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HoW: Italien 1742-1748
Pappenheimer:
Ich schickte, da die Lage für die Truppen im Sturatal immer hoffnungsloser wurde, einen Boten zum Chevalier de Cinzano, der ihm mitteilen sollte, dass er sogleich sein Ufer der Stura räumen und Donnaz zur Hilfe eilen sollte. Doch war der Bote natürlich auch lange unterwegs und ich musste mich hüten selbst nicht gefangen genommen zu werden, als sich unzählige französische Bataillone ins Tal ergossen. Mit zwei Bataillonen unternahm der Feind eine Umgehung der Schanze, die nunmehr unhaltbar geworden war. Ich konnte nur hoffen, dass das Bataillon La Marine, welches Donnaz auf den Berghang südlich Pontebernado gestellt hatte, der Übermacht standhalten würde.
Generalmajor Donnaz und ich gerieten in dem dichtesten Pulverqualm in die Gefahr in die Hände des Feindes zu fallen, der das erschöpfte Bataillon Baden attackierte.
Die Salve des Bataillons konnte den Feind nicht zurückwerfen, aber im Nahkampf wurden die Angreifer verstreut. Doch auch das Bataillon Baden wurde bei der Gelegenheit zerschlagen und die wenigen kampffähigen Soldaten rannten zurück nach Pontebernado.
Meine Ordonanz meldete mir, dass der Chevalier de Cinzano endlich seine Milizen aus den Wäldern aufzubrechen befohlen hatte. Auch seine wenige Linieninfanterie konnte kaum mit ihrem Feuer den Feind aufhalten, da er sich geschickt versuchte außer Reichweite zu halten. Entschlossen erwartete das Bataillon des Regiments La Marina die feindlichen Bataillone, welche die Schanze umgangen hatten.
Nur die Artillerie des Chevalier de Cinzano vermochte den Franzosen ein paar Verluste zuzufügen. Das Gelände war denkbar ungünstig, wenn auch der Chevalier alles daran setzte Donnaz zur Hilfe zu kommen.
Pappenheimer:
General Donnaz warf seine letzten verfügbaren Reserven nach Pontebernado hinein, um den Feind doch noch aufzuhalten. Das waren 3 Kompanien Grenadiere. Doch konnten sie die feindliche Zuversicht nicht erschüttern.
Die Franzosen erklommen mit einem frischen Bataillon südlich eine Anhöhe und La Marina suchte mit einer Salve den Feind aufzuhalten. Da nun auch die Franzosen aus allen Rohren schossen, war das ganze Tal von dichtem Nebel eingehüllt.
Da nun der Feind drohte mit 3 Bataillonen Pontebernado anzugreifen, verloren die Verteidiger die Nerven und machten einen Ausfall. Sie stürzten sich direkt in den Feind. Ähnlich handelte das Bataillon La Marina.
Zwar siegten unsere Grenadiere und zahlreiche feindliche Bataillone gerieten in Unordnung.
Aber auch die tapferen Grenadiere wurden schließlich in alle Winde zerstreut oder gefangen genommen.
Die Brigade des Chevalier de Cinzano überquerte zu spät die Stura.
Da Donnaz seine gesamte Infanterie verloren hatte, musste er suchen seine Artillerie zu retten und der Feind konnte Pontebernado einnehmen und den Durchgang durchs Sturatal erzwingen.
Dennoch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die Truppen Ihrer Majestät heldenhaft gekämpft haben. Es ist bedauerlich, dass ihnen nur das Kriegsglück nicht eher gewogen war."
Pappenheimer:
Ich hatte falsch gepokert. Ich dachte, dass Conti angesichts der zerstörten Brücke die Brigade De la Carte über die Berge bei Servagno führen würde. Wegen 1-2 Doppelte Bewegungen aber, spielte der Wiederaufbau der Brücke, wofür er nur eine Runde brauchte, keine so große Rolle. Aber Brücke hin oder her, war ich ja dazu gezwungen die eventuelle Route über die Berge nördlich der Stura zu blockieren, weil sonst De la Carte locker meine Armee umgangen hätte.
Vielleicht hätte ich den Chevalier de Cinzano wenigstens ein bisschen früher abschicken müssen, damit seine Truppen überhaupt noch in den Kampf eingreifen konnten. Die Franzosen einfach an der Brücke bei Pontebernado aufzuhalten war nie eine Option, weil sie dort das Dorf besetzen konnten, um mich zu beschießen und mit ihrer überlegenen Artillerie die Miliz weggefegt hätten. Außerdem konnte ich La Marina dann eh nicht mehr retten, da es direkt hinter sich die Felsen hatte und nördlich in die Contis Armee reingelaufen wäre.
So eine Schlacht im Gebirge erfordert Erfahrung. Ich habe vielleicht unterschätzt, dass das Gelände die Brigade Cinzanos daran hindern würde überhaupt sinnvoll einzugreifen.
Dennoch war die Schlacht sehr knapp. Ich verlor in Runde 10 mit -0,5 Punkten, während die Franzosen auch nur noch 0,5 Punkten vom Brechen entfernt waren. Echt spannend und Pallas Athene hat es viel Spaß gemacht.
tattergreis:
Außergewöhnlich interessantes Szenario. Chapeau!
...und ein französischer Sieg ;D
Man sollte ein Buch darüber schreiben, Principes de la guerre de montagnes oder so...
Pappenheimer:
--- Zitat von: tattergreis am 15. Juli 2019 - 12:33:34 ---
...und ein französischer Sieg ;D
--- Ende Zitat ---
Dafür haben sie Tags davor bei Bailén ordentlich was auf die Nuss bekommen.
Mir wurde es aber auch erst gestern bewusst, dass ich 2 von 3 Spielen gegen Franzosen verloren hatte, als ich zwei von drei Schiffen gegen die Bucentaur einbüßte.
Merci für den Kommentar.
Wobei es echt toll wäre, wenn man gescheite Felsen hätte. Ich hätte wenigstens mehr Steine sammeln müssen.
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