Es lohnt sich wahrscheinlich immer ein neues Regelsysthem für eine bestimmte Epoche rauszubringen weil
1. der Sammler in den meisten Wargamern durchkommt und er das Spiel unbedingt im Regal haben möchte
2. der Sammler und Spieler verfrüht auf irgendeine Epoche abfährt und dann später erkennt - spiel ich ja doch nicht oder oh ...würde ich gerne spielen, ich habe aber leider keine Mitspieler
3. Wir unheimlich gerne Bilder anschauen und uns durch hübsche Figuren inspirieren lassen und Punkt 3 dann gleich wieder auf Punkt 1. greift.
4. der Wargamer einfach immer Geld für Spielzeug übrig hat und es ausgegeben werden muss ( siehe die vollbeladenen Leute auf Conventions die bis über die Arme bepackt durch die Gänge stolpern- und ich behaupte mal - böse wie ich bin, daß der meiste Kram im Keller rumliegt bzw verlustbringend hier oder bei irgendeinem Bring and Buy verhökert wird.
Nun mag es da Ausnahmen geben. Solche Asketen, die sich wirklich im Griff haben. Ein Projekt starten, es zu Ende bringen und erst dann etwas neues Anfangen. Das sind aber die Ausnahmeleute. Das sind Spieler, die eine Freundin, vielleicht ein anderes Hobby, einen TOP BMI und ihr Leben total im Griff haben. Das sind eigentlich keine Wargamer im Sinne des Wargaming
Was die Regelschreiberei angeht so bin ich fest davon überzeugt, daß die meisten Autoren von Regelwerken bemüht sind eine vernünftige Arbeit abzuliefern die sich
a ) gut liest und
b ) auch gut spielt
Fehler treten überall auf. Daran sind nicht unbedingt die Spieler Schuld, sondern die Autoren weil sie in dem Moment wo sie etwas schreiben vielleicht nicht jede einzelne Konsequenz berücksichtigt haben oder berücksichtigen konnten. Manchmal fehlt auch nur ein Wort oder zwei um eine Situation eindeutig klarzustellen.
Dennoch behaupte ich, daß es dort draußen Spieler gibt, die mit solchen Situationen eleganter umgehen können, als andere Spieler die für jede Situation eine geradlinige Anleitung benötigen. Letzteres ist nicht schlimm, weil sie das nicht zu schlechteren Wargamern macht. Das habe ich in den vergangenen Jahren gelernt. Ich könnte ihnen höchstens einen kleinen Mangel an Phantasie vorwerfen.
Trotzdem gibt es dort draußen einen kleinen Typus Wargamer der wirklich nur mit stringent geschriebenen Regeln gezüchtigt werden kann. Da es aber keine perfekten Regeln gibt ( weil es diesesn Typ Wargamer gibt, der immer etwas findet ) wird auch dieser Wargamer niemals aussterben.
Zu guter Letzt noch eine kleine Anekdote aus meinem Leben als junger Wargamesautor. Ein Spieler fragte mich per Email, wie er denn seinen Fast Move auszuführen hätte. Es würde ja nicht eindeutig in den T+T Regeln drin stehen. Nun steht es aber in den Regeln explizit drin - aber wohl scheinbar immer noch nicht genau genug. Denn er würde das nämlich so interpretieren das er doch auch - wenn es in sein taktische Geplane passe, einfach seine Einheit soundsoviele Inches im Kreis marschieren lassen könne.
Und jetzt frage ich dich lieber Frank Bauer...Ist das eine Spaßbremse ?
Grüße
Björn