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Autor Thema: Es war einmal...ein Kriegsspiel  (Gelesen 10603 mal)

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tattergreis

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« am: 02. Februar 2012 - 16:04:28 »

Im August 2009 haben Dr Puppenfleisch, Sharku, Fist und Gero auf der einen und Widor, Kniva, Shodan und ich auf der anderen Seie unter der Anleitung von Zieten ein Kriegspiel per Email unternommen. Es gab leider nie ein Debriefing. Mich würde trotz des großen zeitlichen Abstandes trotzdem interessieren, wie die Eindrücke der Teilnehmer waren, was sie aus der Sache an Positivem und Enttäuschungen mitnehmen. Hättet Ihr da Interesse? Ich würde gern durchaus detailliert auch über Alternativen zu damals getroffenen Entscheidungen diskutieren wollen.

cheers
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sharku

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« Antwort #1 am: 02. Februar 2012 - 18:25:13 »

also ich fand das ganze ziemlich genial! schade waren nur diese langen pausen bis es weiterging, das lag aber glaube ich auch ziemlich am detailgrad der ausführungen etc.... wenn man das ganze auf korpsebene oder divisionsebene hochschrauben würde, könnte man denke ich das ganz krasse detailgefummel reduzieren, ich glaube nicht das der preussische generalsstab bei ihren kriegsspielen auf die battallions bzw schwadronebene runtergegangen sind! da ist also was zu optimieren denke ich.....

das ganze drum herum aber, das in der ubahn sitzen und zu überlegen wie sich der \"feind\" verhält, wo und wie er marschiert, mit welchen truppen etc.... alleine das hat schon spaß gemacht! ich wäre immer wieder bei nem kriegsspiel dabei!

cool wäre das ganze vllt auch wenn man das bei jemanden zuhause macht.... die eine truppe im wohnzimmer, die andere in der küche etc.....so könnte man das vllt auch verkürzen^^

das ganze nochmal reviewpasieren lassen, bei nem bierchen oder zweien..... das würde mir gefallen!
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Zwerch mit Ohren!!!

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« Antwort #2 am: 02. Februar 2012 - 19:50:47 »

Kriegstspiel per e-mail?

klingt interessant, kannst du/ihr mal genauer schildern, wie ihr das gemacht habt?

Gruß
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tattergreis

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« Antwort #3 am: 02. Februar 2012 - 21:01:24 »

Als Spieler hat man ne Karte zugeschickt bekommen und dann per Email seine Befehle an den Spielleiter weitergegeben. Der hat dann auf seiner Karte nachgeschaut, wie lange die Truppen brauchen, um die Befehle auszuführen bzw. wie lange die Meldungen und Befehle brauchen, um übermittelt zu werden. Vom Spielleiter hat man Informationen bekommen, was manvon wo auf der Karte erkennt

Bsp.:
Zitat
0626 Uhr
Deine Truppe trabt seit ca. 4 Minuten Du befindest befindet sich 3000 -4000 Schritte vor der Brücke über die Acosta. Es erreicht Dich ein weiterer Meldereiter mit folgender Nachricht:

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
An: Commandant tattergreis
Von: Spähtrupp Brücke Nervinio-Repultano
Verfasst: 0610 Uhr

\"Feindliche Kavallerie-Formation, Stärke vermutlich EINE SCHWADRON, auf dem Marsch entlang der Straße zur Brücke Nervinio-Repultano entdeckt.. Position der Formation um 0610 Uhr: ca. 3.500 Schritte SÜDLICH der Brücke. Nähert sich schnell.\"

Darauf hin konnte ich meiner Truppe Befehle bzgl. Formation etc geben, und wenn ich gewollt hätte, hätte ich meinem Oberkommandierenden informieren können, der irgendwo in der Etappe  saß.

Kampfergebnisse wurden nach den Kriegsspielregeln von Reisswitz ermittelt, welche auch bzgl. Marschgeschwindigkeiten und Formationslängen zu Rate gezogen wurden.

@sharku: meinst Du, dass man die Truppe mal zusammenbekommt?  Ich hab da meine Zweifel, aber vielleicht hilft Sachertorte.

cheers
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tattergreis

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« Antwort #4 am: 02. Februar 2012 - 22:37:18 »

hat jemand von der Gegenseite Lust, mal was zu eurer Kräfteverteilung zu sagen? Mir gegenüber lagen wohl nur ein Btl + eine Schwadron, oder?
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drpuppenfleisch

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« Antwort #5 am: 02. Februar 2012 - 23:30:04 »

Ich war Oberbefehlshaber der Österreicher. Bei dem Szenario hatte ich die Aufgabe, als Nachhut eines österreichischen Heeres die Verfolger (Franzosen) aufzuhalten, um möglichst viel Zeit zu erkaufen.

Zwischen Franzosen und mir lag ein Fluss mit drei Brücken. Eine Brücke A \"ganz rechts\" (Osten?) war direkt an einem Dorf gebaut und war aus massivem Stein. Eine Brücke B etwas im Süden von mir, aus Holz. Und eine dritte Brücke, C, weit im Südwesten, auch aus Holz. Von den Franzosen hatte ich Kundschaft, dass sie sich im Osten bzw. Ost-Süd-Ost befanden. Außerdem war zwischen mir und der Steinbrücke A auf zweidrittel Wegstrecke eine sehr markante Felsformation, von den Einheimischen \"LaBreccia\" genannt. Im Prinzip schlug hier die Straße eine Bresche in einen Höhenkamm, d.h. Links und Rechts ging die Felswand senkrecht nach oben.

Ich verfügte über:
    [/li]
  • Drei Batallione
  • Drei Schwadrone
  • Eine berittene Ari

Meine Überlegung:
Beim vermessen der Distanzen war mir aufgefallen, dass der gemutmaßte Startpunkt der Franzosen in etwa so gewählt war, dass sie zu den Brücken A und B etwa gleich weit entfernt waren wie ich. Zu B war ich etwa geschätzte 10 Minuten näher dran, vorausgesetzt, die Franzosen stünden genausospät auf wie wir. Brücke A konnte ich hingegen nicht halten, da sie aus Stein ist und nicht angezündet werden kann. Außderdem fiel mir auf, dass LaBreccis etwa die Breite eines Batallions hat. Auf mich wirkte das recht konstruiert, sodass ich mir gesagt habe: Jepp, ich geh mal auf Risiko und nehme an, dass diese Konstruktion nicht zufällig ist. Das heisst, ich bin davon ausgegangen, dass das Szenario planbar ist.

Ich habe darum Brücke C komplett unbewacht gelassen (die war für die Franzosen sehr weit weg, und wären sie dort auf eine abgebrannte Brücke gestoßen, hätten sie vermutlich schon allein wegen des langen Hin- und Rückwegs das Szenario verloren. Tattergreis hätte ich so ein Höllenfahrtskommando zugetraut, aber ich dachte: mehr als einen Irren können die ja statistisch nicht haben, nene, die spielen konservativ) und mich ausschließlich auf die Brücken A und B konzentriert.

Zu Brücke B (im meinem Süden) habe ich daher eine Squadron Husaren (Sharku) hingeschickt - was schnelleres habe ich nicht, und zwei Squadrone zünden eine Holzbrücke nicht schneller an, als ein Squadron. Zur Sicherung habe ich ein Batallion Infanterie (Strand) hinterhergeschickt. Falls die Husaren die Brücke rechtzeitig anzünden können, sollten sie schnell mit Meldereiter die nachrückende Infanterie benachrichtigen, damit die ohne größeren Zeitverlust kehrt macht und Richtung LaBreccia abzieht (wo ich die eigentlichen Kämpfe erwartet habe). Falls die Husaren die Brücke nicht rechtzeitig abfackeln können, sollten sie die Brücke wenigstens halten, oder zumindest die Bildung eines französischen Brückenkopfs eindämmen, bis die Infanterie da ist. Dann sollte die Infanterie das Kommando übernehmen und entweder die Brücke teilweise anzünden oder wenigstens eine stabile Patt-Situation schaffen.

Da die Brücke A aus Stein war, also nicht angezündet werden konnte, schickte ich zwei Squadrone + berittene Ari hin (Christoph Hänseler, hier nicht im Forum). Sein Auftrag lautete, zunächst LaBreccia zu sichern, und falls kein Feindkontakt, dann weiter bis Brücke A vorrücken. Bei starkem Widerstand sollte er kein Risiko eingehen, und nach LaBreccia zurückfallen. Falls aber möglich, sollte mit Ari die Brücke unter Feuer genommen werden, um Zeit zu erkaufen.

Ich selber bin mit den restlichen zwei Batallionen Infanterie in Richtung LaBreccia abgezogen und wollte dort einen Riegel aufstellen.

Soviel zur Planung. Was dann (aus meiner Sicht geschah):
Ich bin marschiert, marschiert, marschiert. Nach langer Zeit sind dann französische Husaren (ein paar Kundschafter nur) in einigen hundert Meter Entfernung an meiner Marschkolonne vorbeigezogen. Da wurde mir ganz mulmig und ich dachte: wie sind die an Christoph vorbeigekommen??. Aber die sind brav weitergeritten und haben noch mehr erkundet. Dann, nach einer weile kam ein Meldereiter aus dem Süden, also von wo ich gerade her kam. Der gab mir Nachricht, das der Franzose die Brücke B genommen hat und wenig Aussicht auf Erfolg besteht, ihn da lange zu halten. Da mein Adjudant mir sagte, dass Christoph Hänseler als rein berittene Einheit schon allein klar kommen würde, liess ich meine Kolonne 180 Grad kehrt machen. Ich rechnete damit, ungefährt dort Feindkontakt zu bekommen, wo ich morgens mit meinen Truppen aufgebrochen war.

Einschätzung: Ich fand das Risiko, dass ich eingegangen bin, nicht übertrieben. Auch wenn die Franzosen Brücke B eingenommen haben, so war kein Porzellan zerbrochen. Das Gebiet nördlich von Brücke B war hügelig und waldig, so dass ein geordneter Rückzug möglich war, ohne leicht Opfer von Flankenumgehung zu werden. Ich habe mich im Nachhinein nur geärgert, dass ich meine Horse-Artillerie nicht aufgeteilt habe und ein Drittel mit zu Brücke B geschickt habe. Ich hatte aber im Moment der Befehlsausgabe nicht damit gerechnet, dass das Auflösen von Truppenorganisationen im Rahmen des erlaubten ist.

Bis heute weiss ich nicht, was an der Brücke B nun tatsächlich die Situation war. Würde gerne die Auflösung erfahren.
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tattergreis

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« Antwort #6 am: 03. Februar 2012 - 00:50:18 »

Ich war als  Kommandeur von Teilkräften mit zwei Schwadronen Kavallerie und reit. Artillerie schnellstmöglich zur Brücke B vorgerückt. Die feindlichen Kräfte konnte ich von der Brücke wegdrücken. Ich begann mit der Reparatur der Brücke, um der Artillerie das Übersetzen zu ermöglichen. Ich hatte zwar den Befehl zum waghalsigen Vormarsch, den ich aber ignoriert hab, denn ich hatte keine Lust abgeschnitten zu werden. 2 Bataillone meiner Infanterie trafen irgendwann ein, nachdem ich einen feindlichen Angriff (7:22h) abgewehrt hatte. Ich hab ne Zeitlang auf mir versprochene Kavallerie-Verstärkung gewartet, die es aber gar nicht gab  :sm_pirat_censor: . Da die Feindlage nicht klar war, habe ich erstmal abgewartet, bis die Brücke vollständig repariert war. Mein Plan war es mit der aufmunitionierten Artillerie (nach 2 Minuten Kartäschenfeuer war mein Munitionsvorrat arg  niedrig, bin mir noch immer nicht sicher, ob das so richtig ist), meinen 2 Schwadronen und einem Btl  in Richtung Repultano vorzurücken, den Gegner dabei von der Brücke wegzudrücken. 1 Btl wollte ich als Brückensicherung  zurücklassen.

Ich hatte eigentlich andere Befehle, ich sollte auf Deibel komm raus den vermuteten Feind in den Rücken fallen, um ihn im Zusammenspiel mit dem anderen Angriffsflügel unter Widor zu vernichten.  War mir aber zu gefährlich, meine Leute eventuell in den Untergang zu führen. tattergreis (that´s me) spielte also verdammt konservativ, würde ich sagen.

Anmerken möchte ich noch, dass das Kriegsspiel m.E. einen schweren Geburtsfehler in der Hast der Planungsphase hatte, denn was mein Befehlshaber wirklich von mir wollte, erfuhr ich eher zufällig, als ich ihn persönlich danach fragte.

Ich fand die Sache trotz aller Unzulänglichkeiten höchst interessant und lehrreich. Nochmals vielen Dank an Zieten für sein Engagement :hutab:

cheers
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sharku

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« Antwort #7 am: 03. Februar 2012 - 07:33:39 »

joa,

meine husarenschwadron musste ich ja leider teilen, die hälfte der jungs musste zur brücke C um diese anzuzünden! als ich bei der brücke b ankam haben meine jungs das ganze versucht anzuzünden (hatten extra brennmaterial ausgegeben bekommen vor dem abmarsch).

als sie dabei waren dies zu tun kamen auf der gegenüberliegenden flussseite aber auch schon die franzosen an! also stand ich mit meiner kleinen schar husaren gegen die geballte macht von tattergreis gegenüber! meine jungs sind dann in die drenagegräben und haben von dort den feind versucht mit störfeuer das übersetzen zu verhindern! hat durch die verdammte artillerie der franzosen leider nicht geklappt! später kam dann strands infanterie an wo ich das kommando übernahm.... dieses regiment war auf einer straße umgeben von zwei bewaldeten hügeln..... wurden dann auch gleich von feindlicher kavallerie umgangen (welche stärke weis ich nicht mehr) vor mir stand artillerie etc..... muss sagen das war schon eine (für mich) hoffnungslose situation..... aber genau wie man sich in solcher verhällt hat das ganze ja spannend gemacht!

irgendwie konnte man sich nach dem kriegsspiel besser in die situation solch eines offiziers hineinversetzen, denke das waren wirklich gute übungen fürs offizierskorps damals!


PS. wo kriegt man den die Krisgspielregeln her?! würde mir das auch gerne mal durchlesen!
PPS. wann geht das nchste los?! kriege gerade richtig lust!
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drpuppenfleisch

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« Antwort #8 am: 03. Februar 2012 - 08:30:46 »

Ah, Sharku, Du hast recht, ein ganz kleiner Teil der Husaren war doch noch zu Brücke C geschickt worden. Aber in meinen verbleichenden Erinnerungen war das ein sehr geringer Teil...

Was mich noch immer wundert (vermutlich hab ich da falsche Vorstellungen der napoleonischen Kriegsführung) ist, dass die Franzosen auf einer Brücke ihre Überzahl ins Spiel bringen konnten. Im Prinzip mussten meine Husaren ja nur ca. 10 Minuten(?) lang dafür sorgen, dass der Feind das Feuer nicht lischt. Ich hatte vom SL die Information, dass es sehr (!) einfach sei und sehr schnell (!) gehe, eine solche Brücke anzuzünden und damit komplett unbrauchbar zu machen. Darauf beruhte ja der gesamte österreichische Plan. Die Husaren hätten dann nur ein Feuer bewachen müssen, also quasi auf Feuerwehr einprügeln. Nach mehrfacher Nachfrage beim SL (weil ich ja keine Ahnung hab, wie schwer oder leicht so ein Anzünden ist) war bei mir jedenfalls das Bild entstanden: Wenn Deine Jungs auch nur 5 Minuten vor den Franzosen ankommen, dann darfst Du felsenfest davon ausgehen, dass Brücke B in Flammen stehen wird.

Ich glaube, dass hier der SL ein sehr schwierige Aufgabe erfüllen musste. Hätte er gesagt: \"so ne Brücke brennt, aber das dauert ne Weile bis die Flammen vom Brennmaterial auf die Brücke übergreifen und so ein Feuer kann in den ersten 10 Minuten leicht gelöscht werden\", oder \"man kann nie wissen\", hätte ich einen ganz anderen Plan gefasst, als wenn er sagt: \"so ne Brücke brennt in Null komma nichts Lichterloh, ist so!\". Es kam nach meinem Eindruck also wahnsinnig stark auf das Wording des SL an.

Jetzt wo ich das alles so hinschreibe wird mir auch klar, warum ich mit dem Kriegsspiel damals wirklich ein bisschen unzufrieden war. Ich hatte das Gefühl, nicht durch strategische Fehlentscheidungen meinerseits oder glänzende Leistung meines Gegners besiegt worden zu sein, sondern durch Kommunikationsprobleme auf der Meta-Ebene: Für mich lag bei der Risikoeinschätzung des Brückenanzündprojekts eine klare Fehlkommunikation zwischen SL und mir vor. Ohne irgendeine Vorstellung von der Epoche war ich voll und ganz auf die SL-Aussagen angewiesen, und die wurden in diesem Szenario halt auf die Goldwaage gelegt.
Das Schreibe ich nur, um Probleme im Hinblick auf ein zukünfitges Spiel (bei dem ich dabei wäre, wenn die Zugfolge schneller gelöst wird) rechtzeitig zu identifizieren.Insgesamt möchte ich noch unterstreichen, dass Ziethen ein wunderbares Feelig aufgebaut hat, und ich ihm für diese Erfahrung sehr (!) dankbar bin  :freunde:  lag
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tattergreis

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Es war einmal...ein Kriegsspiel
« Antwort #9 am: 03. Februar 2012 - 11:05:33 »

0637
\"Wohlan meine Herren, wir sehen uns in der Hölle!!

Hörnerschall, Pferdewiehern, die Kolonne fällt in Trapp , ihr nähert euch der Brücke. Die Geschwindigkeit steigert sich, die Brücke kommt besser in Sicht,

0638
noch 300 Schritt, \"Rüber und drauf!! Haut sie nieder, ich will keine Gefangenen sehen!!\"Ihr fallt in einen furiosen Galopp, da! Ihr seht Flammen, die vorausgeschickten Späher gestikulieren wild: \"Achtung Männer!!!\"

0639
Der Feind hat sich zwischenzeitlich komplett auf die andere Flusseite zurückgezogen. Flammen lodern, das Feuer brennt in der Mitte der Brücke. Deine Husaren zügeln ihre Pferde. Die Schwadron schwärmt aus nach links und rechts. Schüsse fallen. Karabiner-Feuer von der anderen Flussseite! Der erste Husar fällt getroffen vom Pferd ...

Capitaine Batiste springt vom Pferd, befiehlt Absitzen. Die Husaren schwärmen aus, beziehen Stellung in der Baum- und Buschreihe links und rechts der Brücke. Der Feind feuert weiter aus der Deckung auf der anderen Flusseite. Deine Husaren verzichten zugunsten von Deckung auf die Erwiderung des Feuers. Bis hierher nur eine Handvoll Verluste.

Capitaine Batiste und Du nehmen die Brücke von deren südlichen Ende her in Augenschein:
\"Es war offensichtlich nicht viel Zeit für die Vorbereitung. Nur die Bodenplanken und das Geländer brennen, aber nicht die Pfeiler! Wenn wir schnell handeln und die Weißröcke vom anderen Ufer vertreiben, können wir die Brücke retten und sind in weniger als einer Stunde auf der anderen Flußseite. Wenn wir nur wüßten ob Verstärkungen hier her unterwegs sind ... \"

0640
Beide Seiten in Deckung, Rauchschwaden ziehen umher, nur noch vereinzeltes Karabiner-Feuer. Ein Teil der Husaren führt die Pferde der ersten Schwadron zurück. Du schaust hinter Dich und siehst die 2. Schwadron, 300 Schritt hinter Dir in Linie links und rechts der Strasse haltend. Sie sind wieder etwas auf Abstand gegangen um sich dem Karabiner-Feuer zu entziehen. Die Artillerie auf gleicher Höhe, auf der Strasse, noch aufgeprotzt.

Capitaine Batiste sieht Dich fragend an ...

Leider hat mein PC nach dieser Email bald den Geist aufgegeben, weitere Informationen wurden mir telefonisch mitgeteilt. Hatte immerhin den Vorteil, dass ich in Echtzeit anworten konnte, was das Ganze noch authentischer machte :vinsent: . Leider habe ich dadurch eine wichtige Nachricht meines Oberkommandierenden auch mit erheblicher (wochenlanger!)Verspätung bekommen, ich hatte den Eingang der Email einfach übersehen.

@Puppenfleisch: Friktion sag ich, Friktion...
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Strand

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« Antwort #10 am: 03. Februar 2012 - 12:22:42 »

Sorry, ich muss da ein wenig auf die Parade regnen: Ja, wenn man das gesamte Engagement zusammengeschrieben in 15 Minuten Revue passieren lassen kann, klingt das wirklich interessant und spaßig. Man darf aber nicht außer acht lassen, dass das gesamte Geschehen in RL Jahre gedauert hat. Ja, das Diskutieren von Schlachtplänen hat Spaß gemacht, aber das war leider nur der Anfangsenthusiasmus. Nach Marschbeginn meiner Truppen vergingen um die 6-9 Monate bis ein erster Kundschafter zu mir zurückkehrte. Es verging über ein Jahr bis ich an der Brücke ankam (wo ich dann auch schnellstmöglich das Kommando übergab und ausgestiegen bin).
Das zentrale Problem war, dass man dadurch komplett den Kontakt zum Spiel verloren hat. Wenn dann doch irgendwann mal eine Nachricht eintraf, musste man zunächst alles Alte rekapitulieren, um diese Information richtig einordnen zu können.  :rtfm:

Die Grundidee des Kriegsspiels finde ich sehr reizvoll, aber ohne Zeitbegrenzung bzw. einem Spielleiter, der einen strengen Takt vorgibt droht das Spiel im Sande zu verlaufen und die Spieler springen schnell wieder ab. Das ist kein Kriegsspiel-spezifisches Problem, sondern von vielen Email- oder Forumsgestützten Spielen.

Ich bin gerne bereit, so ein Szenario noch einmal zu spielen, wenn man das innerhalb eines Tages abschließen kann (und die Sachertorte im Zimmer meiner Seite steht. Die Frösche kommen zu den Franzosen im Keller...  ;) ).
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« Antwort #11 am: 03. Februar 2012 - 15:24:30 »

Ganz so lang hat es nicht gedauert, nach ziemlich genau einem Jahr wurde es abgebrochen, aber alle Beteiligten werden Dir zustimmen, dass es sehr frustrierend war, dass wochenlang, später monatelang nix passierte. Ich weiß nicht, ob irgendjemand Lust hat, sich die Arbeit des Spielleiters für ein Emailspiel zu machen, ich hätte es nicht. Und wenn man das an einem Tag durchziehen will (das BFB hat zwei Räume zum Spielen :D ), dann muss man wissen, ob man tabletop ohne Figuren machen will oder ne Art Lehrausbildung für Offiziere inclusive Vorstudium in  Kartenlesenund Befehleschreiben

cheers
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xothian

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« Antwort #12 am: 03. Februar 2012 - 15:49:33 »

Zitat
Und wenn man das an einem Tag durchziehen will (das BFB hat zwei Räume zum Spielen
ich hab das mal auf einem \"con\" auf der insel miterlebt wo kriegsspiel ueber raeume verteilt ueber einen tag lang gespielt wurde ... es scheint wenn man es exakt drauf plant, und erfahrene spieler hat sowie vielleicht auch mehr als einen spielleiter, eine sehr nette sache zu sein

ciao chris
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« Antwort #13 am: 03. Februar 2012 - 18:13:45 »

ich bin stark dafür das wir das mal ausprobieren!
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Hindu

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« Antwort #14 am: 03. Februar 2012 - 21:02:51 »

Tschuldigung wenn ich mich hier so reinhänge, habe alle Berichte mit großen Interesse gelesen. Ich habe solche eMail-Spiele mit Leuten aus dem Tiny-Soldiers-Forum schon mehrmals gespielt und mit hat das auch unheimlich viel spass gemacht. Allerding haben wir die Schlachten in 2-3 Wochen durchgezogen. Aber ich hätte hier auch noch ein Spiel, das auch per Email gespielt werden kann - Le Vol de l\'Aigle.

 

http://didier-rouy.webs.com/levoldelaigleii.htm

 

Bin seit Ende Dezember im Besitz der Version I und II und nur so vom durchlesen hört sich die ganze Sache ganz gut an. Vielleicht ist das ja auch was für Euch!

 

Grüße

Hindu

 

P.S. solltet ihr wieder mal so ein Email-Spiel ansetzen und ihr braucht noch einen Mitspieler, ich stehe gern zu Verfügung (auch über Jahre.....)
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