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Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu

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D.J.:
Jaaa ... Piratenfilme.
Da gibt es übelst derbe Fallen, in die man als ungeübter Cineast blindlings tappen kann ;D
Von denen habe ich in meiner Kindheit und frühen Jugend ein paar Exemplare der schlimmsten Sorte gesehen und bin inzwischen nahezu geimpft gegen dieses Genre. Da ist mir einfach zu viel Unfug unterwegs, obwohl ich was Unfug und historische Korrektheit zugunsten einer guten Story betrifft, nun wahrhaft kein Kind von Traurigkeit bin ;)
Und ja auch die "Fluch der Karibik"-Reihe gehört für mich zu diesem Schmarrn dazu, weil das Thema irgendwann ausgenudelt ist und spätestens im dritten (oder war es der vierte Teil?) sind meine Frau und ich ausgestiegen, weil erst sind alle hier, dann plötzlich da, aber zugleich ist Jonny Depp wie von Zauberhand irgendwo im Nirgendwo und als Zugabe gibt's auch noch ganz viele Jonny Depps die sich gegenseitig massakrieren ... das war uns dann einfach zu deppert (sorry für's Wortspiel ;) )
Unser Lieblingsfilm, das maritime Thema betreffend, ist und bleibt einfach "Master & Commander"
"Jetzt geht das schon wieder los! Quietschquietsch, kratzkratz. Noch nicht einmal tanzen kann man auf diesen Katzenjammer!"
;D
Aber ich lese sehr gerne deine Erfahrungen mit Piratenfilmen
Also einen Schritt vor, oh du mutiger Testkoster!
Wir warten auf dein Urteil  ;)

Pappenheimer:
Ich konnte mich noch ziemlich gut entsinnen, dass mir dieser Film damals im Kino sehr gut gefallen hat. Überwiegend wurde ich auch nicht in meiner Erinnerung enttäuscht.

"Monte Cristo"
USA, UK, Irl., 2002
Regie: Kevin Reynolds
Darsteller: James Caviezel, Guy Pearce, Richard Harris, James Frain, Dagmara Domińczyk, Luis Guzmán

Handlung: 1814 ist Napoléon geschlagen und befindet sich auf Elba. In einer gefährlichen Mission begeben sich Edmond Dantès und sein Freund Fernand Mondego nach Elba. Sie müssen sich mit Rotröcken rumschlagen und Dantès wird von Napoléon persönlich im Vertrauen ein Brief an einen Freund mitgegeben. Zurück im Hafen übergibt der Schiffseigentümer Dantès das Kommando über das Schiff. Mondego gerät in Wut über Dantès, der von Mercedès geliebt wird. Dantès fällt nun einer Intrige zum Opfer und wird auf eine Gefängnisinsel gebracht, nachdem ihn sein Freund Fernand statt ihm zu helfen an die Gendarmen ausgeliefert hat. Dantès lernt im Chateau d'If den Abbé Faria kennen, der ihm allerhand beibringt. Schließlich gelingt ihm die Flucht und Dantès hebt den Schatz Farias der ihn mit einem Schlag zum reichen Mann macht. Nun begibt sich Dantès als Graf von Monte Cristo nach Paris. In Kürze kann er die ganze Gesellschaft mit seinem Charme und Reichtum beeindrucken. Zugleich aber verfolgt er seinen Racheplan.

Die Handlung versucht den Stoff zu straffen und dramatisiert ihn stark, ohne aber den Charakter der Handlung ganz zu verwässern. V.a. die Handlung vor Dantès Gefangenschaft wird stärker beleuchtet und so kommt der Verrat Mondegos, dem Dantès offensichtlich vertraute, noch deutlicher heraus. Etwas skurril hier, dass Napolèon als ein Gefangener der Engländer dargestellt wird, der wie auf St. Helena später hier schon auf Elba unter Bewachung englischer Soldaten steht. Sicher um die persönliche Gefahr für Dantès und Mondego deutlicher zu machen. Völlig anders als in vorigen Verfilmungen als Höhepunkt ein Duell Mondegos mit Dantès inmitten von Feldern - zwar offensichtlich nicht romangetreu, aber immerhin sehr gut gefilmt und choreographiert.
Wenn ich ein Fan von Dumas wäre (was ich nicht bin) würden mir die zahlreichen Freiheiten mit dem Stoff stören. Damals wurde auch kritisiert dass die psychologische Komponente ein bisschen der Action geopfert wurde. 4 Jahre vorher war ja die ziemlich lahme und unglaubwürdige TV-Verfilmung mit Depardieu in der Hauptrolle entstanden, welche dem Roman vielleicht näher war, aber keinen Esprit besaß.
Trotz des insgesamt eher klassisch wirkenden Ganzen, kommt der Film noch frisch rüber, was auch an der hervorragenden und packenden Choreographie der Kampfszenen liegen mag. Die Kamerafahrten sind auch sehr gut gemacht.
Was mir allerdings besonders zusagte waren Guy Pearce als Mondego und Dagmara Domińczyk als Mercédès. Ihr Spiel ist recht überzeugend. Fernand ist hier eine halb bemitleidenswerte Figur, zerfressen von seiner unerwiderten Liebe zu Mercédès und dadurch zu allem bereit, auch wenn er letztlich merkt, dass er verloren hat.
Der unvergessene Richard Harris hier in einer seiner letzten Rollen - sehr gut besetzt als ewiger Gefangener des Château d'If.

Darsteller ****
Bilder ****
Story ***
Fechtszenen ****

D.J.:
Ah! Danke dir, ich habe den Titel gesucht!
Ich wusste, dass es da eine ziemlich gute Neuverfilmung gibt, aber nicht wer mitspielt. Und versuche dann mal ohne nähere Infos den Titel rauszufinden  :-\
Danke dir :D

Pappenheimer:
Vor ein paar Tagen bin ich über diesen eigenwilligen Streifen gestolpert, der auf Plakaten auch mit "Robin Hood in der Stadt des Todes" beworben wurde.

"Kavalier mit der schwarzen Maske"
I 1963
Regie: Umberto Lenzi
Darsteller: Pierre Brice, Hélène Chanel, Daniele Vargas

Handlung: Spanien im 17. Jh. (?), der grausame Don Luis lockt den Provinzgouverneur in eine Falle und lässt ihn ermorden. Dessen Tochter nimmt er bei sich auf und will sie mit seinem Stiefsohn, dem Herzog Don Diego, vermählen.
Währenddessen grassiert in dem Dorf die Pest und die Bauern wollen in die Schloss des Don Luis fliehen. Doch sie werden zurückgeworfen. Die Frauen der Anführer werden entführt und zu Saufgelagen der Schergen des Don Luis gezwungen.
Don Diego taucht auf und zeigt sich von Carmenzita, die er heiraten soll, auch wirklich angetan.
Doch auch ein maskierter Rächer in schwarzen Klamotten macht die Gegend unsicher und metzelt Schritt für Schritt die engsten Vertrauten des Don Luis nieder. Als die Pest abgeklungen ist, lässt der schwarze Räche seine Maske fallen. Er tötet Don Luis und nimmt Carmenzita mit sich.

Die Storyline erinnert an einen grobgeschnitzten Italowestern, die ja zu der Zeit in Mode kamen.
Sehr skurril fand ich, warum nicht einfach der Stiefsohn der Rächer war, da das seine Ortskenntnis im Schloss erklärt hätte und die ganze Rachestory noch plausibler gemacht hätte (Don Luis will ihn ja auch nach der Heirat mit Carmenzita um die Ecke bringen und hat auch dessen Mutter scheinbar gekillt.)
Typisch für die Zeit ist, dass die Handlung auch nicht in sich stimmig ist. So lässt sich der angebliche Herzog von so und so von einer simplen Scherge des Stiefvaters beleidigen und es wird so getan, als ob er sich aus Feigheit nicht mit ihm duelliert, wo doch ein Herzog diesen Unverfrorenen hätte einfach bestrafen lassen, da der Handlanger eh nicht satisfaktionsfähig war.
Das Kostümbild ist wie üblich und das Schloss hat man in zahlreichen Piratenfilmen aus Italien bereits gesehen.
Extrem hölzern schauspielern praktisch alle Darsteller. Insbesondere Pierre Brice scheint sich in seiner Rolle nicht wohl zu fühlen. Vielleicht erklärt das auch, weshalb er später nur in Deutschland als Schauspieler bekannt war.
Ein billiges Massenprodukt, was höchstens wegen der Nähe zum Italowestern ein bisschen besonders wirkt.

Darsteller *
Bilder
Story *
Fechtszenen *

sir seewolf:
Fanfan Der Husar mit Jean-Paul Belmondo
Und
RobRoy mit Liam Neeson sind ganz nett

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