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Mein EIR Projekt

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Bommel:
Ich unterscheide meine cäsarianer so:
Römer mit Mäntel und unterschiedlichen schilden (Veteranen) (Companion Miniatures)
legionäre mit Kettenhemd und ohne Mantel ( Companion und Foundry) mehrheitlich einheitliche schilde
rekruten ohne Kettenhemd und einheitliches Schild, aufgelockert durch lateinische Sprüche (Foundy und Companion)
eventuell ist dies eine weitere Möglichkeit für dich

meine blöcke stelle ich übrings so auf
1. reihe schwert zustechend
2. Reihge schwert zustechend oder schwert stehend oder pilum werfend
3. reihe pilum werfend
4 reihe pilum stehend oder schwert stehend

damit wird es mir beim malen nicht langweilig.

Nobel:
Hmm, auf einem anderen Forum hatte jemand diese Zusammenstellung gepostet.

Interessant, weil durchgehend schwere Rüstung für die Legionäre genutzt wird, und wegen der hohen Einheitenstärken. Interessant, weil ich bis gestern ein Vexillatio auschließlich für eine spätrömische Kavallerie-Designation gehalten habe.

Instinktiv würde ich sagen, dass das eine sehr nach Spieleffizienz aufgebaute Armee ist - und wäre ein Vexillatio nicht ein Deus Ex Machina mit dem man jegliche Einheitenzusammenstellung historisch gründen könnte? Also wertungsneutral gesehen, als Möglichkeit für alle, die zwischen Spieleffizienz und historischer Akkuratesse schwanken?

Antipater:
Klingt wirklich nach einer \"gemaxten\" Truppe. Aber sonst sehr ehrenwert, dass sich jemand um historische Ränge bemüht hat (auch wenn Optio und Tesserarius wohl keine Kommandooffiziere waren).

Eine Vexillatio war tatsächlich der abkommandierte Teil einer größeren Einheit, egal ob von einer Legion, Auxiliartruppe oder einer noch kleineren Mannschaft. Viele Kleinkastelle am Limes z.B. waren mit solchen Vexillationes besetzt. Auf Inschriften tauchen sie auch bei Baumaßnahmen auf, ebenso in Kombination mit anderen Trupps im Kampfeinsatz. Die \"Zerstückelungspraxis\" war wohl so verbreitet, dass viele Einheiten irgendwann nur noch nominell einer Stammeinheit angehörten. Die angebliche Vervielfachung der römischen Legionen unter Diokletian (nach Laktanz) geht sehr wahrscheinlich darauf zurück, dass damals dieser Zustand einfach festgeschrieben wurde. Die Einheiten der Spätantike sind ja bekanntlich deutlich kleiner als die der Kaiserzeit, das passt also. Im selben Zusammenhang könnte auch stehen, was ich weiter oben geschrieben habe: nämlich die Benennung spätantiker Truppen nach Spezialtrupps (einer ursprünglich größeren Einheit), die ohnehin bereits längere Zeit eigenständig operiert hatten.

Das als Hintergrund einer WAB-Truppe zu nehmen, ist nun nicht originell. Dasselbe wird auch im Regelbuch bei einer Beispielliste für die Römer vorgeschlagen.

Germanicus:
Nun, dann werde ich mal an der ersten Diskussion beteiligen, da es sich um mein Lieblingsthema handelt ;)
Die Römische Rüstungsvarianten in das WHAB System zu pressen ist in der Tat sehr schwierig. Erstens weiß man nicht wirklich viel über die tatsächlichen zusätzlich Rüstungsteile.
Viele Weißheiten basieren auf verschiedenen Monumenten und Abbildungen von Grabsteinen. Leider sind diese teilweise so verwittert, dass man manchmal nicht wirklich erkennen kann ob es sich um einen, Schuppenpanzer, einen Schienensegmentpanzer, oder um ein einfaches Kettenhemd, handelt. Die Bodenfunde sind recht selten und lokal sehr begrenzt.
Wie schon erwähnt verändert ein kleiner Fund, wie der der Teile des Schienensegmentpanzers \"Typ Kalkriese\" die gesammte Situation.
Vor dem Fund haben alle geglaubt, das die esreten \"Lorica Segmentata\" Versionen Mitte des ersten Jahrhunderts entwickelt wurden.
Weder kann wirklich jemand sagen, wann die ersten entwickelt wurden, noch wann die Letzten getragen worden sind.
Nur dieses eine kleine Thema, eines einzigen Rüstunstypes ist überhaupt nicht geklärt. Bis heute weiß man ja noch nicht einmal, wie der Schienensegmentpanzer überhaupt genannt wurde.
Die Historiker sind sich ja bis heute nicht einig, ob die Mehrheit der Legionäre in den Dakerkriegen Schienensegmentpanzer, wie die Trajansäule vermuten läßt, oder vielleicht doch fast nur Schuppenpanzer, wie auf dem Adamklissi oder Tropaeum Traiani, getragen worden sind.
Da die Diskkussion bezüglich der zusätzlichen Armpanzerung wohl schon ausgiebig geschehen ist, möchte ich mich nur darauf beschränken, dass gerade für die Armpanzerung einige weitere Ausgrabungen den Folgeschluss zulassen, das wenigstens vereinzelt auch in anderen Reginonen als bei den Dakerkriegen, diese Panzerung verwendet wurde.
Kommen wir zurück zu der Einteilung \"Leichte und schwere Rüstung\"
Ich persönlich bin der Meinung das man die Schutzwirkung verschiedener Rüstung sehr schwer miteinander vergleichen kann.
Die meisten Rüstungen, sowohl in der Antike als auch im Mittelalter haben die unterschiedlichsten Stärken und Schwächen gegen verschiedene Waffen, recht unterschiedliche Einschränkungstufen bezüglich der Bewegung und der möglichen Gefechtsdauer.
Sowohl Historiker als auch Versuche verschiedener Reanactorgruppen haben zB ergeben, das die letzten römische Helmtypen der Modellreihen \"Imperial gallic\" zu den besten Schutzhelmen bis zur Einführung der Stahlhelme im ersten Weltkrieg gezählt werden müssen.
In vielen Teilaspekten, zB Widerstand gegen Hiebwaffen, Rundumsicht, akustische Wahrnehmungen, Verarbeitungsqualität usw, sind sie den meisten Helmen des Mittelalters und der Renaissance überlegen.
Um Euch nicht zu langweilen verzichte ich auf Vergleich der Oberkörperrüstungen ;)
Zusätzlich sollte man die Auswirkung der Schutzwirkung einer disziplinierten Formation, die über Schilder wie das Scutum verfügt nicht unterschätzen. Die Historiker sind sich weitgehend einig, dass es solche Gefechte/ Einzelkämpfe, wie bei dem Film \"Gladiator\" wohl in dieser Zeit eher selten gegeben hat.
Somit bedeutet dies, dass das Angreifen einer sich in Formation befindlichen Römischen Einheit bedeutet hat, das außer dem Gesichtsbereich und falls keine Beischienen getragen wurden, ein Teil der Beine, die einzigen Zonen waren, die sich einem Angriff ungeschützt ausgesetzt fanden.
Der Rest war halt mit einem sehr effektiven Schild, einem Plattenpanzer in disem Bereich ähnlichen Oberkörperschutz und einem erstklassigen Helm geschützt.
Natürlich waren einzeln betrachtet viele mittelalterliche Rüstungstypen von höherer Schutzwirkung auf die Person bezogen, aber keineswegs auf den Soldat in der Formation.
Zusätzlich ist ein Legionär in einem Schienensegmentpanzer, einem Skutum und mögliche Arm und Schienbeinpanzerung in der Lage um einiges länger zu kämpfen, da er nicht so schnell ermüdet, wie ein Ritter der einen kompletten Kettenpanzer, einen Topfhelm und ein Schild trägt.
Alleine der Punkt Bewegungseinschränkung von 1 durch schwere Rüstung ist in dem Regelwerk im Vergeich der Rüstungen und sowohl der Gewichtsbelastung und der Kampfdauer nicht stimmig.
Zurück zu der Schutzwirkung.
Wie schon aufgeführt, mag die Rüstung eines Standardlegionärs nicht so viel Körperfläche bedecken, wie die eines Deutschordensritters im Kettenpanzer, aber dieser \"Nachteil\" wird duch die kombinierte Gesamtschutzwirkung (Schild, Oberkörperpanzer, Helm) meiner Meinung nach mehr wie wettgemacht.
Ein D6 Spielsystem hat halt seine Schwierigkeiten damit, realistische Unterschiede darzustellen. Es sind einfach zu wenig Varainten möglich.
Die Einteilung von WHAB AoC ist natürlich etwas besser, hinkt aber trotzdem in vielerlei Fällen.
Um Einheiten in schwerer und leichter Rüstung zu Unterscheiden, bietet sich die Variante \"Dakerkriege Zusatzpanzerung\" und Legionäre ohne, Kreuzbügelhelmverstärkung, Armpanzerung und Schienbeinpanzerung an.
Die Unterscheidung zwischen \"Veteranen\" \"Legionären\" und \"Rekruten\" sollte sich, wie schon von einem Vorredner erwähnt, vielleicht im unterschiedlichen Emblem des Scutums oder vielleicht der Schild/ Tunikafarbe, darstellen.
Es geibt leider im Moment zu wenig unterschiedliche Figuren, um diese Varianten darzustellen.
Aber das wird sich bald ändern ;-)

Jetzt könnt ihr wieder aufwachen ;)

Gaur:
Danke Germanicus für deine Kurzzusammenfassung. 8)

Ab wann sind Manicae denn nun eigentlich genau belegt? Ich rechne momentan mit spätem 1.Jhr.n.Chr. . Die Frage die ja auch bereits gestellt wurde bleibt aber ob Manicae aus einer leichten eine schwere Rüstung machen oder ob es sich lediglich um eine Anpassung an bestimmte lokale Gegebenheiten wie zum Beispiel dem Einsatz gegen Falxträger (Plural von falx?) handelt.

Mein langfristiges Ziel Germanen als Gegner könnte ich wenn ich mich an Germanicus halte also doch noch stimmig realisieren.

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