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Historische Romane

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Thorulf:
Ich schließe mich Driscoles an. Die Cornwell-Serie um das \"Letzte Königreich\" kann ich auch empfehlen. Diesen Monat kommt der vierte Band, SWORD SONG in die Läden (ich habe mich für die englische Fassung entschieden, u.a. weil früher auf dem Markt.. )

Dann steht mein Regal voll mit den Büchern von Douglas Reeman /aka Alexander Kent, der ja vor allem durch die Bücher um Richard Bolitho bekannt ist, womit wir beim gleichen Genre wären, wie Hornblower. Er hat aber auch eine kleiner Serie um die Offiziere aus der Familie Blachkwood geschrieben - Royal Marines. Das sind jetzt 4 Bände vom Viktorianischen Zeitalter bis Flandern. Und zahlreiche \"moderne Seekriegsromane, was nicht wundert, der Mann ist in den 40 auf Zerstörern gefahren und war später mitglied des Trinity House, der englischen Lotsenvereinigung.

Sehr schön ist auch die Serie \"Imperator\" von Conn Iggulden. In 4 Romanen wird, mit angehängter Erklärung, welche Teile erfunden und welche verbrieft sind, die Freundschaft, der Aufstieg, und der Fall zweier römischer Jungen namens Gaius Julius und Marcus Brutus geschildert. Nicht ganz historisch, aber trotz der erfundenen Teile wird ein interessanter Eindruck vom alten Rom vermittelt.

Sehr genossen habe ich Walter Laufenbergs \"Ritter, Tod und Teufel\" der in so einer Art Plauderton das Leben des Dieter von Handschuhsheim schildert. Ein Buch, daß im Landadel Südwestdeutschlands am Ende der Ritterzeit angesiedelt ist. (München 1992, geb. 416 Seiten, 22.50 Euro, beim Verlag und Buchhandel vergriffen, aber beim Autor noch erhältlich, und zwar 20 % billiger. [font=\'verdana]Die E-Mail-Adresse hier zum Schutz vor den Spam-Automaten nur in Worten angegeben: Laufenberg[/font] [font=\'verdana]Bindestrich Mannheim vor dem @ und dahinter: t-online.de[/font])

Schließlich noch Frank Schätzing, Tod und Teufel, ein Mordfall im alten Köln rund um den (tatsächlich) zu Tode gestürzten Dombaumeister Gerhard Morart.
Der Roman schildert sehr gut das Leben in einer Mittelalterlichen Großstadt.

Wer Lust bekommen hat, viel Vergnügen! :thumbsup:

Grenadier Christian:

--- Zitat von: \'Thorulf\',index.php?page=Thread&postID=1947#post1947 ---Sehr schön ist auch dieSerie \"Imperator\" von Conn Iggulden. In 4 Romanan wird, mit angehängter Erklärung, welche Teile erfunden und welche verbrieft sind, Die freundschaft, der Aufstieg, und der Fall zweier römischer Jungen namens Gaius Julius und Marcus Brutus geschildert. Nicht ganz historisch, aber trotz der erfundenen Teile wird ein interessanter Eindruck vom alten Rom vermittelt.
--- Ende Zitat ---
Entschuldigung, aber da muss ich DRINGENST wiedersprechen. Die Bücher strotzen dermßaen vor Fehlern, Ungenauigkeiten und Verdrehungen im Dienste der \"künstlerischen Freiheit\", dass ich nicht glauben kann, dass der Autor angeblich Geschichtslehrer sei. Dazu sind sie nicht so toll geschrieben (okay, das ist Geschmackssache), aber allein die objektive Fehlerquote disqualifiziert sie.

Wie ich schon oben schrieb, der Mann gehört mit Exemplaren seiner Büchern beworfen, bis er verspricht, keine mehr zu schreiben. Wenn man eine unterhaltsame Cäsarbiographie lesen möchte, empfehle ich trotz der zeitweisen Schwülstigkeit die \"Masters of Rome\"-Romane von Colleen McCullough, die mit auch noch einige gute Nachfolger, die die Geschichte bis zum Aufstieg Octavians fortführen. Aber von Conn Iggulden sollte man wegen der historischen Unfähigkeit die Finger lassen - quasi umgekehrte Vorzeichen zu Gisbert Haefs, der einfach ein schwacher Autor ist, dafür aber historisch tragfähiger.

Thorulf:
@ Grenadier Christian: Conn Iggulden. Ja, die historischen Ungenauigkeiten sind recht umfangreich. Ich habe es, wie der Thread auch behandelt, als \"Roman\" betrachtet. Zumal er in seinen Anhängen auch zumindest viele seiner \"Umbauten\" des historichen Kontextes benennt und richtigstellt. Wenn man jedoch, wie ich, nicht soweit in die Epoche eingestiegen ist, daß man sich an jeder Ungenauigkeit stört, ist es ein nettes Stück Unterhaltungsliteratur. Ich lese schließlich auch heute noch zuweilen in meinen alten Asterix-Bänden. Sachbücher gibbet reichlich am Markt. Ich gestehe allerdings zu, daß ich auch schon \"historische\" Romane frustriert aus der Hand gelegt habe, weil ich mich mit der Epoche offensichtlich mehr beschäftigt hatte, als der Autor. Insofern gehe ich davon aus, daß Dein Einwand sicher nicht unberechtigt ist.

Allen denen, die sich übrigens als \"nautisch nicht so beschlagen\" betrachten, empfehle ich das - sicher recht populärwissenschaftlich gehaltene - Buch

Hornblower, Bolitho und Co. (6901 417). Krieg unter Segeln in Roman und Geschichte. von Frank Adam.

Es gibt einen Einblick in die wichtigsten Grundbegriffe bezüglich der Bauweise, Takelage, Besatzung und Bewaffnung damaliger Schiffe, Einteilung in die einzelnen Schiffsklassen und Organisation der Royal Navy. Verpflegung, Besoldung etc. sind dabei ebenso ein Thema. Überdies gibt er einen Überblick über die wichtigsten marinehistorischen Romanserien (Das Buch ist schon etwas älter, muß also hier nicht unbedingt vollständig sein), deren Helden und ihrer Fahrten anhand einfacher Karten, chronologisch geordnet und in Beziehung zueinander gesetzt.

Störend ist die typische, auch von meinem Freund Agrivain oft und gern kritisierte Egozentrik der Briten: Man erfährt wenig bis nichts über Franzosen oder Spanier. Nette Ergänzungsliteratur, die einen Einstieg ermöglicht, ohne gleich ein Studium zu beginnen. Auch hier sei natürlich darauf hingewiesen, daß es eine Menge sehr viel präziserer Werke unter dem Stichwort \"Krieg unter Seglen\" gibt. Das Buch wendet sich ausdrücklich an die Leser der einschlägigen Romanserien.

Poliorketes:
Die Säulen der Erde ist für mich das Letzte. Follet ist ein Top Erzähler, das Buch ist gut recherchiert und irre spannend - aber die Story ist auf GZSZ-Niveau. Ich habe es mir damals sofort nach Erscheinen als englisches TB geholt - und nach 3/4 zerrissen. So doof wie die Helden verhält sich doch nicht einmal Clifford Barnes.

Hornblower ist sehr gut. Ich habe die Serie komplett im Schuber. Auch sehr gut ist James A. Michener. Der schaffte es, in 1000 Seiten die Geschichte eines ganzen Landes als spannenden Roman zu erzählen. Mein Favorit ist Verheißene Erde (Südafrika), aber auch Colorado Saga, Die Bucht (Chesapeake Bay) und Sternenjäger (NASA) sind sehr gut. Die Quelle (Israel von Bibel bis heute), Texas und Mazurka (Polen) gehören auch noch dazu, wobei Mazurka ziemlich antideutsch ist.

Ansonsten lese ich heute nur noch wenige historische Romane, die Meisten scheinen eher für Frauen geschrieben zu sein (Gabaldon & Co.). Meine Schwester schwärmt immer von Cornwell, aber seine Fantasy-Sachen fand ich nicht so gut und daher habe ich mich noch nicht überwinden könne, ihm eine Chance zu geben.

Ist Walter Scott eigentlich noch zu empfehlen?

Thorulf:
Ja, aber bitte nur im Original.... und da geben viele auf...

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