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SAGA Age of Hannibal neuer Ableger von Studio Tomahawk

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Elfen Lothar:
Was mich immer wundert ist das durch nicht überzeugende Neuerscheinungen auch der gute, ursprüngliche Teil plötzlich nicht mehr gespielt wird. Die Zeiten wo bestimmte Regeln, zB. Mordheim, die Jahre überdauern scheinen vorbei zu sein. Ein Grund dafür das ich immer Hemmungen habe neues anzufangen, da es möglicherweise so schnell wieder verschwunden ist wie es gekommen ist.

Riothamus:
Wir leben eben in einer Zeit, die Neues bevorzugt und gleichzeitig nur schwarz und weiß kennt. Was nicht vollumfänglich überzeugt, wird als schlecht verstanden, Kompromisse gelten als Werk des Teufels. Ja, das ist leicht ;) gemeint, benennt aber durchaus Probleme.

Ein Problem ist vielleicht auch, dass die Neuauflage so schnell kam, dass viele die erste Auflage nicht erworben haben und daher nicht spielen können.

Die Auswahl der Völker ist in der Tat etwas seltsam. Keine Ottonen, keine Westslawen, ...

Die Jomswikinger und die Rus gab es immerhin, aber das über die ersten kaum etwas bekannt ist, hat die Ausgestaltung sicher nicht leicht gemacht. Und irgendwann wird es für die Autoren eben sehr verlockend und auch einfacher äußerst fantasyhafte Fähigkeiten aufzunehmen. Da ging dann tatsächlich viel vom Charme des an den Sagas ausgerichteten Spiels verloren.

Die geradezu zwanghafte Übertragung auf andere Zeiten ist auch problematisch. Da muss ja die Kriegführung in kleinen Gruppen auf eine mit Legenden durchwachsene Überlieferung stoßen. Für den peloponnesischen Krieg ist das zum Beispiel nicht gegeben und bei Hannibal haben sie ja anscheinend Größeres im Auge, obwohl wir wissen, dass es da auch kleinere Aktionen gab und die Geschichtsschreibung sehr spät einsetzt und sicher oft die Propaganda einzelner römischer Gentes wiedergibt, die durchaus mit den Sagas vergleichbar ist. Die Römische Frühgeschichte vor Pyrrhos wäre zweifellos ergiebiger für Saga. Genau wie Troja und Mykene sich besser einfügen als die Perserkriege, die wegen der Erzähllust Herodots aber auch Ansatzpunkte bieten.

Hier ist dann auch die Frage warum passende Zeiten und Orte außen vor bleiben. In Deutschland wäre etwa die Zeit der ausufernden Fehden und der Ritterbünde zu nennen.

Dann ist da die Frage, wie weit die Regeln zeitlich einsetzbar sind. Bei den kleinen Gruppen des Systems sind, denke ich, mit gewissen Modifikationen (antike Schleuderer waren z.B. effektiver) wieder einmal die Konflikte vor Einführung des Schießpulvers passend. In Bezug auf den einzelnen Kämpfer hat sich in dieser Zeit eben so wenig geändert, dass Skirmish-Regeln leicht anzupassen sind. Speer und Schild sind eben genau das, ob nun 1200 v. Chr. oder 1000 n. Chr.! Und ob es nun eine Mauer aus Schilden oder ein Wall aus Schilden ist, so bleibt es im Grunde eben doch eine Phalanx.

Saga hätte genügend Flexibilität, um einen Regelkern zu bieten, der viel abdeckt. Nur lassen es anscheinend die Autoren oder das Marketing nicht zu. Selbst die Balance zwischen Historie und Fantasy könnte durch unterschiedliche Battleboards unterschiedlichen Geschmäckern angepasst werden.

Das geht natürlich nicht alles auf persönliche Einsichten von mir zurück, ich fasse da auch zusammen, was ich an verschiedenen Stellen, auch hier im Forum las. Ich finde es eben schade, wie ein vielversprechender Ansatz durch vermeintliche Gewinnorientierung ruiniert wird. Vermeintlich deshalb, weil ja es ja auch bei einem ganzheitlicheren Ansatz viel zu verkaufen gäbe.

D.J.:
Ich gestehe auch eine gewisse Abneigung gegen diese quasimagischen Fähigkeiten der Russ, oder Joms und einiger anderer Völker, die aus dem Nichts Fernkampfattacken quer über die Platte führen können. Trotzdem macht das System Spaß, wenn man das einfach mal als gegeben nimmt. Ära der Magie ist auf seine Art einfach nur schön, weil ich (persönliche Meinung) alle meine Fantasy-Minis nach Belieben und mit eigenem Fluff einsetzen kann.

Das neue System betrachte ich aber auch etwas argwöhnisch, das muss ich zugeben. Beide Saga Systeme spielen sich vom Grundsatz her locker, fluffig und in überschaubaren Massen.
Hannibal und Rom oder speziell die Antike, verbinde ich aber eher mit einem guten Hauch Gigantomanie, weniger mit "kleineren" Legenden. Wie das umgesetzt wird schaue ich mir unvoreingenommen gerne an und ich freue mich auf Reviews und / oder Spielberichte :)

Aber ich möchte zuerst Triumph! ausprobieren, dass bei uns in der Gruppe im Raum schwebt. Spiel- und Hobbyzeit ist eben ein seltens Gut, dass mit Bedacht eingesetzt werden will ;)

Brummbär:
Für mich sind diese "quasimagischen" Fertigkeiten von Anfang an der Killer des Systems gewesen. Passt für mich einfach nicht in den historischen Kontext. Zusätzlich nimmt für mich die Battleboard-Mechanik die Dynamik (gerade am Anfang in der Lernphase) voll aus dem Spiel raus - dadurch fühlt es sich einfach nicht mehr nach Skirmisher an. Bin aber zugegebenermaßen auch nicht wirklich der große Skirmishfan...

Triumph ausprobieren: gute Entscheidung!!!

D.J.:

--- Zitat von: Brummbär am 14. August 2020 - 16:31:19 ---Triumph ausprobieren: gute Entscheidung!!!
--- Ende Zitat ---

Aber auch nur, weil ich eh schon für DBA am Malen war und weil das System bei uns mit 2 Leuten vertreten ist, die unbedingt einen dritten Mann zum Verkloppen brauchen  ;D Ich bin gespannt wie das mit meinem legendären Würfelglück und den Aktionen dann wird. (hatte ich ja andernorts schon gesagt ;) )
Vorher wird nicht weiter für das System eingekauft oder gearbeitet.


--- Zitat von: Brummbär am 14. August 2020 - 16:31:19 ---Für mich sind diese "quasimagischen" Fertigkeiten von Anfang an der Killer des Systems gewesen. Passt für mich einfach nicht in den historischen Kontext. Zusätzlich nimmt für mich die Battleboard-Mechanik die Dynamik (gerade am Anfang in der Lernphase) voll aus dem Spiel raus - dadurch fühlt es sich einfach nicht mehr nach Skirmisher an. Bin aber zugegebenermaßen auch nicht wirklich der große Skirmishfan...
--- Ende Zitat ---

Ah, das sind dann direkt 3 K.O.-Kriterien für dich gewesen.
Skirmish, diese merkwürdige Magie - oder was auch immer da beschworen wird - und eine zwar leicht erlernbare, aber schwer zu meisternde Art zu spielen, welche das Lernen am Ende dann doch wieder verlängert. Kann ich nachvollziehen. Das ist dann wirklich etwas zu viel des Guten. Ich habe auch sehr lange (!) gebraucht, bis ich bei den Völkern "meines" gefunden und dann auch das entsprechende Battleboard halbwegs verstanden habe. (Ich glaube, das dauerte fast ein halbes Jahr regelmäßigen Spielens?)
Daher bin ich wirklich auf die Erfahrungen mit dem neuen SAGA-Ableger gespannt.

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