Kaserne > Geländebau
Darstellung größerer Meeres-/Wasserflächen ?
Strand:
Ich habe das mit den Plexiglasplatten mal im letzten Sommer versucht und jetzt die Photos herausgekramt. Dies ist allerdings die direkte Bemalmethode von oben.
Die Platten stammen aus dem Baumarkt. Wenn ich mich richtig erinnere, kostete der Quadratmeter dort zwischen 20 (2,5mm) und 40 Euro (5mm):
Platte sprühgrundieren und bemalen (ich habe normale Abtönfarben aus dem Baumarkt genommen):
Das ganze wird dann sauber mit 1-2 Schichten Klarlack versiegelt. Dieses Bild ist mit Blitz geschossen, um die unterschiedlichen Strukturen zu illustrieren. Es gibt nichts langweiligeres als eintönige Bemalung:
Bei normalem Licht fügt sich das ganze sehr schön zusammen. Jetzt fehlen nur noch ein paar Inseln oder eine Küstenlinie:
Natürlich, wenn man nahe rangeht, erkennt man klar, dass es sich um keine vernünftige Wellenstruktur handelt, sondern tatsächlich eher an Baumrinde erinnert. Bei normaler Spieldistanz bin ich mit dem Effekt zufrieden.
Das ganze hat selbst mit Trocknen nur wenige Stunden gedauert.
Rusus:
Prima Platte, fehlt nur noch der Strand, Strand.
Insb. das Bild im Gegenlicht gefällt mir sehr gut. Die unterschiedlichen Blautöne erwecken den Eindruck unterschiedlicher Wassertiefen.
Ich werde mal schauen, wo ich sowas auftreiben kann. Bei der Bemalung der Oberseite muss es ja noch nicht mal Plexiglas sein. Hauptsache die Struktur kommt hin.
Christof:
Ist es für den Effekt nötig die Plaxiglasplatte zu bemalen, oder reicht es sie auf eine bemalte Fläche zu legen?
ps: Ich seh\' gerade Du hast von oben bemalt.
Gruss Christof
Strand:
Das ist sicherlich Geschmackssache. Ich habe auch den Vorschlag von Rusus (Bemalung unter der Platte) kurz ausprobiert, in dem ich blaue Tonpapierbögen unter das Plexiglas gelegt habe. Das sah für mich aber immer noch zu sehr nach Badezimmer aus.
Die Bemalung von oben erlaubt die Wellenstruktur gezielt mit Highlights in beliebiger Abstufung von Graublau bis Weiss zu versehen, was den Kontrast und damit den Effekt aus der Distanz erhöht.
Aquarius:
Im dritten Anlauf habe ich eine für meine Zwecke geeignete Methode zur Darstellung größerer Wasserflächen gefunden. Obwohl die ersten beiden Versuche nicht von Erfolg gekrönt waren, möchte ich sie dennoch kurz vorstellen, da sie evtl. für andere Anwendungen durchaus geeignet sein könnten.
1. Versuch: Dekorplatten
Meine Suche nach einer Tapete mit einer geeigneten Struktur (Vorschlag von Frank Becker weiter oben im Thread) war leider in mehreren Geschäften vergebens. Zufällig sah ich in einem Baumarkt jedoch Dekorplatten aus Styropor, die von der Oberfläche viel versprechend aussahen (kleine, unregelmäßige Strukturen). Zuhause stellte sich dann heraus, dass die \"kleinen Strukturen\" beim Maßstab 1:1200 doch recht hohe Wogen ergeben. Obwohl einige historische Seegefechte bei stürmischer See stattfanden, war dies doch zu viel des Guten. Da die Platten aber schon da waren und ich mit Farben experimentieren wollte, fertigte ich eine 50x50 cm Platte an. Dem stürmischen Anlass entsprechend wählte ich eher dunkle Farbtöne:
Fazit:
Kostengünstige (ca. 5-7 €/qm für alles), rasche Variante, die Platte \"to-go\", da naturgemäß sehr leicht, für Maßstäbe bspw. 1:144, 1:256 evtl. geeignet. Ansonsten naja ...
2. Versuch: Silikon
Vorgefertigte Wellenstrukturen sind wohl recht schwer zu bekommen, also selbst Hand anlegen. Versuchsplättchen grundiert, blau/grün bemalt und mit Silikon Wellenstrukturen geformt. Klappt sehr gut, es lässt sich alles darstellen: leichte Wogen, Brandung ... keine Grenzen. Zum Schluss wollte ich mit Klarlack versiegeln ... ich Schelm! War lustig zu sehen, wie der doch zähe Klarlack gaaanz laangsam in die Wellentäler floss.
Fazit:
Kostengünstige Variante (ca. 3 €/qm für Farbe, Silikon, restliche Kosten von der Platte abhängig), gute Gestaltungsmöglichkeit. Geeignet für Dioramen, nicht jedoch als Spielfläche, auf der Figuren verschoben werden.
3. Versuch = Erfolg (zumindest für mich): Strukturgel (water effects von Vallejo)
Als Untergrund wählte ich 10 mm MDF-Platten, die ich mir direkt im Baumarkt auf 50x50 cm zuschneiden lies. Ich wollte eine modulare Spielfläche fertigen, die sich später mit Insel-, Hafen- und Befestigungssegmenten erweitern lässt. Platte mit Weiß grundiert und mit unverdünnten Blau- und Grüntönen bemalt. Wenn die Farben hierbei nicht 100% deckt ist dies sogar von Vorteil. Mit dem Pinsel eher aufgetupft, als gestrichen, ergeben sich Effekte, die später die Wellenstruktur farblich noch unterstützen. Ich verwendete Acrylfarben aus der \"Künstlerecke\" des Baumarktes (ca. 6 €/250 ml). Danach eine dünne Schicht water effects aufgespachtelt und mit einem Löffel Wellen geformt bzw. gezupft. Auch hier gilt: weniger ist mehr. Die Schiffe sollen später im Gefecht ja nicht dauernd an Wellen stoßen oder auf Wellenkämmen \"kippeln\". Einen Tag trockenen, danach mit Klarlack versiegelt.
Die Platte links oben wurde von mir zuerst mit einer uneinheitlichen Wellenstruktur versehen. Die drei anderen Platten haben eher diagonal ausgerichtete Wellenbewegung und passen deshalb optisch recht gut zueinander.
Fazit:
Kosten ca. 35 €/qm, unendliche Gestaltungsmöglichkeiten (im fantasy-in in Hannover hat mir bspw. ein Mitarbeiter gesagt, man könne das Gel in mehreren Schichten auftragen und zwischen den Schichten mit Inks arbeiten ... also da geht wohl noch einiges). Der Durchsicht-Effekt ist m.E. genial, farblich kann man da dann alles Gewünschte arrangieren.
Einige weitere Fotos sind unter Age of Sail - spanisches Geschwader in 1:1200 - UPDATE auf Seite 2
Mein nächstes Projekt wird dann wahrscheinlich eine Küstenbefestigung ... nächstes Problem: wie gestaltet man Hügel, Felsen etc. ... aber da gibt es hier im Forum bestimmt was!
Viele Grüße,
Aquarius
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