Ich denke zu der Diskussion ist wirklich seit zig Jahren alles gesagt. Preise zu hoch, Firma zu gierig, dei bösen aus England.
ich hab lange Zeit auch so gedacht. Und schließlich dann doch mal über den Tellerrand geschaut. Und seitdem bin ich auch im historischen Bereich sehr viel unterwegs.
Aber ich schreib jetzt einfach mal ne Pro-Contra Liste zu dem Thema (wenn auch schon vieles darauf erwähnt wurde):
Pro:
-Spieler an \"jeder\" Ecke, sprich flächendeckender (gerade in D) mehr Spieler die man auch eher findet (Städtische historischlastige Clubs mal aussen vor)
-Regeln die leicht zugänglich sind
-Auswahl an Völkern sehr hoch (ich kenne kein System dass so viele Völker relativ gleich bedient (relativ im SInne von: ja es fehlen vielleicht noch Modelle, aber es gibt auch Umbaumöglichkeiten)
-Bemalung der Armee wie man will, man muss kein festes Schema einhalten, kann aber (im historischen Bereich gibts da jabekanntlich die Knöpfchenzähler

)
-Umbaumöglichkeiten wie in keinem anderen Tabletop dass ich bisher in den Fingern hatte (und das waren doch ne ganze Menge)
-Beste Plastik-Gussqualität überhaupt gerade auch bei großen/riesigen Modellen (und hier wieder: ich hatte viel, sehr viel in den Händen. Passgenauigkeit, Größenverhältnisse etc.; GW bleibt schlicht und ergreifend das Maß aller Dinge, lediglich die neuen Plastik-Malifaux-Sachen kommen da ran...sind aber vom Preis teils sogar noch schlechter)
-Eigentlich sind alle Preise ja nur VB. Jeder kennt nen Händler, nen Online-Laden, seinen Stammladen oder englischen Versandhandel wo die Sachen mit Prozenten eingekauft werden können)
-Support & Logistik (Im SInne von alles auf Lager, schnelle Lieferungen, wenig Wartezeiten)
-Formenzweig für Spezialmodelle (Forge World)
-Unabhängige Einzelhändler bieten ebenfalls guten Support (Ausnahmen gibt es ja immer, aber grötenteils hab ich nur gute Erfahrungen gemacht)
-beständig auf dem Markt, gibts schon viele Jahre und verschwindet nicht wie viele andere Systeme (Confrontation...du fehlst mir immer noch sehr ;( )
Contra:
-Preise teils unangemessen und unverständlich (Wert orientiert sich nicht an Spielstärke oder enthaltenem Material)
-Neue Hobbyisten werden durch die Preise schnell abgeschreckt oder kommen so sogar gar nicht ins Hobby
-Aufwendig bemalte Modelle können schnell vom Spieltisch verschwinden was einen dann wurmt wenn man ewig viel Zeit in die Bemalung steckt (z.B. Orks- & Tyranidenhorden)
-Hersteller selbst ohne gute Sonderaktionen oder Rabattaktionen etc.
-eigene Läden sind ein Witz..mit eher....wenig guten Angestellten & schlechter Beratung gerade für Anfänger(nur meine Erfahrung! muss nicht überall so sein)
-Wirtschaftspolitisches Verhalten der Firma gegenüber USA, Australien etc. und was da noch so alles war (ich kenn mich da einfach zu wenig aus in dem Themengebiet, dass ich jetzt hier spezifischer werden könnte, aber was man eben so mitgekriegt hat ists hald für die Einzelhändler in manchen Ländern vernichtend gewesen...sowas stellt ne Firma beim Kunden dann hald nicht sooo gut dar)
Was ich gerade bei der Preisdiskussion auch immer sehr störend finde sind Vergleiche mit Skirmish Systemen. Habe letztens erst gelesen, dass jetzt ein Club mit Freebooters Fate anfängt weil das viel billiger ist....ja mag sein weil man weniger Figuren benötigt, ansonsten sind die ganz schön teuer für die Einzelfigur, Karten hin oder her.
Ich denke man darf da das große ganze nicht aus dem Auge lassen.
Und das die Regelbücher so teuer sind bevor man überhaupt mal anfängt...das kenn ich vom historischen Bereich eigentlich ebenso nur verschleierter. Man holt sich ein günstiges sagen wir mal Napoleonisches Regelwerk. Dann will man aber wissen wie die Figuren bemalt werden sollen und holt sich ein paar Uniformbücher etc. Schon hat man auch nen Haufen Geld ausgegeben.
Wie gesagt kann man da viel viel dazu labern und reden. Faktisch ist es doch so: Die Figuren von GW kosten viel Schotter, wie aber auch andere schon angemerkt haben: andere Hobbys auch. Es liegt immer bei mir mich darauf einzulassen oder nicht.
Ich hab für mich festgestellt, dass mir gerade Historische Skirmish-System (was bei Historisch ja auch mal 50 Figuren pro Seite sein kann) wie SAGA, Triumph and Tragedy,Muskets&Tomahawks, und was es da noch so alles gibt, in dem Bereich besser gefallen als vieles von GW.
Als \"Schlachtensystem\" schlägt bei mir aber vom Spass her nichts Fantasy oder 40k (man kann viele Schlachtgrößen damit abdecken von 1000P oder sogar weniger bis Apocalypse etc.)
Ich habe für mich das Gefühl, dass beide System in D auch schwer darunter leiden Turniersysteme zu sein...was in meiner Anschauung nie so ernst gewollt war. Und die neuen Editionen sind spielbarer und auch die Armeebücher viel besser ausbalanciert geworden...außer man fragt die Turnierspieler, da sind die Meinungen meist anders. Das liegt aber bei mir daran, dass ich Einheiten spielen und basteln will die mir gefallen und mir auch überlege wie ich sie dann einsetze....vielleicht sind sie dann nicht dasbeste auf der Karten, können tun sie trotzdem alle irgendwas.
Im Endeffekt liegt es also immer wieder am Spieler und seiner Erwartungshaltung und Zahlbereitschaft....wie eigentlich immer
