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Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
Sigur:
@Pappenheimer: Ich geh davon aus, dass du den Alatristefilm von zweitausendirgendwas kennst. Bist du mit der neueren Alatriste-Fernsehserie ("Mit Dolch und Degen" von 2014 glaub ich) vertraut? Die macht mir großen Spaß und könnte gut in deine Kategorisierung von Mantel- und Degenfilm passen, wie du sie im Eingangspost dargelegt hast. Abgesehen davon, dass alle Mäntel tragen und ständig fechten. :D Aber die Serie ist sagenhaft viel bunter, klassisch-heroischer und humorvoller angelegt als der Viggo Mortensen Film. Zwar lässt sie im letzten Drittel nach, aber ich glaub wenn man Mantel- und Degenfilme mag und gerade wenn man bisschen mit dem ganzen Drumherum von 1622 vertraut ist macht die Serie Spaß. Vor allem wegen der hübschen Ausstattung (es wurde glaub ich in Prag gedreht, was in Spanien zu großer Verstimmung geführt hat) und der farbenfrohen Charaktere.
Pappenheimer:
--- Zitat von: Sigur am 13. Dezember 2022 - 13:26:48 ---@Pappenheimer: Ich geh davon aus, dass du den Alatristefilm von zweitausendirgendwas kennst. Bist du mit der neueren Alatriste-Fernsehserie ("Mit Dolch und Degen" von 2014 glaub ich) vertraut?
--- Ende Zitat ---
Den Kinofilm habe ich 1-2 mal gesehen. Für weniger anspruchsvolle Gemüter in der 17.Jh.-Szene hat das auch einen gewissen Kutlfaktor.
Bei der Serie habe ich nur ein oder zwei Episoden geschafft. Ja, es ist bunter und nicht so sehr mit dem Lederlook und Regen drüber. Es sah halt nach meinem Dafürhalten wenig ambientig aus - die Straßen als hätte man nur ein bisschen Staub auf eine moderne Straße gestreut. Die Dialoge habe ich als recht hölzern in Erinnerung. Aber das mag an der Synchronfassung von Arte liegen, die sich mit der Sychronisation selten Mühe geben. Bei der Handlung muss man halt mit dem absurden Zusammentreffen von Zufällen klar kommen. Da wirkt die Romanreihe, zumindest von den Eindrücken der Serie her, sehr an Alexandre Dumas orientiert, auch wenn da die Musketiere immerhin Adlige sind. Mit viel Alkohol würde ich es mir aber nicht entgehen lassen. ;) 8)
Wenn ich es hinkriege, gibt's auf jeden Fall eine Rezension und vielen Dank für den Hinweis!
Sigur:
--- Zitat von: Pappenheimer am 14. Dezember 2022 - 15:39:04 ---
--- Zitat von: Sigur am 13. Dezember 2022 - 13:26:48 ---@Pappenheimer: Ich geh davon aus, dass du den Alatristefilm von zweitausendirgendwas kennst. Bist du mit der neueren Alatriste-Fernsehserie ("Mit Dolch und Degen" von 2014 glaub ich) vertraut?
--- Ende Zitat ---
Den Kinofilm habe ich 1-2 mal gesehen. Für weniger anspruchsvolle Gemüter in der 17.Jh.-Szene hat das auch einen gewissen Kutlfaktor.
--- Ende Zitat ---
Ich nehme mal an, dass die allermeisten den Film vor allem wegen der einen (sehr eindrucksvollen) Schlachtszene bei Rocroi kennen. Ich hab den Film auf DVD gekauft, damals einmal angesehen, und für finster, trostlos und etwas zusammenhangslos befunden. Letztens sah ich den (mit etwas mehr Wissen) nochmal teilweise im Fernsehen, und da hatter mir besser gefallen.
Die Serie ist auch mehr guilty pleasure, würd ich sagen. :D Ich persönlich mags ja sehr gern, wenn in einer Übersetzung Worte und Redewendungen auftauchen, die im Normal-Synchrodeutsch nicht vorkommen (in der Alatristeserie sagt die Tavernendame "wie der Herr, so's G'scher", was von einer Deutschynchrodamenstimme aufgesagt sehr lustig wirkt). Aber ja, die Übersetzung ist nicht so der Wahnsinn. Hat alles eher so einen günstigen TV-Charme, aber zumindest ist eben nicht alles in Zentimeterdickes Leder gerüstet, es ist nicht alles blaugrau, finster und todernst-brutal. Der Alatriste ist kein Guter, aber der Beste, die Bösen sind böse, alle schön zurechtgemacht. Reicht mir. Hab ich auf DVD gekauft und auch einmal angeschaut. Danach hab ich mich sogar in den ersten Roman reingelesen. Interessant geschrieben, das Ganze.
Weniger Mantel&Degen, aber toll gespielt: Ich hab letztens die Wallenstein-Miniserie von 1978 gesehen, die gibts auf Youtube. Bestimmt sterbenslangweilig, wenn man sich nicht für das Thema interessiert, aber mir hats gefallen. Wenn man gerne Männern zusieht wie sie in authentischen und evtl sogar originalen Kammern stehen und einander in sehr klarem Bühnendeutsch gekonnt vortragen wieso sie einander garnicht, aber Gott sehr gern mögen ist das genau das Richtige. :D
Pappenheimer:
--- Zitat von: Sigur am 15. Dezember 2022 - 01:42:18 ---Weniger Mantel&Degen, aber toll gespielt: Ich hab letztens die Wallenstein-Miniserie von 1978 gesehen, die gibts auf Youtube. Bestimmt sterbenslangweilig, wenn man sich nicht für das Thema interessiert, aber mir hats gefallen. Wenn man gerne Männern zusieht wie sie in authentischen und evtl sogar originalen Kammern stehen und einander in sehr klarem Bühnendeutsch gekonnt vortragen wieso sie einander garnicht, aber Gott sehr gern mögen ist das genau das Richtige.
--- Ende Zitat ---
Ich habe die Serie auf DVD. Ich hab sie auch schon ein paar Mal angeschaut. Es ist faszinierend wie versucht wurde doch das Ganze als "echte" Serie zu probieren - nicht als Bühnenstück. Aber das musste dann eben praktisch ohne Komparsen auskommen. Man sieht keine großen Stadtszenen oder Schlachten. Es ist natürlich etwas ulkig etwas über Wallenstein zu drehen und ihn nie als Taktiker an der Dessauer Brücke oder bei Nürnberg zu sehen. Die Serie ist ja eher ein Psychogramm, welches die Seele oder das Wesen von Wallenstein und vielleicht auch von Ferdinand II. porträtieren will. Dass sie so stark daher kommt, ist ja auch eher Zufall. Die deutschen Fernsehproduktionen aus der Zeit haben normalerweise nie so eine tolle Ausstattung gehabt. Aber man kam über irgendeinen Verleih an all die schönen Kostüme und dann hat man sich sogar mit Bärten usw. bemüht ein stimmiges Ganzes zu bilden. Dabei war der Dreh natürlich auch mit dem Handicap belastet, dass man bis auf Wien nicht an originalen Handlungsorten drehen konnte, weil damals noch feindliches Ausland. So kommt Böhmen ja nur dem Namen nach vor und man sieht auch nicht den Schweriner See als Wallenstein Herzog von Mecklenburg wird. Andererseits kann man sagen: Gott sei Dank wurde das damals gedreht! Heute hätte man viel durch hanebüchene Übertreibung (siehe "Maria Theresia"-Serie) und furchtbares CGI-Massaker verdorben, da beides halt einfach im Trend liegt. So ein ruhiges Fernsehspiel mit Niveau aus den 2010enern kenne ich garnicht.
Deutlich besser als "Alatriste" hat mir neulich "Der Letzte fährt zur Hölle" gefallen. Habe ich auf Amazon gefunden. Ein kleiner Film aus den 1980ern aus der Tschechoslowakei.
Pappenheimer:
Passend hier zum Thread weise ich auf den neuen Streifen hin, der wohl bald wieder aus den Kinos rausfliegt: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2023/04/les-trois-mousquetaires-dartagnan-2023.html
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