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HoW: Schlachten des Polnischen Thronfolgekrieges
Jens von Tabletop Generals:
Schöne Bilder und toller Bericht. Vielen Dank dafür.
Pappenheimer:
Vielen Dank an der Stelle für die Kommentare und den Zuspruch.
Jetzt geht's aber weiter mit dem Bericht.
"Der Prince de Montauban versprach mir mit seiner Brigade standzuhalten, damit der Maréchal de Königsegg nicht noch weitere Bataillone frei bekäme, um unserem Zentrum zu schaden. De Bonas hingegen hatte kaum mehr Raum für einen Rückzug und da er bei einem Erfolg die Aussicht gehabt hätte, die elenden Österreicher von hinten zu umfassen, befahl er seinem Flügel den Angriff.
Die Husaren an der Spitze seiner Brigade stürzten sich auf die feindlichen Kürassiere, während zugleich etliche Österreicher mit gefälltem Bajonett die Männer des Prince de Montauban anfielen.
Der Marquis de Contades seinerseits teilte mir mit, er gedenke der noch immer in der Entfaltung begriffene österreichische Kolonne zuzusetzen, indem er vorrückte, um sie von der Flanke zu beschießen oder gar mit dem Bajonett zu werfen.
Ein ohrenbetäubender Lärm setzte ein und man sah weithin Garnichts durch all den Qualm der allgegenwärtig war. Ich hörte nur soviel, dass der Angriff von Monsieur de Bonas von österreichischen Kürassieren zurückgeworfen worden war. Während unser Feuer selbst auf die Flanke der großen Kolonne an der Secchia ziemlich wirkungslos blieb, erlitten die Unsrigen hohe Verluste.
Der König von Piemont versicherte mir indes, dass seine Truppen auf die Kanäle zu rückten. Aber ich zweifelte, dass sie einen Einfluss auf die Schlacht haben würden, da insonderlich der Befehlshaber der piemontesischen Kavallerie wenig Lust bezeigte seinen Männern etwas abzuverlangen.
Immerhin gelang mir mit der Brigade du Roi [bei uns Royale la Marine] nördlich Quistello über die Secchia zu gehen, um der Besatzung des vom ganzen feindlichen rechten Flügel bedrängten Quistello zur Hilfe zu eilen. Nachdem unsere Männer den Feind an den Mauern der Stadt mit einer Salve empfangen hatten, begann ein heftiger Kampf. Die Österreicher hatten zwar weniger Männer im Kampf, dafür aber Grenadiere deren Flanke von Füsilieren gegen die Brigade du Roi gesichert wurde.
Die feindlichen Grenadiere konnten zum Rückzug gezwungen werden. Aber auch unsere Infanterie in Quistello musste sich zurückziehen. Doch war ich rechtzeitig mit der Brigade du Roi zur Hand und ließ mit der Hälfte von ihr Quistello besetzen, während der Rest eine Umgehung der Stadt durch den österreichischen rechten Flügel verhindern sollte.
Das war nun glücklich ausgegangen. Aber im Zentrum schwanden unter hohen Verlusten unsere Truppen dahin. Früher oder später würden sich die Massen der feindlichen Infanterie dort entfalten können, obwohl unser Zentrum sie lange daran gehindert hatte.
Ich bat meinen Aide de Camp nach dem Perspektiv, doch ein Blick in Richtung unserer Verbündeten verhieß nichts gutes. Sie hatten erst die Fossa Spazza Campagna erreicht und hielten dort scheinbar.
Bonas hatte indessen noch weniger Raum zum Manöverieren und wurde endlich von der schweren feindlichen Kavallerie angegriffen, während sich links von ihm der Prince de Montauban der Übermacht zu erwehren suchte. "Warum habe ich de Bonas nicht zurückgezogen, als es noch Zeit war?" fragte ich mich. Aber Bonas war so vielversprechend gewesen.
Es kam aber wohl wie es kommen musste. Die grimmigen Kürassiere schlugen in einem kurzen scharfen Kampf de Bonas Flügel in die Flucht, der von der Niederlage der Husaren bereits erschüttert war.
Etwa um die selbe Zeit hatten die Vortruppen des Königs von Piemont endlich den Fossa di Madonna überwunden. Seine Artillerie protzte ab und schoss auf die feindliche Infanterie, die über Gadiella hinaus gegen die Straße nach San Benedetto vorrückte.
Dies nutzte allerdings nichts mehr. Die zerschlagene Kavallerie unter Bonas räumte das Feld [mit 4 Hits zog sich die hinter der vernichteten Truppe stehende Einheit über die Spielfeldkante zurück]. Angesichts der hohen Verluste und obwohl wir ausgezeichnet Quistello selbst gehalten hatten, musste ich den allgemeinen Rückzug befehlen. Leider war der König von Piemont zu langsam heran gekommen, um den ehrlosen Angriff der Österreicher abzuwehren und uns irgendwie zu unterstützen.
Ich hoffe, Ihnen künftig bessere Nachricht aus Italien senden zu können. Was den Maréchal de Broglie anbelangt bitte ich untertänigst Ihro Exzellenz um eine Entscheidung, ob man ihn freikaufen soll.
Votre très humble et très obèissant Serviteur
Coigny"
Pappenheimer:
Hier nun für die Statistiker unter euch, ein bisschen zu den Verlusten. Auf Englisch, da aus dem HoW-Forum kopiert.
French Points / Austrian Points (I didn't counted 4 hits etc. in)
1st turn
4 Points (Broglie captured) / 7 Points
2nd turn
3.5 Points (1bn. Brigade Dauphin lost) / 7 Points
3rd turn
3 Points (1 bn. Brigade Champagne lost) / 7 Points
4th turn
1.5 Points (1 bn. Brigade Dauphin lost, Bonas' hussars could not rally and left the field) / 6 Points (Walsegg's light artillery left the field)
5th turn
-0.5 Points (1 unit of French horse routed, the unit behind retreated off the field) / 5 Points (1 unit Austrian cuirassiers routed)
tattergreis:
Ein minor, aber überzeugender Sieg für die Franzosen, n´est-ce pas?
Wow, wie kann man jemanden zu solch einem Szenario zwingen? Dein nächster Plan ist Rossbach, stimmts? Oder Pearl Harbor? Texas chain saw massacre, maybe?
Ich bin mehr ein x and o Typ, vielleicht kapiere ich, was vorgefallen ist, wenn ich den Bericht nochmal bei Tageslicht lese.
Je suis horrifié
Pappenheimer:
--- Zitat von: tattergreis am 06. November 2019 - 02:53:43 ---Ein minor, aber überzeugender Sieg für die Franzosen, n´est-ce pas?
Wow, wie kann man jemanden zu solch einem Szenario zwingen? Dein nächster Plan ist Rossbach, stimmts? Oder Pearl Harbor? Texas chain saw massacre, maybe?
Ich bin mehr ein x and o Typ, vielleicht kapiere ich, was vorgefallen ist, wenn ich den Bericht nochmal bei Tageslicht lese.
Je suis horrifié
--- Ende Zitat ---
Das war ein entscheidender österreichischer Sieg.
Die Franzosen hatten nen Breakingpoint von 5 und die Österreicher einen von 7. Hintergrund war einfach der, dass es für die Österreicher wichtig sein sollte, tatsächlich am Anfang hart zuzuschlagen, weil sonst bis Runde 5 vielleicht die qualitativ stärkeren Piemontesen da wären. Die sind auf den Fotos nicht zu sehen, weil die auf der Seite der Österreicher gemacht wurden.
Hätte meine Armee einfach bis Ende von Runde 6 überlebt, dann hätte ich einen kleinen Sieg eingefahren.
Ich hab einfach mal Mist gebaut. Ich hätte einen taktischen Rückzug mit meinem rechten Flügel (Bonas+Montauban) und meinem Zentrum hinter den Fossa Spazza Campagna machen müssen und mit meinen Brigaden du Roi und Auvergne Quistello halten müssen, da ja bei der Einnahme Quistellos die Österreicher auch einen kleinen Sieg erreicht hätten.
Da alle meine Generäle ja Dithering waren, haben sich halt auch manche einfach nicht bewegt, v.a. bei der Brigade Champagne war das anfangs dumm, da diese gut gestanden hätte, um Sachsen-Hildburghausens Kolonne in Schwierigkeiten zu bringen.
Generell war ich zu risikofreudig. Es sah halt so aus, dass die Österreicher nicht schafften sich aus den 2 Infanteriekolonnen gescheit zu entwickeln. Mein Hauptziel war daher sie irgendwie weiterhin daran zu hindern. Stattdessen hätte ich begreifen sollen, dass meine Bataillone zu schwach für die Aufgabe waren und keine Chance gegen österr. Grenadiere hatten. Zumal die Grenadiere exzellent geführt wurden und fast immer glücklich kämpften ( = würfelten).
Rossbach finde ich irgendwie doof. Hab auch keine Preußen und mag auch keine haben.
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