Clubbereich > Spielen in Berlin
Es war einmal...ein Kriegsspiel
Zwerch mit Ohren!!!:
Was Befehle betrifft, ist das wohl schwierig, zum einen weiß der Offizier an der Front nicht, was an anderen Abschnitten Los ist, und die Generäle haben oft nur \"grobe\" Vorstellungenwie es an der Front genau aussieht. Gegebene Befehle können also entweder aufgrund der Lage nicht realistisch seien, oder unsinnig wirken, obwohl sie für die gesamte Schlacht entscheidend sein können. Der Offizier muss mMn also entscheiden, ob er den Befehl missachtet und \"improvisiert\" oder ob er seinem General blind vertraut.
Letztendlich rechtfertigt immer der Erfolg die Sache. Wer den Befehl missachtet muss die Konsequenzen tragen. Wird bei Erfolg aber wohl nicht mehr als eine Rüge einfangen, und bei Misserfolg kann er zum Sündenbock für einen ganzen misslungenen Feldzug werden.
Es soll aber auch vorgekommen sein, dass Offiziere für das Festhalten an unsinnigen Befehlen zur Rechenschaft gezogen wurden.
Zu dem Thema kann ich nur Kleists - Der Prinz von Homburg - empfehlen!
Gruß
Zwerch!!!
widor:
--- Zitat von: \'Kniva\',\'index.php?page=Thread&postID=111900#post111900 ---Ja, von Deiner arg bedrängten Truppe weg zu Widor, um dort den Sieg zu feiern ....
--- Ende Zitat ---
Feiern? Mir ist immer noch nicht zu feiern zu Mute, wenn ich über das Schlachtfeld blicke und die ganzen Verwundeten und Verletzten sehen muss...ganz zu schweigen davon, dass ich selbst stark verletzt und mit viel Glück lebend zurückgekommen bin aus Stalingrad MAlzone :D
Für mich war das ja auch das erste Mal ein \"Kriegspiel\" zu spielen...und was soll ich sagen, ich fand es schon extrem klasse...leider war es ja gefühlt etwas sehr zäh, was natürlich auch extrem an mir lag, dafür war es manchmal extrem hektisch...
Was mir persönlich leider gefehlt, war das Gefühl, wann in welcher Situation, welche Truppentypen besonders gut/schlecht gegeneinander kämpfen...so waren meine Angriffe gefühlt davon geprägt, dass irgendwelche Landwehr-Luschen meine stolzen, heroischen KAvalleristen abschlachten können...besonders schön, zeigt das diese kurze Historie...
--- Zitat ---\"Es ist so weit, Männer! Wir greifen an! Vive la Republique! Vive Bonaparte!”. Du gibst Deinem Pferd die Sporen und galoppierst als Erster über die Brücke! Hinter dir zwei Schwadronen, fast 300 Mann.
--- Ende Zitat ---
So könnte es weiter gehen, aber:
--- Zitat ---Die Formationen treffen aufeinander. Der Zusammenprall ist heftig. Zu ungeordnet ist Deine Formation. Einige Husaren werden von den Österreichern gleich beim Anprall aus den Sättel gehauen.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Dein linker Arm ist von einem Säbelhieb schwer gezeichnet. Du kannst die Zügel kaum noch halten. Einige Minuten später wird klar, dass fast 60 (!) Husaren auf der anderen Seite geblieben sind, tot, verwundet, gefangen
--- Ende Zitat ---
:pinch: Wie soll ich jetzt den holden Mädels das Taschentuch aufheben können 8| Auf der anderen Seite ist so eine Geschichte natürlich immer gut zum Beeindrucken :D
2. Welle geht schon mal gut los:
--- Zitat ---8:31 Uhr. Euer fünftes Geschütz fällt aus.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Der schnelle Vormarsch der Infanterie hatte die eine oder andere Lücke in der Formation zur Folge. Die Husaren drängen hinein. Ein Durcheinander entsteht, bei der Infanterie bricht Panik aus!
--- Ende Zitat ---
Aber, wo zwei Bataillone sind, gibt es noch einige mehr :D die vielen Toten und Verletzten gilt es zu rächen...
--- Zitat ---Mehrere Reiter dringen in das Karree ein und hauen viele eurer Männer nieder. Es sind jedoch auf dieser Seite des Karrees nicht genug.
Die Infanterie bleibt standfest.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Allez, Allez, ALLEZ!)
--- Ende Zitat ---
[/b]
ICh fand das schon spannend und würde gerne dabei sein, trotz knapper Zeit, aber gerne mit konkreteren Spielregeln.
Und ich fand, dass der Umpire, dass trotz des ersten Einsatzes für ihn super gemacht hat...allein die tolle Beschreibung des Verlaufes, auch wenn ich vor lauter Trauer über die vielen Verwundeteten ich es kaum lesen konnte :P
Und was ich besonders schön fand, ist das trotz aller unterschiedlicher Spielweisen und Ansichten, jeder irgendwie Spass gehabt zu haben schien, danke dafür, ist ja nicht immer selbstverständlich
tattergreis:
--- Zitat ---Was mir persönlich leider gefehlt, war das Gefühl, wann in welcher Situation, welche Truppentypen besonders gut/schlecht gegeneinander kämpfen...so waren meine Angriffe gefühlt davon geprägt, dass irgendwelche Landwehr-Luschen meine stolzen, heroischen KAvalleristen abschlachten können.
--- Ende Zitat ---
Mir ist nicht bewußt, dass Truppentypen wie Linien- oder Landwehrinfanterie unterschieden wurden.
Als Beispiel Reiter gegen Inf:
Wenn Du mit 2 Schwadronen 1 Bataillon im Karree oder Angriffskolonne angreifst, dann stehen Deine Chancen für einen Sieg 1:2. Falls Du vor dem Nahkampf Verluste durch Beschuss erleidest, sinken Deine Chancen (Beschuss kann wirklich böse Folgen haben, ein Bataillon in Linie kann in 2 Minuten theoretisch bis zu 180 Reiter kampfunfähig schießen, die müssten dann aber praktisch vor ihnen stehen).
Du ziehst Dich im Falle der Niederlage nur zurück, kannst also nicht geschlagen oder total geschlagen sein. Du verlierst dann 6 bis 12 Punkte pro Schwadron im Nahkampf, das sind 9 bis 18 Reiter.
Für 4 Minuten kannst Du Dich nicht verteidigen, wenn Dich in diesem Zeitraum feindliche Kavallerie wirklich erwischt (normalerweise reitest Du weg) ist das ...schlecht.
Die 1828er Ergänzung geben der Kavallerie von Anfang an nur eine 1:4 Chance.
Wenn Kavallerie gegen Kavallerie geht, dann ist es eigentlich ein 1:1, es kommt aber noch drauf an, ob Du gerade über eine Brücke geritten bist oder in der Flanke angegriffen wirst. 60 Reiter zu verlieren ist schon heftig, in einem Nahkampf allein ist m.E. gar nicht mehr als 27 pro Schwadron möglich.
--- Zitat ---...aber gerne mit konkreteren Spielregeln.
--- Ende Zitat ---
Da möchte ich Dich auf die Reisswitz Regeln von den TooFatLardies verweisen.
Wieviel Geschütze hat denn die Gegenseite verloren?
cheers
Kniva:
@Tattergreis
--- Zitat ---(Beschuss kann wirklich böse Folgen haben, ein Bataillon in Linie kann in 2 Minuten theoretisch bis zu 180 Reiter kampfunfähig schießen, die müssten dann aber praktisch vor ihnen stehen).
--- Ende Zitat ---
Exakt DAS hat sich bei Malzone abgespielt und - würde ich sagen - den Verlauf zu unseren Gunsten entschieden.
Ein frz. Bataillon hatte sich auf unserer Seite des Flusses (die Aosta???) in Linie aufgestellt. Ein anderes Bataillon überschritt die Brücke - und wurde prompt von österr. Kavallerie attackiert, die allerdings voll die Salven des erstgenannten Bataillons vom anderen Ufer abbekam. Das Bataillon, das die Brücke überquert hatte, erlitt zwar durch die Reiter Verluste, aber der gegnerische Angriff brach durch das Flankenfeuer zusammen, und der Übergang war geschafft.
Noch heute bekomme ich übrigens Dankesbriefe der Einwohner Malzones für die Befreiung von der habsburgischen Schreckensherrschaft ... :D
@Widor:
--- Zitat ---Mir ist immer noch nicht zu feiern zu Mute, wenn ich über das Schlachtfeld blicke und die ganzen Verwundeten und Verletzten sehen muss...ganz zu schweigen davon, dass ich selbst stark verletzt und mit viel Glück lebend zurückgekommen bin aus Stalingrad MAlzone
--- Ende Zitat ---
Ach was, Weicheierei!!!! Sie fielen für den Ruhm des Vaterlandes! Und Du selbst wirst dereinst Deinen Kindern und Kindeskindern mit stolzgeschwellter Brust Deinen Armstumpf zeigen und mit bedeutungsvollem Blick hauchen: \"Ich kämpfte bei Malzone!\" Und sie werden in Ehrfurcht erstarren!!!!
--- Zitat ---aber gerne mit konkreteren Spielregeln
--- Ende Zitat ---
Nö, warum eigentlich? Als das Schöne an dem Spiel empfand ich ja gerade diese Kombination aus Rollenspiel und \"gesundem Menschenverstand\". Im Ernstfall hast Du ja auch keine Regeln. Und wenn wir gerade in der napol. Zeit bzw. der Revolutionszeit bleiben: Die \"Offiziere\" der Revolutionsarmee hatten bisweilen selbst keinerlei Grundausbildung, sondern waren von ihren Truppen zum Hauptmann gewählt worden. Dann erhielten sie den Befehl, mit ihren Männern einen bestimmten Punkt zu nehmen oder zu verteidigen - und los gings. Manch einer machte das so brillant, dass er später sogar zum Marschall aufstieg.
Ich fand, dass Zieten uns die wichtigsten \"Regeln\" kurz, knapp und leicht verständlich mitgeteilt hat. Mehr brauchte man nicht, und mehr wollte zumindest ich auch nicht.
--- Zitat --- Und was ich besonders schön fand, ist das trotz aller unterschiedlicher Spielweisen und Ansichten, jeder irgendwie Spass gehabt zu haben schien, danke dafür, ist ja nicht immer selbstverständlich
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich genau so!!!!
Gruß
Kniva
Strand:
--- Zitat ---Und was ich besonders schön fand, ist das trotz aller unterschiedlicher Spielweisen und Ansichten, jeder irgendwie Spass gehabt zu haben schien, danke dafür, ist ja nicht immer selbstverständlich
--- Ende Zitat ---
Das mit dem Spaß kann ich leider nicht bestätigen, aber ich finde es gut, wie das Geschehen hier aufgearbeitet wird. :thumbup:
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln