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Crisis - Antwerpen 2019

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Frank Bauer:
Moin Koppi,
vielen Dank für den spannenden Bericht und deine interessanten Erkenntnisse.
Sollte die Crisis wirklich auf dem absteigenden Ast sein, wäre das sehr bedauerlich. Aber früher oder später wird es so sein. Wie mit jeder Show. Alles hat seine Zeit. Die Duzi hat ihre Zeit gehabt, die Action in Rheindahlen ebenfalls. Beide sind nun tot. Und auch die Crisis oder die Tactica oder jede andere Con werden irgendwann Geschichte sein. Dann gibt es (hoffentlich) etwas Neues. Jedenfalls wenn jemand den Hintern hoch bekommt und etwas organisiert.
Auch dieses Forum hier wird irgendwann verschwinden; es hat auch seine besten Zeiten hinter sich. Leider sind mindestens zwei Drittel der kreativen Köpfe, die hier zur Anfangszeit mal aktiv waren, nicht mehr da. Ein Tankred, Tellus, Diomedes, Antipater und wie sie alle hießen, fehlen (zumindest mir) schmerzlich. Aber so ist es eben. Wahrscheinlich tummeln sich deutlich mehr Wargamer auf Facebook oder Instagram (vor allem die Jüngeren) als hier im Sweetwater. Foren sind inzwischen auch anachronistisch. So ändert sich die Welt.
Daraus jetzt aber (wieder mal) den Abgesang des Hobbys abzuleiten, wie einige der Antwortenden das hier gemacht haben, halte ich für fragwürdig. Wenn ich sehe, wie viele Kickstarter erfolgreich laufen, dann sind die Kunden ja da. Irgendwer muß das Geld ja in diese Kickstarter schieben. Aber Verkaufsmessen sind genauso anachronistisch wie Foren. Gibts halt noch und es wird auch noch eine zeitlang genug Menschen geben, die das gut finden, aber die Zahl der Besucher wird nicht mehr steigen. Das kann man beklagen, aber nicht ändern. Man kan nur versuchen, mit der Zeit zu gehen. Oder stehen bleiben und abgehängt werden.

MonsterDreizehn:
Das sich in sozialen Medien viele Wargamer wiederfinden ist leider so. Das mit dem Abgesang mag insofern stimmen, weil für alle Verweigerer der sozialen Netzwerke eben wirklich eine Welt zusammenbricht, in dem Moment wo sich mehr Menschen per Facebook verabreden, und man selber quasi im Exil der Foren verbleibt.
Instagram sehe ich weniger als ein Problem, da Instagram sich eher für die Bemaler und Bastler eignet, was aber natürlich dann wieder in den dafür vorgesehenen Themenbereichen eines Forums fehlt.
Ein weiteres Problem ist an dem Punkt aber auch die Aufsplittung auf viele Plattformen. Man kann und will ja nicht überall präsent sein. Tatsächlich haben uns ja schon einige Plattformen verlassen. Das Herr der Ringe Forum, Tinysoldier, diverse 40k Foren, und bis vor kurzem standen selbst die Tabletopwelt oder GW-Fanworld noch auf der Kippe - wurden aber jeweils im letzten Moment noch übernommen.

Das wir dieses Aufkommen und Verschwinden von Conventions etc. immer hatten mag stimmen. Regional kann es halt sehr frustrierend sein, wenn man sowas vor der eigenen Tür hatte, und dann extrem weit fahren muss.
Das Hobby wird natürlich weiterleben, obwohl ich nach wie vor massive Probleme in Sachen Nachwuchs und Neuzugänge beobachte. Hierbei kommen dann die privaten Effekte natürlich stärker zum Tragen. Wenn man sich nur noch per Whatsapp privat verabredet, haben Interessierte eben keine Anlaufstelle, als wenn an vielen Ecken offene Räumlichkeiten mit Spielmöglichkeit oder Läden vorhanden sind. Ich treffe mich zu 90% auch nur noch privat bei meinen Mitspielern oder im heimischen Garten sobald es die Witterung zulässt.

newood:
… der Verlauf zeigt es, die Motive für den Besuch einer Convention sind hier ganz unterschiedlich !

Ich verbinde mit dem Besuch einer solchen Veranstaltung in erster Linie, dass ich
ein System / Regelwerk kennenlernen kann, wenn es gute Bedingungen zum Spielen
gibt.

Die Platzverhältnisse bei einer solchen Veranstaltung sollten insofern immer zur Anzahl der angestrebten Gäste passen.

Nur dort wo man vernünftig sitzen kann, wird man sich auch gerne zu einem
Demospiel hinsetzen.

Ich bin insofern für mehr  Präsentationen und weniger Händler, denn wo man
das Spielmaterial kauft dürfte jeder von uns inzwischen wissen.

Händler die Artikel aus ihrer Produktlinie dennoch vorstellen wollen, können sich
ja gerne an der Ausgestaltung eines Spieltisches beteiligen und wenn der eine oder andere Gast oder Spieler Lust auf den Kauf von Spielmaterial des Herstellers hat, dann kann er sich ja zu einem Stand im Keller begeben, wo er den passenden Karton kaufen kann.

Händler können so ihre Produkte dort zeigen, wo der Kunde "Riechen", "Schmecken" und "Fühlen" kann und stehen, zugegeben, in einem deutlich kleineren und anderen Format, sofort bereit, wenn es um den Kauf der schönen Dinge geht.

mfg
micha / newood / mr. papertiger
18.11.2019

Strand:
Was Frank sagt.  8)
Es gibt zudem nicht die EINE "Community" oder "Szene", sondern viele unterschiedlicher Größe, mit unterschiedlichen Sprachen, Abneigungen und Vorlieben. Wenn mal wieder ein Abgesang stattfindet, ist das also nur für einen Bruchteil. Wenn etwas Neues an seine Stelle tritt, ist es häufig schlecht, weil "anders als früher".

Was gleich bleibt: Es geht immer weiter. Jede neue Veranstaltung muss sich um sein Publikum bemühen und die geeigneten Medien dafür finden. Gleichfalls sollte jeder Wargamer ab und zu über seinen Tellerrand schauen, wenn er über kurz oder lang nicht nur einsam in seinem voll ausgestatteten Hobbyraum Staub wischen möchte.  ;)

Bayernkini:
Letztlich gibts halt die unterschiedlichsten Gründe, warum jemand zu einem CON/Messe fährt oder nicht.Egal ob es nun Termingründe, Resourcenaufwand usw. usw. ist.
Für mich sind z.B. Crisis und Tactica einfach zu weit weg.Bislang waren für mich der "AttritiCon, AdArma, Multiversum" im Rahmen des möglichen.



--- Zitat ---Es geht immer weiter. Jede neue Veranstaltung muss sich um sein Publikum bemühen und die geeigneten Medien dafür finden.
--- Zitat ---

Das ist richtig und wenn man tatsächlich feststellt, daß an CONs eben der Zuspruch weniger wird, dann muß man eben die Zeichen der Zeit erkennen und in das Zielklientel (also die Spieler) reinhören (wollen).
Aber bevor es einen Wochenend-CON gar nicht mehr gibt (Ulm), ist mir ein 1-Tages CON (AdArma von zwei auf einen Tag) dann lieber als gar keiner.



--- Zitat ---Gleichfalls sollte jeder Wargamer ab und zu über seinen Tellerrand schauen, wenn er über kurz oder lang nicht nur einsam in seinem voll ausgestatteten Hobbyraum Staub wischen möchte.
--- Ende Zitat ---

Ebenfalls richtig, wobei der Wargamer nicht unbedingt eine CON braucht, aber umgekehrt braucht ein CON
die Wargamer, das sollte man beachten.


Warum es z.B. Rheindahlen oder Ulm nicht mehr gibt, weiß ich zwar nicht, vielleicht haben die dortigen Gründe ganz andere Ursachen,
aber wie gesagt, ich finde dann einen gestrichenen CON (vor allem wenn er innerhalb meiner erreichbaren Schmerzgrenze ist) schlechter als einen 1-tägigen.

Und zum Schluß: Ich war zwar nicht auf der Crisis und kann daher nicht beurteilen, ob es wirklich so deutlich weniger war als die Jahre zuvor, aber es ist bestimmt vermessen, deswegen gleich den "Tod" der Veranstaltung vorauszusagen.
Nur sollte sich der Rückgang der Besucher (sofern es denn einen gegeben hat) fortsetzen, müssen bestimmt auch die Macher der Crisis in ihr Zielklientel reinhören und ggf. Änderungen durchführen.





--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---

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