Der Pub > An der Bar
historical wargaming - was formt unser Bild?
newood:
... ich will das hier nicht aufheizen, aber ist das dann noch die richtige Überschrift für das Forum ?
mfg
newood
Pedivere:
oh, das war dann wohl die ironische Einlage ;-)
ich möchte ausdrücklich betonen, daß für mich historisch inspiriertes wargaming auch völlig OK ist und ich das auch gerne spiele. Es muß halt nur mehr mit der Epoche zu tun haben als die Kostüme.
Oder eben so abgewandelt sein daß man es erkennt.
Nazis mit Dinosauriern, Zombies oder Werwölfen zB.
Diomedes:
--- Zitat von: \'Pedivere\',\'index.php?page=Thread&postID=273977#post273977 ---Filme formen unsere Sicht auf wargaming, schau Dir nur an wieviele sets Warlord herausgebracht hat zum Nachspielen von Filmen.
usw
--- Ende Zitat ---
Das tut jedes Medium, auch die Bücher von Anthony Beevor. Mir ist nicht klar was Kriegsfilme mit historischem Wargaming zu tun haben. Was ist mit historischen Wargamern, die keine Kriegsfilme ansehen? Kriegsfilme und Wargaming sind zwei Interessen, die häufig zusammenfallen aber nicht zwangsläufig in Verbindung stehen.
\"Wargaming\" findet per Definition auf dem Spieltisch statt. Figuren kaufen, Figuren malen, recherchieren, Regeln lesen, Gelände bauen etc sind Tätigkeiten, die Teil der Vorbereitung von Wargaming sind, es aber nicht definieren. Man kann Figuren Sammeln ohne Wargamer zu sein und man kann Figuren anmalen und man sich für Geschichte interessieren ohne Wargamer zu sein usw. Und es gibt massenweise Leute die Teilaskpekte des wargamign Hobbies zu ihrem Haupthobby gemacht haben aber wer nicht spielt ist letztendlich kein Wargamer.
Andererseits garantieren historisch akurat bemalte Figuren und perfekt recherchierter Hintergrund keinen historischen (oder realistischen) Ablauf des Wargames.
Deshalb stellt sich die Frage wie echtes historisches wargaming bei dir auf dem Spieltisch aussieht.
Pappenheimer:
Für mich war es immer recht spannend/unterhaltsam im Freiburger Tabletoptreffen die \"Listen\"-Spieler zu beobachten, die offensichtlich keine historischen Schlachten nachspielten, sondern ausschließlich darauf aus waren, möglichst exakt ausgeglichene Armeen mit exakt gleichen Punktwerten zu spielen.
Damals waren meine Armeen noch so klein, dass alles auf 1,80x1,20 drauf gepasst hat, weshalb ich dann noch zu den Treffen hingegangen bin. Heute würde da der Platz nicht reichen und zum anderen selbst bei nur einigen hundert Metern Luftlinie mir der Aufwand nicht lohnen, 2-3 Stunden was aufzubauen (mit Anliefern), was ich daheim in der Hälfte der Zeit aufbauen kann und das in schönerem Ambiente, ohne halb bemalte Fantasyarmeen anschauen zu müssen oder um einen Tisch kämpfen zu müssen.
Irgendwann habe ich durchs Aufstöbern bestimmter Blogs von Keith Flint, Colin Ashton, James Roach usw. kennengelernt, dass es da draußen in der Welt noch andere Leute gibt, die auch so ticken wie ich in der Hinsicht, dass sie historische Schlachten nach selbst konstruierten Szenarien nachspielen wollen und das evtl. seit Jahrzehnten bereits tun. Die meisten, außer Edinburgh Wargames und Grimsby Wargaming, machen das auch in ihrer entspannten heimischen Atmosphäre ohne extra Ankarren von Gelände und Minis.
Ob das Gelände nun viel Aufwand oder eher wenig bedeutet hat, ist in diesen Kreisen oftmals ziemlich egal, auch wenn besonders schöne Einheiten oder Häuser durchaus Erwähnung finden in Kommentaren. Aber das Szenario steht doch im Mittelpunkt. Hat es mit der historischen Schlacht, der Taktik der Zeit etc. zu tun. Ähnlich wie ich hier im Sweetwater manchmal mit Tattergreis darüber diskutiere wie z.B. Maison du Roi einzustufen ist, sind das weitaus eher die Reibepunkte statt ob man sich sklavisch an irgendwelche Regelbücher hält.
Ich habe recht wenig Berührungspunkte mit der deutschen Spielerszene - egal ob man diese als Mainstream oder was auch immer bezeichnen will.
Die Essenz des Wargamings ist für mich: Wargaming ist eine Art Denksport mit historischen Aspekten.
Die Herausforderung ist für mich untrennbarer Bestandteil des Spaßes. Ich bewundere schöne Armeen und schönes Gelände, aber wenn Taktik und historisches Feeling (richtige Taktik) für mich 50 % des Reizes ausmachen, dann optische Attraktivität des Spielfeldes vielleicht 10%.
Da ich mich als ziemlich unabhängigen Spieler ansehe, kann ich aber auch nicht behaupten, dass mich Tendenzen im Hobby, die mir nicht passen, irgendwie aufregen oder tangieren würden.
Pedivere:
ich bin nicht sicher ob ich Deine Frage richtig verstehe @Diomedes.
Diverse CoC Spiele an deren Konzeption ich mitgewirkt habe sind im forum dokumentiert, auch explizit die Abessinien Kampagne mit der wir letztes Jahr bei Conflict in Langenfeld aufgelaufen sind. Die hat @Utgaard sehr ausführlich in seinem Blog beschrieben, und die Texte dazu haben wir zusammen verfaßt.
Die Tunesien Kampagne die wir letztens mit Team Würfelkrieg und anderen aus dem forum gespielt haben ist noch nicht dokumentiert, ich hab bis jetzt leider keine Zeit gehabt dafür. Die war sehr historisch am Unternehmen Frühlingswind orientiert und ist auch so aufgegagangen. Wir konnten sie nur leider nicht ganz zu Ende spielen.
Wie historisch diese Spiele waren und sind, kann jeder für sich beurteilen. Den Anspruch hatten wir jedenfalls und auch die Vorbereitung dazu. Und es hat auch noch Spaß gemacht, auch wenn ein Tiger für ein Sherman platoon kein Spaß ist.
alles mit CoC was zZ mein Hauptspiel ist, aber ich kann auch Triumph & Tragedy und Operation Squad nur empfehlen.
Ich kenne übrigens keine Wargamer oder Reenactor die keine Kriegsfilme schauen, Kann ich mir auch nicht vorstellen. Die These daß also Filme mit unserem Hobby nichts zu tun haben halte ich für etwas künstlich an den Haaren herbeigezogen. ;)
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