Vorherrschaft im Ostseeraum sehen.
Für Amerika muß man natürlich Tenochtitlan 1521 und Cajamarca 1532 zählen.
Pappenheimer:
Poltawa finde ich auch recht bedeutend. Schweden wurde danach für immer aus dem Mächtekonzert unfreiwillig verabschiedet.
Mollwitz wird von Reed Browning als die Entscheidungsschlacht angesehen. Tatsächlich steht sie am Beginn zum Aufstieg Preußens zur Großmacht.
Eine Entscheidungsschlacht muss keine große Schlacht sein. Aber letztlich zeigte sich hier und wie dann auch in der Folge, dass Österreich nicht in der Lage war Preußen militärisch zu schlagen (Ausnahmen wie Kolin würde ich jetzt mal ignorieren).
emigholz:
Evtl meint Poldi aber auch einfach das durch zb Cannae die Art der Kriegsführung mal wieder eine deutlichere Wende nahm. Das vorgehen Hannibals, den Gegner zur nahezu völligen Vernichtung auf einem relativ offenen Schlachtfeld zu locken, war bis dahin eben nicht erwartet worden. So ist jeder erfolgreiche Einsatz einer neuen Taktik oder Waffe (zb Langbogen) ein Wendepunkt. Ich denke Poldi muss da einfach etwas genauer werden.
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