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HoW: Schlachten des Polnischen Thronfolgekrieges
Pappenheimer:
Ich war in letzter Zeit eher nicht so gut gestimmt, da es nicht so rasch nach nem neuen Spiel aussah. Dann fällt auch noch unsere 400-Jahr-VA aus! Zum Glück hat sich dann aber Pallas Athene bereit gefunden am WE ein Spiel mit mir zu absolvieren und was für eins! Ne richtige Platte.
Parma ist für mich DIE Schlacht des Polnischen Thronfolgekrieges. Das letzte Mal haben die Verbündeten einen große Niederlage einstecken müssen. Wir änderten die Seiten und ich hoffte, dass ich die richtigen Schlüsse aus der letzten Niederlage geschlossen habe.
"Armée alliée
Coigny (Dith.)
A Mezou (Dash.) : Brigade Auvergne – 2 bn.s, 1 art. leg.
B Independent : Gardes Piemontaises - 1 bn. (Superior)
C : St. Pierre (Dep.) : 2 x Grenadiers Francais et Piemontaises (Superior except shooting)
D : GL du Guerchois (Dep.) : Brig. Picardie – 4 bn.s, 1 medium art.
E. GL Châtillon (Dep.) : 2 x Cav.
F Savoya : 3 bn.s, 1 art. Leg.
G Cherchais (Dep.) :.Brig. Champagne – 2 bn.s
H GL de Bonas (Dep.) ? :2 x Cav.
I GL Savines (Dep.) ? : 3 x Cav.
BP: 11
Kaiserliche Armee
Mercy (Dash.) – killed on a 8-12 /
Replaced by: Württemberg (Dash.)
1 FML Hohenembs (Dep.) ? : 2 x cav. (Hamilton Kürassiere, DR Württemberg)
2 FML Sachsen-Hildburghausen (Dep.) : 3 bn.s
3 FML Czungenberger (Dep.) under Mercy’s personal command: 3x gren., 1 x inf. – have to advance in the first turn min. a full move
4 independent: 1 leichte Artillerie, 1 mittlere Artillerie
5 FML Albrecht Wolfgang von Brandenburg-Culmbach (killed on a 8-12) (Dash.) ?: 2 bn.s - not to be moved before turn 2
6 Baron de Vins (killed on a 8-12) (Dep.) ? : 3 x cav. (Mercy Kürassiere, Liechtenstein Drag.) - not to be moved before turn 2
BP: 7
Terrain:
Stream - fordable with infantry (except the bridge at the road)
Walls behind La Croceta - light cover
La Croceta - light cover
Limit 9 turns
Victoryconditions:
French major victory: destroy Austrian army
French minor victory: hold La Croceta until turn 9
Austrian minor victory: destroy 3 allied brigades
Austrian major victory: destroy the allied army
The battle is a cracking nut for the Austrians. Mercy attacked before he deployed his army properly and was shot early during the first attack at the head of his grenadiers.
Please note that Mercy is detached to the 3rd Brigade to give them full speed.
For this battle I decide that Generals killed will be replaced always by lower Quality commanders (dep. -> dith.) because so many Austrian generals were killed and these losses and the chaos were important when the prince of Württemberg decided to retreat."
Die Ordre de Bataille blieb dieselbe wie im letzten Spiel. Nur konnte ich diesmal sämtliche piemontesische Infanterietruppen durch passende Minis abbilden. Außerdem wurden alle Grenadiereinheiten in Standardgröße aufgestellt. Nervige zusätzliche Modifikatoren fielen dadurch weg. :)
Hier nun Details meiner Aufstellung:
Mein rechter Flügel mit viel Kavallerie und einer teilweise dünnen Linie Infanterie.
Das Zentrum 4 Treffen tief! Das spiegelte wider, dass auch die Verbündeten im Aufmarsch, also auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Würde es wieder eine Art Verstopfung im Zentrum geben?
Viel Raum an meinem linken Flügel. Diesem fehlt die Kavallerie, welche damals auch schon bereits über den Bach gesetzt hatte. Mezous Brigade Auvergne war erst im Anmarsch. Beim letzten Mal spielte sie lange keine Rolle, auch da die Artillerie nicht über den Bach kam und sich die Österreicher außerhalb der Reichweite der 4-Pfünder zu halten wussten, als es dort heiß her ging. Die Frage war, ob diesmal die piemontesischen Garden schaffen würden über die Brücke zu marschieren.
Die österreichische Armee unter Mercy. Der linke Flügel würde zuerst an den Feind kommen und hatte beim letzten Mal durch die höhere Qualität an Reiterei und ein Quäntchen Glück die Schlacht entschieden. Die verbündete Kavallerie war teilweise im Aufmarsch überrollt worden, auch da sich zurückziehende Regimenter in die dahinter aufmarschierenden hinein fluteten. Im Zentrum hatten die Grenadiere keinen qualitativ gleichwertigen Gegenpart und nacheinander die Savoyer und dann die Brigade Champagne vernichtet. Die Frage war wie sich diesmal Mercy gegenüber La Crocetta verhalten würde. Das Gehöft ignorieren oder einen zeit- und kräfteraubenden Kampf wagen?
Pappenheimer:
Hier nun die Fortsetzung des Spielberichts aus dem HoW-Forum.
Coignys fiktionales Tagebuch berichtet.
"Morbleu! Da haben uns die Herren Österreicher aber auf dem kalten Fuß erwischt! Das glaubte zumindest Feldmarschall Mercy, dieser alte Esel! Mich überraschen! Pah!
Meine Vorposten hatten mir den Angriff Mercys gemeldet. Der feine Herr war ja selber noch im Marche begriffen! Der wird wohl zuerst diese große Taverne angreifen, die von den Leuten La Croceta genannt wird. Daher sagte ich zu General St. Pierre gleich, er möge das Gehöft einnehmen. Da überstiegen aber die feindlichen Füsiliere zeitgleich mit unseren Grenadieren die Mauern. Der Kampf wehrte nicht lange und da hatten wir sie in die Flucht geschlagen.
Dann aber überholte Mercys linker Flügel seine Avantgarde, die sich an La Croceta scheinbar festgebissen hatte. De Bonas versprach mir in einer Botschaft standzuhalten. Tatsächlich stürmten seine Dragoner sogleich auf die feindliche Reiterei los, während Savoyas Piemontesen der österreichischen Infanterie eine mächtige Salve entgegenfeuerte, dass eines ihrer Bataillone sich sogleich unter hohen Verlusten zurückziehen musste.
Mon dieu! Das fing gut an.
Mr. de Broglie übergab mir erschrocken einen Zettel von Bonas, der mir meldete, dass er die Hälfte seiner Kavallerie eingebüßt habe und nun mit dem Rest zurück müsste. Da er aber auch ein feindliches Regiment in die Flucht geschlagen hatte, versicherte ich Broglie, dass wenn es nur so weiter gehe wir schließlich siegen müssten.
Der ganze österreichische linke Flügel hatte binnen kurzer Zeit mächtig Federn lassen müssen.
Bislang machte ich mir keine Sorgen zumal Mezou hurtig auf der Straße von Parma anmarschiert gekommen war und nun Front gegen Mercys rechten Flügel machte. ..."
Pappenheimer:
"Mercy war offenbar überzeugt davon die Taverne La Croceta einnehmen zu müssen.
Ich und Broglie waren erstaunt durch ein Schreiben Mezous zu erfahren, dass die österreichische Kavallerie, die ihm gegenüber stand, plötzlich verschwunden war. Mezou hatte ehedem befürchtet, dass diese Reiterei ihn umzingeln würde, sobald er den Bach überschreiten würde.
Im Zentrum hatte Savoya sein am stärksten getroffenes Bataillon zurückgenommen. Die österreichischen Grenadiere unter Mercys persönlicher Führung kamen in Kartätschenreichweite von Savoyas Geschützen.
Mercy war offenbar wild entschlossen nun unseren rechten Flügel über den Haufen zu werfen. Seine Kavallerie formierte eine scheinbar undurchdringliche Front.
Bonas verbliebene Reiter gingen hinter Savines zurück, der nun bereit war sich in die Bresche zu werfen. 3 frische Regimenter schwere Kavallerie.
Nun wurde der Lärm des Feuers im Zentrum und auf unserem rechten Flügel ohrenbetäubend. Mercys Grenadiere rollten in einer zweiten Angriffswelle heran und schossen in Savoyas linkes Bataillon. Sie wurden von einem Kugelhagel empfangen.
Savine aber stürmte auf den Feind zu. Eines seiner Regimenter prallte auf österreichische Infanterie und wurde in die Flucht geschlagen. Das andere traf auf feindliche Dragoner. Ein heftiger Kampf entspann sich.
Derweil brachte Châtillon seine Brigade Kavallerie heran, um Savine auszuhelfen, wenn sein Angriff abgeschlagen werden sollte.
Tatsächlich wurde eines der Regimenter von Savine ja vernichtet und das andere zum Rückzug gezwungen.
Währenddessen hatten die Österreicher mit zwei Bataillonen La Croceta besetzt und wehrten sich gegen alle Angriffe. St. Pierre versicherte mir durch einen Boten, er werde nicht eher ruhen als bis er das Gehöft eingenommen habe.
Der Kampf war an allen Fronten sehr erbittert. Mezou gelang aber endlich der Übergang über den Bach und er griff Mercys rechte Flanke an. Der Bajonettangriff traf den Feind mit voller Wucht wie mir Mezou mitteilte. Die österreichischen Füsiliere hatten sich mit aller Not ausrichten können. Aber der Macht des Ansturms konnten sie nicht widerstehen. Nun war es eine Frage der Zeit, wann La Crocetta fallen würde, da ja nunmehr Mezou St. Pierre bei der Umzingelung des Anwesens beistehen konnte.
Mercy war allerdings wohl davon überzeugt, dass ihm seine Leute in La Croceta nur die nötige Zeit erkaufen würden. Wenn er an der Spitze seiner Grenadiere durchbräche, wäre meine Armee vernichtet. Von wegen!
Denn in dem Augenblick überschlugen sich auf unserer Rechten die Ereignisse. Savine und Bonas griffen die schon leicht erschütterten österreichischen Kavalleristen an. Ihre Dragoner wurden geworfen und in alle Winde zerstreut. Ihre Kürassiere siegten zwar und drängten unsere Reiter zurück, sahen sich aber sodann Châtillon mit seiner frischen Brigade gegenüber.
Broglie und ich kamen überein, dass wir die Piemontesischen Garden vorerst gegen die feindlichen Grenadiere lenken würden. Savoya konnte unmöglich auf Dauer standhalten und wenn seine Bataillone in die Flucht geschlagen würde, konnte das im Zentrum eine Massenpanik auslösen. Dem stemmen sich am besten Gardisten entgegen.
Die starke Brigade Picardie unter Guerchois war unterdessen um die von der Brigade Champagne besetzte Cascine herum marschiert und bereit, wenn Savoyas Rechte geschlagen wäre, diese zu ersetzen.
Tatsächlich wurde die Lage im Zentrum kritisch. Savoyas linkes Bataillon, Baden, wurde in die Flucht geschlagen. Der zweite Ansturm österreichischer Grenadiere war zuviel für sie gewesen. Nun trat die Brigade Champagne aus der sicheren Umwallung heraus und schlug den Grenadieren des Feindes eine heftige Salve ins Gesicht. Die Garden links von ihnen beteiligten sich am Angriff auf La Croceta, das nun von allen Seiten beschossen wurde. Die Verteidiger verschanzten sich im Wirtshaus und schossen aus Fenstern und hinter Mauern hervor.
Unsere Entscheidung war richtig gewesen. Cherchais war keinen Moment zu früh vorgegangen. Die österreichischen Grenadiere erlitten so heftige Verluste, dass sie endlich zurück mussten.
Die feindliche Rechte war derweil vollkommen zerlöchert. Verbissen wehrten sich die verbliebenen Bataillone. Mit Musketenfeuer versuchten sie sich unserer siegreichen Infanterie zu erwehren. Aber unsere Reserven mit ihren ausgeruhten Truppen mussten die Ausschlag geben.
Ein Bote meldete mir, dass man nun endlich den feindlichen rechten Kavallerieflügel gefunden habe. Er sei in Kolonnen um die ganze österreichische Schlachtlinie herum gezogen und begann sich endlich an ihrem linken Flügel en Bataille zu entfalten. Mon dieu! Das war doch gewiss zu spät.
Pappenheimer:
"Die Österreicher waren offenbar fest entschlossen weiterhin La Croceta als Eckpfeiler ihrer Aufstellung zu nutzen. Doch St. Pierre soll nun Mezou informiert haben, dass die Verteidiger nach seinem letzten Angriff in schlechter Verfassung wären. Mezou befahl das Vorrücken.
Doch da sollen welche von seinen Füsilieren plötzlich "Vive le Roi!" gerufen haben und dann rannten sie allesamt auf die Mauern von La Crocetta zu. Eine heftige Salve schlug ihnen entgegen, als sie die Mauern ersteigen wollten. Sie mussten sich zurückziehen.
Der Colonel der piemontesischen Garden erfuhr aber zeitgleich vom eigenmächtigen Angriff von Mezous Füsilieren und er rief: "En avant!" Die Gardisten stürmten nun ebenfalls los. Ein verzweifelter Widerstand schlug ihnen entgegen. Doch konnten die Österreicher kaum noch feuern, weil wohl viele verwundet waren. So drangen die Gardisten in das Wirtshaus und den Hof ein. Ein Bataillon der Verteidiger wurde in die Flucht geschlagen. Das andere hielt noch stand.
Doch als sie die Flucht ihrer Kameraden bemerkten zogen sie sich aus La Croceta ebenfalls zurück.
Ihr General wollte wohl sein letztes Bataillon hinter La Croceta sammeln. Aber vergebens! St. Pierre ließ mit seinen piemontesischen Grenadieren die Flanke der armen Teufel bestreichen und dies schlug endlich auch das letzte Bataillon der österreichischen Rechten in die Flucht.
Die Piemonteser Garde besetzte triumphierend La Croceta und schwenkte die Fahnen über dem rauchenden Gasthaus.
Mercy war geschlagen und sah endlich seine Niederlage ein. Seine bisher aufgesparte Kavallerie von seinem linken Flügel deckte den Rückzug der zusammengebrochenen Armee.
Ich war so frei in einer Eildepesche an Se. Majestät Savine zu einer Beförderung vorzuschlagen."
Für Fans von Statistiken hier eine Übersicht wie sich langsam beide Armeen dem Breaking Point näherten. Vielleicht hätten die Ösies am Ende noch eine Einheit eingebüßt, wenn wir die 7. Runde ausgespielt hätten. Aber es war gegen 2 Uhr Nachts. Tolles Spiel. Ich hatte viel Glück beim Würfeln und teilweise auch die richtigen Schlüsse aus der letzten Partie mit dem Szenario gezogen (vergl. hier im Thread!). Man kann also mit beiden Armeen gewinnen. Auch sehr aufschlussreich.
BP:
1st turn:
Austrians 5,5 P
Allies 10 P
2nd turn:
Austrians 5 P
Allies 9,5 P
3rd turn:
Austrians 4,5 P
Allies 8 P
4th turn:
Austrians 2,5 P
Allies 6,5 P
5th turn:
Austrians 2 P
Allies 8 P (many units rallied)
6th turn:
Austrians 0,5 P
Allies 6,5 P
7th turn:
Austrians -0,5 P
Allies 6,5 P
Sorandir:
Hier meine 10 Pfennig:
Ganz schön umfangreicher spielbericht. Ich muss zugeben, bei der Masse an Einheiten nicht immer alles verstanden zu haben und mitgekommen zu sein. Der Gesamteindruck ist aber auf jeden fall beeindruckend und stimmig. So irgendwie muss ernstzunehmendes wargaming aussehen :)
Wie lange hat das Spiel insgesamt gedauert und wieviele Leute haben mitgespielt ?
Auf jeden Fall Danke fürs einstellen.
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